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Veröffentlicht am 04.09.2021

Was für ein wunderbarer Lesestoff

Das Buch der verschollenen Namen
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Wir schreiben das Jahr 2005. Eva Abrams ist 86 Jahre alt, als sie zufällig in der Times einen Artikel über ein Buch mit dem Titel „Epitres et Evangiles“ liest. Ein Buch, das vor über 60 Jahren zum Mittelpunkt ...

Wir schreiben das Jahr 2005. Eva Abrams ist 86 Jahre alt, als sie zufällig in der Times einen Artikel über ein Buch mit dem Titel „Epitres et Evangiles“ liest. Ein Buch, das vor über 60 Jahren zum Mittelpunkt ihres Lebens geworden war. Ein Berliner Bibliothekar sucht den rechtmäßigen Besitzer dieses Buchs. Trotz ihres Alters trifft Eva kurzfristig die Entscheidung nach Berlin zu fliegen und Kontakt zu diesem Mann aufzunehmen…
Eingebettet in diese Reise Evas über den Ozean hin zu den Feinden ihrer Jugend, wird hier im Buch sehr detailliert und warmherzig das Schicksal der Eva Traube erzählt. Eva lebt als Jüdin mit ihren Eltern in Paris und nachdem ihr Vater von den Nazis verhaftet wurde, flieht Eva mit ihrer Mutter in das kleine, von den deutschen noch nicht besetzten, französische Dorf Aurignon. Hier lernt sie Rèmy, einen Widerstandskämpfer kennen. Während Eva anfangs noch misstrauisch gegenüber Rèmy ist, wendet sich diese Skepsis über Monate der engen Zusammenarbeit in Zuneigung. Die Autorin beschreibt die Arbeit der französischen Widerstandskämpfer sehr anschaulich. Ihre Unsicherheiten, ihre Bauernschläue, aber auch die Niederlagen bei ihren Aktionen, so dass man als Leser mitfiebert und mit Eva leidet. Denn die muss sich nicht nur vor Denunzianten vorsehen, sie muss sich auch mit der Verbohrtheit und den Vorwürfen ihrer Mutter auseinandersetzen. Diese Frau mit ihren selbstsüchtigen Ansichten, dem Unverständnis gegenüber der so wichtigen Arbeit von Eva hat mich beim Lesen regelrecht wütend gemacht.
In meinen Augen hat die Autorin hier ein wunderbares Buch geschrieben, das mich sehr kurzweilig unterhalten hat, bei dem ich mitgefiebert, auch mal eine Träne vergossen habe und das darum 5 Lese-Sterne voll verdient hat.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

gelungenes Finale

Die Wunderfrauen
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Der Einstieg ist mir superleicht gefallen. Kein Wunder – man trifft ja auf alte Bekannte. Auch im Dritten Band geht es mal wieder um die kleinen und auch großen Sorgen der 4 so ungleichen Freundinnen – ...

Der Einstieg ist mir superleicht gefallen. Kein Wunder – man trifft ja auf alte Bekannte. Auch im Dritten Band geht es mal wieder um die kleinen und auch großen Sorgen der 4 so ungleichen Freundinnen – Luise, Marie, Annabell und Helga, die alle in der Nähe des Starnberger Sees wohnen. Das Lesen war wieder einmal sehr kurzweilig, da die Autorin immer kapitelweise auf die einzelnen Frauen eingeht. In meinen Augen verleiht dies der Geschichte Lebendigkeit und macht das Lesen abwechslungsreich. Jede der Frauen hat andere Sorgen und da die Kapitel meist mit offenen Problemen enden, wird beim Leser Spannung erzeugt. Mir gefällt dieser Schreibstil sehr gut, garantiert er doch kurzweilige Lesestunden.
Nicht alles läuft bei den Frauen problemlos ab. So läuft Luises Laden wegen der Konkurrenz der Supermarktketten nur sehr schleppend. Auch ist ihre Ehe nicht glücklich. Hans, ihr Ehemann, lässt sich mit anderen Frauen ein und auch sein Alkoholkonsum steigt stetig. Unterstützung im Haushalt oder im Laden gibt es keine mehr. Wie lange hält Luise dieses Eheleben noch aus? Denn langsam kommt auch sie an ihre Grenzen. Helga träumt noch immer von einer eigenen Praxis und, wenn sie ehrlich zu sich selbst ist, auch noch immer vom Kindsvater. Ob sie ihn je wiedersehen wird?
Wer das wissen will, der sollte zu diesem Buch greifen. Kurzweilige Unterhaltung ist hier garantiert. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne für diesen Abschlussband.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Ein Thriller mit Gänsehautgarantie

Waldeskälte
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Valeria Ravelli wächst in dem kleinen Bergdorf Eigerstal in den Schweizer Alpen auf. Jeder kennt hier jeden und sie verlebt mit ihren Freund/innen Sophie, Stephanie und Elias eine glückliche Kindheit. ...

