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Veröffentlicht am 07.02.2022

konnte mich nicht überzeugen

Words I Keep
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„Du musst nur lernen, auf dich zu hören und dir selbst zu vertrauen.“ 
(Will zu Emely in Words I Keep) 

Worum geht’s? 

Die schüchterne Studentin und Buchbloggerin Emely lebt zusammen mit ihrer älteren ...

„Du musst nur lernen, auf dich zu hören und dir selbst zu vertrauen.“ 
(Will zu Emely in Words I Keep) 

Worum geht’s? 

Die schüchterne Studentin und Buchbloggerin Emely lebt zusammen mit ihrer älteren Schwester Cassidy im wunderschönen Amber Falls in den Rocky Mountains. Cas, ihre Bookstagram-Community und ihre besten Freunde Lexie und Will sind für Em das Wichtigste im Leben. Als sie dem attraktiven, aber undurchschaubaren David begegnet, fühlt sie es sofort: die Aufregung des Neuen, das Knistern des ersten Verliebtseins. Jedes Mal, wenn sie sich begegnen, sprühen die Funken. Doch die Beziehung mit ihm verändert Em und treibt einen Keil zwischen sie und Cas. Kann er der Richtige sein, wenn er ihr Leben so durcheinanderbringt? Em muss sich entscheiden, oder sie verliert alles. Gibt es Happy Ends doch nur in Büchern und nicht im echten Leben?

Words I Keep ist Band 1 der Amber Falls Reihe und in sich geschlossen. Die Charaktere der Folgebände kommen bereits vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise 

Das Buch wird durch Emely in der Ich-Perspektive erzählt und verläuft chronologisch. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, teils sehr ausschweifend bild und teils sehr poetisch. Das Buch enthält keine erotischen Inhalte.

Meine Meinung 

Diese Rezension musste leider ziemlich lange darauf warten, getippt zu werden. Das lag daran, dass ich nach Beenden der Lektüre keine wirkliche Lust hatte, mich erneut mit dem Buch befassen zu müssen. Das ist leider ein ziemlich schlechtes Zeichen und entsprechend möchte ich an dieser Stelle auch bereits die Warnung voranstellen, dass die Rezension teilweise wohl sehr kritisch werden könnte. Lange habe ich gehadert, ob ich das Buch überhaupt lesen möchte, dann nochmal, ob ich’s rezensieren möchte. Aber ich war schon immer ein ehrlicher Mensch, deswegen here we go.

Ein Buch zu kritisieren tut immer weh. Das glauben viele einem nicht, denn viele denken, es macht Spaß, Bücher „zu zerlegen“. Das tut es nie. Jedes Buch besteht aus Herzblut, Tränen, der aufopfernden Arbeit von vielen Leuten – Autorin, Lektoren, Marketingleute, Vertriebler, so viele arbeiten an dem Buch mit. Aber manchmal kann man ein Buch leider nicht schön reden und das ist bei Words I keep der Fall. Zunächst möchte ich festhalten, dass sich das Buch sehr schnell lesen lässt – ich war in gut drei Stunden durch. Gern würde ich sagen, dass dies daran lag, weil es so fesselnd war, tatsächlich war es aber einfach nur der relativ schlichte Schreibstil. Der Einstieg in die Geschichte gelang mir ganz okay, man ist recht fix drin und lernt auch schnell die Charaktere kennen. Leider geht es hier aber bereits los: Words I keep zeichnet sich durch eine sehr ausufernde Darstellung aus. Das Buch hat wenig thematische Ausrichtung mit überschaubarem Inhalt, aber sehr viel Drumherum, umfassende Ausschmückungen und detaillierte Beschreibungen. Weite Strecken des Buches lesen sich leider beinahe wie ein Tagebuch, bei dem man das Gefühl hat, dass sich gar nichts tut. Emely steht auf, sie geht manchmal zu Vorlesungen, manchmal nicht, sie geht oft in den Laden, wo ihre Schwester arbeitet, sie macht Ausführungen zum Leben als Bloggerin. Viel mehr passiert ehrlich gesagt nicht und das wirklich lang. Als Love Interest David auftritt, war für mich nicht so wirklich greifbar, was hier gerade los ist. Beide laufen zufällig ineinander und danach ist sie fast schon obsessiv fasziniert von ihm, er zeigt ihr die kalte Schulter, dann plötzlich nicht mehr.

Das ist eines der Hauptprobleme des Buches. Das Buch ist von sprunghaften Entwicklungen geprägt. Die Charaktere sind heute der einen, morgen der anderen Meinung. Wieso, bleibt zumeist offen. Das Buch wirkt leider wahnsinnig planlos, als hätte man einfach losgeschrien. Die Autorin scheint nicht zu wissen, was sie will und wohin sie will. So wirken viele Szenen wahllos aneinandergereiht, viele Dialoge wirken platt und wenig greifbar. Die Charaktere, die Szenen, die Probleme – sie alle haben wenig bis keinen Raum, sich zu entfalten. So viele Gespräche enden abrupt, oftmals genau auf dem Höhepunkt eines Streitgesprächs etwa. Und dann kommt ein vollkommen willkürlicher Szenenwechsel in irgendeine völlig belanglose Situation, die seitenweise ausgeführt wird. Das sorgte dafür, dass ich weder zwischen David und Emely irgendeinen Funken von Chemie und Anziehung finden konnte noch dass mir die Freundschaften wirklich klar wurden. Das Buch ist durchzogen von vielen leeren Phrasen, wenig greifbaren Entscheidungen und dem fehlenden Hintergrund und der notwendigen Tiefe, die in vielen Situationen nötig gewesen wäre. Wenig hilfreich ist hierbei auch, dass sich die zweite Hälfte des Buches auf einmal liest, als hätte jemand anderes das Buch geschrieben. Das Buch bleibt zwar zäh, es gibt durchweg wenig Handlung und es ist fast schon langweilig, aber plötzlich gibt es zahlreiche (pseudo)philosophische Sprüche, statt einfachen Sätzen, werden plötzlich komplexe Satzkonstrukte gebaut und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, plötzlich in einem anderen Buch zu sein – zumindest vom Schreibstil und Aufbau her. Es ist einfach so, dass die Sachen nicht in das Buch gepasst haben. Weder in den Zusammenhang, in dem sie fallen, noch zu den Charakteren. Es ist ein wildes Zusammenzimmern von Inhalten, Zitaten und Ideen, bei denen aber schlichtweg die Konnexität fehlt.

