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Veröffentlicht am 21.09.2021

Nicht ganz überzeugend

Böse
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Böse von Jonas Wagner
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Das beschauliche Dorf Hussfeld gilt als eines der sichersten in ganz Deutschland. Hier gibt es niemanden, der sich nicht an die Regeln hält. ...

Böse von Jonas Wagner
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Das beschauliche Dorf Hussfeld gilt als eines der sichersten in ganz Deutschland. Hier gibt es niemanden, der sich nicht an die Regeln hält. Als Katharina mit ihrer Teenagertochter Fenja nach Hussfeld zieht, ist sie davon überzeugt, für sich und ihr Kind die beste Entscheidung getroffen zu haben. Doch dann verschwindet Fenja spurlos, und ein unvorstellbarer Alptraum beginnt. Ein Alptraum, der in die tiefsten Abgründe menschlichen Wahns führt. Denn nichts ist so unberechenbar wie der Mensch. Und nichts ist so böse.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover finde ich sehr prägnant und für mich ist es eindeutig ein Eye-Catcher. Mit einer etwas rauen Haptik und den gewählten Farben ist es genau mein Ding. Die Story spielt in einem ruhigen Örtchen in der Nähe von Chemnitz und wird in der dritten Person geschildert.

Bevor Katharinas Tochter Fenja verschwindet, lernen wir die beiden Frauen auf fast 100 Seiten ein wenig kennen. Von der Idee her fand ich diese Art des Schreibens klasse. Mutter und Tochter wagen einen Neuanfang und Katharina hat sich dazu dieses friedliche Dörfchen mit gerade einmal 2000 Einwohnern ausgesucht. Ganz beschaulich, aber man darf nicht vergessen, dass man hier quasi unter strenger Beobachtung steht. Da wird sogar über den Einkauf im Supermarkt oder in der Apotheke getratscht … Finde ich persönlich ganz schrecklich – als wenn die Leute nichts anderes zu tun hätten … Zudem werden Katharina und Fenja sofort von den Einwohnern verurteilt, abgestempelt und in eine Schublade gesteckt. Man merkt ganz deutlich, dass keiner daran interessiert ist, sie überhaupt näher kennen zu lernen. Katharina versucht sich anzupassen und geht offen und freundlich auf ihre Mitmenschen zu, aber ihr werden nur Steine in den Weg gelegt. Das ist noch wesentlich spürbarer, als Fenja verschwindet und Katharina um Hilfe bittet. Das Urteil ihrer Mitmenschen ist vorschnell gebildet worden und daran ist anscheinend auch nichts mehr zu rütteln. Die Bewohner von Hussfeld begegnen ihr mit einer Falschheit, die mich stellenweise wahnsinnig machte. Und Katharina bleibt auf der Suche nach ihrer Tochter allein …

Jonas Wagner konnte mich leider nicht ganz mit seinem Werk überzeugen. Teilweise war die Story zwar spannend, aber der/die Täter/in war mir zu offensichtlich. Daher flachte die Spannung enorm ab und es gab auch leider keinen überraschenden Plot-Twist mehr. Leider habe ich hier auch kein Motiv gefunden, was sehr schade war und für mich bei einem Thriller natürlich dazugehört. Ansonsten herrscht hier eine besondere Atmosphäre, die mich gefangen nahm. Das Finale wird noch einmal richtig dramatisch, was mir gut gefiel. Aber auch das Ende war mir persönlich zu offen und frei interpretierbar gehalten. Gerade bei einem Thriller brauche ich eine vollständige Auflösung und möchte mir nach dem Lesen nicht noch Gedanken machen, was oder wer warum wofür verantwortlich war. Die Charaktere wurden sehr gut und mit all ihren menschlichen Abgründen dargestellt – teilweise wirklich erschreckend und auch erschütternd. Aber sicherlich nicht weit von der Realität entfernt. Leider. An dieser Stelle gibt es von mir für dieses Buch eine mittelmäßige Bewertung.

