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Veröffentlicht am 26.09.2021

Unterhaltsame Geschichte, aber das Gefühl hat gefehlt

The promises we made. Als wir uns wieder trafen
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Inhalt
In „The promises we made“ von Simona Ahrnstedt geht es um Dessie, die als Security-Expertin und Personenschützerin arbeitet und um Sam, der aus dem Nichts ein Hotelimperium aufgebaut hat. Sam hat ...

Inhalt
In „The promises we made“ von Simona Ahrnstedt geht es um Dessie, die als Security-Expertin und Personenschützerin arbeitet und um Sam, der aus dem Nichts ein Hotelimperium aufgebaut hat. Sam hat aus diesem Grund viele Neider, die ihn bedrohen, und braucht daher dringend einen Bodyguard. Als er sich an die Securityfirma Lodestar wendet, trifft er dort auf Dessie, die einst in Schulzeiten seine große Liebe war. Bis etwas passierte, das beiden das Herz brach. Als Dessie nun den Auftrag bekommt, Sams Leben zu schützen, beschließt sie, diesmal ihr Herz aus dem Spiel zu lassen. Doch aus dem Jungen von einst ist ein attraktiver Mann geworden und die erste große Liebe ist nicht so schnell vergessen. Haben Dessie und Sam noch eine zweite Chance?

Meine Meinung
Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, es gab allerdings leider auch ein paar Kritikpunkte.

Das Cover ist mit den dunklen Lilatönen, den Blumen und der leicht goldfarbenen Schrift wirklich schön gemacht und wirkt edel.

Mit dem Schreibstil der Autorin hatte ich leider vor allem am Anfang ein paar Probleme. Die Geschichte ist abwechselnd aus Dessies und Sams Sicht erzählt, jedoch nicht aus der Ich-Perspektive, sondern in der 3. Person. Das fand ich zum einen relativ ungewohnt und zum anderen hatte ich dadurch bis zum Ende den Charakteren und der Handlung gegenüber immer ein gewisses Gefühl von Distanz, das es mir nicht erlaubt hat, in die Geschichte vollkommen eintauchen zu können.

Vermutlich war das auch ein Grund dafür, warum ich emotionale Ebene zwischen Dessie und Sam auch leider so überhaupt nicht gefühlt habe. Es wird zwar an vielen Stellen im Buch beschrieben, wie Dessies und Sams Gefühle dem jeweils anderen gegenüber sind, aber es konnte mich nie so richtig abholen, unabhängig davon, ob es positive oder negative Gefühle waren. Das fand ich sehr schade und da die Liebesgeschichte zwischen den beiden einen großen Teil der Geschichte einnimmt, hat für mich etwas Wesentliches gefehlt.

Was mir hingegen gut gefallen hat, waren die verschiedenen gesellschaftlich relevanten und sehr aktuellen Themen, die die Autorin so in die Handlung eingewoben hat, dass es nicht gewollt wirkte, sondern sich natürlich angefühlt hat. Auch dass Dessie als Frau den eher als „Männerberuf“ angesehenen Job der Personenschützerin übernimmt, fand ich erfrischend anders und überraschend normal dargestellt.

Die Spannung im Hinblick auf die Bedrohungssituation, in der sich Sam befindet, war wirklich gut umgesetzt. Von Beginn an gab es eine subtile, unterschwellige Spannung, die mal deutlicher und mal weniger zu spüren war und die dazu beigetragen hat, dass ich wissen wollte, wie es weitergeht und vor allem, wer hinter den Bedrohungen steckt. Die Entwicklungen bei diesem Handlungsstrang fand ich richtig spannend und an manchen Stellen echt überraschend.

Die beiden Protagonisten waren mir sympathisch, sind mir allerdings, wie schon beschrieben, leider etwas ferngeblieben. Die Nebencharaktere fand ich hingegen ziemlich divers und interessant ausgestaltet, was mir gut gefallen hat und was die Geschichte auch mit etwas mehr Leben und Farbe angereichert hat.

