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Veröffentlicht am 25.08.2021

Wie ein Kaleidoskop

Tief wirst du schlafen
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Das Hörbuch „Tief wirst du schlafen“ von Christian Kraus ist erschienen im Verlag Audiobuch.

Das Cover zeigt ein Muster, das mich an ein Kaleidoskop erinnert, obwohl es nicht farbig gestaltet, sondern ...

Das Hörbuch „Tief wirst du schlafen“ von Christian Kraus ist erschienen im Verlag Audiobuch.

Das Cover zeigt ein Muster, das mich an ein Kaleidoskop erinnert, obwohl es nicht farbig gestaltet, sondern in Schwarzweiß zu sehen ist. Titel und Cover passen sehr gut zur Geschichte, in der es sich in weiten Teilen um Hypnose dreht. Der Sprecher Frank Stieren liest sehr ruhig und ist damit die perfekte Besetzung für diesen Thriller.

Obwohl sich die Abläufe kaum „richtig“ nachvollziehen lassen, habe ich die Geschichte mit großer Spannung verfolgt. Immer wieder hatte ich das Cover vor meinem geistigen Auge. Dafür haben Hypnose, irgendwelche (Wahn-)Vorstellungen und Fantasien gesorgt. Ständig gingen mir Fragen durch den Kopf, und führten sie in eine bestimmte Richtung, so wurden meine Gedanken wieder zunichte gemacht.

Selbst am Ende bleibt bei vielen Dingen ein eigenartiges, aber nicht unangenehmes Gefühl zurück. Und es bleibt die Frage: Was ist Wahrheit, was ist Fiktion?

Sehr gern gebe ich meine Empfehlung für diesen Gänsehaut produzierenden Thriller der besonderen Art.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Ein großartiger Begleiter

Dein Dreimaleins für die Seele
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Beim "Dreimaleins für die Seele" sind alle Buchseiten noch einmal in drei Teile unterteilt, die du jeweils unabhängig voneinander intuitiv aufschlagen kannst.

Dieser Satz aus der Buchbeschreibung hat ...

Beim "Dreimaleins für die Seele" sind alle Buchseiten noch einmal in drei Teile unterteilt, die du jeweils unabhängig voneinander intuitiv aufschlagen kannst.

Dieser Satz aus der Buchbeschreibung hat mich neugierig gemacht auf das Buch, das im Untertitel verspricht, „Ein täglicher Begleiter für mehr Achtsamkeit“ zu sein. Erschienen ist es im adeo Verlag, Autor ist Andreas Grunau.

Die Einleitung ist lang, aber auf keinen Fall langweilig, sondern ich empfinde sie als wichtig und hilfreich. Inzwischen habe ich mich einige Zeit mit dem Buch beschäftigt und kann nur staunen. Es ist unglaublich, wie alle Abschnitte, egal, welche drei Teile ich „zufällig“ aufschlage, zusammenpassen. Das ist einfach großartig. Außerdem gefällt mir, dass die ursprünglich zusammengehörenden Teile nummeriert sind.

Im oberen Abschnitt, dessen Texte Übertragungen aus der Bibel enthalten, erkenne ich viele Zitate aus Psalmen. Hier hätte es mir noch besser gefallen, wenn die Bibelstellen dabei gestanden hätten. So bietet sich allerdings eine weitere Idee: gemeinsam in einer Gruppe zu überlegen und die Stellen in der Bibel zu suchen.

Teile es zweiten Abschnitts, wie meditative Gedanken oder auch Übungen, bei denen das besondere Augenmerk auf den Körper gerichtet wird, kenne ich teilweise ähnlich vom autogenen Training und vom Yoga. Gut gemacht!

Im unteren Abschnitt, dem Tages-Credo, rücken die Sinne (für mich und meine Mitmenschen) in den Vordergrund, und es gibt spezielle Anregungen dazu.

Ich bin von Haus aus evangelisch, liebe aber die Vielfalt der Ökumene und habe Achtung vor allen Menschen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie anderen Religionen angehören oder gar keiner. Dieses gute Gefühl spüre ich auch bei diesem Buch.

Ein Verzeichnis, das zu den acht Hauptkategorien eine Liste mit Stichworten und dazu die jeweiligen Buchseiten enthält, ist übersichtlich gestaltet und sehr hilfreich.