Die Liebesgeschichte verdient es nicht, als solche betitelt zu werden. Von Anfang an sieht der Leser, dass David eine laufende Red Flag ist. Sein manipulatives Verhalten, die leeren Worte und generell das Gefühl, der ist eher ein notwendiger Pappaufsteller als ein Mensch mit Gefühlen, machte es mir nicht einfach. Ich mochte David von Anfang an nicht und mit jeder Szene wurde es schlimmer. Denn David ist ein ambivalenter Charakter, der einfach den Eindruck macht, das die Autorin sich nicht entscheiden konnte, ob sie einen rich good guy mit Problemen oder einen unangenehmen Schnösel ohne Rücksicht und Rückgrat möchte. Und so führen seine Handlungen zu Fragezeichen. Es ist nicht nachvollziehbar, wieso er sich für Emely interessiert, wieso er an einigen Stellen der beste Boyfriend der Welt und an anderen das rücksichtsloseste Gesicht des ganzen Buches ist. Wobei… dieser Titel geht vielleicht auch an eine andere Person, aber dazu gleich. Jedenfalls funktioniert die Liebesgeschichte schlichtweg nicht. Dass sie dies auch nicht soll oder muss, merkt man dann im wenig nachvollziehbaren Finale des Buches, was durchaus Potenzial gehabt hätte, aber leider durch die fehlende Vorarbeit willkürlich und ebenso wenig greifbar ist. Es hätte ein interessanter (wenn auch an einigen Stellen vorhersehbarer) Twist werden können, aber leider mangelt es eben auch hier an Tiefe und Input. Zu schnell wird über alles drübergebügelt und sich lieber wieder auf Belangloses konzentriert. So war ich am Ende einfach nur noch froh, es bis zum Ende durchgehalten zu haben. Wie das Buch endet, war mir an der Stelle schon egal. Auch finde ich, dass die Autorin sich dem durchaus kritischem Thema, welches die Beziehung zu David betrifft, mehr hätte widmen müssen. Die ausufernden Sprüche, die Emely David wohlformuliert und hochgradig reflektiert (interessant, wenn man bedenkt, dass sie woher keine einzige Red Flag wahrgenommen hat) an den Kopf wirft, wirken komplett aus dem Zusammenhang gerissen. Fast mag ich die Behauptung aufstellen, dass die Autorin vorher gewisse Abschnitte vorgeschrieben hat, weil sie sie unbedingt so haben wollte, aber dann die Zwischenteile schreiben musste, was dazu führte, dass die Puzzleteile nur bedingt zusammenpassen. Wieso hier auch seitens des Lektorats kein Störgefühl eingetreten ist, wundert mich tatsächlich bis heute. Aber sei`s drum, bei Words I keep geht es um mehr als Liebe.

Ein Großteil des Buches entfällt auf die Thematiken Studium (bzw. Nichtstudium), Bookstagram/Bloggerleben und das Leben der beiden ungleichen Schwestern Emely und Cas, die nach dem Tod des Vaters und dem Abgang der Mutter sich irgendwie zusammenraufen müssen. Die Thematik Studium empfand ich als müßig. Ausführlich beklagt sich Emely über das Studium, was ihr keinen Spaß macht, berichtet von Inhalten, aber alles fühlt sich platt und berichtend an. Wo sind die Gefühle gewesen? Bei mir sind sie nicht angekommen. Das betrifft leider auch Emelys Freundschaften. Lexie und Will sind ihre Primärfreunde, die man so halb kennenlernt, bei denen man aber vor allem im Hinblick auf Lexie das Gefühl hat, Emely ist nur am verurteilen. Ernsthaft, sie sagt an so vielen Stellen unnette Sachen über Lexie, dass ich mich gefragt habe, was ihre Freundschaft überhaupt ausmacht. Dabei ist Lexie ein interessanter, ehrlicher Charakter, der durchaus hätte Spaß machen können, wenn man ihr mehr Raum und Möglichkeiten zur Entwicklung gegeben hätte. Welche Rolle Will in dem ganzen Konstrukt spielt, lasse ich jetzt einmal offen. Greifbar erklären kann ich es an dieser Stelle sowieso nicht.

Die Thematik um Bookstagram und das Buchbloggerleben war ehrlich gesagt der Hauptgrund dafür, dass ich dieses Buch lesen wollte. Die Autorin ist selbst Bloggerin und kann somit direkt davon berichten, welche Erfahrungen sie gemacht hat. Was in diesem Buch dann aber präsentiert wird, liest sich weniger wie ein direkter Erfahrungsbericht sondern wie eine sachliche Anleitung, wie man in dieser Welt bestehen kann und sollte. Mir fehlten die Emotionen und die tatsächliche Begeisterung, für das, was Emely dort macht. Auch hier gilt wieder, dass die Autorin es versäumt hat, greifbar zu machen, wie ihr Bloggerleben aussieht. Hier und da werden einzelne Tätigkeiten erwähnt aber ich hatte das Gefühl, dass das große Gesamtbild fehlte. So war es ein zentrales Thema, dass Emely ihr Studium abbrechen möchte, weil sie lieber ihre Bloggerkarriere vorantreiben möchte. Das ist durchaus nicht zu kritisieren, gleichzeitig fehlte mir aber die Erklärung dafür. Denn eigentlich wurde nur thematisiert, dass ein Verlag an einer Zusammenarbeit mit ihr interessiert ist. Die ganze Gestaltung der Thematik konnte mich schlichtweg nicht abholen, insbesondere wenn man die Welt selbst zumindest auszugsweise kennt. Ist ein das Universum Bookstagram und Buchblogger gänzlich unbekannt, dürfte sich vermutlich Ernüchterung einstellen, wie das Thema hier dargestellt wird. Ich muss an dieser Stelle auch einfach gestehen, dass der Klappentext viel mehr versprochen hat und dies - wie so häufig leider - nicht gehalten wurde. Hinzu kommt, dass sich die Autorin irgendwie zu sehr auf Fandoms konzentriert hat, was erneut zu einem gewissen Ungleichgewicht hinsichtlich Tiefe und inhaltliche Ausrichtung der Handlung führt.

