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Veröffentlicht am 07.08.2021

Kunst und Liebe

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe
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„War sie Picassos Partnerin, die Frau an seiner Seite und eine eigenständige Künstlerin oder schlichtweg seine Muse, der irgendwann die nächste folgen würde?“

„Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe“ ...

„War sie Picassos Partnerin, die Frau an seiner Seite und eine eigenständige Künstlerin oder schlichtweg seine Muse, der irgendwann die nächste folgen würde?“

„Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe“ ist eine Romanbiografie von Bettina Storks über die Künstlerin Dora Maar. Der Roman gehört zu der Buchreihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ und ist im Juni 2021 im Aufbau Verlag erschienen.

„Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe“ – ein Epos an eine große und bedeutsame Künstlerin, die im Schatten von Picasso nahezu verschwand.
Bettina Storks berichtet in fünf Buchabschnitten, wie Dora Maar Künstlerin wurde, Picasso kennenlernte und ihn schließlich wieder verließ. Dabei wandelte sie sich stark: von brillant und selbstständig zu abhängig und fügsam und schließlich wieder zurück in die eigenständige Frau, wobei sie stets versuchte aus ihrer Rolle auszubrechen, aber immer wieder an Picasso scheiterte. Erst spät gelang ihr der Bruch und der Wandel zu einer alten und etwas seltsamen Frau, die mehr oder weniger mit ihrem Leben und sich selbst im Reinen war.
Meines Erachtens war Dora Maar eine großartige Frau mit viel Talent. Sie war ihrer Zeit weit voraus und hatte eine künstlerische Gabe, die sie zu nutzen verstand. Sehr schnell bekam sie viel Aufmerksamkeit, ließ sich dann aber von Picasso in den Hintergrund drängen und zur Muse degradieren. Ihre eigene Kunst trat zurück und aller Augenmerk lag auf Picasso. Dora war letztlich nur ein „Anhängsel“ von ihm. Dies tut mir wirklich sehr leid und umso trauriger ist es, dass sie auch heute als eigenständige Künstlerin bekannt ist! Wie viele ihrer Leidensgenossinnen, denken wir zum Beispiel an Camille Claudel, welche stets im Schatten von Rodin stand und schließlich daran zerbrach, erlag sie der Liebe eines der größten Künstler seiner Zeit.
Doch Liebe hat immer zwei Seiten und eine ist, dass man leider manchmal bereit ist, sich selber aufzugeben. Dora scheint sich dessen zwar immer bewusst gewesen zu sein, konnte aber trotzdem nicht aus der nahezu toxischen Beziehung heraus. Ihre Gefühle überwogen ihren Verstand und selbst nachdem sie mit Picasso gebrochen hatte, übte dieser weiterhin eine große Anziehungskraft auf sie aus…
Bettina Storks stellt die Gefühle und Gedanken Doras in ihrem biografischen Roman sehr gut dar und versteht es brillant, auch Zweifel und Sorgen einfließen zu lassen. Sie rückt die Künstlerin damit in den Fokus der Leserin und verdeutlicht, dass sie viel mehr war als „die Muse Picassos“.
Neben Doras Geschichte war es für mich mal wieder faszinierend zu sehen, wie groß die Kunstszene von Paris eigentlich vor dem zweiten Weltkrieg war. Man Ray, Simone de Beauvoir, Sartre… Und alle haben sich gekannt! Wirklich unglaublich…
Obwohl ich sowohl Dora Maar, als auch Picasso, über den man natürlich auch so einiges erfährt, wirklich interessant finde und definitiv viel über sie gelernt habe, konnte der Roman mich irgendwie nicht vollständig packen. Ich habe nicht richtig in einen Lesefluss hineinfinden können und tat mich mit dem Schreibstil oder dem Romanaufbau irgendwie schwer. Ich kann nicht richtig einordnen, woran dies lag, vielleicht gab es zu wenig Spannung oder ich habe in letzter Zeit zu viele Romane dieser Art gelesen oder war insgesamt nicht wirklich in Lesestimmung… Dennoch ist der Roman ein großartiges Werk über Dora Maar und gibt ihr eine Stimme, die sie unbedingt verdient hat! Zudem ist Bettina Storks eine großartige Autorin, die es versteht eine Geschichte gut und nachvollziehbar aufzubauen.
Daher empfehle ich das Buch absolut, wenn man mehr über Dora Maar oder im Allgemeinen von starken Frauen lesen möchte!