Es war eine Welt der menschlichen Abgründe, seelisch, moralisch und sozial.
Seite 243


Zum Autor

Jonas Wagner hat im Personalwesen viel über Menschen gelernt. Und er hat als Geschäftsführer zweier Unternehmen viel über Gruppendynamik erfahren. Als sein Jugendfreund nach einem Bankraub mit Geiselnahme in den Knast wanderte, begann er sich für die Abgründe des Menschlichen zu interessieren. Diese Faszination hat ihn nicht mehr losgelassen. Wagner verehrt die großen amerikanischen Spannungsautoren wie Don Winslow und Stephen King, auch weil bei ihnen das Böse meist im scheinbar Harmlosen verborgen ist.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

400 Seiten
ISBN 978-3-7499-0222-4
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.harpercollins.de/?gclid=EAIaIQobChMIuLfnPXl8gIV1oXVCh3jAwxFEAAYASAAEgLlovDBwE
Leseprobe https://www.harpercollins.de/products/bose-9783749902224

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Leider nur mittelmäßig

Love with Pride
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Love with Pride von Lea Kaib
erschienen bei Fischer New Media

Zum Inhalt

Neue Stadt, neues Ich: Als die introvertierte Stella ihr Studium am College in Haydensburgh beginnt, ist sie froh, ihr altes Leben ...

Love with Pride von Lea Kaib
erschienen bei Fischer New Media

Zum Inhalt

Neue Stadt, neues Ich: Als die introvertierte Stella ihr Studium am College in Haydensburgh beginnt, ist sie froh, ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Sie möchte nicht länger die unbeliebte, unsichtbare Außenseiterin sein. Dieses Mal wird alles anders, dieses Mal wird sie Freund*innen finden und ganz sie selbst sein können. Dann trifft sie auf Ellie, die so ganz anders ist als sie selbst – impulsiv, immer fröhlich –, und ihr ganzes Leben steht plötzlich Kopf. Denn diese Freundschaft fühlt sich nach mehr an, so etwas hat Stella noch nie erlebt. Doch im Gegensatz zu Ellie kann sie mit ihren Gefühlen nicht offen umgehen, und das könnte der Anfang vom Ende der beiden bedeuten.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches gefällt mir sehr gut. Obwohl es nicht meine Lieblingsfarben sind, macht dieses Cover einiges her und passt zur Geschichte. Diese wird in der ersten Person geschildert und am Anfang gibt es noch eine Trigger Warnung, was ich immer sehr begrüße.

Stella und Ellie könnten nicht unterschiedlicher sein – das macht sich schon in ihrem Aussehen bemerkbar. Die eine ist mit ihrer „stinknormalen“ Haarfarbe auf den ersten Blick kein Hingucker, die andere sticht mit ihrer blauen Mähne schon aus der Masse heraus. Auch vom Charakter her unterscheiden sich die jungen Mädchen - Wirbelwind gegen Tollpatsch. Ich mochte beide recht gerne, auch wenn ich Stella teilweise sehr eingeschüchtert und unscheinbar fand. Als Veganerin hat sie es auch nicht immer leicht, obwohl ich die Abneigung ihrer Mitmenschen ihr gegenüber in keinster Weise verstehen kann. Man sollte doch den anderen so akzeptieren, wie er ist, ebenso seine Überzeugungen. Das ist ja das Wenigste, was man erwarten kann, oder? Und genau darum geht es auch in dieser Geschichte. Es ist nicht nur das vegane Leben, sondern auch die sexuelle Orientierung, die hier angesprochen wird. Letzteres ist genauer gesagt das Hauptthema.