Für mich leider jedoch fast schon der schlimmste Teil ist die Thematik rund um ihre Schwester Cas. Für die schwesterliche Verbindung fällt mir leider nur ein einziges Wort ein, wobei eigentlich zwei: toxische Beziehung. Es tut mir leid, aber die Darstellung führte zu mehr als nur einem Fragezeichen. Bereits von Anfang an hatte ich arge Probleme damit, wie die Schwester Emely behandelt. Denn diese ist tatsächlich volljährig, wird von ihrer Schwester aber tendenziell behandelt als wäre sie noch ein kleines Kind. Die bereits vielfach bemängelte Nachvollziehbarkeit der Geschichte war also auch hier wieder ein Problem. Denn tatsächlich erschloss es sich mir nicht, wie Cas so sehr davon überzeugt sein konnte, über Emely und ihr Leben bestimmen zu dürfen. Ich rede hierbei nicht von Kleinigkeiten, sondern tatsächlich solch gewichtigen Themen, dass Emely von ihrer Schwester bewusst Steine in den Weg gelegt werden, wenn diese etwas machen möchte. An so vielen Punkten wollte ich einfach nur schreien, weil in keinster Form diese Art des Miteinanders zu dulden ist. Von bewusster Manipulation über Lügen bis hinzu subtilen Drohungen ist hier wirklich alles dabei. Selten habe ich mich über eine familiäre Beziehung derart aufgeregt wie in diesem Buch. Dass beide Schwestern durch den Verlust des Vaters leiden, spielt eine wichtige Rolle, rechtfertigt aber in keinster Weise, wie Cas in das Leben von Emely eingreift. Toxische Verhaltensweisen müssen als solche betitelt werden und ich finde es wahnsinnig schade, dass in diesem Buch wenig Raum für eine Beleuchtung der Unangemessenheit der Verhaltensweisen geschaffen wurde. Zwar wagt es Emely an irgendeiner Stelle durchaus, sich gegen ihre Schwester aufzulehnen, dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Autorin Cas` Verhalten fast schon beschönigt. Mir fehlt hierfür leider absolut das Verständnis. Man wollte Emely nur dazu raten, ihre Beine in die Hand zu nehmen und zu laufen. Das wird vor allem auch dann bestätigt, als der wohl heftigste Vertrauensbruch durch Cas erfolgt, den Emely dann aber mit ganz viel Verständnis einfach so hinnimmt.

Das plötzlich in Vielerlei konstruierte Ende vermag dann auch nicht zu überzeugen. Die Autorin hat sich an vielen Stellen sehr einfach gemacht, ganz egal, ob dies nachvollziehbar ist. Das betrifft sowohl die Thematik um die schwesterliche Beziehung als auch die nunmehr neu aufkommende Liebesgeschichte und auch Emelys Umgang mit ihrem Studium und ihrem Leben als Blogger. Final kann ich nur sagen, dass dieses Buch an vielen Stellen sicher sehr viel Potential gehabt hätte, ist meiner Meinung nach aber schlichtweg nicht genutzt wurde. Zusammenfassend ist das für mich daher ein Buch ohne wirkliche Handlung, bei dem die Charaktere nicht überzeugen können und welches durch die fehlende Tiefe einen auch nicht wirklich abholen kann.


An dieser Stelle möchte ich tatsächlich auch sagen, dass ist mir durchaus schwer fällt, dieses Buch mit einer Sternebewertung zu versehen, da mir persönlich an dem Buch eigentlich nichts gefallen hat, ich gleichzeitig dem Buch aber auch nicht seine Daseinsberechtigung absprechen möchte, weil ich mir vorstellen kann, dass einige Leser sich von vielen der mir kritisierten Punkte nicht stören lassen. Daher erhält es gerade noch 2 Sterne von mir, aber eben mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass ich es leider bedauerlicherweise nicht empfehlen kann. Es tut mir im Herzen weh, eben weil ich absolut neutral an das Buch herangegangen bin und mich auch von dem Hintergrund der Autorin nicht beeinflussen lassen wollte.

Mein Fazit 

Words I Keep konnte mich leider in keinster Weise überzeugen. Das Buch ist für mich geprägt von einer gewissen Oberflächlichkeit, kaum Handlung, sprunghaften Entwicklungen und nicht wirklich liebenswerten Charakteren. Dies gepaart mit den doch etwas kuriosen pseudophilosophischen Ausführungen sorgte bei mir leider für viel Langeweile und Lesefrust. Daher bedauerlicherweise keine Leseempfehlung von mir.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.12.2021

ich habe mehr erwartet

Fighting Hard for Me
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„Nichts ging über diese Freundschaft. Nichts. Erst recht keine blöden Gefühle.“
(Sophie in Fighting hard for me)

Worum geht’s?

Schon länger sind Sophie und Cole nicht nur Mitbewohner, sondern auch ...

„Nichts ging über diese Freundschaft. Nichts. Erst recht keine blöden Gefühle.“
(Sophie in Fighting hard for me)

Worum geht’s?

Schon länger sind Sophie und Cole nicht nur Mitbewohner, sondern auch beste Freunde. Doch mit der Zeit kamen bei Sophie Gefühle dazu, die das Freundschaftliche übersteigen. Um die Freundschaft nicht zu gefährden, hat sich Sophie dazu entschieden, mit einem 12-Punkte-Plan über Cole hinwegzukommen. Und als sie es nach einem Jahr Verliebtheit endlich geschafft hat, kommt ausgerechnet Cole mit seinen Gefühlen um die Ecke. Für Sophie ist klar: Jetzt muss Cole ihren Plan absolvieren. Doch irgendwie fängt es an, zwischen beiden gewaltig zu knistern.

Fighting hard for me ist Band 3 der „Was auch immer geschieht“-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere aus den Vorbänden kommen jedoch vor. Es kann hierdurch zu Spoilern kommen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird wechselnd durch Cole und Sophie in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, angenehm lesbar und kann einen mitreißen.

