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Veröffentlicht am 22.08.2021

Der Tote im Dunsumer Watt

Gischtgrab
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Als eine grausam zugerichtete Leiche im Dunsumer Watt gefunden wird, ruft das erneut die Kommissarin Kerrin Iwersen aus Flensburg auf den Plan. Gemeinsam mit dem Inselpolizist Hark Hansen ermittelt sie ...

Als eine grausam zugerichtete Leiche im Dunsumer Watt gefunden wird, ruft das erneut die Kommissarin Kerrin Iwersen aus Flensburg auf den Plan. Gemeinsam mit dem Inselpolizist Hark Hansen ermittelt sie in ihrem neuesten Fall auf Föhr. Der Tote war grade zurück aus der Psychatrie und hat versucht seine Ehe zu retten. Trotz vieler Hinweise kommen sie dem Mörder nicht auf die Schliche und dann verschwindet auch noch seine Tochter spurlos. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

"Gischtgrab" ist der zweite Fall für Kerrin Iwersen und Hark Hansen. Man kann ihn ohne Vorkenntnisse lesen, doch es ist empfehlenswert zunächst "Dunkelmeer" zu lesen, da man sonst die schöne Vorgeschichte der Hauptprotagonisten verpasst. Aber man bekommt während der Handlung auch alle wichtigen Informationen zum Privatleben.

Wie auch im ersten Teil konnte mich die Autorin wieder mit ihrem tollen Schreibstil und dem vielen Lokalkolorit begeistern. Der Schreibstil lässt sich flüssig und angenehm lesen.

Auch in diesem Band lässt die Autorin wieder viele Föhrer Gegebenheiten einfließen. Als ich das Buch gelesen habe, habe ich grade Urlaub auf der Insel gemacht und so hat es nochmal ganz anders auf mich gewirkt.

Das ganze Ermittlerteam hat gut und engagiert gearbeitet, hat keine Überstunden gescheut. Der Ermittlungsarbeit konnte ich sehr gut folgen und habe auch selbst immer mitgerätselt, wer denn der Mörder ist. Die Autorin hat es geschafft immer wieder falsche Fährten zu legen. Doch irgendwie gab es dann einen ausschlagenden Hinweis, dass ich dann ziemlich schnell den richtigen Riecher hatte. So war das Ende dann leider keine wirkliche Überraschung mehr.

Die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben war wieder ausgewogen und ist ihr gut gelungen. Die Charaktere haben sich schön weiterentwickelt.

Mein Fazit:
Ein super gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit und bildhaften Beschreibungen. Er lässt einen das Urlaubsherz höher schlagen. Tolle 4,5 Sterne von mir und es gibt auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Knochen Nr. 1954

Ostseeschmerz
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Gestern noch stand eine berühmte Esoterikerin bei Gretas Lesung neben ihr. Am nächsten Tag ist liegt sie tot in ihrer Sauna. Greta ist fasslungslos, als sie zusammen mit Hardy Finkel zu der Leiche gerufen ...

Gestern noch stand eine berühmte Esoterikerin bei Gretas Lesung neben ihr. Am nächsten Tag ist liegt sie tot in ihrer Sauna. Greta ist fasslungslos, als sie zusammen mit Hardy Finkel zu der Leiche gerufen wird. War es ein Unfall oder war es Mord? Greta und Hardy folgen einer blutigen Spur nach Hiddensee. Irgendwer scheint einen Fall der 39 Jahre zurückliegt wieder aufgeriffen zu haben und jetzt eine Todesliste abzuarbeiten.

"Ostseeschmerz" ist der vierte Teil in der Reihe mit dem tollen Ermittlerduo Hardy Finkel und Greta Silber. Man kann es auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Aber die private Geschichte der Hauptprotagonisten entwickelt sich immer weiter. Alle nötigen Informationen bekommt man als Leser aber in die Handlung eingewoben, ohne dass es den Lesefluss stört.

Mich hat der Schreibstil wie gewohnt auf ganzer Linie überzeugt. Es lässt sich flüssig und angenehm lesen. Die kurzen Kapitel lassen die Seiten nur so dahin fliegen. Dann noch die Perspektivwechsel und die Cliffhänger an den Kapitelenden dazu haben bei mir für die nötige Abwechslung und Spannung gesorgt.

Ein klitzekleines Manko habe ich allerdings. Mir hat ein wenig der Nervenkitzel gefehlt. Diese Art von Spannung kann der Herr Haller aber besser ;) Deswegen konnte er mich nicht ganz so packen wie seine Vorgänger.

Als Leser ist man immer am miträtseln gewesen. Ich hatte zwar schon von einem Teil recht früh eine Ahnung, um was es geht, aber noch lange nicht wer denn nun hinter den Taten steckt. Stück für Stück wurden die Puzzleteilchen aufgedeckt, aber auch ein ums andere Mal wurde ich auf die falsche Spur geschickt. Zum Schluss gab es dann eine plausible Aufklärung. Der riesige Cliffhänger ganz zum Schluss ist natürlich mal wieder richtig fies, aber ich freue mich schon wie es mit Greta und Hardy weitergehen wird.