Fazit
Insgesamt war das Buch ganz gute und größtenteils spannende Unterhaltung und es wurden einige wichtige Themen in einer angenehm natürlichen Art und Weise angesprochen. Leider hat mir das Gefühl jedoch auf weiten Strecken gefehlt, was die Liebesgeschichte wenig emotional und dadurch nicht allzu mitreißend gemacht hat. Schade, die Geschichte hätte sicherlich etwas mehr Potenzial gehabt.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2021

Guter Reihenauftakt mit etwas Luft nach oben

Firefly Creek
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Inhalt:
„Sehnsucht in deinem Herzen“ von Lilian Kaliner ist der erste Band der „Firefly Creek“-Reihe, die rund um die Silverwood Ranch in Südaustralien spielt. Auf Silverwood leben Harry Bennett, seine ...

Inhalt:
„Sehnsucht in deinem Herzen“ von Lilian Kaliner ist der erste Band der „Firefly Creek“-Reihe, die rund um die Silverwood Ranch in Südaustralien spielt. Auf Silverwood leben Harry Bennett, seine Söhne John, Jim, Quentin und River sowie seine Schwiegertochter Liz mit ihrem Sohn Oliver.

Ethan Bennett, ebenfalls Sohn von Harry, ist bereits nach der Schule nach Sydney gezogen, um dort zu studieren und einen Bürojob anzufangen – ganz im Gegensatz zu seinen Brüdern, die in die Fußstapfen ihres Vaters treten und auf der Farm leben und arbeiten. Als Ethan jedoch seinen Job verliert, möchte er einen kompletten Neuanfang wagen und fährt dafür nach vielen Jahren der Abwesenheit zurück zu seiner Familie auf die Ranch.

Dort trifft er nicht nur wieder auf seine Brüder, sondern auch auf Liz, die ebenfalls auf der Farm lebt und dort den Haushalt für die Bennetts führt. Als die beiden aufeinandertreffen, fühlt sich Ethan sofort zu Liz hingezogen, aber es scheint so einige Hindernisse zu geben, die sich ihm in den Weg stellen…

Meine Meinung:
Der erste Band der Firefly Creek-Reihe von Lilian Kaliner war ein guter Auftakt und eine schöne Einführung in die Welt der Bennetts auf einer südaustralischen Farm.
Der Schreibstil der Autorin lebt von tollen Beschreibungen, die einen sofort ans andere Ende der Welt entführen und einen von den Weiten Australiens träumen lassen. Es gab viele Situationen im Buch, die draußen auf der Farm gespielt haben und durch die detaillierten Beschreibungen kann man sich Landschaft rund um die Silverwood-Farm richtig gut vorstellen. Die ländliche und malerische Atmosphäre hat mir gut gefallen und war eine tolle Abwechslung zu den meisten Büchern, die man sonst in dem Genre so findet.

Das Cover spiegelt diese Stimmung eigentlich ziemlich perfekt wider.

Mit den ganzen Personen hatte ich anfangs so meine Probleme, da man ziemlich schnell eine ganze Menge Menschen kennenlernt und etwas braucht, bis man sie zuordnen kann und ein genaues Bild von ihnen im Kopf hat. Aber nach und nach lernt man die Eigenheiten der Charaktere immer besser kennen und mir persönlich sind sie eigentlich alle sehr schnell ans Herz gewachsen. Ich fand es toll, wie unterschiedlich alle sind, aber dass auch ihre Unterschiedlichkeit sie nicht davon abbringt, als Familie zusammenzuhalten. Diese ganze Dynamik hat mir unheimlich gut gefallen und hat zu der angenehmen und sehr familiären Atmosphäre der Geschichte beigetragen.

Die Entwicklungen zwischen Ethan und Liz waren für mich allerdings zum Teil leider nicht ganz nachvollziehbar – hier blieb es für mich stellenweise zu oberflächlich von dem, was man als Leser:in an Situationen zwischen den beiden mitbekommt und es passte mit den beschriebenen Gefühlen der Charaktere dann nicht ganz zusammen.

