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Veröffentlicht am 16.08.2021

Trendthemen Weltraum und Computerspiel bieten eine schöne Geschichte

Aliens im Spiel
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Inhalt:
Sumo L und Kazanga rasen mit ihrem Raumschiff durch unbekannte Galaxien, gejagt von Weltraumpiraten und immer auf der Suche nach Credits. Denn sie sind Figuren in dem Computerspiel Pirate Port ...

Inhalt:
Sumo L und Kazanga rasen mit ihrem Raumschiff durch unbekannte Galaxien, gejagt von Weltraumpiraten und immer auf der Suche nach Credits. Denn sie sind Figuren in dem Computerspiel Pirate Port Planet – und die Avatare von Samuel und Gunnar. Die zwei Freunde lieben das Spiel. Die ganzen Sommerferien waren Samuel und Gunnar im Weltraum unterwegs. Bis sie erkennen, dass ihr neuer Klassenlehrer einem Alien im Spiel zum Verwechseln ähnlich sieht. Ist Herr Nielas ein getarnter Weltraumpirat auf geheimer Mission? Plötzlich geht es nicht mehr um ein paar Credits. Es geht um alles oder nichts.

Meinung:
Samuel und Gunnar lieben das Computerspiel Pirate Port Planet. Mit ihren Avataren Sumo L und Kazanga erobern sie das Weltall, kämpfen gegen Weltraumpiraten und suchen Credits, um sich weiter Aufleveln zu können.
Irgendwann kommt Samuel allerdings auf den Gedanken, dass ihr neuer Lehrer Herr Nielas irgendwie dem Alien aus ihrem Computerspiel ähnelt. Und so machen sich die Freunde im realen Leben daran hinter das Geheimnis des etwas komisch wirkenden Herrn Nielas zu kommen.

Von Autorin Anja Ackermann habe ich bereits ein Vorlesebuch gelesen, diese Geschichte richtet sich jetzt jedoch an eine deutlich ältere Zielgruppe, nämlich an Leser ab 8 Jahren. Die Altersempfehlung kann ich für meinen Teil so auf jeden Fall unterstreichen. Denn jüngere Leser dürften mit dem Mix aus Computerspiel und realem Leben vielleicht ein paar kleine Probleme haben.

Der Mix aus Computerspiel verwoben mit einer möglichen Alien-Übernahme im realen Leben hat mich sofort angesprochen.
Ich finde, Anja Ackermann hat hier wirklich ein toll durchdachtes und innovatives Computerspiel namens Pirate Port Planet erschaffen. Ich selbst hätte am liebsten sofort meinen Computer hochgefahren und angefangen dieses Spiel zu zocken. Das Setting im Weltall traf somit absolut meinen Geschmack.

Der Text des Buches ist in zwei verschiedenen Farben gehalten. So können die jungen Leser gut unterscheiden, ob sie sich gerade im Computerspiel (grüne Schriftfarbe) oder im realen Leben (schwarze Schriftfarbe) befinden. Dadurch kommt es zu keinen Verwechslungen und sorgt für zusätzlichen Lesespaß.

Aber nicht nur die zwei Schriftfarben sind eine tolle Idee. Auch die vielen zweifarbigen Illustrationen sind ein echter Hingucker im Buch. Illustratorin Dorothee Mahnkopf hat das Weltraumsetting dabei perfekt mit ihren Bildern zum Leben erweckt. Mir haben vor allen Dingen die Darstellungen der Aliens super gut gefallen.

Auch die Geschichte an sich ist sehr lesenswert. Wie bereits erwähnt ist der Mix aus Computerspiel und realem Leben ein perfektes Zusammenspiel und sorgt für sehr großen Unterhaltungswert. Denn Samuel ist irgendwann so davon besessen, dass der neue Lehrer Herr Nielas ein Alien ist, dass auch im normalen Leben der beiden Freunde ordentlich die Post abgeht.
Dabei werden Samuel und Gunnar von dem Mädchen Nelli unterstützt. Nelli ist Gunnars Nachbarin und geht mit den Jungs in eine Klasse. Zudem findet Gunnar Nelli eigentlich ziemlich nett und sympathisch, nur darf das niemand erfahren, vor allen Dingen nicht Nelli selbst!

Das Ende ist eine runde Sache. Gerade das angesprochene Lesealter darf sich dabei auf kleinere Überraschungsmomente freuen.
Ganz am Schluss findet sich noch ein intergalaktisches Wortverzeichnis wieder, dass einem Dinge wie "Fling Flash", "Kyrolith" und "WASD-Tasten" näher bringt.

Fazit:
Die Trendthemen Weltraum und Computerspiel werden hier zu einer großartigen Geschichte vermischt. Ich fand den Mix aus Computerspiel und realem Leben absolut stimmig und perfekt gewählt. Die Zielgruppe wird mit diesem Buch sicherlich sehr viel Freude haben, nicht zuletzt dank der zweifarbigen Zeichnungen!
Ich vergebe 4,5 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Mix aus Tier- und Detektivgeschichte eine runde und stimmige Sache

Ein Fall für Katzendetektiv Ra - Das verschwundene Amulett
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Inhalt:
Ra genießt seine Rolle als verwöhnte Katze des Pharao, denn sein Leben besteht nur aus Snacks und Nickerchen. Als ein Amulett im Palast verschwindet, meldet sich Ras quirliger Freund Khepri, ein ...