Das Thema mit der DDR und Flucht hat mir sehr gut gefallen. Solche Themen find ich allgemein immer sehr interessant.

Mein Fazit:
Auch wenn er mich nicht ganz so packen konnte wie seine Vorgänger, ist "Ostseeschmerz" aber wieder rundum gelungen. Interessantes Thema und interessante Mordfälle, die es sich zu lesen lohnt. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Das Geheimnis um High Lonesome

Old Bones - Das Gift der Mumie
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In der Geisterstadt, High Lonesome, in der Wüste New Mexikos wird eine mumifizierte Leiche entdeckt. Sie lag seit mindestens 50 Jahren dort unentdeckt in einem Keller. Der Tote gibt Rätsel auf und so wird ...

In der Geisterstadt, High Lonesome, in der Wüste New Mexikos wird eine mumifizierte Leiche entdeckt. Sie lag seit mindestens 50 Jahren dort unentdeckt in einem Keller. Der Tote gibt Rätsel auf und so wird FBI-Agentin Corrie Swanson auf den Fall angesetzt. Corrie zieht ihre Freundin, die Ärchologin Nora Kelly, zu Rate. Sie stellen fest, dass der Tote an einem entsetzlichen Tod gestorben ist. Außerdem entdecken sie auch ein Goldkreuz bei ihm. Doch warum hat der Mörder es nicht an sich genommen? Die beiden fangen an zu ermitteln und begeben sich auf einen gefährlichen Weg...

"Old Bones - Das Gift der Mumie" ist der zweite Teil der Old Bones Reihe mit der FBI-Agentin Corrie Swanson und der Ärchologin Nora Kelly. Das Buch ist auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Teil lesbar.

Das Autorenduo Preston & Child hat hier eine wirklich sehr interessante Geschichte entwickelt. Sie haben das Fachwissen gut mit in die Story eingebunden. Dadurch wurde es wissenschaftlich und ärchologisch hochinteressant. Zweitweise war die Story für mich nur nebensächlich, weil ich so fasziniert war von dem Fachwissen.

Den Schreibstil fand ich teilweise recht anspruchsvoll. Es gab manchmal viele Aneinanderreihungen und durch das eingeflossene Fachwissen sind auch viele Fachbegriffe aufgetaucht, wo man auf Anhieb nicht die Bedeutung gewusst hat und erstmal recherchieren musste. Daher musste ich sehr aufmerksam und konzentriert lesen, um alles mitzubekommen.

Die Umgebungsbeschreibungen der Handlungsorte fand ich klasse. Man hatte sofort seine eigenen Bilder vor Augen und gefühlt war man mitten drin mit den Hauptprotagonistinnen in der Wüste.

In der Handlung werden viele Personen mit Namen erwähnt. Manchmal auch nur sehr kurz und dann waren sie sofort wieder von der Bildfläche verschwunden. Da bin ich das ein ums andere Mal durcheinander gekommen. Auch hier musste man sich beim Lesen wieder stark konzentrieren.

Die Charaktere Corrie Swanson und Nora Kelly wurden im Vergleich zum Vorgängerband gut weiterentwickelt, aber für mein Empfinden sind sie noch nicht ganz ausgereift. Corrie ist durch ihre explosive und egoistische Art manchmal unsympatisch. Nora mit ihrere ruhigen Art und faszinierenden Arbeit mag ich dafür umso lieber.

Mein Fazit:
Eine sehr gelungene Fortsetzung. Manchmal recht anspruchsvoll zu lesen, aber dafür ärchologisch hochinteressant. Die Charaktere können noch weiter ausgebaut werden. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen und wer an Ärchologie begeistert ist, ist das Buch auf jeden Fall ein Lesemuss.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Joggerinnen-Morde

Die Karte
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Die Technik hat das Lauftrainig eingeholt. Neben den Schuhen und dem Soundtrack gehört nun auch der Fitness-Tracker zur Laufausrüstung. Er teilt deine Laufstrecke online. Jeder weiß wann und wo du warst ...

Die Technik hat das Lauftrainig eingeholt. Neben den Schuhen und dem Soundtrack gehört nun auch der Fitness-Tracker zur Laufausrüstung. Er teilt deine Laufstrecke online. Jeder weiß wann und wo du warst und wo du wieder sein wirst. Genau das wird dir zum Verhängnis. Du hast jemande inspiriert zu einem besonderen Kunstwerk. Er tragt vorher deine Initialien in einer digitalen Karte. Du kannst noch so schnell laufen, doch er kriegt dich trotzdem. Jens Kerner und seine Partnerin ermitteln mit Hochdruck um den Mörder zu fassen. Können sie ihn aufhalten?

