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Veröffentlicht am 17.06.2017

Mal was Neues

Die Wiedergeburten des Tao
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Der dritte Band der Tao-Reihe schließt an die Ereignisse der vorhergehenden Teile an, deshalb sollte man sie unbedingt der Reihe nach lesen. Nachdem die Menschen nun durch Jill von der Existenz der außerirdischen ...

Der dritte Band der Tao-Reihe schließt an die Ereignisse der vorhergehenden Teile an, deshalb sollte man sie unbedingt der Reihe nach lesen. Nachdem die Menschen nun durch Jill von der Existenz der außerirdischen Quasing erfahren haben, werden diese nicht nur von den verfeindeten Genjix ihrer eigenen Art verfolgt, sondern auch von fast allen Regierungen der Erde. Die kleine Gruppe der Prophus um Roen, Jill und deren Sohn Cameron, die eigentlich eine friedliebende Lösung der Konflikte suchen, muss sich in einer abgelegenen Gegend verstecken. Als sie einige Flüchtlinge der Genjix bei sich aufnehmen, verliebt sich Cameron in die junge Agentin Alex, weil er sich zum ersten Mal in seinem bewegten und anstrengenden Leben verstanden fühlt. Seit der Quasing Tao seinen schwerverletzen, bisherigen Wirt Roen verlassen und stattdessen seinen Sohn Cameron gewählt hat, kann dieser kein normales Teenagerleben mehr führen. Seine Zeit besteht außerhalb der Schule fast nur noch aus körperlichem und mentalem Training. Doch kann er Alex vertrauen und sich sicher sein, dass sie auf seiner Seite steht?

Mir haben besonders die trockenen Kommentare und die scharfsinnigen Ansichten von Tao gefallen und wie amüsant er mit Roen und Cameron kommuniziert. Auch die beiläufig eingestreuten Bemerkungen, wen er schon alles als Wirte hatte und welche geschichtlichen Ereignisse er "mitgestaltet" hat, waren sehr unterhaltsam. Er betont auch sehr gerne, dass er Tai Chi erfunden hat, was ihn mir noch sympathischer werden ließ. Von den übrigen Charakteren konnte ich mich nur in Cameron gut hineinversetzen und seine Gefühle nachvollziehen.

Sehr langweilig und schwierig zu lesende Stellen waren für mich die politischen Intrigen und Ränkespiele von Enzo, dem gewaltbereiten und fanatischen Genjix, wenn es um Absprachen mit den verschiedenen Ländern und seine Racheakte ging. Hier den Überblick zu behalten, hemmte den Lesefluss und machte nicht so viel Freude. Vom Abschluss der Trilogie hätte ich mir außerdem ein wenig mehr Auflösung erhofft. Es bleiben viele Fragen offen und die Situation wird nicht aufgeklärt. Es scheint so, als ob noch Raum für Fortsetzungen bleiben soll.

Insgesamt hat mir die Story aber gut gefallen und war mit einer sehr innovativen Idee über außerirdisches Leben auf der Erde mal etwas ganz Neues.

Veröffentlicht am 05.08.2021

Gute Zutaten, aber viel verschenktes Potential!

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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Drei Geschwister mit magischen Talenten versuchen dem Familienschicksal der verfluchten Liebe zu entgehen und wählen jeder für sich einen eigenen Weg dafür. Doch was auch kommt, sie halten zusammen und ...

Drei Geschwister mit magischen Talenten versuchen dem Familienschicksal der verfluchten Liebe zu entgehen und wählen jeder für sich einen eigenen Weg dafür. Doch was auch kommt, sie halten zusammen und können sich aufeinander verlassen.

Die Zutaten für diesen Roman klangen vielversprechend, doch leider blieb er hinter meinen Erwartungen zurück. Das lag zum Einen am schleppenden Einstieg in die Geschichte und einigen unlogischen Handlungen der Charaktere, die mir lange zu distanziert blieben und in die ich mich am Anfang nicht hinein versetzen konnte. Das änderte sich erst im dritten Teil als etwas Schwung in die Handlung kam und die Protagonisten Gefühle zeigten. So wurden sie nahbarer und sympathischer. Einige überraschende Wendungen haben mir gut gefallen und es kommt zwischendurch auch richtig Spannung auf. Leider erfährt man für meinen Geschmack zu wenig von den interessanten Nebenfiguren, die immer nur kurz auftauchen und gleich wieder verschwinden. Auch die sogenannten Vertrauten (Krähe, Katze, Hund) der Geschwister spielen nur kleine Rollen als schmückendes Beiwerk, auf deren Bedeutung oder Aufgabe ich vergeblich gewartet habe. Hier wurde trotz guter Ansätze viel Potential verschenkt.

