Cover-Bild Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 16.02.2017
  • ISBN: 9783462048704
Susann Pásztor

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster

Roman
Eine berührende Geschichte über die Schönheit des Lebens und die erstaunliche Entwicklung einer Vater-Sohn-Beziehung
Wie begegnet man einer Frau, die höchstens noch ein halbes Jahr zu leben hat? Fred glaubt es zu wissen. Er ist alleinerziehender Vater und hat sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden lassen, um seinem Leben mehr Sinn zu geben. Aber Karla, stark, spröde und eigensinnig, arrangiert sich schon selbst mit ihrem bevorstehenden Tod und möchte nur etwas menschliche Nähe – zu ihren Bedingungen.
Als Freds Versuch, sie mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen, grandios scheitert, ist es nur noch Phil, sein 13-jähriger Sohn, der Karla besuchen darf, um ihre Konzertfotos zu archivieren. Dann trifft Hausmeister Klaffki in einer kritischen Situation die richtige Entscheidung – und verhilft Fred zu einer zweiten Chance.
Susann Pásztor erzählt in ihrem dritten Roman eine berührende Geschichte über die erstaunliche Entwicklung einer Vater-Sohn-Beziehung – unpathetisch und humorvoll, einfühlsam und mit sicherem Gespür für menschliche Gefühlslagen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2017

Vom Sterben und Überleben

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Fred Wiener tritt seine erste Stelle als ehrenamtlicher Sterbebegleiter an. Er soll für die 60jährige Karle da sein, die unheilbar an Krebs erkrankt ist. Doch all sein erlerntes Wissen entpuppt sich als ...

Fred Wiener tritt seine erste Stelle als ehrenamtlicher Sterbebegleiter an. Er soll für die 60jährige Karle da sein, die unheilbar an Krebs erkrankt ist. Doch all sein erlerntes Wissen entpuppt sich als unbrauchbar, weil Karla anders ist: stark und nicht schwach, bestimmend und nicht bestimmbar. Fred muss lernen, mit der neuen Situation umzugehen … und lernt viel über sich und das Leben.

Ein tolles Buch über eine starke Frau, die ihr Leben selbstbestimmt lebte und auch beenden will. Das Sterben nervt sie und sie duldet keine Schwäche in ihrer Umgebung. Im Umgang mit Fred ist sie konsequent und streng, was ihn zur Verzweiflung bringt, weil er gut sein will in dem, was er tut. Als er seinem verschlossenen Sohn Phil erlaubt für Karla zu arbeiten, kommen sich auch Vater und Sohn wieder näher und Phil wird ein bisschen offener und erwachsener.

Ein tolles Buch über das Sterben, über den Umgang mit Sterbenden. Ein faszinierender Charakter, der einem das Sterben in Würde und zu den eigenen Bedingungen näher bringt. Ein schwieriges Thema toll umgesetzt.

Ein tolles Buch, das noch lange nachhallt!

Veröffentlicht am 09.03.2017

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster

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Fred lebt ein unauffälliges, eher schon langweiliges Leben. Im Bemühen, mehr Sinn in sein Dasein zu bringen entschließt er sich zu einer Ausbildung als Sterbebegleiter. Nervös steht er vor der Tür von ...

Fred lebt ein unauffälliges, eher schon langweiliges Leben. Im Bemühen, mehr Sinn in sein Dasein zu bringen entschließt er sich zu einer Ausbildung als Sterbebegleiter. Nervös steht er vor der Tür von Karla, seiner ersten Klientin, ungewiß was auf ihn zukommen wird und ob er der Sache gewachsen ist. Seine schlimmsten Befürchtungen scheinen zuzutreffen. Er fühlt sich absolut verunsichert und weiß nicht recht wie er mit der Situation umgehen soll. In seiner Hilflosigkeit und dem starken Wunsch das Richtige zu tun entwickelt er einen gut gemeinten Plan. Doch dieser erweist sich als absolutes Desaster und Fred ist seinen Job los. Als er in einer Extremsituation um Hilfe gebeten wird, denkt er nicht mehr lange nach und reagiert endlich aus dem Bauch heraus. Damit wendet sich das Blatt und zwischen Fred, Karla und Phil entsteht eine Basis des Vertrauens, die zunehmend die Regie übernimmt.

Fazit
Eine sehr bewegende Geschichte, die sich von verschiedenen Seiten dem sensiblen Thema sterben zu müssen nähert und dazu anregt sich mit dem eigenen Leben und Tod auseinanderzusetzen.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Über Sterben und Sterbenlassen und dennoch kein bisschen traurig

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Wer die Bedeutung der Überschrift kennt, weiß, worum es in dem Buch geht. Das Fenster im Zimmer eines gerade Gestorbenen wird geöffnet, damit seine Seele entweichen kann. Thema ist also der Tod, was aber ...

Wer die Bedeutung der Überschrift kennt, weiß, worum es in dem Buch geht. Das Fenster im Zimmer eines gerade Gestorbenen wird geöffnet, damit seine Seele entweichen kann. Thema ist also der Tod, was aber von der Lektüre überhaupt nicht abschrecken muss. Der Sonderling Fred, allein erziehender Vater und übergewichtig, ist ehrenamtlicher Sterbebegleiter und versucht dieser schweren Aufgabe zum ersten Mal im Fall der unheilbar an Krebs erkrankten Karla gerecht zu werden. Anfangs macht er alles falsch, was nur falsch gemacht werden kann, weil er es eigentlich nur gut meint. Leicht hat er es aber ohnehin nicht mit der starrköpfigen, unfreundlichen Karla. Erst durch den Hausmeister in Karlas Haus und seinen 13jährigen Sohn Phil – Sonderling wie er, der Lyrik verschrieben, kleinwüchsig -, dem er bei Karla einen Job als Fotoarchivar verschafft, bekommt er einen Draht zu Karla. Ja, und am Ende wird Fred es sein, der ihr Fenster öffnet.

