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Veröffentlicht am 22.10.2021

Fremde Freundin

Fremde Freundin
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Die Covergestaltung von "Fremde Freundin" finde ich sehr gelungen. Auf den ersten Blick wirkte es für mich sehr abstrakt, nur bei näherer Betrachtung fielen mir die zueinander gerichteten Weingläser auf. ...

Die Covergestaltung von "Fremde Freundin" finde ich sehr gelungen. Auf den ersten Blick wirkte es für mich sehr abstrakt, nur bei näherer Betrachtung fielen mir die zueinander gerichteten Weingläser auf. Dies ist ein gutes, rundes Gesamtbild zum Roman.

Ich hatte mit dem Buch meine Schwierigkeiten, insbesondere auf den ersten Seiten. Die Handlung wird alternierend aus Elisabeths oder Sams Perspektive geschildert, so dass ich als Leserin beide Charaktere mit ihren Einstellungen und Wahrnehmungen gut kennen lernen konnte. Ich bin mit Elisabeth als Protagonistin zunächst nicht warm geworden, wodurch mir auch der Einstieg in das Buch schwer fiel. Mit Sam konnte ich mich eher identifizieren, sie war mir von Beginn an sympathischer.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, konnte aber nicht die immer wiederkehrenden Längen in der Handlung aufwiegen. Die Handlung ist eher ruhig, und unaufgeregt plätschert bedächtig vor sich hin und konnte mich nur bedingt an den weiteren Handlungsverlauf fesseln. Daher habe ich das Buch häufiger für große Zeiten zur Seite gelegt. Das ist schade.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Bis ans Ende aller Fragen

Bis ans Ende aller Fragen
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"Bis ans Ende aller Fragen" ist das erste Buch, das ich vom Autorinnenduo Anne Hertz gelesen habe. Der Klappentext verspricht ein humor- und gefühlvolles Buch.
Die im Klappentext angeteaserte Handlung ...

"Bis ans Ende aller Fragen" ist das erste Buch, das ich vom Autorinnenduo Anne Hertz gelesen habe. Der Klappentext verspricht ein humor- und gefühlvolles Buch.
Die im Klappentext angeteaserte Handlung ist dann tatsächlich nur ein kleiner Teil des Buches, es gibt einige sprunghafte Wendungen und schlussendlich verlagert sich das Geschehen an einen anderen Handlungsort. Diese Drehungen und Wendungen waren durchaus amüsant und spannend, zum Teil jedoch vorhersehbar. Es gibt immer wieder Rückblenden in die Jugendzeit von Protagonistin Maxi - in Form von alten Tagebucheinträgen. So richtig warm bin ich mit diesen jedoch nicht geworden, sie haben mich eher genervt.
Neben der Handlung, die dann ganz anders war als erwartet aber immerhin noch interessant, hat es mir vor allem Protagonistin Maxi schwer gemacht so richtig gut in das Buch reinzukommen. Maxi war mir nicht unsympathisch aber vieles an ihr hat mich einfach grenzenlos genervt, sie wirkte oft so unreif, dass ich sie eher auf Anfang 20 als auf Mitte 40 geschätzt habe.
Der Schreibstil des Autorinnenduos war hingegen sehr eingängig und hat mich gut durch das Buch gebracht.

Insgesamt habe ich das Buch aber dennoch gern gelesen, es war angenehm kurzweilig und unterhaltsam - eine seichte Sommerlektüre.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Ultraviolett

Ultraviolett
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Nachdem ich das Buch beendet habe stehe ich diesem nun sehr zwiegespalten gegenüber. Zum Einen ist die Welt von Held authentisch und klar beschrieben, so dass ich mich sehr gut hineindenken konnte und ...

Nachdem ich das Buch beendet habe stehe ich diesem nun sehr zwiegespalten gegenüber. Zum Einen ist die Welt von Held authentisch und klar beschrieben, so dass ich mich sehr gut hineindenken konnte und mich gedanklich gut hin die Story hineinversetzen konnte. Auch wenn es sich dabei um eine durchaus extreme Darstellung handelt, die sich mit meiner realen Lebenswelt so gar nicht decken möchte. Zum Anderen schienen mir Held und die im Buch aufgegriffene Thematik sehr diastanziert und oberflächlich beschrieben, dass ich keinen emotionalen Bezug und damit auch nur wenig Interesse an der Entwicklung der Handlung hatte.

Der Schreibstil ist eher nüchtern, gerade in den Dialogen auch irgendwie staccatoartig und für mich schwierig zu lesen. Auch die Formatierung des Textes hat den Lesefluss bei Dialogszenen für mich erschwert - da hätte ich mir den ein oder anderen Absatz mehr gewünscht. Andererseits passt gerade diese Gedrängtheit auch gut zu Protagonist Held, dessen Erleben wir als Leser geschildert bekommen. Der Stil passt also sehr gut zur Handlung/ den Charakteren, so richtig warm bin ich damit jedoch nicht geworden.