Nach einem sehr schicksalsträchtigen, aber unterhaltsamen und bewegenden Abschnitt folgte dann ein Sprung über Jahrzehnte hinweg, in dem die Ereignisse nur kurz auf ein paar Seiten abgehandelt wurden. Das hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Doch trotz aller Kritik hat mir das Buch insgesamt noch gut gefallen und das Ende lässt auf eine Fortsetzung mit der nächsten Generation schließen, die ich auf jeden Fall lesen möchte.

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Eine Welt zwischen Magie und Technologie

Catacombia, Band 1: Abstieg in die Tiefe. Ausgezeichnet mit dem Leipziger Lesekompass 2022! (Spannendes Fantasy-Abenteuer ab 10 Jahren)
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Der Waisenjunge Sam sieht in den Nachrichten, dass bei Bohrungen für eine U-Bahn ein antikes Bauwerk entdeckt wurde. Unter den Symbolen, die auf einer Mauer zu sehen sind, gleicht eines dem Muttermal auf ...

Der Waisenjunge Sam sieht in den Nachrichten, dass bei Bohrungen für eine U-Bahn ein antikes Bauwerk entdeckt wurde. Unter den Symbolen, die auf einer Mauer zu sehen sind, gleicht eines dem Muttermal auf seiner Haut. Um sich das genauer anzusehen, schleicht er sich nachts auf die Baustelle und stürzt zusammen mit dem Streunerhund Einstein in einen tiefen Schacht. Die beiden finden sich dort unten in einer neuartigen und unglaublichen Welt wieder, die auf den ersten Blick einfach nur traumhaft zu sein scheint. Doch bald schon sind sie mittendrin in einem gefährlichen Abenteuer...

Dies ist der Auftaktband einer Trilogie über die von Magie und hochmoderner Technik geprägte Stadt Catacombia. Genau dieser Gegensatz hat mich gereizt, dieses Buch zu lesen. Der Autor hat eine sehr interessante und faszinierende Szenerie entworfen, in der zum Beispiel antike Bauten der Vergangenheit neben science-fictionartigen Flugobjekten existieren. Ich mochte die Verbindung der futuristischen und fantastischen Elemente mit einem Hauch von Steampunk sehr und hätte gerne noch ein wenig ausführlicher über die Gesellschaftsstruktur und das alltägliche Leben der Bewohner gelesen. Ebenso knapp sind die Beschreibungen der Charaktere und bleiben deshalb leider zu blass. Doch das wäre für die Zielgruppe von Kindern ab 10 Jahren wahrscheinlich zu langweilig gewesen, deshalb kann ich verstehen, dass diese Informationen nur gestreift wurden.

Was mir aber absolut unverständlich war, ist die Tatsache, dass sich in dieser hochentwickelten Welt niemand eingehend darum gekümmert hat, Sams Fragen zu beantworten und ihm alles verständlich zu erklären. Er wurde einfach einer Familie zugeteilt und zur Akademie geschickt, wo er schon mit den selbstverständlichsten Dingen große Probleme hatte, da alles so anders war, als in seiner Welt. Unterstützung und Rücksichtnahme bekam er weder von den Lehrern noch von seinen Mitschülern und musste mit wenigen, kurzen Erklärungen zurechtkommen.

Doch insgesamt hat mir die Idee und der Weltenentwurf gut gefallen, so dass ich auch den nächsten Band lesen werde.

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Temporeiche Action

Spezial-Agent Mumie - Schief gewickelt
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Bei diesem Buch finde ich das Cover sehr gelungen und die umwickelten Buchstaben mit den hervorblinzelnden Augen sind ein witziger Hingucker. Die Illustrationen, die im Buch folgen, sind schön gezeichnet, ...