Die Handlung insgesamt ist eher ruhig und das gesamte Buch kommt ohne allzu viel Drama aus, was mir gut gefallen und was auch perfekt zur allgemeinen Stimmung der Geschichte gepasst hat. Zwischendurch gab es jedoch immer auch spannendere Entwicklungen oder Situationen, die an manchen Stellen auch einige Fragen aufgeworfen haben, was einen zum Weiterlesen animiert hat. Eine Entwicklung zum Ende des Buches hin war mir allerdings etwas „too much“. Meiner Meinung nach hätte es das zum einen nicht gebraucht, um die Spannung zu halten und Emotionen anzusprechen, zum anderen hat es für mich dem Ganzen einen eher negativen Touch gegeben. Aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Fazit:
Insgesamt ein gelungener Reihenauftakt mit etwas Luft nach oben, der den:die Leser:in gut in die Großfamilie der Bennetts und ihr Farmleben in Australien mitnimmt. Die Atmosphäre lädt ein zum Träumen und die Charaktere sind wirklich liebenswert und authentisch. Ich bin gespannt auf den nächsten Band und die Geschichte rund um Jim.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2021

Gute Idee, durchwachsene Umsetzung

Wir für uns
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Inhalt:
In „Wir für uns“ von Barbara Kunrath geht es um zwei Frauen, deren Lebenswege sich durch Zufall genau an dem Punkt ihres jeweiligen Lebens kreuzen, an dem sie beide nicht wissen, wie es für sie ...

Inhalt:
In „Wir für uns“ von Barbara Kunrath geht es um zwei Frauen, deren Lebenswege sich durch Zufall genau an dem Punkt ihres jeweiligen Lebens kreuzen, an dem sie beide nicht wissen, wie es für sie weitergehen soll.

Josie ist Anfang Vierzig und schwanger. Von Bengt, mit dem sie seit 9 Jahren eine Affäre hat, der aber verheiratet ist und sich weder trennen noch ein weiteres Kind möchte.
Kathi ist nach dem Tod ihres Ehemanns Werner nach 50 Jahren gemeinsamen Lebens nun plötzlich allein. All ihre Wünsche und Träume hat sie immer auf „später“ verschoben, genau wie Josie.

Durch einen Zufall treffen die beiden Frauen aufeinander und fühlen sich sofort wohl und verstanden in Gegenwart der jeweils anderen. Und sie merken, dass der Spruch: „Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.“ wohl immer auch ein wenig Wahrheit enthält…

Meine Meinung:
Das Cover des Buches hat mich sofort angesprochen. Ich mag die zarten Farben und die Blütenranken und Blätter und die beiden kleinen Vögelchen. Es strahlt eine ruhige Atmosphäre aus und diese spiegelt den Inhalt auch gut wider.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen, es gab jedoch auch ein paar Punkte, die nicht ganz meinen Geschmack getroffen haben.

Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Die Sprache ist einfach und klar gehalten und vermittelt dadurch eine etwas melancholische Stimmung. Wir lesen immer abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonistinnen, wobei Josies Passagen aus der Ich-Perspektive geschrieben sind und Kathis aus der 3. Person. Das hat die Geschichte zum einen auch sprachlich abwechslungsreich gemacht und zum anderen konnte man sich dadurch etwas mehr in Josies Perspektive hineinversetzen.

Das Erzähltempo des Buches ist recht gleichmäßig und eher langsam, es gibt keine große Action. Das hat mir gut gefallen und es führt dazu, dass die vielen ernsteren Themen, die angesprochen werden, recht unaufgeregt und mit der nötigen Ruhe behandelt werden. Jedes der Themen wird auch ein wenig kontrovers, aber trotzdem einfühlsam behandelt, da man meistens verschiedene Personen hat, die eine andere Sicht auf das Thema haben. Manches wirkte hier allerdings leider auch ein wenig zu „gewollt“ in die Handlung integriert.