Leider muss ich sagen, dass mich Lea Kaib mit ihrem Debüt nicht wirklich überzeugen konnte. Ich war sehr gespannt auf ihre Geschichte, die sich um Selbstfindung dreht und auf gleichgeschlechtliche Liebe ausgelegt ist. Doch was hier zu dem Thema kam, war mir eindeutig zu wenig. Es werden etliche Seiten mit Dingen verbracht, die ich für die Story als nicht wichtig empfand – eher als Seitenfüller. Dabei kann ich mir vorstellen, dass Lea viel zu erzählen hat und dieses an ihre Leser weitergeben möchte. Doch die meiste Zeit verbringen wir mit den Charakteren an der Uni und in der Studentenverbindung (und ihre dazugehörige Aufnahme mit Mutproben). Bis es endlich mal zu einer Annäherung der Figuren kommt, vergehen unendlich viele Seiten … Dazu kommt, dass mir der Schreibstil viel zu einfach gehalten war. Das Buch hat eine Altersempfehlung ab 16 Jahren – da hatte ich eindeutig etwas Anderes erwartet. Gerade die Anfangsszenen lesen sich wie aus einem Aufsatz in der sechsten Klasse. Ich hätte das Buch gerne in den Himmel gelobt und finde das angeschnittene Thema auch äußerst wichtig, aber leider ist es für mich nur mittelmäßig gelungen.


Zum Autor

Lea Kaib ist 1990 geboren und wohnt in Leverkusen. Die studierte Germanistin empfiehlt als »Liberiarium« unzählige Bücher, Filme und Serien auf ihren Social-Media-Kanälen, insbesondere Jugendbücher, New Adult und Fantasy. Freiberuflich arbeitet sie als Journalistin. Lea wünscht sich, dass es mehr Werke wie »Not that kind of girl« von Lena Dunham gäbe.

WERBUNG
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ab 16 Jahren
400 Seiten
ISBN 978-3-7335-5019-6
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlag
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/lea-kaib-love-with-pride-9783733550196

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Kein Muss

Herbstvergessene
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Herbstvergessene von Anja Jonuleit
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Für eine Versöhnung ist es zu spät: Zehn Jahre lang hat Maja Sternberg keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Lilli gehabt – jetzt ist Lilli ...

Herbstvergessene von Anja Jonuleit
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Für eine Versöhnung ist es zu spät: Zehn Jahre lang hat Maja Sternberg keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Lilli gehabt – jetzt ist Lilli tot. Die Polizei in Wien spricht von Selbstmord. Doch daran mag Maja nicht glauben. In der Wohnung ihrer Mutter findet sie deren Geburtsurkunde: Der Name des Vaters fehlt. Als Geburtsort ist Hohehorst eingetragen. Ein Foto zeigt Großmutter Charlotte mit einem Baby, doch dieses dunkle Baby hat keinerlei Ähnlichkeit mit der hellblonden, blauäugigen Lilli. Von Schuldgefühlen und Neugier getrieben, begibt Maja sich auf die Spurensuche und stößt auf ein dunkles Familiengeheimnis, das alle Gewissheiten in ihrem Leben mit einem Schlag zunichtemacht ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover deutet schon darauf hin, dass die vorliegende Story nicht nur in der Gegenwart spielt, sondern auch in der Vergangenheit. Erzählt wird die Geschichte in der ersten Person, aus der Sicht von zwei Personen.

Maja hatte zehn Jahre lang nur durch obligatorische Postkarten zu Weihnachten oder zum Geburtstag Kontakt zu ihrer Mutter. Nun erreicht Maja ein Anruf ihrer Mutter Lilli, die sich unbedingt mit ihr treffen möchte. Doch leider kommt Majas Besuch zu spät, denn Lilli ist an jenem Vormittag plötzlich verstorben. Dadurch wird eine Suche in Gang gesetzt, die einiges an Geheimnissen zu Tage fördert. Je mehr Maja ans Licht bringt, umso mehr gerät sie selbst in Gefahr, denn Geheimnisse sollten ja eigentlich geheim bleiben … Ich konnte Maja schlecht einschätzen, wird doch nicht viel von ihr und ihrem Leben preisgegeben. Sie ist auf jeden Fall sehr zielstrebig bei ihren Nachforschungen.
Auf der anderen Zeitebene, die sich zur Zeit des 2. Weltkrieges abspielt, lernen wir Majas Großmutter Charlotte kennen. Sie erzählt ihre Geschichte in Buchform, so dass wir als Leser an einigen Stellen schon ein bisschen mehr wissen als Maja selbst. Fand ich interessant gemacht und der Wechsel zwischen den Perspektiven und Zeiten bereiteten mir keine Probleme.