Meine Meinung

Auf dieses Buch habe ich mir wirklich sehr gefreut. Nicht nur, dass das Cover wirklich richtig schön ist und ein Wiedersehen mit der WG im Raum stand, mit Friends to Lovers war es für mich (Enemies to Lovers-Fan) doch mal was anderes. Leider muss ich aber sagen, dass meine Erwartungen vielleicht zu hoch waren, denn am Ende konnte mich die Geschichte von Sophie und Cole nicht wirklich begeistern.

Das Buch startet schon holprig. Sophie gibt dem Leser einen kurzen Überblick, wie es ihr momentan geht. Sie hat es nach einem Jahr endlich geschafft, ihre Gefühle für Cole zu begraben. Sie feiert ihren 12-Punkte-Plan, den sie erfolgreich absolviert hat, um Cole als Love Interest aus ihrem Leben zu streichen und sich wieder auf ihre Freundschaft zu konzentrieren. Wann, wieso und wie sich Sophie in Cole verliebt hat, bleibt hierbei für mich offen. Ausgerechnet jetzt kommt aber Cole um die Ecke und ist der Meinung, sich in Sophie verliebt zu haben. Diese Erkenntnis hat er frisch gewonnen. Auch hier gilt: Wann und wieso? Bleibt vollkommen offen. Ist halt einfach so. Im Gegensatz zu Sophie konfrontiert er sie direkt mit seinen Gefühlen. Sophie ist entsprechend natürlich komplett unbegeistert und zwingt Cole dazu, ihren 12-Stufen-Plan zu durchlaufen. Auf gar keinen Fall möchte sie ihre gemeinsame Freundschaft gefährden, indem irgendwelche romantischen Gefühle zwischen den beiden stehen. Ob das Ganze so Sinn macht? Für mich ehrlich gesagt nur bedingt, aber hey, ich wollte wissen, wie es sich entwickelt.

Wo fange ich nun an? Das Buch war für mich in sehr vielen Punkten widersprüchlich und unstimmig. Sophie ist über Cole hinweg, einer der entscheidenden Punkte auf dem Plan ist hierbei vor allem auch Abstand. Trotzdem beginnt die Geschichte damit, dass Sophie mit Cole die Punkte von der Liste gemeinsam abarbeitet. Sie gucken zusammen Filme, machen einen Beautytag, gehen zusammen weg und mehr als einmal kommen sie sich dabei auch nah. Natürlich ist mir bewusst, dass es bei der Geschichte darum geht, dass beide ihre wahren Gefühle entdecken sollen und dass der Plan natürlich zum Scheitern verurteilt ist, aber ehrlich gesagt war das so offensichtlich, dass sich das Abarbeiten des Plans oftmals nur noch unangenehm angefühlt hat. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass insbesondere Sophie oft ein fast schon kindliches Verhalten an den Tag liegt, aber auch Cole ist gut dabei. An vielen Stellen hätte man die beiden unproblematisch auf 14-16 Jahre schätzen können. So gibt es etwa eine Tonschlacht beim Töpferkurs. Im krassen Kontrast dazu stehen dann aber Themen wie etwa, dass Cole Sophie öfter als Begleitung mit auf Hochzeiten nimmt. Mir fehlte irgendwie der rote Faden, denn obwohl die 12 Punkte diesen ja eigentlich vorgeben, wirkte alles sehr zusammengewürfelt und dadurch für mich oft wenig greifbar.

Gleiches gilt für mich für die Freundschaft, die Charaktere und sogar das WG-Leben. Im Vorband über Teagen und Parker habe ich mich total in die WG verliebt. Ein bunter Haufen, der lustige Momente zusammen hat. In diesem Buch? Andauernd ist die Rede davon, dass niemand da ist, wie alle ihren eigenen Sachen nachgehen und wirklich an keiner Stelle hatte ich das Gefühl, dass es eine freundschaftliche WG ist, obwohl im Buch selbst x Mal erwähnt wird, dass sie ja keine Zweck-WG sind. Das dachte ich nach Band 2 auch, aber in Band 3? Da fühlte es sich ganz anders an. Das gilt auch für die bedeutende Freundschaft zwischen Cole und Sophie. Immer wieder wird sie betont, auf irgendwelche vergangenen Ereignisse verwiesen und irgendwelche Leute zitiert. Die Wahrheit ist aber: Genauso wie die aufkeimenden Gefühle zwischen den beiden konnte ich auch die Freundschaft nicht greifen. Ich habe sie nicht gefühlt, nicht verstanden, nicht gesehen. Klar gibt es einige Momente, die durchaus nett sind. So sorgt Cole immer dafür, dass Sophie während ihrer Periode genug Schokolade kriegt (und mehrfach wird gesagt, dass das nur aus Schutz für die WG gemacht wird), Sophie stellt Cole tausend Dosen Energydrink in den Kühlschrank während einer Codier-Session (obwohl sie nicht miteinander reden und man ihm vielleicht auch helfen könnte) und man hat so halbwegs ein offenes Ohr für einander, aber mehr war da für mich nicht. Dafür, dass beide schon so lange Freunde sein sollen und Sophie auch in Coles Familie involviert ist, war das echt mau. Generell blieb Sophie für mich sehr nebulös. Bis zum Ende weiß ich nicht, wer sie ist, was sie ausmacht. Cole hingegen war durchaus sympathisch, mit seiner Nebenhandlung rund um den Programmierwettbewerb, für den er viel zu spät anfängt, wirkt er aber ehrlich gesagt einfach nur lost und unorganisiert. Die Charaktere haben sich für mich nicht entwickelt, keine neuen Facetten gezeigt.

Insgesamt hat das Buch einfach wahnsinnig wenig Handlung, welche mit viel Nebenhandlung aufgebauscht wird, was aber alles für mich nicht so wirklich stimmig ist. Es gibt kleine Nebenschauplätze, die so random eingebaut werden und so schnell auch wieder gehen, wie sie kamen. An vielen Stellen wirkte das Buch für mich krampfhaft lustig, was eher zu leichten Cringe-Momenten bei mir geführt hat. So wird immer und immer wieder erwähnt, wie tollpatschig Sophie ist und wie Cole darauf achtet, dass sie sich nirgends verletzen kann. Sophie kam einem dann teilweise schon wie eine Dreijährige vor. Ohne Frage lässt sich die Geschichte schnell und leicht lesen, es ist auch wahnsinnig angenehm, dass man ein wenig Abschalten kann, weil keine emotionalen Tiefschläge oder komplizierte Themen vorkommen. Aber irgendwie war mir das alles zu wenig, zu widersprüchlich und zu wenig greifbar.