"Die Karte" ist bereits der vierte Teil der Jens Kerner und Rebecca Oswald-Reihe. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Der Fall ist in sich abgeschlossen. Wer die Vorgänger nicht kennt, dem fehlt nur ein wenig das Vorwissen um die beiden Hauptprotagonisten, aber die wichtigsten Informationen bekommt man in der Handlung nochmal mit.

Wie ich es von Winkelmann gewohnt bin, war der Schreibstil wieder schön flüssig zu lesen und alles war schön detailliert beschrieben, sodass die Bilder im Kopf entstanden sind.

Der Wechsel zwischen den einzelnen Perspektiven, die recht kurzen Abschnitte und die Cliffhänger an den Kapitelenden lassen den Leser kaum aufhören zu lesen.

Winkelmann hat auch in seinem neusten Werk wieder brisante Themen, wie die Gaffer an Unfallorten, Corona, die immer fortschreitende Technik und wie gefährlich das Veröffentlichen im Internet für Jederman ist perfekt in seine Handlung einfließen lassen. Als Leser merkt man, wie er es kritisiert, aber kann auch seine eigene Meinung dazu bilden.

Persönlich hat mich das "Corona-Thema" etwas gestört. Da man es tagtäglich in den Medien hört und sieht nervt es mich mittlerweile ein wenig und muss nicht auch noch in den Büchern behandelt werden. Denn da möchte ich beim Lesen etwas dem Alltag enfliehen und mal alles vergessen.

Es war spannend bis zum Schluss und am Ende gab es eine schlüssige Auflösung. Ich bin nicht dahinter gekommen, wer hinter den Morden steckt und welches Motiv es vielleicht sein könnte. Aber ein bisschen hat mir der Nervenkitzel, wie man es eigentlich gewohnt ist, gefehlt. Das kann er besser.

Mein Fazit:
Ein wirklich gelungener vierter Teil der Kerner/Oswald-Reihe. Das Corona-Thema hat mich ein wenig genervt und ein wenig mehr Nervenkitzel hat gefehlt, deswegen muss ich einen halben Stern abziehen. Daher gibt es 4,5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Der Ringfinger-Mörder

Ausweglos
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Abends wollte Noah noch eben schnell die Wäsche vom Dachboden holen. Am nächsten Morgen ist er im Krankenhaus wieder aufgewacht. Er wurde Zeuge am Mord seiner Nachbarin. Ihr wurde der Ringfinger abgeschnitten. ...

Abends wollte Noah noch eben schnell die Wäsche vom Dachboden holen. Am nächsten Morgen ist er im Krankenhaus wieder aufgewacht. Er wurde Zeuge am Mord seiner Nachbarin. Ihr wurde der Ringfinger abgeschnitten. Alles deutet darauf hin, dass der damalige "Ringfinger-Mörder", der Hamburg vor Jahren in Atem gehalten hat wieder da ist. Diesmal will Kommissar Blom den Mörder endlich fassen. Doch je tiefer er in den Fall eintaucht, desto mehr verschwimmen die Grenzen. Wer ist wirklich Opfer und wer Täter? Was ist Wahrheit und was ist Lüge?

"Ausweglos" ist Henri Fabers Debüt-Thriller und der ist ihm super gelungen.

Zu Beginn wurde man direkt in die Handlung hinein katapultiert. Direkt hohes Tempo und Wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten haben es mir etwas schwer gemacht dem Ganzen zu folgen. Aber so nach 120 Seiten habe ich mich in die Handlung eingefunden und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Die Handlung ist auch vier Perspektiven, Elias Bloom, Noah, Linda, Noahs Frau und der Ringfinder-Mörder selbst, geschrieben. Dadurch war es sehr abwechslungsreich und die Cliffhänger an den Kapitelenden haben einen dazu verleitet immer weiter zulesen. Fies war, dass nach einer beendeten Perspektive erstmal wieder eine andere kam. Dazu noch viele Wendungen und die Seiten flogen nur so dahin. Am Ende wurde alles schlüssig aufgelöst.

Erzählt wurde in der Ich-Erzählperspektive. Normalerweise mag ich diesen Stil nicht so, aber hier war er sehr gut und hat auch zur Handlung gepasst.

Der Charakter Elias Bloom war mir am Anfang etwas suspekt. Ich konnte ihn nicht wirklich einschätzen. Er kommt etwas eigenbrötlerisch und zum Teil eingebildet rüber, was sich aber im weiteren Verlauf legt und er gute Ergebnisse erzielt. Noah und Linda sind zwei die sehr sympatisch rüber kommen und man mit ihnen mit fiebert.

Mein Fazit:
Ein tolles gelungenes Thriller-Debüt mit einem Misch aus Ermittlungsarbeit und Psychothriller. Temporeich und spannend mit vielen Wendungen bis zum Schluss. Klare Leseempfehlung und 4,5 von 5 Sternen von mir.

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