Die Protagonistinnen Josie und Kathi haben mir ganz gut gefallen. Bei beiden können wir vom Anfang bis zum Ende der Geschichte eine Entwicklung sehen – weg von einem eher fremdbestimmten Leben hin zu eigenverantwortlichem Handeln und dem „in-die-Hand-nehmen“ der eigenen Wünsche und Träume. Allerdings drehen sie sich gedanklich allzu oft ausschließlich um sich selbst in ihrem eigenen kleinen Kosmos, was mich auf Dauer stellenweise genervt hat.

Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat ist die oben bereits erwähnte melancholische Stimmung, die das Buch beherrscht. Sie passt zwar zu dem Erzählten, allerdings habe ich mich beim Lesen dadurch eher bedrückt gefühlt. Es wurde allgemein eine eher negative Stimmung und ein negatives und deprimierendes Bild des Lebens gezeichnet, was mir als eher optimistisch eingestelltem Menschen etwas zuwidergelaufen ist. Auch wenn ich es grundsätzlich wirklich begrüße, dass Bücher nicht immer nur „Friede, Freude, Eierkuchen“ sind. Aber das ist sicherlich einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Ebenso ist mir aufgefallen, dass es bei der Geschichte einige Nebenhandlungsstränge gab, die meiner Meinung nach zu oberflächlich behandelt wurden. Wäre man tiefer auf sie eingegangen, hätte das ganz sicher den Umfang des Buches gesprengt und auch von dem Hauptplot abgelenkt. In meinen Augen hätte man sie daher also auch einfach weglassen können.

Fazit:
Insgesamt ein etwas anderes Buch mit einer guten Idee und interessanten Themen, für mich persönlich aber von der Stimmung her zu bedrückend.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Passable Fortsetzung, aber leider recht oberflächlich

Celestial City - Akademie der Engel
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Inhalt:
In „Celestial City – Jahr 3“ von Leia Stone geht es um Brielle, die am Ende des zweiten Bandes der Reihe von Luzifer in die Hölle verschleppt wurde. Dort wird sie nun von ihm gefangen gehalten, ...

Inhalt:
In „Celestial City – Jahr 3“ von Leia Stone geht es um Brielle, die am Ende des zweiten Bandes der Reihe von Luzifer in die Hölle verschleppt wurde. Dort wird sie nun von ihm gefangen gehalten, während all ihre Freunde und ihre Familie denken sie sei tot.

In der Hölle wird sie von Luzifer einem harten Training unterworfen, da dieser mit ihr an seiner Seite einen Kampf beginnen will, um zurück in den Himmel zu kommen. Brielle aber möchte nur eines: zurück auf die Erde an die Fallen Academy und zu ihrer großen Liebe Lincoln. Doch ohne Hilfe schafft sie es nicht aus der Hölle heraus. Findet sie jemanden, dem sie vertrauen kann und der ihr bei der Flucht hilft? Wird sie aus der Hölle entkommen und zu ihren Freunden zurückkehren?

Meine Meinung:
Nachdem ich Band 1 geliebt habe und von Band 2 ziemlich enttäuscht war, bin ich an Band 3 eher skeptisch und ohne große Erwartungen herangegangen. Mit diesem Mindset betrachtet, war Band 3 in Ordnung und insgesamt auch besser als Band 2.

Gut hat mir gefallen, dass das Erzähltempo im Gegensatz zu Band 2 ein wenig verlangsamt wurde, was das Ganze etwas weniger hektisch gemacht hat. Zudem war so auch mehr Raum für ausführlichere Beschreibungen, die für die Schaffung der Atmosphäre wirklich positiv waren.