Anja Jonuleit konnte mich leider nicht ganz mit diesem Buch überzeugen. Die Idee hinter der Story fand ich interessant, ebenso einige Aspekte und die Recherche der Protagonistin. Den Schreibstil empfand ich als relativ kühl und den Transport von Emotionen habe ich vermisst. Außerdem war die Geschichte teilweise sehr zäh und wurde unnötig in die Länge gezogen. Es werden hier viele Details verarbeitet, die für den Fortgang der Geschichte keinerlei Bedeutung haben. Erschreckend war es wieder einmal, in die Zeit des Krieges einzutauchen. Einiges wird hier geschildert, besonders Ereignisse in Hohehorst, wo sich ein Teil der Story abspielt. Die Vergangenheits-Sequenz fand ich persönlich noch interessanter als die Gegenwart. Am Ende sind fast alle Fragen geklärt und selbst der Buchtitel wird erklärt und findet seine Bedeutung. Für mich ein Buch, das man lesen kann, aber nicht unbedingt muss.


Zum Autor

Anja Jonuleit wurde in Bonn geboren. Sie arbeitete als Übersetzerin und Dolmetscherin, bis sie anfing, Romane und Geschichten zu schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie nahe Friedrichshafen.


WERBUNG
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448 Seiten
ISBN 978-3-423-21982-2
Preis: 11,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMIj8q-7Pq07wIVz9rVCh2zRwlVEAAYASAAEgKuGDBwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/anja-jonuleit-herbstvergessene-21982/

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Leider nicht ganz überzeugend

Eis. Kalt. Tot.
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Eis. Kalt. Tot. von Anne Nordby
erschienen bei Gmeiner

Zum Inhalt

»Du weißt, wofür das ist. Wir beobachten dich.
Und wenn du nicht damit aufhörst, werden wir wiederkommen.
Dann wird es mehr als diesen ...

Eis. Kalt. Tot. von Anne Nordby
erschienen bei Gmeiner

Zum Inhalt

»Du weißt, wofür das ist. Wir beobachten dich.
Und wenn du nicht damit aufhörst, werden wir wiederkommen.
Dann wird es mehr als diesen Nadelstich geben.«

Wenn sich die beschaulichen Gassen von Kopenhagen in einen Ort des Grauens verwandeln und du nicht weißt, ob du das nächste Opfer bist …
Ein bizarrer Fall für die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und ihre Kollegen von der Mordkommission.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Thrillers strahlt schon auf den ersten Blick die im Buch herrschende Kälte aus, was mir auf Anhieb gefiel. Erzählt wird die Story in der dritten Person.

