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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2021

Packend von der ersten bis zur letzten Seite.

Die vier Winde
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Das Buch begleitet den Lebensweg von Elsa: ungeliebt von ihrer Familie, flüchtet sich die junge Elsa in eine Affäre mit Folgen. Sie wird von zu Hause verstoßen, heiratet Raf und zieht auf die Weizenfarm ...

Das Buch begleitet den Lebensweg von Elsa: ungeliebt von ihrer Familie, flüchtet sich die junge Elsa in eine Affäre mit Folgen. Sie wird von zu Hause verstoßen, heiratet Raf und zieht auf die Weizenfarm seiner Eltern. Eine lange Dürre, begleitet von Staubstürmen, zwingt Elsa schließlich, mit ihren Kindern nach Kalifornien zu ziehen. Doch das gelobte Land erweist sich als wenig gastfreundlich, und Elsa muss jeden Tag aufs Neue um das Überleben ihrer Familie kämpfen.

Ein ergreifendes, beeindruckendes und mitreißendes Porträt einer starken Frau in einer Ära, die das ganze Land verändert hat. Auch wenn die geschichtlichen Details nicht völlig akkurat sein mögen, gibt das Buch doch einen guten, vor allem sehr persönlichen und daher gut nachvollziehbaren, Einblick in die damalige Zeit und das Leben der Leute, die durch Dürre und Ausbeutung alles verloren haben.

Es würde mich freuen, bald einen Folgeroman lesen zu können, in dem die Geschichte von Elsas Tochter Loreda geschildert wird.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Frischer Wind im Thriller-Genre

Die Tote mit der roten Strähne
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Betty Rhyzyk ist eine große Frau mit einem großen Mundwerk - aber das braucht sie auch, um als toughe Polizistin von ihren männlichen Kollegen ernst genommen zu werden. Als eine von ihr geleitete Drogenermittlung ...

Betty Rhyzyk ist eine große Frau mit einem großen Mundwerk - aber das braucht sie auch, um als toughe Polizistin von ihren männlichen Kollegen ernst genommen zu werden. Als eine von ihr geleitete Drogenermittlung schief geht und mehrere Tote fordert, wird es eng für Betty. Doch dann steuert der Fall in eine völlig unerwartete Richtung, wird sehr persönlich und Betty gerät überrascht ins Fadenkreuz... Anfangs musste ich mich erst an den rauen Umgangston gewöhnen und auf den ersten Blick wirkte Betty auch ein wenig überheblich, aber dieser Eindruck relativiert sich sehr schnell, und Betty offenbart vielschichtige Facetten, die sie einem letztendlich ans Herz wachsen lassen. Die nicht gerade zimperliche Story wartet mit mehreren unerwarteten Wendungen auf, die den Spannungsbogen bis zum Bersten ausdehnen und keine Verschnaufpause zulassen. Ich habe in diesem Jahr schon viele Thriller gelesen, aber dieser sticht weit heraus und liefert einen grandiosen Auftakt zu einer neuen Reihe, die ich gespannt weiterverfolgen werde.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Tafiti, Pinsel und ein Gnu namens Gnu

Tafiti und die Rettung der Gnus (Band 16)
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Zufällig sind wir in der Bibliothek auf ein paar Tafiti-Bücher gestossen, die wir noch nicht kannten. Altersmässig sind wir de Geschichten eigentlich entwachsen, aber da uns Tafiti und Pinsel früher viele ...

Zufällig sind wir in der Bibliothek auf ein paar Tafiti-Bücher gestossen, die wir noch nicht kannten. Altersmässig sind wir de Geschichten eigentlich entwachsen, aber da uns Tafiti und Pinsel früher viele schöne gemeinsame Lesestunden bereitet hatten, haben wir nochmal zugegriffen.
Tatsächlich hat uns dieses Buch noch genauso gut unterhalten und es hat großen Spaß gemacht, das Erdmännchen und das Pinselohrschwein auf einem neuen Abenteuer zu begleiten. Diesmal helfen die beiden Helden einem verirrten Gnu, seine Herde wiederzufinden, die jedes Jahr dieselbe Wanderung unternimmt, um frische Weidegründe zu finden. Witzig, spannend, mit ein bisschen Botschaft - mit den Tafiti-Büchern kann man einfach nichts falsch machen.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Heftig

Über das Verbrennen von Büchern
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Als erstes Wort fiel mir zu dem Buch ein Wort ein: heftig. Selten hat mich ein Buch derart emotional aufgewühlt, und ich musste wiederholt Lesepausen einlegen, um das Gelesene zu verdauen, dass mir wie ...

