Profilbild von Rebecca1120

Rebecca1120

Lesejury Star
offline

Rebecca1120 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Rebecca1120 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2021

der Anfang ist schleppend, dann kommt aber Spannung

Nichts als Staub
0

Alina Grimm ist erfahrene Streifenpolizistin. Sie kennt ihren Kiez und ist mit ihrem Kollegen Bilan Aydin ein eingespieltes Team. Aber wenn sie ehrlich ist, wäre sie mit ihren Fähigkeiten bei der Kripo ...

Alina Grimm ist erfahrene Streifenpolizistin. Sie kennt ihren Kiez und ist mit ihrem Kollegen Bilan Aydin ein eingespieltes Team. Aber wenn sie ehrlich ist, wäre sie mit ihren Fähigkeiten bei der Kripo besser aufgehoben. Aber noch immer kann sie sich nicht dazu durchringen diesen Entwicklungsschritt und die damit verbundene Ausbildung anzutreten. Aber dann wird Alina in einen Hinterhalt gelockt, ausgeknockt und Drogen in ihrer Wohnung versteckt. Eine Suspendierung ist die Folge. Als der alte Freund ihres Vaters, Gerwald Arentz, ihr seine Unterstützung bei ihrer Rehabilitierung anbietet, ergreift sie ihre Chance und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln….
Die anfängliche Suche nach den Gründen für diesen Hinterhalt hat mich etwas genervt. Wurde doch hier immer wieder, entsprechend Alinas eigenem Stil um Gedanken zu ordnen und Beziehungen zu erkennen, mit diversen Zetteln agiert. Die dann nach verschiedenen Aspekten strukturiert, dann wieder umsortiert und neu geordnet wurden. Das fand ich auf der einen Seite sehr langatmig beschrieben und ließ bei mir keine richtige Spannung aufkommen. Zum anderen fand ich auch dieses Herangehen für eine Streifenpolizistin eher unglaubwürdig. Aber mit der Zeit, als die Zusammenarbeit von Alina und Elias, dem Bodyguard von Gerwald Arentz, immer enger wurde, kam auch bei mir Spannung auf. Denn es galt viele Fragen zu klären: war Dimitrios wirklich ein Dealer? Steckt Nau, der Serienkiller, hinter allem? Wer will Alina und vor allem warum schaden? Ja, das war schon spannend, so dass ich gerne 4 Sterne für diesen Krimi vergebe und mich auch auf den nächsten Fall freue.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.07.2021

bewegender Einblick das karge Leben einer starken Frau

Die Hebamme
0

Mit sieben Jahren zieht Marta Kristine mit ihren Eltern nach Flovik. Ihr Vater, der als Schuster und Schlachter für den Lebensunterhalt sorgt, hat dort einen Häusler Hof gepachtet. Mehr schlecht als recht ...

Mit sieben Jahren zieht Marta Kristine mit ihren Eltern nach Flovik. Ihr Vater, der als Schuster und Schlachter für den Lebensunterhalt sorgt, hat dort einen Häusler Hof gepachtet. Mehr schlecht als recht bringt er damit seine Familie durch. Bereits in diesem Alter steht für Marta Kristine fest: sie will Hebamme werden. Ihr Ziel verliert sie nie aus den Augen, auch wenn dieser Weg für sie sehr steinig wird…
Mir hat es gefallen, wie der Autor hier die Kargheit dieser Gegend beschrieben hat, wie auch die Sitten und Bräuche der damaligen Zeit in Norwegen hat einfließen lassen. Besonders interessant fand ich die Beschreibungen zur Wanderschule, die nur für 4 Monate im Jahr stattfand.
Hebammen-Stina (so wurde Marta Kristine von allen genannt) hat mich beeindruckt. Trotz erfolgreich abgeschlossener Hebammenausbildung suchten die Frauen bei nahender Geburt sie nicht auf. Der Grund: eine Hebamme musste bezahlt werden, während es nachbarschaftliche Hilfe ohne Lohn gab. Dabei stand das Gesetz auf Stines Seite So macht sich Stina stark, und kämpft sogar vor Gericht für ihr Recht. Geld ist immer knapp in ihrem Haushalt, nicht zuletzt, weil die Anzahl ihrer eigenen Kinder, die sie von Hans, ihrem Ehemann bekommt, fast jährlich steigt. Hans ist ihr im Leben selten eine Stütze. Er hat oftmals hochtrabende Ideen, für deren Umsetzung ihm aber stets das Kapital fehlt, was ihn aber nicht davon abhält es mit geborgtem Geld zu versuchen. Gewinnbringend ist keiner seiner Versuche. Zudem leidet er mit zunehmendem Alter an Schwermut, zieht sich immer mehr in sich selbst zurück, so dass selbst Marta Kristine, die immer hinter ihm steht und ihn noch immer liebt, nicht mehr erreichen kann.
Ich fand das Buch sehr interessant und unterhaltsam. Nicht zuletzt die Ausführungen zu der Errechnung der Erbmasse, der Zwangsversteigerung der Erbmasse – davon habe ich noch nie gehört. Aber gerade dieser Abschnitt hat auch gezeigt, welch hohe Achtung sich Stina durch ihre Arbeit in den Jahren zuvor erworben hat. Achtung, die auch ich dieser Frau gegenüber empfinde. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 07.07.2021

wendungsreich und spannend

Die Verlorenen
0

Die Verlorenen – ein treffender Titel. Hat doch Jonah Colley bereits vor 10 Jahren seinen vierjährigen Sohn, der spurlos vom Spielplatz verschwand, verloren und kurze Zeit später auch noch seinen langjährigen, ...

