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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2021

ein sehr komplexer Fall

Bluteiche
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Der vierte Band des Jahreszeiten-Quartetts von Anders De la Motte besticht wieder durch einen perfiden Fall.
Vergangenheit: Jahrelang sitzt Joe für eine Tat im Gefängnis, die er immer geleugnet hat.
Gegenwart: ...

Der vierte Band des Jahreszeiten-Quartetts von Anders De la Motte besticht wieder durch einen perfiden Fall.
Vergangenheit: Jahrelang sitzt Joe für eine Tat im Gefängnis, die er immer geleugnet hat.
Gegenwart: Der Tod von Elita in der Walpurgisnacht 1986 wirft dunkle Schatten auf den Umzug von Thea und ihrem Mann. Thea lässt der Fall keine Ruhe und stellt Nachforschungen an. Doch dadurch gerät sie selbst in Gefahr.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen und zusätzlich, jeweils am Anfang jedes Kapitels, aus kurzen Tagebuchaufzeichnungen. Alle Handlungen für sich sind spannend, weil der Autor erst nach und nach preisgibt, was damals wirklich geschah.
Ein wenig schwierig war es für mich, zu Anfang in das Buch zu finden. Sehr viele Namen erschlugen mich quasi erst einmal, bis ich dann den Überblick bekam. Jedoch sorgten kurze Kapitel und die Szenewechsel zwischen 1986 und 2020 dafür, dass die Spannung sehr hoch war und ich immer noch ein Kapitel dranhängen wollte, um zu wissen, wie der Cliffhanger denn nun weitergeht.
Thea als Person mochte ich auf Anhieb, die anderen Charaktere bekamen wenig Raum und so konnte ich zu ihnen wenig Verbindung herstellen. Viele wurden sehr geheimnisvoll und nur am Rande geschildert, was aber der Konstruktion des Buches geschuldet ist, sonst hätte man zu früh zu viel verraten.
Fazit: ein spannender Pagetuner, der allerdings anfangs der vielen Charaktere wegen etwas kompliziert erscheint.

Veröffentlicht am 31.07.2021

Stand-alone

Die Studentin
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Die Studentin
Tristan und Isolde
Jason und Medea
Abaelard und Héloise
Romeo und Julia
Diese Liste ließe sich noch unendlich erweitern, denn auf dem Thema Liebe und Leiden baut Gerritsen ihren neuen Kriminalroman ...

Die Studentin
Tristan und Isolde
Jason und Medea
Abaelard und Héloise
Romeo und Julia
Diese Liste ließe sich noch unendlich erweitern, denn auf dem Thema Liebe und Leiden baut Gerritsen ihren neuen Kriminalroman auf.
Die Story wird auf zwei Ebenen erzählt: Vergangenheit und Gegenwart. Beide fand ich sehr gelungen. Taryns Weg und ihre Besessenheit von Liam. Hier fängt Gerritsen die Stimmung von Taryn sehr gut ein und ich konnte mich auch gut in ihre jeweiligen Launen einfühlen.
Die Handlung in der Gegenwart ist geprägt von den Ermittlungen zum Selbstmord der Studentin und hier fällt vor allem Detective Frankie auf. Auch sie hat eine prägende Erfahrung in der Vergangenheit machen müssen und verbeißt sich regelrecht in den Fall.
Teilweise war es mir dann schon zu viel „böse Männer, verschmähte Leidenschaft“, aber im Kontext mit den alten Schriften hat alles gut zusammengepasst.
Viele Verdächtige gab es im Buch nicht, aber teilweise waren mir die dann doch zu offensichtlich und ich muss zugeben, dass ich sehr spät auf den wahren Täter gekommen bin. Zwischendurch hatte ich sogar die abstruse Idee, dass die Rache von Taryn etwas weit gegangen wäre. Gerritsen schafft es also, durch kleine eingestreute Details die Spannung bis zum Ende hoch zu halten.
Fazit: Gerritsen ist eher bekannt für ihre Reihen um Rizzoli und Isles. Aber auch dieser Stand-Alone hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 24.07.2021

Die Nacht beginnt

Die Nacht – Wirst du morgen noch leben?
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„Die Nacht beginnt“
Ein neuer Fall für Inga Björk und Christian Brand
Durch einen Videostream werden Björk und ihr Team Zeuge einer grausigen Szene: 5 Menschen sind in Glaszylinder eingepfercht und jede ...