Bei diesem Buch finde ich das Cover sehr gelungen und die umwickelten Buchstaben mit den hervorblinzelnden Augen sind ein witziger Hingucker. Die Illustrationen, die im Buch folgen, sind schön gezeichnet, lockern die Geschichte auf und helfen dabei, sich den Inhalt bildlich vorzustellen.

Die Idee zur Mischung aus 007 trifft altes Ägypten ist grundsätzlich gut, allerdings finde ich sie weniger gut umgesetzt. Gerade für Kinder ab 8 Jahren, wie es empfohlen wird, ist zu viel Action. Es geht Schlag auf Schlag und man kann sich gar nicht auf eine Situation oder einen Charakter einstellen, weil schon die nächste folgt. Es sind einfach zu viele Informationen in zu kurzer Zeit. Wenn die Handlung auf mindestens doppelt so viele Seiten ausgeweitet wäre, könnte man es mehr genießen, da manchmal wirklich schöne Einfälle wie z.B. die Mistkäfertoilette oder der Roboterhund, vorhanden sind. So gehen leider liebenswerte und skurrile Figuren etwas im Trubel der Ereignisse unter.

Am schönsten an der Geschichte finde ich die Kombination alter Mythen und Legenden mit der modernen Technik, wobei sich der Mumienagent und der Junge Neil perfekt ergänzen. An einigen Stellen glaube ich, dass Kinder im o.g. Alter beim Lesen überfordert sind. So zum Beispiel mit der Vorstellung, dass es Forscher aus dem übernächsten Universum waren, die durch eine Art Weltraumtunnel auf die Erde kamen und im alten Ägypten dann als Götter verehrt wurden. Ebenso wird kaum ein Kind, das die englische Aussprache des Vornamens nicht kennt, das Wortspiel mit Nilfischer und Neil Fisher mitbekommen...

Im Anhang kommt nochmal die Große Mieze zu Wort und erklärt kindgerecht, die wichtigsten verwendeten Begriffe und wie Mumien hergestellt wurden.

Insgesamt ist es eine spannende und ideenreiche Story, auch wenn sie mir in einem zu unruhigen und überhasteten Stil geschrieben ist. Aber wer temporeiche Action mag, ist hier richtig!

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Nett für Kinder, aber für Fans eine Enttäuschung

Asterix - Der Goldene Hinkelstein
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Ein wieder neu aufgelegtes Begleitheft zu einem sehr alten Hörspiel wurde hier als kleine Sensation angekündigt. Troubadix möchte bei einem Bardenwettstreit antreten, doch wie wir wissen, ist es mit seinem ...

Ein wieder neu aufgelegtes Begleitheft zu einem sehr alten Hörspiel wurde hier als kleine Sensation angekündigt. Troubadix möchte bei einem Bardenwettstreit antreten, doch wie wir wissen, ist es mit seinem Talent nicht sehr weit her. Asterix und Obelix begleiten ihn zu dem Event, da sie ahnen, dass es dabei Ärger mit den Römern geben könnte...

In Zeiten von Casting Shows auf beinahe allen Fernsehkanälen, birgt die Idee der Geschichte sehr großes Potential in sich und man hätte durchaus ein Highlight mit vielen Anspielungen auf dieses Phänomen machen können, wenn man es mit modernen Texten überarbeitet hätte. So bleibt es leider nur bei einer unspektakulären und üblichen Handlung. Außerdem irritiert mich die in holperigen Dialogen geschriebene Form, was sich sehr hölzern lesen lässt. Das finde ich sehr schade und lässt den Charme und die Spritzigkeit der Comic-Vorgänger vermissen. Auch wenn es eine restaurierte Geschichte von früher ist, hätte man sie als Comic herausbringen können. Die jetzigen Künstler sind durchaus dazu in der Lage, wie sie schon bewiesen haben.

Die großformatigen Zeichnungen versöhnen etwas, da sie sehr detailreich und ansprechend den Text illustrieren. Insgesamt ist es eine nette Geschichte für Kinder, da sie ja auch als illustriertes Bilderbuch beschrieben wird, aber für eingefleischte, erwachsene Fans ist sie eher eine Enttäuschung. Ich hoffe auf den nächsten Band, der wieder in gewohnter Manier geschrieben und gezeichnet wird.