Mein Fazit

Fighting hard for me konnte mich leider nicht wirklich abholen. Es ist eine süße Geschichte, die leider eher flach daherkommt, wenig Handlung mitbringt und auch in vielen Punkten widersprüchlich ist. Der lockere Schreibstil macht das Buch gut lesbar, die wenige Handlung und die fehlende Entwicklung sorgen aber eher für Langeweile. Ein Buch, was man vielleicht gut zwischendurch lesen kann, aber für mich zu wenig und zu widersprüchlich.


[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 20.11.2021

konnte mich leider nicht abholen

Teufelsnetz
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„Aber interessiert dich die Wahrheit nicht? Ist sie letztlich nicht der einzige Grund, warum wir das hier machen?“
(Rasmus zu Jusuf in Teufelsnetz)

Worum geht’s?

Zwei erfolgreiche Blogger sind spurlos ...

„Aber interessiert dich die Wahrheit nicht? Ist sie letztlich nicht der einzige Grund, warum wir das hier machen?“
(Rasmus zu Jusuf in Teufelsnetz)

Worum geht’s?

Zwei erfolgreiche Blogger sind spurlos verschwunden. Kurz darauf wird deren Tod in den sozialen Medien gemeldet. Ein geschmackloser PR-Gag? Als eine junge Frau, gekleidet wie ein Manga-Mädchen, am Strand tot angespült wird, vermutet die Kriminalpolizei einen Zusammenhang. Jessica Niemi übernimmt die Ermittlungen, und sie kommt schon bald einem skrupellosen Netzwerk auf die Spur, das offenbar Mädchen an Manga-Fetischisten vermittelt. Zum Sex - und zum Töten ...

Teufelsnetz ist Band 2 der Jessica Niemi-Reihe und unabhängig lesbar.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Erzählersicht verfasst und wechselt im Fokus zwischen den einzelnen Ermittlungsbeamten hin und her. Der Schreibstil ist gut lesbar, der Satzbau nicht sonderlich komplex. Das Buch beinhaltet keine grafische Darstellung von Gewalt oder ähnlichen.

Meine Meinung

Teufelsnetz ist mein erstes Buch von dem Autor und auch das erste Buch aus der Reihe. Gerade bei solchen Reihen ist es kein Problem, in die Reihe einzusteigen, weswegen mich das nicht gestört hat. Ich fand den Klappentext einfach zu ansprechend. Leider verspicht der aber deutlich mehr, als er hält.
In dem Buch geht es um die Influencerin Lisa und den Influencer Jason, die beide plötzlich verschwinden. Auf Lisas Account taucht am Tag darauf ein Foto auf, was einen Leuchtturm zeigt. Hier in der Nähe wird zeitnah eine Leiche gefunden, allerdings von einer anderen Frau. Die Polizei ist ratlos – ist es ein Gag oder hat jemand den beiden etwas angetan? Sie durchkämmen die sozialen Medien, überprüfen Kommentare und Profile und stoßen so auf „Das Gespenst“, den sie als Schlüssel des ganzen Rätsels vermuten. Aber je weiter sie graben, desto mehr Fragen kommen auf und auf einmal geht es um einen Sexring. Doch wie hängt vor allem Lisa hier mit drin?

Ganz ehrlich? Teufelsnetz war eine wahnsinnig zähe Geburt. Der Beginn ist noch ganz nett, als Lisa verschwindet. Doch dann verliert das Buch schnell seinen Reiz. Seiten um Seiten begleitet man Polizistin Jessica, ihren Kollegen Jusuf und den schrulligen Rasmus. Man erfährt, dass Jessica offenbar Geister sieht (bzw. ihr immer mal wieder ihre Mutter erscheint, die bereits tot ist), Rasmus massive körperliche Probleme hat und Jusuf seiner Ex hinterhertrauert. Man erfährt ebenfalls, dass die Polizei bzw. die neue Teamchefin ordentlich an Jessicas Stuhl sägt und nebenbei fallen zufällig kleine Puzzleteile vom Rätsel um die verschwundenen Influencer ins Bild. Mehr als einmal habe ich überlegt, das Buch einfach wegzulegen. Die versprochene Geschichte verkommt irgendwie total im Hintergrund, das Buch hatte über 2/3 keinen wirklichen Spannungsbogen und vor allem die Protagonistin Jessica ist leider von Anfang an mehr als unsympathisch. Die polizeiliche Arbeit wirkt wahllos, willkürlich und zufällig, die sich hieraus ergebenen Hinweise führen oft auf falsche Fährten und einiges erschließt sich auch anfangs überhaupt nicht. Der Weg ist mehr als steinig und mehr als einmal hatte ich das Gefühl, hier fehlt der rote Faden. Vor allem Jessica habe ich andauernd nicht verstanden, ihre Verhaltensweisen sind teilweise fragwürdig und ihre Hintergrundgeschichte hat mich sehr irritiert. Auch die Idee, was hinter dem Gespenst stecken soll, war für mich nicht wirklich greifbar und hat in einigen Punkten irritiert. Es wirkte fast so, als hätte der Autor viele wilde Gedanken zusammengezimmert, koste es was es wolle.

Erst nach gut 2/3 des Buches hat man einen gewissen „Jetzt geht’s los“-Moment. Von da an rennt das Buch regelrecht vorwärts, springt über Stock und Stein, nimmt Wendung um Wendung (egal, ob diese gerade logisch wirken oder nicht) und man wird von Erkenntnissen, Zufallsfunden und Fragezeichen regelrecht erschlagen. Etwas Großes steckt dahinter, internationale Geschütze werden aufgefahren, mehr als fragwürdige Methoden kommen auf und am Ende ist es fast schon einem Zufall geschuldet, dass der wahre Täter doch noch auffliegt. War es vorhersehbar, dass es ein anderer Täter ist, als alle glauben? Absolut. Überraschte mich die finale Auflösung? Ohne Frage. Konnte sich mich überzeugen? Nicht wirklich. Ich habe das Buch mit einem durchaus unbefriedigten Gefühl verlassen, dass eigentlich nur durch Zufälle hier eine Lösung eintrat und für meinen Geschmack blieben einige Punkte auch zu sehr offen oder wirkten zu überdehnt. Gepaart mit den Fragen um das persönliche Leben der Polizisten, den zahlreichen Blendgaranten, die als solche erkennbar sind und der steten Frage, wieso man das Gefühl hat, sich nur im Kreis zu drehen, hat dieses Buch mich nicht gerade abgeholt. Natürlich gab es ein gewisses Grundbedürfnis, zu verstehen, wie alles zusammengehört und warum hier vorgeht, was vorgeht. Aber gleichzeitig fehlte mir der Zugriff auf das Buch, die Verbindung zu den Charakteren. Ich fand es nervig, wie Jessicas Chefin permanent gegen sie gegiftet hat, wie Jessica andauernd wie ein Sonderling herüberkommt und auch sonst das Drumherum so platt und zufällig herüberkam, dass es gar nicht wirklich Spaß gemacht hat, weiterzulesen.

Mein Fazit

Teufelsnetz ist ein Thriller, der mit einer echt interessanten Idee daherkommt, mich aber leider wenig überzeugen kann. Die Charaktere waren für mich nicht greifbar, die Auflösung wirkte holprig und nur wenig glaubwürdig und der finale Twist kam zwar überraschend, aber vermochte mich auch nicht zu überzeugen. Ich werde leider kein Fan von dem Autor.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 23.07.2021

konnte mich leider nicht abholen

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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„Ihr Geschmack vernebelt mir den Verstand.“
(Cedric in A reason to stay)

Worum geht’s?

Irgendwo ankommen, nicht mehr weglaufen und vor allem: nie wieder in ihrem alten Auto schlafen. Nichts wünscht ...

„Ihr Geschmack vernebelt mir den Verstand.“
(Cedric in A reason to stay)

Worum geht’s?

Irgendwo ankommen, nicht mehr weglaufen und vor allem: nie wieder in ihrem alten Auto schlafen. Nichts wünscht sich Sibyl, genannt Billy, mehr, als endlich ein Zuhause zu finden. Was sie gar nicht braucht, ist noch mehr Chaos in ihrem Leben – bis sie Cedric buchstäblich in die Arme läuft. Mit dem schiefen Lächeln, dem trockenen Humor und der entwaffnenden Ehrlichkeit berührt er etwas in Billy, das sie verloren glaubte. Doch die Gerüchte, die man auf dem Liverpooler Uni-Campus über ihn erzählt, entsprechen der Wahrheit: Cedric verbringt nie mehr als eine Nacht mit einer Frau. Als Billy den Grund erfährt, weiß sie, dass sie sich von ihm und seiner Dunkelheit fernhalten sollte. Nicht nur zu ihrem Schutz, sondern auch zu seinem …

A reason to stay ist Band 1 der Liverpool-Reihe und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist chronologisch aufgebaut und wird aus der Ich-Perspektive durch Billy und Cedric erzählt. Das Buch lässt sich recht flüssig lesen, der Schreibstil ist an vielen Stellen auch modern und jugendlich angehaucht.

Meine Meinung

A reason to stay war eines der Bücher, auf welches ich mich sehr gefreut habe, ohne genau benennen zu können, wieso eigentlich. Ein schönes Cover, ein zwar recht alltäglich klingelnder, aber gleichzeitig ansprechender Klappentext und umfangeiche Lobhymnen über die Autorin, welche im Fantasy-Bereich sehr gut sein soll, haben mich wahrscheinlich mitgerissen. Doch leider ist nicht alles Gold, was glänzt, und so habe ich nach extrem langer Zeit das erste Mal wieder ein Buch abgesprochen, weil – egal, was ich versucht habe und wie oft ich es in die Hand genommen habe – mich die Geschichte einfach nicht abholen konnte.

Bereits der Anfang stand für mich auf recht wackligen Beinen. Billy ist nach Liverpool gekommen, um hier ein neues Leben aufzubauen. Sie hat alles zurückgelassen und möchte auf eigenen Beinen stehen, ohne Unterstützung ihres Vaters. Man merkt, dass etwas vorgefallen ist, es bleibt aber (zumindest bis zu dem Punkt, wo ich gelesen habe) offen. Bei ihrer überstürzten Flucht aus einem Museum läuft sie Cedric in die Arme. Es werden wenige Worte gewechselt, bevor Olivia, Billys beste Freundin, sie weiterjagt. Olivia ist es dann aber auch, die Cedric über Social Media kontaktiert und ihn darum bittet, sich mit Billy zu treffen. Es kommt dieser Bitte nach und überrascht sie nach einem Bewerbungsgespräch. Irgendwie funkt es bei den beiden, gleichzeitig matchen sie so gar nicht. Billy zweifelt Cedric an, Cedric hält Billy auf Abstand und zahlreiche Randfiguren geben auch ihren Senf dazu ab. Dennoch lässt sich Billy auf ein Date mit Cedric ein, obwohl dieser direkt klarmacht, dass er kein Beziehungsmensch ist. Zu sehr hemmt ihn sein Geheimnis und das Geschehene der Vergangenheit. Sein Geheimnis ist ein potenziell triggerndes Thema, was aber zumindest von seiner Seite aus recht solide eingearbeitet wird. Billys Reaktionen hierauf hingegen fand ich ultimativ befremdlich und unangenehm. Kurz danach habe ich leider aufgegeben, weshalb ich nicht sagen kann, wie es weitergeht.

Ich wollte das Buch wirklich mögen. Ich habe so viele Anläufe wie lange nicht mehr gebraucht, bis ich mich mal mehr als 20 Seiten am Stück für das Buch begeistern konnte. Aber es half alles nichts. Ich weiß nicht, ob es am Schreibstil lag, ob ich mit meinem Alter mittlerweile zu weit aus der Zielgruppe herausfalle (wobei vergleichbare Bücher mich begeistern konnten) oder ob es einfach an der Geschichte lag. Sie wirkte auf mich planlos, durcheinander, ohne roten Faden. Die Charaktere stolpern so durch das Buch, es gibt jede Menge belangloses Drumherum und vermeintlich witzige Unterhaltungen, die ich allesamt nicht fühlen konnte. Insbesondere Billy als Charakter hat es mir wahnsinnig schwer gemacht. Ich fand sie von Anfang an eher anstrengend, unberechenbar und sprunghaft. Cedric spielt eine untergeordnete Rolle und hat weniger Spielraum, obwohl er für mich der interessantere Charakter ist. Das wenige, was ich über ihn erfahren habe, wirkte aber eher wie ein Rätsel aus losen Puzzleteilen, die irgendwie noch nicht zusammenpassen. Die für meinen Geschmack übermäßig moderne Art des Buches mit ganz viel Umgangssprache und jeder Menge zwanghaften Witz war einfach nichts für mich. Ich habe mich durch das Buch gequält, stets gehofft, dass es besser wird, mir von anderen sagen lassen, dass es schon wird. Aber man muss sich manchmal auch einfach eingestehen, dass nicht jedes Buch einem gefallen kann und muss. Deswegen habe ich schweren Herzens nach etwa einem Drittel das Buch final aus der Hand gelegt und mir gedacht, dass ich mich nicht weiter quälen möchte. Das Buch zieht nun aus zu jemandem, der es hoffentlich lieber mag. Es sollte einfach nicht mein Buch sein.

Mein Fazit

A reason to stay konnte mich leider nicht begeistern. Es ist eines der wenigen Male, dass ich ein Buch nach mehreren Anläufen endgültig aufgegeben und abgebrochen habe, da mich absolut gar nichts an dem Buch fesseln konnte und Billy und Cedric mich einfach gar nicht abholen. Auch wenn viele positive Rezensionen versprechen, dass das Buch noch gut wird, konnte ich mich einfach nicht motivieren, weiterzulesen. Es ist einfach nicht mein Buch.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 22.04.2021

konnte mich leider nicht mitreißen

Deluxe Dreams
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„Wir alle brauchen Gefühle, auch die schlechten. Das macht uns zu Menschen.“
(Sadie zu Olivier in Deluxe Dreams)

Worum geht’s?

Nachdem ihr Exfreund Tom sie betrogen hat, reist Sadie allein als Rucksacktouristin ...

„Wir alle brauchen Gefühle, auch die schlechten. Das macht uns zu Menschen.“
(Sadie zu Olivier in Deluxe Dreams)

Worum geht’s?

Nachdem ihr Exfreund Tom sie betrogen hat, reist Sadie allein als Rucksacktouristin durch Europa. Gerade als sie in Nizza nachts auf dem Weg zum Bahnhof ist, wird sie von einem Unbekannten überfallen und verletzt sich dabei. Zum Glück wird sie von Olivier gerettet, bevor ihr etwas Schlimmeres passiert. Olivier Dumont, Erbe der Dumont-Dynastie, ist in Frankreich ein bekannter Playboy und braucht sich um Geld keine Sorgen zu machen. Kurzum entschließt er, Sadie mit zu sich zu nehmen, damit sie sich erholen kann. Beide ahnen nicht, dass dies der Startschuss für mehr als nur einen kleinen Sommerflirt ist…

Deluxe Dreams ist Band 1 der Dumont-Saga um die Familie Dumont. Das Buch ist in sich abgeschlossen, die Haupthandlung geht jedoch weiter.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Nach einem kurzen Prolog zehn Jahre zuvor ist das Buch ist in der Gegenwart chronologisch aufgebaut. Das Buch wird von Sadie und Olivier in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch lässt sich flüssig lesen, die sprachliche Darstellung ist stets verständlich und sehr leichtfüßig. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und explizite Sprache.

Meine Meinung

Wenn es in einem Buch um Glamour geht, bin ich dabei. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Entsprechend groß war meine Vorfreude auf die Dumont-Reihe, die gleichzeitig auch meine erste Reihe der Autorin sein sollte. Leider muss ich nach Band 1 bereits sagen, dass es für mich kein Wiedersehen mit den Dumonts geben wird – und ich erkläre euch jetzt auch gern, wieso.

Das Buch startet stark. Der geheimnisvolle Prolog, der bereits andeutet, dass es in diesem Buch noch um ein großes Geheimnis von Olivier gehen wird, was die komplette Familie zerstören könnte, weckt natürlich mein Interesse. Aber auch das Aufeinandertreffen von Sadie und Olivier hat mir gut gefallen. Der Überfall hat mich gefesselt, man konnte die Situation wahrlich spüren und Olivier als der große Retter? Wunderbar großes Kino. Ich war anfangs also wirklich begeistert von dem Buch und freute mich immer, wenn ich Zeit fand, weiterzulesen. Die Begeisterung fing das erste Mal nach etwa einem Viertel des Buches an zu kippen. Sadie bleibt bei Olivier, der sie rundum verwöhnt, denn Geld spielt keine Rolle und irgendetwas an Sadie fasziniert ihn. Es ist ein kleines bisschen wie bei Cinderella Story, wo das arme Mädchen den reichen Prinzen trifft, der sie umsorgt, obwohl Sadie das gar nicht will. Kurz danach geht es aber los, dass die Anziehung der beiden sich in Sex entlädt – seitenlang, ausführlich, in keinem Verhältnis zu der wenigen Handlung, die bisher kam. Leider war dies auch einer der Punkte, ab dem das Buch für mich bergab ging, denn nachdem beide miteinander in der Kiste waren, gibt es eigentlich nur noch das Thema. Der belanglose Sommerflirt, tausende One-Night-Stands, der Reiz davon, dass Sadie irgendwann gehen wird, aber die Zeit mit Olivier genießen will. An irgendeiner Stelle (die in einem Zeitraum von unter 2 Wochen liegen muss) merken beide, dass da aber doch so viel mehr ist – was, das bleibt offen. Denn die Autorin hetzt so sehr durch alles, was dem Buch ein wenig Tiefe bringen könnte, dass man fast denken könnte, es wären Nebensächlichkeiten. Von 0 auf 100 ist Sadie also mehr für Olivier, gleichzeitig hat er aber Sorge wegen seiner Familie.

