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Justine_Kus

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2021

Ein gelungener Debütroman

Miroloi
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Miroloi handelt von einer jungen Frau, die in einer Männer dominanten Welt aufwächst. Das Schicksal meinte es vermeintlich nicht gut mit ihr. Wächst sie ohne Eltern auf, wird von ihren Mitmenschen beleidigt ...

Miroloi handelt von einer jungen Frau, die in einer Männer dominanten Welt aufwächst. Das Schicksal meinte es vermeintlich nicht gut mit ihr. Wächst sie ohne Eltern auf, wird von ihren Mitmenschen beleidigt und geschlagen. Darf als Frau nicht länger als nötig zur Schule gehen. Darf nicht einmal einen eigenen Namen tragen. Diese Ungleichheiten wurmt sie. Sie zweifelt und erkennt. Fügt sich ein. Bis ihr das Schicksal eine Chance bietet. Ihr Finder lehrt sie Dinge die nur Männern vorbehalten sind. Eine ältere Damen nimmt sich ihr an und zeigt was das Leben zu bieten hat. Drei Vertraute die ihr die Welt bedeuten. Die ihr zeigen, dass es wert ist geliebt zu werden. Dass es wert ist zu hinterfragen. Die lernt sich durchzusetzen. Die weiß wie man sich gegen Ungleichheiten auflehnen kann. Die lernt das Leben anders zu betrachten.

Der Roman weißt unglaubliche Charaktere auf. Es zeigt, dass es immer jemanden gibt der hinter einem steht. Manchmal sogar jemanden, von dem man es gar nicht vermutet. Es für jeden Liebe gibt. Und viel wichtiger, dass es für jeden einen Namen gibt, es wert zu sein, einen Platz in diesem Universum zu haben.

Der Roman ist flüßig geschrieben und liest sich ganz wunderbar. Es wird auf viele beschreibende Adjektive verzichtet, da die Geschichte es einfach garnicht nötig hat. Man ist sofort dort, in diesem abgeschiedenen Dorf. Man fühlt mit. Man erlebt mit.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2022

Ein Cold Case für zwischendurch

COLD CASE - Das gebrannte Kind
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Tess ist leitende Ermittlerin in einem Cold Case Team. Privat könnte es nicht besser für sie laufen. Gerade mit ihrer Freundin zusammengezogen, fortlaufende Fernsehsendung über Fälle die sie bearbeitet ...

Tess ist leitende Ermittlerin in einem Cold Case Team. Privat könnte es nicht besser für sie laufen. Gerade mit ihrer Freundin zusammengezogen, fortlaufende Fernsehsendung über Fälle die sie bearbeitet hat. Immer mehr Cold Cases die sie lösen kann. Jedoch kommt alles ganz anders, als ein Feuerteufel die Runde macht und es scheinbar auch auf sie und ihre Liebsten abgesehen hat.

Der Fall beginnt rasant, ist man schon im ersten Kapitel mitten im Kampf des einen Opfers dabei. Erlebt man hautnah den verzweifelten Kampf des Überlebens mit. Wird aber nicht belohnt. Es folgen Seiten der Ermittlung die sehr schlüßig sind. Man erfährt viel aus dem Privatleben von Tess. Nach und nach werden die Puzzle-Stückchen zusammengesetzt von Tess und ihrer Ermittler-Team. Erwartet dem Leser am Ende eine überraschende Wendung und entschädigt einen für offen gebliebene Fragen. Die Autorin hat es clever angestellt und einen tollen Spannungsbogen für das nächste Buch geschaffen.

Besonders positiv ist, dass das Buch in Tagen und dann in mehreren kleineren Sinnabschnitten unterteilt ist und so das Lesen flüssig gestaltet und man gut eine Pause im Lesen einlegen kann. Der Lesetext besticht nicht nur durch lyrische Glanzleistung, aber das spielt keinerlei Rolle, es wäre auch absolut nicht angebracht. Es lässt sich schnell und gut verständlich durchlesen. Perfekt für eine Lektüre zwischendurch.

So sinnig wie der Fall und der roten Faden des Buches auch ist, hat sich bei der Autorin der ein oder andere Denkfehler eingeschlichen bei Lösung des Falles. Das ist zwar sehr schade für den aufmerksamen Leser, stellt aber keinerlei Behinderung dar.

Ich bleibe gespannt auf den nächsten Teil und werde mich definitiv mit den anderen, vorangegangen Büchern, beschäftigen.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Einem Traum folgt die Leidenschaft

In all seinen Farben
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Robin Cooper ist seinem letzten Schuljahr. Beworben hat er sich an etlichen Schauspielschulen um ja seinem Traum als Schauspieler / Tänzer / Sänger nachgehen zu können. Doch entgegen aller Erwartungen ...

Robin Cooper ist seinem letzten Schuljahr. Beworben hat er sich an etlichen Schauspielschulen um ja seinem Traum als Schauspieler / Tänzer / Sänger nachgehen zu können. Doch entgegen aller Erwartungen hagelt es nur Absagen. Der Traum ist geplatzt. Seine Freunde versuchen ihn aufzumuntern und er entdeckt ungeahnte Leidenschaften. Das Drag.