Das Buch ist ein schöner Beitrag dazu, sich einmal mit unangenehmen Tabuthemen wie Tod, Sterben, Sterbebegleitung zu beschäftigen. Alles wird sehr einfühlsam, manchmal humorvoll und vor allem überhaupt nicht traurig geschildert. Die Dialoge der ehrenamtlichen Sterbebegleiter in ihren regelmäßigen Supervisionssitzungen lesen sich recht amüsant. Alle Romanfiguren gehen am Ende gestärkt aus dem Geschehen hervor, auch in ihren Beziehungen zueinander. Vor allem die Vater-Sohn-Beziehung von Fred und Phil entwickelt sich zum Positiven. Es gibt sogar ein Familiengeheimnis in Karlas Vergangenheit, dessen nähere Umstände man allerdings nur erahnen kann. Wechselnde Perspektiven sorgen für Abwechslung beim Lesen.

Ich kann das Buch wirklich empfehlen.

Veröffentlicht am 04.03.2017

Dieses Thema geht früher oder später jeden Menschen an

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Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (16. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3462048704
Preis: 20,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich



Dieses Thema geht früher ...

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (16. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3462048704
Preis: 20,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich




Dieses Thema geht früher oder später jeden Menschen an

Inhalt:
Karla ist Anfang 60. Sie hat Bauchspeicheldrüsenkrebs und nur noch wenige Monate zu leben. Fred ist alleinerziehender Vater des 13-jährigen Phil. Er ist ehrenamtlicher Hospizmitarbeiter und arbeitet in seiner Freizeit als Sterbebegleiter. Sein erster Fall ist Karla, die bald auch einen Job für Phil hat. Nach anfänglichen Schwierigkeiten werden die drei zu einem tollen Team im Kampf um ein würdevolles Sterben.

Meine Meinung:
Susann Pásztors Roman über das Sterben ist zwar nicht besonders dick, aber trotzdem steckt eine ganze Menge drin. Die einzelnen Kapitel beleuchten die Perspektiven von Fred, Karla, Phil und einer weiteren Person, wobei Karlas Kapitel hauptsächlich aus kurzen Listen der verschiedensten Dinge bestehen.

Alle drei Protagonisten waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie sind in ihrem Wesen so unterschiedlich, wie es fast nicht mehr geht. Und anscheinend ist es gerade das, was die Beziehung zwischen ihnen ausmacht und was sie am anderen bewundern. Durch den Umgang miteinander und mit der quasi ausweglosen Situation entwickeln sich die Figuren enorm weiter. Ich fand es absolut faszinierend, diese Entwicklungen zu beobachten. Vor allem Phil wird in wenigen Monaten so viel reifer.

Auch die zwei wichtigsten Nebenfiguren, Karlas Bekannte Rona und den Hausmeister Leo Klaffki mit seinem Hund Kottke, muss man einfach ins Herz schließen, allein schon wegen ihrer Namen. Sie alle tragen dazu bei, dass Karla in Würde sterben kann.

Auch wenn das Ende bereits feststeht, ist das Buch alles andere als vorhersehbar. Es kommt zwischendurch immer wieder zu Überraschungen. Und obwohl es hier um ein so ernstes und trauriges Thema geht, ist das Buch nicht nur traurig. Zwischendrin blitzt immer mal wieder ein Funken Humor durch die grundsätzlich melancholische Stimmung und lockert das Ganze etwas auf. Dies geschieht sehr natürlich und keineswegs pietätlos oder aufgesetzt. Diese Gratwanderung hat die Autorin hervorragend gemeistert.

Susann Pásztor arbeitet auch selbst wie Fred als ehrenamtliche Sterbebegleiterin. Es ist ihr sehr gut gelungen, ihre Erfahrung in diesen Roman einzubringen.

Fazit:
Ein bewegender Roman über das Sterben, aber auch über das Erwachsenwerden. Er regt dazu an, sich mit dem eigenen Leben und dem eigenen Tod auseinanderzusetzen und kann eventuell sogar Ängste nehmen.

★★★★★

Veröffentlicht am 22.02.2017

Großartig

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Obwohl das Thema dieses Buches die Sterbebegleitung ist, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Es ist geprägt von liebenswerten Protagonisten. Fred Wiener bei seiner ersten Begleitung hat es mit Karla, ...

Obwohl das Thema dieses Buches die Sterbebegleitung ist, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Es ist geprägt von liebenswerten Protagonisten. Fred Wiener bei seiner ersten Begleitung hat es mit Karla, die Pankreaskrebs im Endstadium hat, wirklich nicht leicht. Nach und nach werden in diese Beziehung auch Freds Sohn Phil, der Hausmeister Klaffki und die Nachbarin Rona eingebunden. Keine der von Susann Pásztor erschaffenen Hauptpersonen ist ein perfekter Held, aber alle sind liebenswert, warmherzig und humorvoll.
Eine sehr schöne Stelle im Buch war, als Fred die Bedeutung des Titels “Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster” selbst miterlebt hat. Ich kannte diese Bedeutung nicht, finde sie aber schön und passend.
Obwohl diese besondere Geschichte unausweichlich auf den Tod von Karla hinausläuft, fand ich sie sehr angenehm zu lesen und sie hat bei mir großen Eindruck hinterlassen. Von mir eine klare Leseempfehlung für dieses Buch.