Als erstes Wort fiel mir zu dem Buch ein Wort ein: heftig. Selten hat mich ein Buch derart emotional aufgewühlt, und ich musste wiederholt Lesepausen einlegen, um das Gelesene zu verdauen, dass mir wie ein Stein im Magen lag. Es geht schließlich nicht nur um den physikalischen Akt des Bücherverbrennens, sondern auch um das geistige Gut und die Menschen, die dahinterstehen. Wie muss sich Kästner gefühlt haben, als er bei der Verbrennung seiner eigenen Werke zuschauen musste? Ich kann es mir nicht vorstellen. Wiederholt verwendet der Autor das treffende Wort 'Autodafé' (zugegeben, ich musste es erst nachschlagen). Besonders erschreckend fand ich dabei, dass sogar noch 1965 ein solches Autodafé in Deutschland stattfand. Sehr gut fand ich auch die Zeitleiste am Ende des Buches mit wichtigen Daten sowie einen kleiner Ausschnitt der damals verbotenen Autorenliste. Es ist kaum vorstellbar, dass ich viele Bücher die ich kenne zu einer anderen Zeit nicht hätte lesen dürfen. Die Anmerkung, dass es Bücherverbrennungen schon immer gab und wohl auch immer geben wird, macht aus dem Buch mehr als ein Zeitzeugnis vergangener Tage, es ist steht ebenso als Mahnmal für die Zukunft.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Trügerische Idylle

In Aufruhr
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Perfekte Vorstadt-Idylle in den 50er-Jahren: alles ist unglaublich 'neat': getrimmter Rasen, weißer Zaun, niedliche Kinder, perfekte Ehefrauen-Hausfrauen-Mütter und farbige Hausangestellte, die das Leben ...

Perfekte Vorstadt-Idylle in den 50er-Jahren: alles ist unglaublich 'neat': getrimmter Rasen, weißer Zaun, niedliche Kinder, perfekte Ehefrauen-Hausfrauen-Mütter und farbige Hausangestellte, die das Leben leichter machen. Doch der Schein trügt, den hinter den polierten Fassaden herrschen Neid und Intrigen unter den Nachbarinnen. Als Joyce Haney am hellichten Tag verschwindet und nur eine Blutlache zurücklässt, ist mit der farbigen Hausangestellten Ruby Wright natürlich sofort eine Schuldige gefunden.
Doch Detective Mick Blanke glaubt nicht, dass Ruby, die die Leiche entdeckt hat, auch die Täterin ist. Als sich die Ermittlungen in der Nachbarschaft als schwierig erweisen, holt Blanke Ruby ins Boot der Ermittlungen - bei ihrer Arbeit kann sie unauffällig recherchieren und bekommt vieles mit, das nicht für fremde Ohren bestimmt ist. Ruby geht es um Gerechtigkeit für Joyce, und so gerät sie selbst zwischen die Fronten - auf der einen Seiten die anständigen besorgten Bürger, die in ihr nur die minderwertige Putzfrau sehen, auf der anderen ihre eigene Familie, die nicht glaubt dass für Ruby etwas Gutes bei der Sache herausspringen kann. Untermalt wird diese Krimigeschichte von Rassenunruhen, sozialen Spannungen und dem Erwachen feministischer Vereinigungen.
So verfolgen wir ein sehr ungleiches Team bei der spannenden Suche nach einem Täter - oder einer Täterin? - falls es überhaupt eine(n) gibt. Denn die Rückblenden aus Joyces Sicht legen ebenfalls die Vermutung nahe, dass sie vielleicht einfach nur ihrem langweiligen Dasein als Hausfrau und Mutter entfliehen wollte. Ein raffinierter Krimi mit überraschendem Ausgang.

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