Was mir in Band 3 jedoch, wie auch schon in Band 2, negativ aufgefallen ist, ist Brielles doch ziemlich jugendliche/kindliche/umgangssprachliche Ausdrucks- und teilweise auch Verhaltensweise. Natürlich muss man bei der Lektüre berücksichtigen, dass es sich hier um ein Jugendbuch mit der Zielgruppe ab 14 Jahren handelt, trotzdem fand ich es an manchen Stellen etwas zu viel. Aber das ist Geschmackssache und sicherlich auch zumindest halbwegs authentisch.

Die Kampfszenen, die immer mal wieder eingestreut waren, haben mir hingegen wieder gut gefallen. Sie waren ausführlich und plastisch genug beschrieben, damit man sich alles gut vorstellen kann, aber nicht zu detailliert, dass es irgendwann langweilig geworden wäre. Die Mischung aus Action und ruhigeren Phasen fand ich auch angenehm zu lesen. An der ein oder anderen Stelle ging es mir jedoch zu leicht, wie Gegner bezwungen wurden. Hier hätte ich mir mehr Schwierigkeiten und "echte" Kämpfe gewünscht.

Der Schreibstil allgemein war wieder richtig gut zu lesen und man ist geradezu durch die Seiten geflogen. Ein kleiner Wermutstropfen ist hier jedoch, dass das Buch schon ziemlich dünn ist mit seinen nur 268 Seiten. Rückblickend fühlt es sich dadurch auch so an als wäre inhaltlich kaum etwas passiert, das die Gesamtgeschichte großartig weitergebracht hätte. Ich habe eher das Gefühl, dass Band 3 eine Art „Übergang“ zum hiernach vermutlich folgenden „großen Finale“ war und für sich genommen keine eigenständige Bedeutung hat. Aufgrund des geringen Umfangs wäre es vielleicht dann sinnvoll gewesen, aus Band 3 und dem Folgeband einen dickeren Band zu machen oder Band 2 und 3 zusammenzulegen. Zudem finde ich einen Preis von 17 € für ein Buch dieses Umfangs ziemlich hoch.

An einigen Stellen fand ich zudem gewisse Entwicklungen nicht logisch aus den vorherigen Geschehnissen abgeleitet. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin manchmal lange gegrübelt hat, wie sie eine Situation auflösen kann und dann aus lauter Verzweiflung eine Lösung an den Haaren herbeigezogen hat.

Ebenso hat mir nicht so gut gefallen, dass es neben der Haupthandlung um Bri auch immer wieder einzelne, kleine Nebenhandlungsstränge gab, die irgendwann aufgenommen, aber (zumindest in diesem Band) nicht zuende geführt werden. Hierbei kann ich nur hoffen, dass diese bis zum Ende der Reihe zu einem Ende geführt werden.

Fazit:
Insgesamt eine ganz passable Fortsetzung der Reihe, für sich allein genommen aber eher unspektakulär.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 08.05.2021

Tolles düsteres, aber auch etwas komplexes Worldbuilding

The Run 1: Die Prüfung der Götter
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Inhalt
In „The Run“ von Dana Müller-Braun geht es um die 18-jährige Sari, die in einer etwas dystopisch anmutenden Welt lebt. In dieser Welt sind alle Menschen bis zu einem Alter von 18 Jahren sogenannte ...

Inhalt
In „The Run“ von Dana Müller-Braun geht es um die 18-jährige Sari, die in einer etwas dystopisch anmutenden Welt lebt. In dieser Welt sind alle Menschen bis zu einem Alter von 18 Jahren sogenannte „Phantome“. Sie dürfen nur komplett verhüllt das Haus verlassen, dürfen keinen Namen tragen und keinen berühren. Erst nachdem sie „The Run“ absolviert und bestanden haben, werden sie zu einem vollwertigen Mitglied der Gesellschaft.

„The Run“ ist ein Lauf, der die Phantome durch die vier Reiche der Götter Emza, Kalipar, Arasá und Tunis führt und während dem sie verschiedene Prüfungen bestehen müssen, um sich als würdig zu erweisen, in die Gesellschaft aufgenommen zu werden.