Die Verlorenen – ein treffender Titel. Hat doch Jonah Colley bereits vor 10 Jahren seinen vierjährigen Sohn, der spurlos vom Spielplatz verschwand, verloren und kurze Zeit später auch noch seinen langjährigen, besten Freund Gavin. Beide Männer sind, wenn auch in unterschiedlichen Abteilungen bei der Londoner Polizei tätig. Trotzdem hatten sie zehn Jahre keinen Kontakt mehr und nun ruft Gavin ihn um Hilfe an, verlangt ein Treffen in einer verlassenen Lagerhalle. Was Jonah dort erwartet, ist ein Bild des Grauens …
Dies war mein erstes Hörbuch und dann auch gleich noch ein so spannendes mit so vielen unterschiedlichen Personen und Entwicklungen im Fall. Dem Sprecher, Johannes Steck, ist es in meinen Augen sehr gut gelungen, hier mit seiner Stimme den unterschiedlichen Figuren gerecht zu werden und den Leser zu fesseln. Besonders gelungen fand ich die Passagen mit DI Flatscher, der ständig Jonah in Verdacht hatte und ihn beharrlich verfolgte. Seine, wegen der Brandnarben im Gesicht nasale Aussprache, kam gut bei mir an.
Was Simon Becket aus dem Hilferuf eines alten Freundes in diesem Thriller gepackt hat, ist beachtlich. Die Handlung ist an keiner Stelle vorhersehbar, zum Teil auch verwirrend. Der angeschlagene Jonah muss an seine Grenzen gehen, immer noch getrieben von der Hoffnung doch noch seinen Sohn zu finden. Ob Jonah nun nach einem Jahrzehnt noch erfährt, wo sein Sohn ist, ob er noch lebt und was damals passiert ist, muss schon jeder selbst nachlesen/-hören. Ich fand es spannend und gebe 4 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2021

kniffliger wie spannender Fall für Emma Klar

Todeswelle
0

Emma Klar ist nicht nur freie Mitarbeiterin des BKA, sie arbeitet auch als Privatdetektivin. Gerade hat sie in dieser Funktion die Überwachung eines Mitarbeiters einer Hamburger Beratungsfirma übernommen. ...

Emma Klar ist nicht nur freie Mitarbeiterin des BKA, sie arbeitet auch als Privatdetektivin. Gerade hat sie in dieser Funktion die Überwachung eines Mitarbeiters einer Hamburger Beratungsfirma übernommen. Der Überwachte wird kurze Zeit später am Strand von Hoben gemeinsam mit einer Frauenleiche, die als Luise Herzog identifiziert wird, gefunden. Anfangs sieht alles nach einem Schiffsunfall aus. Aber die Obduktion ergibt, dass es sich um Mord handelt. Doch die Kripo, zu deren Unterstützung Emma im Team wieder dabei ist, tappt lange im Dunkeln. Mord ja, aber was ist das Motiv? In welche Richtung soll ermittelt werden? Viele Recherchen sind notwendig. Das wurde in meinen Augen in diesem Krimi etwas zu ausführlich dargestellt. Wobei ich zugeben muss, dass mich Jörg Padorn, auf dessen IT-Kenntnisse und Netzwerkverbindungen sich Emma und damit auch die Kripo Wismar, nicht zum ersten Mal gestützt hat, sehr clever in seinem Vorgehen ist, schon beeindruckt hat.
Der Anfangsverdacht, dass es sich bei den beiden Opfern um ein Liebespaar handelt, musste während der Ermittlungen wieder verworfen werden. Dieser Irrweg bei den Ermittlungen wird nicht der Einzige sein. Denn niemand ahnt wie weit in der Vergangenheit die Ursachen für diese Morde zu finden sind. Ein verzwickter, toll konstruierter Fall, der spannende Lese-Stunden bringt und der von mir 4 Lese-Sterne erhält.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2021

atmosphärisch spannender Thriller

Old Bones - Das Gift der Mumie
0

High Lonesome, eine ehemalige Goldgräbersiedlung, die schon seit Jahrzehnten verlassen ist und die nur darum noch so gut erhalten ist, weil sie so schlecht erreichbar ist. Doch immer wieder versuchen es ...

High Lonesome, eine ehemalige Goldgräbersiedlung, die schon seit Jahrzehnten verlassen ist und die nur darum noch so gut erhalten ist, weil sie so schlecht erreichbar ist. Doch immer wieder versuchen es Schatzsucher hier noch wertvolle alte Schätze zu finden. So auch jetzt wieder. Cherif Watts, der absolut dem gängigen Klischee eines Cherifs in Westernfilmen entspricht, überrascht einen Schatzsucher. Doch diesmal hat der eine mumifizierte Leiche ausgegraben….
Das Autorenpaar vermittelt dem Leser sehr gut die Atmosphäre dieser zum Teil sehr unwirtlichen Gegend. Auch Cherif Watts, mit seinem Fabel fürs Schießen und seiner Manie für seinen weißen Cowboyhut, passt da ebenso gut hinein. Mit der Figur von FBI-Agent Corrie habe ich mich anfangs schwergetan. Ihre fehlende Selbstsicherheit, ihre massige Abhängigkeit von der Meinung ihres Chefs gingen bei mir zu Lasten meiner Sympathie zu ihr. Aber dann… Diese junge Frau wird bei der Ermittlung immer besser und zeichnet sich durch Beharrlichkeit, Mut und geistiger Wendigkeit aus. Und das schlägt sich auch positiv auf die Spannung weiteren beim Lesen. Die steigt immer mehr. Aus einem verzwickten Mordfall, der sich anfangs nicht als solcher nachweisen lässt, entwickelt sich bei den Ermittlungen ein Fall mit vielen (unerwarteten) Wendungen.
Mir hat dieser Thriller gut gefallen, so dass ich 4 Lese-Sterne vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere