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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2021

Turbulente Geschichte mit offenem Ende

Endlich wieder Meer
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Der Roman „Endlich wieder Meer“ der Autorin Christiane Franke ist ganz anders als das Cover und der Klappentext vermuten lassen. Gehofft hatte ich auf eine ruhige Geschichte zum wohlfühlen und entspannen. ...

Der Roman „Endlich wieder Meer“ der Autorin Christiane Franke ist ganz anders als das Cover und der Klappentext vermuten lassen. Gehofft hatte ich auf eine ruhige Geschichte zum wohlfühlen und entspannen. Zur Ruhe kamen im Verlauf der ereignisreichen Handlung, dann aber weder die Charaktere noch ich. Ständig passierte etwas Neues und auch die zahlreichen Nebenhandlungen sorgten für Spannung und Unruhe. Das Setting an der Nordsee und auch in der Steiermark gefielen mir im Gegensatz dazu sehr gut. Hier wurden authentisch zahlreiche lokale Besonderheiten, insbesondere der Kulinarik, in die Handlung eingebaut. Ansonsten gab es für meinen Geschmack deutlich zu viel Drama und auch das Thema „Betrug“ war mir viel zu präsent und sorgte für ein ungutes Gefühl. Dabei hatte die Geschichte durch ihre spannende Konstellation durchaus Potenzial. Dies ging für mich allerdings spätestens am Ende verloren, als nur wenige der zahlreichen Handlungsstränge aufgelöst wurden. Vieles bleibt offen und unausgesprochen stehen. Positiv hervorgetan hat sich dafür zum Glück der Schreibstil. Dieser las sich leicht und flüssig und ist definitiv ein Pluspunkt. Im Gesamten gebe ich diesem spannungsgeladenen Roman 3 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Toller Schreibstil, Handlung zu überfrachtet

Wir für uns
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„Wir für uns“ von Barbara Kunrath ist ein Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen zwei Frauen. Jede der Beiden steht vor einem ganz neuen Lebensabschnitt und so war es toll ihre Annäherung ...

„Wir für uns“ von Barbara Kunrath ist ein Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen zwei Frauen. Jede der Beiden steht vor einem ganz neuen Lebensabschnitt und so war es toll ihre Annäherung und wachsende gegenseitige Unterstützung im Verlauf der Handlung mit zu erleben. Das Setting war dabei lebensnah beschrieben und auch die Charaktere waren authentisch. Der Schreibstil las sich angenehm und passte zur Geschichte. Was mir allerdings nicht gefiel waren die zahlreichen schwierigen Themen, welche noch zusätzlich zum Hauptplot in die Handlung eingebaut wurden. So erschien mir die Geschichte einfach zu überladen, vor allem da einige Themen langsam aufgebaut wurden es dann aber nicht ins „Ziel“ geschafft haben bzw. am Ende nur sehr kurz aufgelöst wurden. Zum Beispiel hat eine Protagonistin große Probleme mit der Homosexualität ihres Sohnes, worüber sie sich auch mehrmals scharf äußert. Alles kein Problem, wenn es dazu noch eine reflektierte Perspektive gegeben hätte und manche diskriminierenden Aussagen nicht einfach unkommentiert blieben. Für mich blieb darum vor allem am sehr einfach gehaltenen Ende des Buchs, ein ungutes Gefühl zurück. Da die Geschichte aber sprachlich durchaus etwas zu bieten hatte und auch die Hauptthemen „Trauer“ und „ungeplante Schwangerschaft“ gelungen umgesetzt wurden, bewerte ich diesen Roman mit 3 ½ Sternen.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Könnte es wirklich soweit kommen?

Systemfehler
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Das Thema um welches es im Thriller „Systemfehler“ von Wolf Harlander geht, ist aktuell und betrifft uns alle. So war es wirklich spannend für mich mal genauer darüber nachzudenken, welche Prozesse heute ...