Valeria Ravelli wächst in dem kleinen Bergdorf Eigerstal in den Schweizer Alpen auf. Jeder kennt hier jeden und sie verlebt mit ihren Freund/innen Sophie, Stephanie und Elias eine glückliche Kindheit. Bis die drei Mädchen im Alter von 14 Jahren spurlos verschwinden. Als Einzige kehrt Valeria völlig unterkühlt und ohne jegliche Erinnerungen ins Dorf zurück. Bis heute ist die Erinnerung nicht zurückgekehrt.
Nun, 21 Jahre später, Valeria ist weit weggezogen und arbeitet erfolgreich als Ermittlerin bei Interpol, erhält sie einen Anruf von Elias. Wieder ein junges Mädchen verschwunden ist, seine Nichte.
Valeria kämpft mich sich, denn noch immer hat sie regelmäßig Alpträume wegen der damaligen Entführung, aber schlussendlich verspricht sie Elias bei der Suche zu helfen.
Valeria hat mit diesem Versprechen Elias bei der Suche nach seiner Nichte zu helfen einen schweren Job übernommen. Denn Nora wird bereits seit drei Tagen vermisst und die Zeit arbeitet gegen sie, zumal alle bisherigen Suchen ergebnislos waren. Das Schlimmste aber ist, dass Valeria in ihrer alten Heimat immer öfter von verschüttet geglaubten Erinnerungen heimgesucht wird und auch ständig das Gefühl hat beobachtet zu werden. Geschickt bringt der Autor dies mit immer wieder kursiv eingepflegten Gedanken, Ängsten und Gefühlsbeschreibungen zum Ausdruck. Bei mir hat das stellenweise zu Gänsehaut geführt. Nicht zuletzt die sehr bildliche, lyrische Schreibweise, hat ihr Ziel – die Kälte in der Gegend zu verdeutlichen und Spannung zu erzeugen – bei mir voll erreicht. Denn die ganzen Verwicklungen konnte ich nicht ansatzweise erahnen. Ich empfehle diesen Thriller zu 100% weiter und es gibt von mir 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

zwei Frauen - zwei Suchen – wunderbarer Lesestoff

Das letzte Bild
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Per Zufall sieht Eva das Bild einer unbekannten, toten Frau in der Regenbogenpresse. Diese Frau sieht aus wie ihre Mutter. Die unbekannte Tote wurde 1970 in den Bergen Norwegens tot aufgefunden und bis ...

Per Zufall sieht Eva das Bild einer unbekannten, toten Frau in der Regenbogenpresse. Diese Frau sieht aus wie ihre Mutter. Die unbekannte Tote wurde 1970 in den Bergen Norwegens tot aufgefunden und bis heute (2018) ist ihre Identität ungeklärt. Eva zeigt ihrer Mutter den Artikel, doch die will davon nichts wissen und weist sie ab. Aber Eva, als biografische Schriftstellerin im Recherchieren geübt, fängt mit eigenen Nachforschungen an, nicht ahnend, wie nah ihr das Schicksal dieser Frau geht….
Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die beiden Zeitebenen, die sich im Buch immer wieder abwechseln, ineinander überfließen zu lassen, so dass der Leser >genau wie Eva< Stück für Stück die Hintergründe des Todesfalls, wie auch die Identität der Toten kennenlernt. Dabei kommt wunderbar zum Ausdruck, wie schwer Eva es bei ihrer Recherchereise nach Norwegen hat, wie verwirrend die splitterartigen Informationen sind, die sie versucht zusammenzusetzen. Das fand ich unwahrscheinlich interessant und spannend. Schlussendlich lernt man die Tote als unglücklich Heimatlose und von der Hoffnung ihre Familie zu finden Getriebene kennen. Sie hat mir unwahrscheinlich leidgetan. Ja, das Buch war nicht nur spannend, sondern ist mir auch unter die Haut gegangen. 5 Lese-Sterne sind darum voll verdient, eine 100%ige Leseempfehlung eingeschlossen.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

noch besser als Teil 1

Die Heimkehr der Störche (Die Gutsherrin-Saga 2)
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Der Gegensatz zur alten Heimat, ihr Gutshof in Ostpreußen, konnte nicht größer sein. Der Stürbeck-Hof in der Lüneburger Heide, wo es täglich Reibereien mit der Bäuerin gibt, wo sie sich auf kleinstem Raum ...

Der Gegensatz zur alten Heimat, ihr Gutshof in Ostpreußen, konnte nicht größer sein. Der Stürbeck-Hof in der Lüneburger Heide, wo es täglich Reibereien mit der Bäuerin gibt, wo sie sich auf kleinstem Raum einrichten müssen, fühlt sich nicht als neue Heimat an. Außerdem hat Dora noch immer ihren Traum Tiermedizin zu studieren. Als sie nach einigen Absagen die Zusage von der Humboldt-Universität erhält, hält sie nichts mehr. Sie bricht gemeinsam mit ihrer Ziehtochter Clara nach Berlin auf. Noch immer weiß Dora nichts über den Verbleib von Claras Vater, ihrer großen Liebe – Curt von Thorau. Mit ihrem Umzug geht sie einer ungewissen und turbulenten Zukunft entgegen….
Ja und diese ungewisse Zukunft, d.h. die Beschreibungen der Autorin dazu, haben mich wunderbar unterhalten. Gelingt es ihr doch sehr gut deutsche Geschichte in einen spannenden Roman zu verpacken. Gerade die Bedrohung, als am 17.06.1953 während der Unruhen in Berlin die russischen Panzer aufmarschiert sind, kenne ich noch aus der Beschreibung meiner Eltern, denn auch im Berliner Umland durfte niemand mehr auf die Straße. Und auch die Bespitzelungen unter dem DDR-Regime sind mir aus meiner Jugend noch gut in Erinnerung.
Doras Hartnäckigkeit bei der Verfolgung ihrer Ziele habe ich bewundert. Rückschläge lassen sie nicht resignieren, nein sie scheinen sie eher anzuspornen. Dass sie bei der Suche nach Curt so ausdauernd ist, sich dabei sogar der Erpressung durch den Schwiegervater ihres Bruders ausgesetzt sieht und nicht an diesen Zwiespalt zerbricht, ist bewundernswert. Eine wirklich starke Frau. Mich hat die Dramatik bei ihrer Suche nach Curt, wie auch ihre Energie nach Niederlagen die Kraft für einen Neuanfang zu finden, unwahrscheinlich gut und kurzweilig unterhalten, so dass ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung ausspreche. Von mir erhält der 2. Teil 5 Lese-Sterne.

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