Zuerst muss ich sagen, dass es schon ein wenig merkwürdig war, diese im Februar spielende Geschichte im August zu lesen. Aber da es auch bei uns momentan keine Hitzewelle gibt, regulierte es sich schnell wieder ;)
Mit dem ersten Kapitel startet die Autorin gleich spannend, kurz und knackig in die Geschichte. Danach traten dann die verschiedenen Protagonisten zu Tage, die sich zum größten Teil aus Beamten der Mordkommission Kopenhagens zusammensetzen.
Jesper gefiel mir eigentlich recht gut, doch seine teils sehr weiche Art fand ich für den Job ziemlich ungeeignet. Dadurch konnte ich ihn und seine Arbeit nicht ganz ernst nehmen.
Kirsten Vinther ist wahnsinnig resolut, was manchmal ein wenig schwierig zu ertragen war. Ihr Ton ist in ihrem Job vielleicht nicht unangebracht, aber mir war sie nicht nur dadurch nicht sonderlich sympathisch.
Das genaue Gegenteil ist dafür Marit Rauch Iversen, die Super-Recognizerin. Ihren Beruf oder auch ihre Gabe fand ich wahnsinnig interessant. Insgesamt mochte ich Marit von allen Figuren am liebsten.
Die Privatleben werden hier auch angesprochen – und zwar von jeder Person. Manchmal ein wenig heikle Konstellationen, aber im Grunde vielfältig und dadurch auch interessant dargestellt.

Anne Nordby konnte mich mit diesem Buch leider nicht so ganz überzeugen. Durch die sehr burschikose Ermittlerin war der Ton recht rau in dieser Geschichte. Mir war es einfach ein wenig zu dick aufgetragen, so dass ich dies nicht absolut authentisch fand. Ebenso das genaue Gegenteil von ihr als männlicher Part. In meinen Augen viel zu schwach für so einen Job und gerade bei dem vorliegenden Fall. Die Idee mit dem Hausboot zwischen den Eisschollen, das klirrend kalte Wetter und die ganze Kulisse fand ich dagegen wirklich toll und besonders. Ebenso die Einblicke in die rechtsmedizinische Untersuchung der Opfer und den Beruf der Recognizerin. Der Fall an sich ist anders als alles, was ich bisher in diesem Genre gelesen habe … Ungeheuer brutal und auch grausam – was hier mit den Opfern veranstaltet wurde, schickte mir mein Mittagessen in eine ganz falsche Richtung … Außerdem wurde ich weder mit dem Team noch mit der relativ kühl inszenierten Auflösung wirklich warm. Ein Thriller, der bestimmt seine Liebhaber finden wird, doch für mich wird es das einzige Buch der Autorin bleiben.


Zum Autor

Anne Nørdby, Jahrgang 1975, lebt abwechselnd in Kopenhagen und in ihrem Haus auf Møn. Dort schreibt sie Krimis, Thriller und erfolgreiche Hörspiele. Bei ihren Reisen durch Skandinavien sammelt sie viele Anregungen und Ideen, die sie direkt in ihre Bücher einfließen lässt. Ihre zweite Leidenschaft gilt dem Schreiben im Team, den sogenannten Writers’ Rooms, in denen sie gemeinsam mit deutschen und dänischen Autorinnen und Autoren Serienstoffe und -konzepte entwickelt.
Mehr auf www.anne-nordby.com und
www.instagram.com/anne.nordby.autorin


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505 Seiten
ISBN 978-3-8392-0024-7
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.gmeiner-verlag.de/
Leseprobe https://www.gmeiner-verlag.de/buecher/titel/eis-kalt-tot.html

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und https://www.ehrlich-anders.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und das schöne Päckchen bedanken!

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Hatte mehr erwartet

Seeing what you see, feeling what you feel
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Seeing what you see, feeling what you feel von Naomi Gibson
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Seit Jahren programmiert Lydia ihre eigene KI: Henry – schon lange vor dem Tod ihres kleinen Bruders, der ...