Denn die Familie Dumont ist kompliziert. Auch hier konnte mich die Autorin nicht abholen. Nach dem geheimnisvollen Prolog, bei dem bereits zahlreiche Namen fallen, habe ich immer darauf gewartet, die Familie ein wenig kennenzulernen. Aber daran besteht nur eingeschränkt ein Interesse. Familienmitglieder, die auftauchen, werden nur kurz eingebracht und kaum vorgestellt. Das führte dazu, dass ich anfangs gar nicht verstanden habe, wer hier zu wem gehört und mit wem wieso einen Zwist hat. Zwar sorgt das in einigen Punkten auch für einen annehmbaren Spannungsbogen und jede Menge Fragen, aber eben auch für jede Menge Verwirrung. Besonders als sich die Ereignisse überschlagen, eine Tragödie über die Familie hereinbricht und die Allianzen sich eventuell etwas verschieben, wirkt alles so hingeworfen. Es fehlte für mich ein Grundgerüst, wo ich alles ein wenig einordnen konnte. Ich muss auch sagen, dass der Klappentext, der von Glamour, Intrigen und einem legendären Modeimperium spricht, hier vielleicht ein wenig übertreibt. Zwar wird immer wieder betont, wie bekannt die Dumonts sind und dass sie quasi mit Chanel vergleichbar sind, aber wirklich Input bringt das ganze Thema nicht. Die Dumonts hätten auch Gemüsehändler sein können. Da kann auch der vermeintlich imposante Maskenball, von dessen Atmosphäre man eigentlich kaum was mitbekommt, nichts dran retten.

Eigentlich hat mich an diesem Buch echt wahnsinnig viel gestört. So viel, dass ich mehr als einmal darüber nachgedacht habe, abzubrechen. Denn während Sadie und Olivier anfangs nur Bettaktivitäten jeglicher Art thematisieren und ich das Gefühl hatte, die Geschichte entwickelt sich gar nicht weiter, wird dann am Dramaregler ein wenig zu sehr geschraubt. Auf einmal passiert so viel, aber leider auch so schnell, dass man gar nicht die Zeit hatte, alles zu verarbeiten – Olivier übrigens auch nicht. Die Autorin ist wirklich nur so durch die Ereignisse gehetzt, als wolle sie alles schnell abhaken, um irgendwo hinzukommen, worauf sie wirklich Bock hatte. Was dieses irgendwo ist, kann ich aber leider auch nicht sagen, denn das Ende hat bei mir nur noch für Kopfschütteln gesorgt. Aber dazu gleich mehr. Zunächst möchte ich beim Spannungsbogen bleiben. Der war da, das bestreite ich gar nicht. Er greift vor allem die Frage um Oliviers Geheimnis auf und umfasst dann noch eine überraschende Entwicklung hinsichtlich Oliviers Vater. Ich muss jedoch sagen, dass mich die Vermutungen und Ereignisse, die folgen, wenig überrascht haben, denn das meiste habe ich so vorhergesagt (oder vielleicht befürchtet) – vor allem, als die ersten Spekulationen zu dem Vater kommen und man erfährt, was die Hintergrundgeschichte des Geheimnisses ist. Nicht das Geheimnis selbst, das habe ich nicht vorhergesagt. Und wieso? Weil es so wahnsinnig simpel ist, dass ich viel zu kompliziert gedacht habe. Niemals hätte ich gedacht, dass so etwas fast schon Banales 10 Jahre lang so einen heftigen Einfluss auf Olivier haben kann und ihn dann sogar noch zu einer Entscheidung bringt, die seinem Vater das Herz brechen würde. Er tut es trotzdem und ich war dezent verwirrt. War das alles? Deswegen der ganze Zirkus? Ich bin mir fast sicher, dass das Veröffentlichen des Geheimnisses für paar Schlagzeilen gesorgt hätte, aber mehr auch nicht. Ich habe wirklich das krasseste Geheimnis erwartet – und nicht geliefert bekommen. Ist leider sehr schwierig, weil so alles auf sehr wackligen Beinen steht und man das Gefühl hat, hier wird übertrieben. Leider nicht nur in diesem Punkt, denn auch im Handlungsverlauf gab es so einige Momente, wo ich nur die Augen verdrehen konnte. Ich weiß nicht, ob die Autorin unsicher war, ob sie einen Thriller, einen Actionfilm oder eine Romanze wollte, denn so ist Deluxe Dreams von alle ein bisschen, aber nichts so wirklich. Und das meine ich leider nicht positiv.

Durchgehalten habe ich trotzdem bis zum Ende. Zu sehr wollte ich wissen, ob ich zumindest hier einigermaßen befriedigt herausgehen werde. Es folgen mögliche Spoiler zum Buch: Nein, bin ich nicht. Nachdem so viel hingeworfen wurde (wir haben immerhin das Geheimnis von Olivier, die Enthüllungen zum Hintergrund des Geheimnisses, einige Bedrohungsszenarien, die Frage um den Vater), endet das Buch nämlich einfach damit, dass alles offen bleibt und Sadie und Olivier sich der Situation entziehen. Ich war verwirrt. Das war’s? So viel Drama, so viel Drumherum und dann setzen beide einfach einen Haken darunter? Kann man machen, bei mir sorgte es aber nur für ganz viel Frust. Ich weiß nicht, ob die Autorin beabsichtigt, die noch offenen Themen in den Folgebänden abzuarbeiten, aber das Ende war so unglaublich unspektakulär, dass man fast denken konnte, die Autorin hatte keine Lust mehr und ist einfach aus der Situation geflüchtet. Maximaler Frust bei mir und das sichere Wissen, dass ich nicht zu den Dumonts zurückkehren werde, egal wie viel noch offen ist.

Mein Fazit

Deluxe Dreams hätte in meinen Augen ein gutes Buch werden können, kann mich aber mit einer schwachen Beziehungsentwicklung von 0 auf 100 und einem zwar soliden Spannungsbogen aber einer halbgaren (Nicht-)Auflösung nicht überzeugen. Zwar gilt, dass in der Kürze die Würze liegt, aber hier hat die Autorin das zu sehr übertrieben. Ein gehetztes Buch, bei dem zu viele Fragezeichen auf dem Weg liegen bleiben und die Tiefe irgendwie komplett fehlt.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]