Anhand der Buchbeschreibung habe ich mir inhaltlich eine tiefergehende Auseinandersetzung mit 'den Geistern' von Held erwartet. Es wurden viele wichtige Themen angeschnitten, es blieb jedoch insgesamt ziemlich oberflächlich, wurde stellenweise dann detaillierter nur um sofort wieder beinahe nichtssagend zu sein - was mein größter Kritikpunkt ist.

Insgesamt hatte ich Schwierigkeiten mit Charakteren und Handlung warm zu werden, fand diese aber dennoch interessant und auch durchaus authentisch dargestellt. "Ultraviolett" ist definitv ein Buch, das mich zunächst ein wenig ratlos zurücklässt - ich werde sicher noch einige Male darüber nachdenken...

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Alberts geheimes Leben

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Der Autor Matt Cain hat mit diesem Buch eine berührende Geschichte über den zunächst in sich zurückgezogenen Albert verfasst. Die Handlung wird im Klappentext schon in großen Teilen vorweg genommen, es ...

Der Autor Matt Cain hat mit diesem Buch eine berührende Geschichte über den zunächst in sich zurückgezogenen Albert verfasst. Die Handlung wird im Klappentext schon in großen Teilen vorweg genommen, es geht aber eher um die Entwicklung und dabei erlernten Lebensweisheiten, die dieses Buch ausmachen. Große Wendungen oder Spannungsbögen habe ich hier nicht finden können - aber auch nicht erwartet.
In diesem Buch kommen wichtige Themen zur Sprache, die Bearbeitung bleibt für mich persönlich aber zu oberflächlich, zudem geht Alberts Entwicklung ohne nennenswerte Rückschläge oder Hindernisse voran, was in meinen Augen nicht realistisch ist. Dadurch bekommt das Buch einen ganz eigenen Wohlfühlcharakter, der das Potential der Thematik aber nicht ganz ausschöpfen kann.
Albert ist ein sehr sympathischer Protagonist, der detailreich dargestellt wird. Alle weiteren Personen des Buches bleiben weniger ausführlich charaktersiert. Damit habe ich mich ihnen weniger nah gefühlt. Alberts Wende vom zurückgezogenen Eigenbrötler bis hin zum kontaktfreudigen und offenen Menschen ging erstaunlich schnell - zu schnell in meinen Augen. Für mich war das nicht realistisch, sondern mit einer großen Portion Friede-Freude-Eierkuchen-Glanz überzogen.
Die Rückblenden in Alberts Jugend haben mir gut gefallen, sie haben eine gewisse Spannung in die Handlung gebracht und einen ganz anderen Zeitgeist aufleben lassen.
Ich habe das Buch gern gelesen und Albert auch gern auf seiner Suche begleitet. Durch den fehlenden Tiefgang war es eher eine seichte Lektüre zum Wohl- und Mitfühlen. Auch wenn dieses Buch einfühlsam und zart sein möchte, gingen mir Persönlichkeitsentwicklungen und Relexionen zu schnell und unpersönlich.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Auszeit

Auszeit
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Anhand des Klappentextes habe ich mich, selbst beinahe zur "Generation um die Dreißig" zugehörig, dem Inhalt des Buches seltsam nah gefühlt. Nachdem ich das Buch gelesen habe, bin ich zu Henriette, der ...

Anhand des Klappentextes habe ich mich, selbst beinahe zur "Generation um die Dreißig" zugehörig, dem Inhalt des Buches seltsam nah gefühlt. Nachdem ich das Buch gelesen habe, bin ich zu Henriette, der Protagonistin, distanzierter denn je. Mit seinen 176 Seiten ist das Buch eher schmal und lässt sich gut innerhalb weniger Stunden auslesen. Der Schreibstil liest sich angenehm. Die Sprache ist klar und auf den Punkt, ausschweifende Umschreibungen findet man hier nicht.

Ich habe eine weniger egozentrische Protagonistin erwartet und mehr gesamtgesellschaftliche Bezüge. Stattdessen werde ich als Leserin in den Gedankenstrudel von Henriette geworfen, der sich ausschließlich um sie selbst dreht. Sie schafft es nicht, ihre Gedanken von sich selbst zu lösen und scheint somit sehr unreflektiert und ziellos. Diese Auszeit ist auch seltsam rastlos - was sicher als eine Analogie zu eben jener Generation gewertet werden kann. Die vielen angerissenen Themen, die allesamt oberflächlich bleiben, haben mich jedoch eher irritiert als zufrieden zurückgelassen, auch die eigentliche Hauptthematik des verlorenen Kindes wird nur angerissen. Henriette wird deutlich von einer inneren Unruhe und Rastlosigkeit getrieben, welche sich auch in der Handlung des Buches zeigt. Sie ist keine Protagonistin, mit der ich mich identifizieren konnte. Auch Freundin Paula ist zu einem extremen Gegenpol dazu charakterisiert, so dass auch sie unwirklich scheint.
Die Handlung tröpfelt dann vor sich hin, nimmt zum Ende hin Fahrt auf und endet überraschend. Ich habe das Buch schon vor einigen Tagen beendet und mehr als eine difusse Verwirrung ist nicht zurückgeblieben. Schade, denn die Thematik bietet viel Raum für Tiefgang.

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