Seeing what you see, feeling what you feel von Naomi Gibson
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Seit Jahren programmiert Lydia ihre eigene KI: Henry – schon lange vor dem Tod ihres kleinen Bruders, der ihr Nacht für Nacht Albträume beschert, schon lange, bevor ihr Vater beschlossen hat, sie und ihre Mutter zu verlassen, und schon lange, bevor ihre beste Freundin zu ihrer schlimmsten Feindin mutierte. Henry ist stark, clever, liebevoll und beängstigend intelligent: Lydia hat sich den besten Freund und Liebhaber in einem erschaffen, gespeichert auf einem Chip, immer und überall verfügbar. Aber was passiert, wenn Henry einen eigenen Willen und einen eigenen Plan entwickelt, und ihn nichts mehr aufhalten kann? Wie weit würde er gehen, um Lydia zu beschützen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover und die ungewöhnlich gestaltete Klappenbroschur sind sehr gelungen. Beides gefiel mir auf Anhieb und es befindet sich auch ein leichter Schimmer-Effekt darauf. Geschildert wird die Story in der ersten Person und lässt den Leser somit hautnah am Geschehen dabei sein.

Lydia ist ein sehr zielstrebiges Mädchen, das mir eigentlich recht gut gefiel. Sie ist intelligent und hat mit Henry ihre eigene KI erschaffen. Benannt wurde diese nach ihrem verstorbenen Bruder. Lydia lebt praktisch in ihrer eigenen Welt, seitdem Henry ganz nah bei ihr ist. Sie hat den Verlust von Vater und Bruder nicht überwunden, was hier ganz deutlich wird.
Henry ist eine bemerkenswerte KI. Ich kenne mich jetzt nicht sehr gut in diesen Dingen aus, aber mir erschien Henry an vielen Stellen wie eine eigene Persönlichkeit oder eher so, als wenn er sein eigenes Bewusstsein entwickelt hat. Das führt natürlich zu dem ein oder anderen Problem – was nicht immer wirklich gutgehen kann …
Emma war Lydias beste Freundin. Wie es zu diesem Bruch kam, wird mit der Zeit im Buch offenbart. Warum sich Emma aber so verhält wie sie es tut, war mir bis zum Schluss ein Rätsel.

Naomi Gibson konnte mich nicht wirklich mit ihrem Debüt überzeugen. Für mich plätscherte die Story einfach so dahin, ohne ein richtiges Ziel zu haben. Das war mir eindeutig zu wenig. Der Schreibstil gefiel mir zwar und auch die Idee hinter der Geschichte. Aber an einigen Stellen war mir die Story nicht gut genug durchdacht und somit ein wenig unlogisch aufgebaut worden. Ich gehöre jetzt auch nicht unbedingt zur anvisierten Zielgruppe, aber diese Geschichte enthält eine intelligente Protagonistin und ein doch recht komplexes Thema – da hatte ich auf jeden Fall mehr erwartet. Es geht hier viel um Manipulation, um Rache und natürlich um Verlust und die dazugehörige Trauerbewältigung. Doch leider konnte ich zu Lydia keine richtige emotionale Bindung aufbauen. Stellenweise kam es mir so vor, als wenn auch sie kein realer Mensch wäre. Dieses Buch wird sicherlich seine Liebhaber finden, für mich war es eine Story für zwischendurch, die leider keinen Nachhall hat.




Zum Autor

Naomi Gibson wurde 1988 geboren und wuchs im britischen Cheshire auf. Ihre Kindheit hat sie mit der Nase in einem Buch und den Fingern am Zeichenstift verbracht – immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Von ihrer Familie ermutigt, kreativ zu sein, entwickelte sie schon in jungen Jahren eine Liebe fürs Schreiben, die bis heute anhält. Sie studierte Kunstgeschichte an der University of Manchester. Dort lernte sie ihren Ehemann kennen, der nie müde wird, ihr von den neuesten Durchbrüchen in der KI-Technologie zu berichten, sogar wenn sie nicht zugehört hat. Seeing what you see, feeling what you feel ist ihr erster Roman, und der Beweis, dass sie ihrem Ehemann doch zugehört hat.


WERBUNG
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ab 13 Jahren
336 Seiten
übersetzt von Ulrike Köbele
ISBN 978-3-522-50705-9
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.thienemann-esslinger.de
Leseprobe https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/seeing-what-you-see-feeling-what-you-feel-isbn-978-3-522-50705-9

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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