Das Thema um welches es im Thriller „Systemfehler“ von Wolf Harlander geht, ist aktuell und betrifft uns alle. So war es wirklich spannend für mich mal genauer darüber nachzudenken, welche Prozesse heute alle vom Internet abhängig sind und was ein flächendeckender Ausfall für uns bedeuten würde. Das entworfene übergeordnete Szenario fand ich dabei durchaus realistisch und erschreckend. Im Gegensatz dazu wirkt das Verhalten einzelner Protagonist:innen allerdings nicht immer logisch. Tendenziell waren es einfach etwas viele Perspektiven, aus welchen berichtet wurde. So wirkten die einzelnen Personen teilweise schlecht ausgearbeitet und nicht authentisch. Besonders negativ aufgefallen sind mir zum Beispiel manche Szenen im Krankenhaus, hier wurde was medizinische Details betrifft, unzureichend recherchiert. Der Schreibstil liest sich gut, wirkte aber distanziert. Dies liegt auch an den immer wieder eingeschobenen Erklärungen zu technischen Details, welche sich nicht gut in den übrigen Text einfügen. Zu Beginn baute sich die Spannung nur langsam auf, dann zog allerdings das Erzähltempo ordentlich an, so dass die Erzählung zum Ende hin nochmal richtig fesselnd wurde. Auch wenn sich der Thriller gut lesen lies, habe ich von anderen Autoren schon deutlich bessere bzw. realistisch anmutendere Bücher gelesen. Für mich blieb „Systemfehler“ deshalb im guten Mittelfeld seines Genres und bekommt von mir 3 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Starker Beginn, schwächelnder Hauptteil und ein zu offenes Ende

Die Wütenden und die Schuldigen
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Der Titel des Romans „Die Wütenden und die Schuldigen“ des Autoren John von Düffel ist wirklich gut gewählt, weil er die Geschichte um die es geht auf den Punkt bringt. Doch die Grenzen zwischen Wut und ...

Der Titel des Romans „Die Wütenden und die Schuldigen“ des Autoren John von Düffel ist wirklich gut gewählt, weil er die Geschichte um die es geht auf den Punkt bringt. Doch die Grenzen zwischen Wut und Schuld sind manchmal fließend und jeder der vier vorgestellten Hauptcharaktere hat seine eigenen Themen. Das Buch startete für mich wirklich toll, mit vielen starken Passagen und einer sehr gewählten, aber interessanten Sprache. Vor allem die erste Begegnung zwischen Maria und dem Rabbi, war äußerst faszinierend und hatte mehrere eindrückliche Aussagen zu bieten. Im weiteren Verlauf nimmt die Qualität, dann allerdings ab, so dass sich die Handlung ins Beliebige verliert. Für mich fand zu wenig Auseinandersetzung mit dem Thema Quarantäne, Abstand halten, Nähe zulassen bzw. die psychischen Auswirkungen dieser Themen statt. Vielmehr geht es um sehr persönliche Erlebnisse der Protagonist:innen, welche teilweise aber nur angeschnitten, dann aber nicht weiter aufgegriffen werden. Durch die vielen begonnenen Erzählsträngen, welche aber nicht zu Ende erzählt werden, wirkt die Geschichte unfertig und lässt mich unbefriedigt zurück. Da der Schreibstil eher anspruchsvoll war, dauerte es ein wenig sich an diesen zu gewöhnen. Trotz mancher Stärken dieser Familiengeschichte kann ich nicht mehr als 3 ½ Sterne vergeben, da es inhaltlich und erzählerisch einfach nicht mit anderen Romanen mithalten kann, welche ich besser bewertet habe.

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Roadtrip nach Budapest

Caspers Weltformel
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Die Bewertung des Buchs „Caspers Weltformel“ der Autorin Victoria Grader, fällt mir tatsächlich etwas schwer. Inhaltlich hatte ich einfach eine andere Geschichte erwartet, so konnte der Klappentext wirklich ...

Die Bewertung des Buchs „Caspers Weltformel“ der Autorin Victoria Grader, fällt mir tatsächlich etwas schwer. Inhaltlich hatte ich einfach eine andere Geschichte erwartet, so konnte der Klappentext wirklich nicht halten was er versprach. Zu Beginn setzte sich Hauptprotagonist Casper noch mit so mancher philosophischen Frage auseinander, dies lies im Lauf des Romans allerdings stark nach. Auch um seine Weltenformel ging es doch weniger als erwartet. Darüber hinaus hatte ich richtige Schwierigkeiten mit der zweiten Hauptprotagonistin Ilona, da sie mir von Anfang bis Ende durchgängig mit ihrer berechnenden Art auf die Nerven ging. Zwar hatte sie auch ihre Höhepunkte, diese führten allerdings nicht zu einer dauerhaften Veränderung. Trotzdem kann und will ich den Roman nicht schlecht bewerten, da die Autorin wirklich eine großartige Erzählerin ist. Ihr Schreibstil macht die Geschichte überaus lebendig und ließ sich darüber hinaus auch noch leicht lesen. So reiht sich das Buch in eine Reihe toller Roadtrip-Geschichten ein, welche ich im Allgemeinen wirklich gerne lese. Die Geschichte ist auf jeden Fall ein Reiseerlebnis in Buchform und entführt in eine ganz andere Welt. Darum vergebe ich 3,5 Sterne.

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