Die gut durchdachte Aufmachung verspricht eine lange Haltbarkeit, ohne dass das Ansehen des Buches leiden muss. Das gilt für das feste Papier ebenso wie für den festen Umschlag, in den die überwiegend dreigeteilten Buchseiten mit Spiralbindung eingebettet sind. Ein von außen angebrachtes Gummiband hält das geschlossene Buch sicher zusammen.

Bei mir liegt das Buch allerdings offen, so dass ich ganz schnell an jedem neuen Tag meinen Begleiter für die Achtsamkeit finde. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter, das unglaublich viele Möglichkeiten für mich bereithält. Auch als nicht alltägliches Geschenk bereitet es bestimmt Freude.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Freud und Leid in unsicheren Zeiten

Revolution der Träume
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Im ersten Band der Wege-der-Zeit-Reihe „Schatten der Welt“ lernen sich im Jahre 1910 drei junge Menschen kennen. Carl, Isi und Artur sind noch Kinder, in ihrem Wesen vollkommen verschieden, und dennoch ...

Im ersten Band der Wege-der-Zeit-Reihe „Schatten der Welt“ lernen sich im Jahre 1910 drei junge Menschen kennen. Carl, Isi und Artur sind noch Kinder, in ihrem Wesen vollkommen verschieden, und dennoch verbindet sie bald ein festes Band der Freundschaft, das – so scheint es - durch nichts zu trennen ist. Doch dann beginnt der Krieg und sie müssen unterschiedliche Wege gehen.

Der Autor Andreas Izquierdo setzt die Reihe fort mit dem zweiten Teil „Revolution der Träume“ aus dem Verlag Dumont. Schauplatz ist Berlin im Jahre 1918. Carl ist auch jetzt wieder der Erzähler. Er hat im Krieg „jedes nur denkbare Entsetzen gesehen“ und mit seinen Fotos dokumentiert. Seine ruhige Art, zurückhaltend und immer noch ein wenig schüchtern, hat er beibehalten. Er wünscht sich so sehr Frieden und möchte nichts lieber, als Kameramann bei der UFA sein. Zufällig trifft er Isi wieder. Sie ist noch genauso rebellisch wie früher, setzt sich ein für Gerechtigkeit, scheut aber auch nicht die Gelegenheit, das Gesetz zu umgehen, um zum Beispiel mit ihren ganz eigenen Tricks an das Geld reicher Witwen zu kommen – alles für den guten Zweck. Auch Artur hat den Krieg überstanden, wenn auch körperlich nicht so unbeschadet wie seine Freunde. Mit seiner Geschäftstüchtigkeit ist er dabei, sich zum König der Unterwelt hochzuarbeiten.

Auf brutale Art und Weise sind aus Kindern Erwachsene geworden. Das politische Geschehen beschreibt Andreas Izquierdo genauso packend und realitätsnah, wie ich es bereits aus dem ersten Teil kenne. Ich bin gefesselt von der ersten bis zur letzten Seite, kann mit Carl, Isi und Artur, an deren Freundschaft auch weiterhin nicht zu rütteln ist, lachen und weinen, aber auch mitfiebern, wenn sie wieder einmal in brenzlige Situationen geraten.

Neben den drei Hauptprotagonisten gibt es viele weitere beeindruckende Figuren, stellvertretend nenne ich Aldo und auch Anna, die ich auf jeden Fall erwähnen möchte, weil sie erheblich zur spannenden Unterhaltung beitragen.

Erst jetzt habe ich darüber nachgedacht, dass die Freunde in den Jahren geboren sind wie meine Großeltern. Durch diesen Roman wird mir so richtig bewusst und auch gezeigt, wie schrecklich die Kindheit und Jugend auch meiner eigenen Großeltern gewesen sein muss.

Ich danke dem Autor, der mir ein Stück deutscher Geschichte so nahe gebracht hat. Carl, Isi und Artur werden in meinem Herzen bleiben und gespannt warte ich auf die Fortsetzung ihrer Lebensgeschichte. Sehr gern gebe ich eine Leseempfehlung und ich rate allen, die bisher nur den zweiten Teil der Reihe gelesen haben, auch den ersten Band zu lesen, weil ich denke, dass die Verbundenheit zu den dreien dadurch noch viel größer wird.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Ein völlig neues Leseerlebnis

Eine irische Winterreise
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Ich habe „Eine irische Winterreise“ und andere Erzählungen und Kurzgeschichten von D. G. Ambronn in einer Buch-Community entdeckt und meine Eindrücke in einer Leserunde mit anderen geteilt.
Das kleine ...