Sari begegnet auf ihrem Lauf nicht nur diversen Gefahren, die sie immer wieder auf unterschiedliche Arten herausfordern, sondern auch dem Schattenbringer Keeran, mit dem sie irgendetwas tiefergehendes zu verbinden scheint und der ihr immer wieder das Leben rettet. Doch Sari und Keeran haben noch mehr Hindernisse zu überwinden als die Prüfungen, die „The Run“ für seine Teilnehmer vorsieht…

Meine Meinung
Das Cover des Buches gefällt mir wahnsinnig gut. Die Farbgestaltung mit dem schwarzgrauen Hintergrund, der ein wenig an gerissenen Stein erinnert, und der goldenen Schrift und den goldenen Sprenkeln wirkt sehr edel und gleichzeitig auch ein wenig düster und bedrohlich, was absolut die Stimmung der Geschichte widerspiegelt.

Der Schreibstil von Dana Müller-Braun gefällt mir insgesamt gut, ihre Beschreibungen sind plastisch und dadurch ist das Leseerlebnis in vielerlei Hinsicht ziemlich intensiv, weil man gut in Situationen eintauchen und sie miterleben kann. Was mir allerdings einige Schwierigkeiten gemacht hat, waren die vielen neuen Begriffe und Namen, die von Beginn an auf den Leser einprasseln und die man erst einmal „lernen“ und zuordnen muss. Zwar wird alles erklärt, aber ich habe jedenfalls eine ganze Zeit gebraucht, um nicht immer wieder innehalten und kurz nachdenken zu müssen, um wen/was es sich gerade handelt. Das lag sicherlich auch zum Teil daran, dass die von der Autorin erschaffene Welt sehr vielschichtig und facettenreich ist und man auch hier die ganzen Zusammenhänge und Verknüpfungen erst einmal verstehen muss. In Kombination mit den unbekannten Namen ist das – gerade am Anfang – schon eine kleine Herausforderung.

Ist man dann aber einmal richtig in die Welt eingetaucht, ist die Geschichte wirklich spannend und bietet einige unvorhersehbare Wendungen, bei denen man sich jedes Mal denkt: „Das kann doch jetzt nicht wahr sein!“.
Die Stimmung bzw. Atmosphäre des Buches habe ich persönlich als ziemlich düster und bedrückend empfunden, was sehr gut zu der Geschichte und dem System passt, in dem Sari lebt. Ich persönlich mag allerdings lieber eine etwas positiver aufgebaute Stimmung, aber das ist natürlich absolut Geschmackssache.

Die Protagonistin Sari konnte mir leider während der gesamten Handlung über nicht richtig ans Herz wachsen. Oftmals konnte ich ihr Verhalten überhaupt nicht nachvollziehen und auch, wenn immer wieder erklärt wurde, warum genau sie sich so verhalten hat, konnte mich die Logik dahinter nur teilweise überzeugen. Ähnlich verhält es sich auch bei Keeran. Zu ihm kann ich nicht viel sagen ohne zu spoilern, aber insgesamt habe ich so manches Hin und Her nicht ganz nachvollziehen können. Zum einen von der dahinterstehenden Logik her als auch von den Fakten.

An so mancher Stelle habe ich mich schlicht gefragt, ob ich irgendetwas zwischenzeitlich überlesen habe, das erklärt hätte, warum gerade genau das passiert, was passiert. Ich hatte das Gefühl, teilweise nicht tief genug in die Welt und die Materie eingetaucht zu sein, um alles vollkommen durchblicken zu können. Woran genau das gelegen hat, kann ich leider nicht festmachen.

Fazit
Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, allerdings habe ich das Lesen leider manchmal als etwas anstrengend empfunden, da ich durch die Vielschichtigkeit der Welt und die unbekannten Namen etwas länger gebraucht habe, um der Handlung gut folgen und die Hintergründe verstehen zu können. Das Worldbuilding selbst hat mir aber sehr gut gefallen, genau so wie der allgemeine Schreibstil der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
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  • Charaktere