Mein Fazit: Ich fand Doras Geschichte im Grunde sehr faszinierend und bin begeistert, wie sie versucht hat, sich an der Seite Picassos zu behaupten und schließlich um sich selbst kämpfen musste. Dennoch hatte ich ein wenig Schwierigkeiten beim Lesen und vergebe daher nur 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Free like the Wind

Free like the Wind
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Eine schöne und solide Fortsetzung des ersten Bands der „Kanada-Dilogie“ von Kira Mohn. Der zweite Band ist unabhängig lesbar, für mich gehören die Romane aber zusammen, da man so die Protagonisten eben ...

Eine schöne und solide Fortsetzung des ersten Bands der „Kanada-Dilogie“ von Kira Mohn. Der zweite Band ist unabhängig lesbar, für mich gehören die Romane aber zusammen, da man so die Protagonisten eben schon kennt und auch besser einschätzen kann.

Cayden ist definitiv eine interessante und vielschichtige Figur. Er wirkt selbstsicher, egoistisch, unnahbar und dazu reich. Teilweise ist er sogar unausstehlich. Dass es hinter der Fassade ganz anders aussieht und er definitiv einiges vor den anderen verbirgt. Lediglich Rae gelingt es von Anfang an, einen Blick auf den wahren Cayden zu werfen. Dies ist jedoch nicht immer leicht und eigentlich hat sie auch kein Interesse daran, Cayden näher kennenzulernen. Und doch… Irgendeine Verbindung besteht und da er plötzlich die einzige Chance für sie ist, eine Auszeit im Jasper Nationalpark zu bekommen, ergreift sie diese Möglichkeit…
Die Beziehung zwischen Rae und Cayden ist spritzig, humorvoll und bissig. Ich habe ihre Geschichte sehr gerne gelesen, wobei ich sagen muss, dass der Roman zu Anfang einige Längen hatten. Zum Ende ging es dann plötzlich alles Schlag auf Schlag, sämtliche Konflikte wurden innerhalb kürzester Zeit aufgelöst und dann… Ende… Dies ging für mich ein wenig zu schnell, ist aber nur einer kleiner Kritikpunkt.
Ich habe „Wild like a River“ ein wenig lieber gelesen und konnte mich hier mit der Einzigartigkeit der Story ein wenig mehr identifizieren. Cayden und Rae haben mir ebenfalls gefallen, konnten mich aber einfach nicht ganz so sehr überzeugen wie Haven und Jax. Für „Free like the Wind“ gibt es daher 4 von 5 Sternen von mir!

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Wurzeln

Kaktusfeigen
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„Jeder hat sein eigenes Meer im Herzen, das uns immer wieder seine Wellen spüren lässt. Und du weißt, jeder muss seinen Träumen folgen, um nicht unterzugehen.“

„Kaktusfeigen“ ist der erste Band der gleichlautenden ...

„Jeder hat sein eigenes Meer im Herzen, das uns immer wieder seine Wellen spüren lässt. Und du weißt, jeder muss seinen Träumen folgen, um nicht unterzugehen.“

„Kaktusfeigen“ ist der erste Band der gleichlautenden Buchreihe von Anna Castronovo. Er erschien im Juni 2021 bei Books on Demand.
Linda lebt in einer Frauen-WG mit ihrer Mutter und ihrer Tochter zusammen. Meistens sind die drei ein eingespieltes Team, doch es gibt Tage, an denen bringt ihre Mutter Linda auf die Palme. So ist es auch, als die Frage nach Lindas Vater mal wieder aufkommt und Mitzi sich wie immer weigert, von diesem zu sprechen. Kurzerhand bricht Linda also nach Sizilien auf, um ihren Vater zu suchen und mehr über ihre Herkunft zu erfahren. Auf der Suche nach ihren Wurzeln begegnet sie aber nicht nur ihrer großen italienischen Familie, sondern entdeckt auch ein Geheimnis, das ihre Geburt umschattet…

Auf den ersten Buchseiten hielt ich „Kaktusfeigen“ für einen netten und unterhaltsamen Roman, der leicht ins Alberne tendiert und somit leichte Unterhaltung verspricht. Ich mag diese Art der Romane nicht ganz so gern, weswegen ich zunächst ein wenig enttäuscht war, aber zum Glück trotzdem weitergelesen habe! Die Romanthematik und -stimmung verändert sich nämlich im Laufe der Handlung und wechselt von albern und übertrieben zu tiefgründig und spannend. Zwar gibt es auch immer wieder Abschnitte oder Passagen, in denen die eher lustige Atmosphäre zurückkehrt, die spannenden und interessanten Passagen überwiegen aber glücklicherweise. Insgesamt kann ich mich mit diesen Abschnitten deutlich besser identifizieren und habe mich wohler gefühlt, wenn Lindas Mutter nicht in die Handlung involviert war. Mit dieser geht nämlich nicht nur die Albernheit einher, sondern auch der bayerische Dialekt, den ich nicht gerne lesen mag.
Linda als Protagonistin und auch ihre italienische Familie haben mir hingegen sehr gut gefallen. Ich finde Lindas Handeln und ihren überstürzten Aufbruch nach Italien unglaublich mutig und kann absolut verstehen, was sie dazu bewogen hat. Sie möchte ihren Vater kennenlernen und ihre eigenen Wurzeln finden und beweist dabei wohl mehr Courage als in ihrem gesamten bisherigen Leben. Ihre Entwicklung wird im Roman sehr deutlich, denn während sie zu Beginn noch eher zurückhaltend ist und es allen rechtmachen möchte, erkennt sie schließlich, dass sie durchaus auch mal ihre eigenen Wünsche durchsetzen kann.
Die Suche nach ihrem Vater gestaltet sich nicht so leicht wie gedacht und auch der angebliche Tod ihrer Zwillingsschwester scheint plötzlich Rätsel aufzugeben. Zum Glück erhält Linda bei ihrer Suche Unterstützung von ihrer italienischen Familie, die genauso herzlich und chaotisch ist, wie man sich eine solche Familie vorstellt. Die Darstellung ist Anna Castronovo meines Erachtens sehr gut gelungen!
Auch der Schreibstil ist insgesamt sehr schön. Die Geschichte lässt sich sehr leicht und flüssig lesen, die Buchseiten fliegen nur so dahin und die Spannung in der Handlung tut ihr Übriges, sodass man den Roman eigentlich kaum beiseitelegen kann.
Gefallen hat mir zudem, dass neben der fiktiven Geschichte auch reale und wichtige Themen, wie die Flüchtlingsproblematik aufgegriffen und gut in die Handlung eingebaut werden. Es werden unterschiedliche Sichtweisen dargestellt und am Romanende mit einer weiteren Erklärung und näheren Hintergrundinfos abgerundet.
Der Roman endet schließlich mit einem schönen Ausblick auf den folgenden Band der Reihe. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung und habe diesbezüglich nur eine kleine Kritik. Ich würde mir bei solchen Buchreihen immer wünschen, dass schon auf dem Buchcover (egal, ob vorne oder hinten) oder spätestens auf den ersten Seiten, deutlich erkennbar ist, dass es sich nicht um einen Einzelband handelt! Dies macht es dem Leser viel einfacher zu erkennen, was für einen Roman er vor sich hat. So wird man nicht ggf. enttäuscht, dass Handlungsstränge offenbleiben und wird gleichzeitig davor bewahrt, die falsche Reihenfolge beim Lesen zu wählen.

Mein Fazit: Insgesamt ist „Kaktusfeigen“ ein sehr gelungener Reihenauftakt. Mit viel Charme und einer guten Prise Humor erzählt die Autorin eine Geschichte über die Suche nach der eigenen Herkunft und dem Zusammenhalt einer Familie. Gleichzeitig mangelt es nicht an Spannung und dem Bezug zu realen Problemen. Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht, weshalb ich 4 von 5 Sternen vergebe und mich sehr darauf freue, zu erfahren, wie es mit Linda und ihrer Familie weitergeht.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Erinnerungen

Die verborgenen Stimmen der Bücher
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„Bücher wollen brennen. Sie gehen in Flammen auf, denn … die Erinnerungen wollen nicht in ihnen bleiben.“

„Die verborgenen Stimmen der Bücher“ ist ein Roman von Bridget Collins. Er erschien im Februar ...

„Bücher wollen brennen. Sie gehen in Flammen auf, denn … die Erinnerungen wollen nicht in ihnen bleiben.“

„Die verborgenen Stimmen der Bücher“ ist ein Roman von Bridget Collins. Er erschien im Februar 2019 im Aufbau Verlag und ist in sich abgeschlossen.
In Emmetts Welt sind Bücher geächtet, dennoch ziehen sie ihn magisch an und schließlich wird er sogar als Lehrling in eine Buchbinderei geschickt. Er beginnt zu verstehen, warum die Menschen Bücher meiden und ihnen mit großer Skepsis entgegentreten und erkennt außerdem, dass auch in seiner eigenen Geschichte ein Geheimnis verborgen ist…

Würdest du deine Erinnerungen aufgeben, wenn du die Chance dazu hättest? – Dies ist eine der zentralen Fragen, die man sich unwillkürlich stellt, wenn man den Roman von Bridget Collins liest. Mit großem erzählerischem Geschick baut die Autorin eine Geschichte auf, die man sich nur schwer vorstellen kann. Erinnerungen werden in Bücher gebunden, ob freiwillig oder nicht, spielt dabei nicht für jeden eine Rolle. Emmett muss sich mit vielen Dingen auseinandersetzen, die häufig verwirrend und beängstigend sind, gleichzeitig aber auch immer eine Frage ans eigene Gewissen darstellen. Mich hat diese Buchthematik fasziniert und begeistert und ich hätte mir hier tatsächlich mehr Konflikte gewünscht, als letztendlich entstehen.
Der Roman ist in drei Teile unterteilt und plötzlich kommt es zu einer Wendung, die ich absolut nicht erwartet hätte. Das Thema, das mit Emmetts Vergangenheit einhergeht, ist zwar grundsätzlich ebenso spannend und birgt viel Konfliktpotential, trotzdem hat der Themenwechsel mich überrascht und nicht vollkommen überzeugt. Ebenso erging es mir mit dem dazugehörigen Perspektivwechsel, der zwar in der Ich-Erzählung bleibt, aber eben aus einer anderen Sicht berichtet.
Der Erzählstil ist interessant und ungewohnt. Durch die Ich-Perspektive wirkt zunächst alles ein wenig wirr und seltsam, dieses legt sich aber im Laufe der Handlung, wenn auch Emmett mehr und mehr versteht.
Emmett selbst gefällt mir sehr gut. Er ist aufrichtig, ehrlich und ist sehr empathisch. Ich hätte mir gewünscht, mehr von seiner schließlichen Entwicklung zu erfahren und bin daher sehr traurig über den Perspektivwechsel am Ende des zweiten Buchteils. Insgesamt ist der Roman aber dennoch gut und logisch aufgebaut. Im zweiten Teil geht es für kurze Zeit in die Vergangenheit, in der man erfährt, wie es Emmett bis zum Beginn der Handlung ergangen ist. Die aufgegriffenen Thematiken sind nicht gerade leicht und ich hatte immer wieder Gänsehaut beim Lesen. Insgesamt ist die Atmosphäre im Roman an vielen Stellen nahezu greifbar und wechselt zwischen bedrohlich/bedrückend/verwirrend und glücklich/hoffnungsvoll/fröhlich.
Leider gibt es im Roman aber auch einige Längen und manchmal fiel es mir schwer, vollkommen in das Buch einzusteigen. Dies liegt für mich hauptsächlich an dem eigenwilligen Schreibstil, ein wenig aber aber auch an der teilweise schweren Thematik.