Ich habe „Eine irische Winterreise“ und andere Erzählungen und Kurzgeschichten von D. G. Ambronn in einer Buch-Community entdeckt und meine Eindrücke in einer Leserunde mit anderen geteilt.
Das kleine Buch hat nur 139 Seiten, aber die sind gefüllt mit elf großartigen Geschichten in Form von Erzählungen, Briefen, Monologen und auch Märchen. Ich habe die unterschiedlichen Beiträge als einzelne Geschichten gelesen und erst später entdeckt, dass sie zwar getrennt gelesen werden können, aber dass es dennoch auch Verbindungen zwischen einzelnen Erzählungen gibt.
Mir hat es großen Spaß bereitet, an vielen Stellen ins Träumen zu geraten und durch meine Gedanken, aber auch durch die Meinungen der Mitleser*innen den Geschichten zum Teil ganz eigene Noten zu geben. Den Eindruck einer Leserin: „Ich habe etwas Tiefgründigeres erwartet.“ kann ich überhaupt nicht teilen, denn tiefgründig sind die Geschichten für mich auf jeden Fall, auch wenn das nicht gleich am Anfang ersichtlich ist.
Bei dieser Bemerkung denke ich an das Cover, dass mir anfangs erschien, als wäre es ein Schwarz-Weiß-Foto. Erst später ist mir aufgefallen, dass die Berge und das Wasser auch Blautöne zeigen und die Erde nicht nur steinig, sondern auch grün ist.
Eine große Überraschung war für mich „Das Märchen vom besonderen Weihnachtsgeschenk“, das ich wie ein persönliches Geschenk angenommen habe. In dieser Erzählung hat mich der Autor durch den Protagonisten Konrad in eine meiner Lieblingsstädte nach Bamberg mitgenommen.
Für mich ist dieses Buch keines, das ich in einem Rutsch lesen konnte, dafür gibt es einfach zu viel zu erleben und auch zu verarbeiten. Auf jeden Fall war das Buch für mich ein völlig neues Leseerlebnis, und ich empfehle es sehr gern allen, die etwas Besonderes mögen.

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Freundschaft zwischen Alt und Jung

Wir für uns
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Ein graugrüner Hintergrund, darauf in einem zarten Orangeton Zweige mit fast durchsichtigen Blättern, in demselben Farbton drei Flecken wie Pinselstriche und darauf der Titel „Wir für uns“. Links ...

Ein graugrüner Hintergrund, darauf in einem zarten Orangeton Zweige mit fast durchsichtigen Blättern, in demselben Farbton drei Flecken wie Pinselstriche und darauf der Titel „Wir für uns“. Links und rechts unten auf den Ästen sitzen zwei unterschiedliche Vögel, die sich vorsichtig abwartend anschauen. So habe ich das Cover gesehen, das mich neugierig gemacht hat auf das Buch von Barbara Kunrath. Sehr emotional erzählt sie die berührende Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft zwischen zwei Frauen, die sich kennenlernen, als beide in ihrem Leben an einem Wendepunkt angekommen sind und sich verloren und allein fühlen.
Josie begnügt sich seit mehreren Jahren damit, nur wenige Stunden in der Woche mit dem verheirateten Brent zusammen sein zu können. Mit knapp 40 Jahren wird sie schwanger. Brent hat Frau und Kinder und möchte kein weiteres Kind. Und Josie ist hin- und hergerissen von der Frage, ob sie ihr Kind bekommen möchte oder nicht. In dieser Situation lernt sie Kathi kennen. Kathi ist Anfang 70, war fünfzig Jahre mit ihrem Mann verheiratet, der jetzt gestorben ist. Ein Zufall führt die beiden Frauen zusammen und es braucht mehrere „Anläufe“, bevor sie spüren, wie gut sie sich gegenseitig tun. Endlich haben sie eine Person gefunden, die Zeit hat und sie versteht. Ihre Gespräche sind ein Geben und ein Nehmen. Sie können über ihre Sorgen sprechen, aber auch zuhören – und sich gegenseitig helfen.
Mir gefällt die Geschichte von Kathi und Josie sehr, weil eine wirkliche Freundschaft die beiden Frauen verbindet, eine Freundschaft, die nichts fordert, sondern einfach nur schön ist und für beide das Leben wieder lebenswert macht. Ein tolles Zeugnis dafür, dass Freundschaft nicht nach Alter fragt.
Sehr gern empfehle ich dieses Buch, dessen Geschichte nicht nur wunderschöne Lesestunden schenkt, sondern auch Trost und Zuversicht geben kann.

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