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Veröffentlicht am 19.07.2021

Mittelprächtige Erzählung, jedoch mit authentischem Setting

Das Geheimnis der Baumeisterin
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Das Buch „Das Geheimnis der Baumeisterin“ hat mich sofort angesprochen, da der Klappentext interessant klang und ich schon von den holländischen Vierteln in Potsdam gehört habe. Birgit Jasmund schafft ...

Das Buch „Das Geheimnis der Baumeisterin“ hat mich sofort angesprochen, da der Klappentext interessant klang und ich schon von den holländischen Vierteln in Potsdam gehört habe. Birgit Jasmund schafft mit ihrem Schreibstil auch eine authentische Atmosphäre des Jahres 1733 und der folgenden Zeit. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie es sich damals gelebt hat und wie das damalige Frauenbild aussah. Im Mittelpunkt der historischen Erzählung steht dabei die Holländerin Nynke, die mit ihrer jüngeren Schwester Anna und deren Ehemann Jan nach Potsdam zieht. Jan bekam den Auftrag des preußischen Königs holländische Häuser zu bauen und vor Ort als Baumeister den Bau voran zu treiben. Nynke begleitet Jan oft zur Baustelle und beobachtet dort das Geschehen.

Leider steht bis ca. 40 % des Buches die Baustelle und deren Schwierigkeiten im Mittelpunkt. Es passiert recht wenig, außer dass darüber berichtet wird wie feucht der Boden ist, wie damit umgegangen wird, wie die hiesigen Bauarbeiter den Holländern das Leben schwer machen etc. Dies liest sich recht zäh und ich habe mich mehrmals gefragt, worum es in „Das Geheimnis der Baumeisterin“ denn nun geht. Doch dann taucht Matthias auf, in den sich Nynke verliebt. Aber kurz darauf ist Matthias auch schon wieder verschwunden…

Ohne zu viel verraten zu wollen, lässt mich dieses Buch nun sehr gespalten zurück. Mir gefiel das historische Setting und in das alte Potsdam eintauchen zu können, aber damit war es das leider auch schon. Negativ empfunden habe ich die nicht sehr ausgewogene Spannungskurve, aber auch Nynkes Entwicklung. Sie erscheint mir mit fortschreitender Seitenzahl immer ich-bezogener, wenig empathisch, daneben wirkt die Handlung des letzten Drittels konstruiert und der Titel „Das Geheimnis der Baumeisterin“ passt für mich auch nicht 100% zum Buch. Insgesamt war das Leseerlebnis für mich daher sehr durchwachsen.

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