Mein Fazit: Insgesamt muss ich sagen, dass ich mich mit dem Lesen zwar teilweise ein wenig schwertat und ich mir insgesamt vielleicht einen etwas anderen Handlungsverlauf gewünscht hätte, der Roman aber trotzdem irgendwie großartig ist. Die Thematik, die Handlungswechsel und die Gänsehautmomente bei der Vorstellung daran, was passieren würde, wenn Erinnerungen wirklich aufgegeben werden könnten, waren einfach großartig und faszinierend. Ja, der Roman ist eigenwillig und ich kann verstehen, wenn man sich mit dem Lesen schwertut. Aber ich finde auch, dass es sich um ein faszinierendes Werk handelt, dass absolut Beachtung verdient hat! Von mir gibt es daher 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Verbrannt

Brennendes Grab
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„Gott lässt nicht zu, dass guten Mädchen so etwas passiert. Sie muss etwas getan haben, was ihn in Versuchung geführt hat…“

„Brennendes Grab“ ist der zehnte Band der Thriller-Buchreihe um die Kommissarin ...

„Gott lässt nicht zu, dass guten Mädchen so etwas passiert. Sie muss etwas getan haben, was ihn in Versuchung geführt hat…“

„Brennendes Grab“ ist der zehnte Band der Thriller-Buchreihe um die Kommissarin Kate Burkholder von Linda Castillo. Er erschien im Juli 2019 im Fischer Taschenbuchverlag.
Ein neuer Fall für Kate Burkholder, der sie erneut auch an ihre persönlichen Grenzen bringt. In einer Scheune wird eine verbrannte Leiche gefunden, die Identität des Toten steht sehr schnell fest. Motiv und Täter sind allerdings rätselhaft und das Schweigen der Amischen macht es nicht einfacher, den Mord aufzuklären…

Wer die Thriller- oder Krimireihe um Kate Burkholder kennt, kennt auch den grundsätzlichen Buchaufbau. Es geht in erster Linie nicht nur um den zu lösenden Fall, sondern eben auch viel um Kate Burkholder persönlich. Zudem ermittelt sie eigentlich immer in der amischen Gemeinde ihres Polizeireviers und stößt dort auf Zeugen, die mauern und nur selten sofort die Wahrheit sagen. Nichtsdestotrotz löst sie die Fälle durch Hartnäckigkeit, Einfühlungsvermögen und Rafinesse. Nicht selten bekommt sie dabei Unterstützung durch ihren Lebensgefährten und ebenfalls Polizisten Tomasetti.
Diesem Schema folgt auch der zehnte Band den Buchreihe und ich würde wirklich empfehlen, die Bücher mit einigem Abstand zueinander zu lesen. Liest man sie nämlich direkt nacheinander, kann einen die Ähnlichkeit der Fälle tatsächlich ein wenig langweilen. So ging es mir jedenfalls.
Diesen Band habe ich daher ebenfalls deutlich später als die vorherigen Teile gelesen und hatte wirklich Spaß an der Story. Linda Castillo schreibt spannend und mitreißend, die Atmosphäre ist passend zum Mordfall düster und rätselhaft, an geeigneten Stellen aber auch locker und fröhlich.
Bis zum Ende hatte ich keine Idee, wer der Mörder gewesen sein könnte. Es gibt überraschende Wendungen, viel Dramatik und Spannung.
Durch die Ich-Perspektive von Kate Burkholder erhält man als Leser einen guten Einblick in ihre Ermittlungen und kann nachvollziehen, was sie herausfindet und zu welchem Schluss sie dabei kommt. Zudem bekommt man viele Einblicke in ihr persönliches Leben und sieht im Laufe der Buchreihe eine deutliche Entwicklung von ihr.
Neben dem Mordfall werden aber auch wieder weitere wichtige Themen angeschnitten und beleuchtet. Auch das Leben der Amischen wird gut dargestellt und erläutert, in manchen Punkten aber auch kritisch hinterfragt. Ich finde, man bekommt in der gesamten Buchreihe einen guten Eindruck auf die Lebensweise und die Kultur der Amischen, wenn mir auch ein wenig missfällt, dass die negativen oder weniger schönen Seiten im Roman immer direkt zum Mord führt und man das Gefühl bekommt, dass ständig Morde in der amischen Gesellschaft passieren.

Men Fazit: Insgesamt gefallen mir an der Buchreihe einfach das Setting, die Hauptfigur Kate Burkholder und der grundsätzliche leichte aber trotzdem mitreißende Aufbau der jeweiligen Tat. Genauso erging es mir auch mit „Brennendes Grab“. Ich hatte einige spannende Lesestunden und vergebe daher 4 von 5 Sternen für den zehnten Thriller um Kate Burkholder.

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