Die Geschichte fährt sofort die ganz großen Geschütze aus. Man hat direkt eine Verbindung zu den Protagonisten der Story. Robin ist eine klassische Drama Queen. Auf der eine Seite ist er so zart und emotional. Lässt sich verbiegen für die scheinbare Liebe in seinem Leben, um es ihm Recht machen zu können. Auf der anderen Seite ist er impulsiv und Ich-bezogen. Vernachlässigt Freunde, um seinen eigenen Weg gehen zu können oder besser gesagt ihn finden zu können. Er verliert ein Stück weit seine non-romantischen Beziehungen aus den Augen. Fasziniert von seiner neuen Leidenschaft als Drag Queen durchzustarten.

Die exzentrischen Charaktere gefallen mir sehr gut. Lässt es den Leser in die Welt hinein tauchen und eröffnet es einen neuen Blickwinkel. Ich denke gerade, da der Autor selbst als Drag Queen auftritt, kommt es in der Geschichte so echt herüber. Man hat das Gefühl mitgenommen zu werden in die Welt des Drags. Man merkt, dass ein Autor sich nicht nur Sachen zusammenrecherchiert hat, sondern Erfahrungen mitbringt.

Sofort spürt man Robins tiefe Verbindungen, sei es zu seiner alleinerziehenden Mutter, die alles für ihn machen würde, oder zu seinen besten Freunden, die ihn in jeder Hinsicht unterstützen und für ihn da sind.

Die Ich-Perspektive sorgt dafür, dass man mittendrin ist in der Geschichte. Man fühlt den Schmerz von Robin. Man fühlt seine Hochgefühle. Seine Euphorie. Seine Traurigkeit. Seine Verliebtheit.

Anhand einer Dreiecks-Liebesbeziehungen werden wichtige Themen, wie beispielsweise, das Coming-Out thematisiert. Es gibt keine gestelzten Dialoge. Sie sind zwar manchmal etwas derb, jedoch zeigt gerade dies das Realitätsnahe.

Einziger Kritikpunkt: Im Verlauf der Geschichte wird mehrmals der Spannungsbogen aufgebaut, der zu viel zu schnell erreicht ist und genauso schnell wieder abflaut. Als Leserin bin ich manchmal nicht gleich dahinter gestiegen, wieso es davor kein Problem war und dann zu einem gemacht wurde. Hinzu kommt, so schnell wie dieses "Problem", innerhalb der Beziehungen von den Charaktere untereinander, aufgetaucht ist, waren sie plötzlich wieder verschwunden, nachdem Robin einen kleinen Gefühlsausbruch hatte.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Der Appetithappen für zwischendurch

Nur drei Worte
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Simon ist steht auf Männer. Das weiß keiner. "Blue" steht auch auf. Auch das weiß keiner. Außer die beiden von einander, ohne zu wissen wer sie eigentlich sin. Sie schreiben sich regelmäßig Mails und es ...

Simon ist steht auf Männer. Das weiß keiner. "Blue" steht auch auf. Auch das weiß keiner. Außer die beiden von einander, ohne zu wissen wer sie eigentlich sin. Sie schreiben sich regelmäßig Mails und es entwickelt sich eine innige Freundschaft. Oder vielleicht doch etwas mehr als Freundschaft?

Selbst 2021, zum dritten Mal gehört, fasziniert die Geschichte rund um Simon. Sie ist leicht und locker. Man ist sofort Feuer und Flamme für die Protagonisten. Kann nicht erwarten, ob Simon wirklich seinen Blue findet.

Immer eine Empfehlung wert.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Ernstzunehmendes Thema leicht gemacht

George
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Ein kleiner Junge der schon sehr früh erkannt hat, dass sie doch viel lieber ein Mädchen sein möchte.

George/Melissa trifft auf eine vermeintlich verurteilende Gesellschaft. In ihrer besten Freundin findet ...

Ein kleiner Junge der schon sehr früh erkannt hat, dass sie doch viel lieber ein Mädchen sein möchte.

George/Melissa trifft auf eine vermeintlich verurteilende Gesellschaft. In ihrer besten Freundin findet sie eine Verbündete. Auch ihr älterer Bruder und die Lehrerin stehen ihr zur Seite.

Mehr Potenzial sah ich in der Weiterentwicklung der Tochter-Sohn-Beziehung, die mir eindeutig zu wenig Nähe, Verbundenheit und Verständnis ausgestrahlt hat. Dennoch bin ich mir sicher, dass mit ein bisschen mehr Arbeit dies zu beheben und einleuchtend gewesen wäre.

Das die Transgender Thematik aktueller den je ist, ist uns allen bewusst. Umso wichtiger ist es, dass dieses ernste Thema altersgerecht an die Kinder und Jugend herangetragen wird. Mit diesem Buch ist das definitiv der Fall.

Positiv möchte ich hervorheben, dass super mit gendergerechter Sprache geschrieben wurde. Es wurde darauf geachtet, "George" mit sie/ihr Pronomen anzureden.

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