„Die Nacht beginnt“
Ein neuer Fall für Inga Björk und Christian Brand
Durch einen Videostream werden Björk und ihr Team Zeuge einer grausigen Szene: 5 Menschen sind in Glaszylinder eingepfercht und jede Nacht stirbt eine der Personen, wenn nicht eine bestimmte Aufgabe erfüllt wird. Eine fieberhafte Jagd auf den „Nachtmann“ beginnt.
Das Buch startet etwas gemächlich und durch die vielen Szenewechsel brauchte ich ein bisschen, bis ich mich eingelesen hatte. Dann trugen aber genau diese Wechsel dazu bei, dass die Spannung hoch blieb, auch wenn ich mir gewünscht hätte, noch mehr Gänsehautfeeling durch mehr Szenen der Gefangenen in den Zylindern zu lesen.
Besonders aber der Showdown ist durch Spannung kaum zu übertreffen, wenngleich auch etwas kurzgehalten. Hier mag man das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen. Ingas Beweggründe am Ende habe ich nicht verstanden und bin gespannt, ob dies in einem Folgeband noch einmal aufgegriffen wird.
Becks Schreibweise finde ich sehr angenehm und flüssig und seine Charaktere mag ich auch sehr gerne. Sie haben Ecken und Kanten, aber nicht – wie in vielen Thrillern gerade üblich – schwerwiegende Probleme, die oft mehr Raum im Buch einnehmen als die Handlung. Beck schildert sie lebensnah und authentisch, was durch kleine Details (z.B. Ingas Übelkeit im Hubschrauber) noch untermauert wird.
Auch die Handlung des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Idee mit den Zylindern, den Dominosteinen und der Kettenreaktion finde ich total gut gelungen und neu. Auch die Ausflüge in die Vergangenheit eines der Protagonisten haben zum Aufbau der Spannung gut beigetragen und mich gefesselt und die Beweggründe des Täters gut hinterleuchtet.
Fazit: auch bei einem 3. Fall von Björk und Brand wäre ich gerne wieder mit dabei.

Veröffentlicht am 18.07.2021

Sehr interessante Darstellung der Handlung

The Nothing Man
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Eve Black schreibt sich die Trauer und das Entsetzen über die Ermordung ihrer Familie in einem Buch vom Herzen. Das Beabsichtigte passiert: der damalige Täter liest das Buch und will sich an Eve rächen. ...

Eve Black schreibt sich die Trauer und das Entsetzen über die Ermordung ihrer Familie in einem Buch vom Herzen. Das Beabsichtigte passiert: der damalige Täter liest das Buch und will sich an Eve rächen.
Die Idee, ein Buch im Buch zu schreiben hat mir sehr gut gefallen. Die Vergangenheit von Eve ist hierbei die dominierende Handlung und wird von kurzen Passagen in der Gegenwart unterbrochen. Eves Kummer ist hierbei gut nachvollziehbar und ihre Bemühungen, sich ein neues Leben aufzubauen zu verfolgen hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte aber auch die Passagen mit dem Nothing man, vor allem wenn er im Buch lesen musste, dass Eve ihm dicht auf den Fersen ist.
Den Plot konnte man eigentlich erraten, allerdings hat das der Lesefreude keinen Abbruch getan. Ich habe beide Handlungsebenen sehr genossen und fand beides sehr spannend und anregend.
Sehr früh weiß man, wer der Täter ist, aber nicht, warum er tat, was er getan hat. Dies herauszufinden hat sich auch Eve vorgenommen. So ganz zufrieden war ich mit dem Ende dann allerdings nicht, das kam mir ein wenig konstruiert vor. Auch die Charaktere blieben etwas an der Oberfläche, außer Eve und dem Nothing man.
Fazit: ein interessanter Ansatz, der sehr gut gelingt, allerdings am Ende ein klein wenig einbüßen muss.

Veröffentlicht am 18.07.2021

Finaler, rasanter Band

Das Vermächtnis der Orphans
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Nachdem Evan Smoak die Verschwörung aufgedeckt und beendet hat, denkt er daran, sich zur Ruhe zu setzen. Ein letzter Auftrag soll ihm weitere Genugtuung verschaffen. Doch dieser Auftrag verlangt ihm alles ...

Nachdem Evan Smoak die Verschwörung aufgedeckt und beendet hat, denkt er daran, sich zur Ruhe zu setzen. Ein letzter Auftrag soll ihm weitere Genugtuung verschaffen. Doch dieser Auftrag verlangt ihm alles ab. Was anfangs noch nach einer einfachen Aufgabe ausgesehen hat, entpuppt sich als Rattenschwanz und schier unlösbar.
Der finale Band der Orphan-Reihe ist eine atemberaubende Jagd. Evan kommt kaum zur Ruhe und somit auch der Leser nicht. Teilweise war die Handlung somit etwas hektisch, aber immer mehr als spannend und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Die Findigkeit und die Details, wie sich Evan aus jeder noch so ausweglos scheinenden Lage manövriert, haben mich auch dieses Mal wieder überrascht und überzeugt.
Besonders gut gefallen hat mir wieder Evans Umgang mit Joey. Die beiden ergänzen sich wirklich bestens. Auch die anderen Charaktere sind authentisch und liebenswert. Allen voran Mia und Peter. Wobei ich den Fall mit Ida etwas eingeschoben und unnütz für die weitere Handlung fand.
Stark fand ich auch den Aufbau der Handlung, quasi wie die Matroschka-Puppen aus Russland.
Fazit: eine atemberaubende Jagd zum Finale der Orphan-Reihe.