Inhalt:
Ra genießt seine Rolle als verwöhnte Katze des Pharao, denn sein Leben besteht nur aus Snacks und Nickerchen. Als ein Amulett im Palast verschwindet, meldet sich Ras quirliger Freund Khepri, ein fleißiger Skarabäuskäfer, zu Wort. Er bittet Ra um detektivischen Beistand, damit das zu Unrecht verdächtigte Dienstmädchen gerettet wird. Der faule Kater begibt sich schwerfällig auf Spurensuche und begegnet dabei weiteren schillernden Palast-Persönlichkeiten. Werden Ra und Khepri das Mädchen vor einer harten Strafe schützen und den wahren Täter entlarven können?

Meinung:
Ra führt als Katze des Pharao ein ziemlich sorgloses Leben. Tagein, tagaus wird er verwöhnt und ist zudem hoch angesehen. Daher verwundert es nicht, dass Ra ein wenig faul und langweilig geworden ist. Sein bester Freund der Skarabäus Khepri bittet Ra jedoch eines Tages um Unterstützung und Hilfe. Ein Dienstmädchen wird zu Unrecht verdächtigt das Amulett der großen Gemahlin des Pharao gestohlen zu haben. Khepri möchte nun die Unschuld des Mädchens beweisen und verlangt daher von Ra seine Kontakte spielen zu lassen. Zudem kommt Ra als Kater des Pharao an Orte, die für andere Tiere unerreichbar sind. Der faule Ra ist davon alles andere als begeistert, würde er doch lieber sein bequemes Leben aufrechterhalten. Doch dann wird sein Ehrgeiz geweckt und gemeinsam mit Khepri macht er sich auf die Suche nach dem wahren Dieb.

Da ich sehr gerne Geschichten über sprechende Tiere lese, war mir nach dem Lesen des Klappentextes sofort klar, dass ich Katze Ra und Skarabäus Khepris Geschichte unbedingt lesen bzw. hören möchte.

Zu Beginn der Geschichte lernt man den verwöhnten Kater Ra kennen. Da er die Katze des Pharao ist, führt er ein sehr sorgenfreies Leben. Daher ist Ra furchtbar faul geworden und ist sportlich nicht mehr wirklich auf der Höhe. Dies fällt ihm jedoch erst auf, als er auf die Katzendame Miu trifft, die ihm körperlich gesehen doch einige Schritte voraus ist.
Ra ist ein Charakter, über den man einfach schmunzeln muss. Er gibt sein bequemes Leben nur ungern für die anstehende Detektivarbeit auf, findet jedoch nach einiger Zeit Gefallen an der Suche nach dem Dieb.

Sein bester Freund Skarabäus Khepri ist da doch deutlich unternehmungslustiger. Er ist Ras Motivator, aber auch ein ebenso guter Detektiv. So zieht er oftmals vor Ra die richtigen Schlüsse, was Ra natürlich gerne ignoriert und in Khepir nur einen Helfer und nicht einen gleichgestellten Partner sieht.
Auch die restlichen Bewohner des Palastes sind äußerst faszinierend und außergewöhnlich. Natürlich stehen hier vor allen Dingen die tierischen Bewohner im Fokus. Da hätten wir beispielsweise die anmutige Leopardin Aat, die der Großen Gemahlin des Pharao gehört. Oder die Turteltauben Ini und Ibi, die die Lieblinge der Prinzen, aber auch die größten Klatschschnäbel des Palastes sind. Und dann wäre da noch Bebi, ein Affe und zugleich der langjährige Begleiter der königlichen Mutter.

Für mich war es ein großer Spaß gemeinsam mit Ra und Khepri auf die Suche nach dem Dieb zu gehen. Immer neue Erkenntnisse werden gesammelt. Am Ende steht man als Hörer dann jedoch vor einer überraschenden Wendung. Mir hat dieser Twist wirklich sehr gut gefallen.
Aber auch das viele Wissen über die alte ägyptische Kultur, das einem als Hörer vermittelt wird, hat mich absolut angesprochen.

Gesprochen wird die Geschichte von Dietmar Bär, der mit seiner kräftigen und voluminösen Stimme sowohl den trägen Kater Ra als auch den unternehmungslustigen Skarabäus Khepir toll vertont. Ich finde, die jeweiligen Charakterzüge wurden gut von Dietmar Bär eingefangen und umgesetzt.

Fazit:
Für mich war der Mix aus Tier- und Detektivgeschichte eine runde und stimmige Sache. Die Idee hinter dem Ganzen war genial und auch die Auflösung des Diebstahls konnte mich beeindrucken. Kater Ra und Skarabäus Khepir sind ein humorvolles Paar. Ich würde mich daher sehr über weitere Abenteuer der beiden Tiere freuen. Ich vergebe 4,5 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Band 10 des Kinderbuchklassikers ist mal wieder eine schaurig schöne Angelegenheit

Der kleine Vampir in der Höhle des Löwen
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Inhalt:
Friedhofsgärtner Schnuppermaul hat den kleinen Vampir und seine Freunde zu einer Kostümparty eingeladen, ohne zu wissen, dass er sich damit eine echte Vampirsippe ins Haus holt. Werden Rüdiger, ...

Inhalt:
Friedhofsgärtner Schnuppermaul hat den kleinen Vampir und seine Freunde zu einer Kostümparty eingeladen, ohne zu wissen, dass er sich damit eine echte Vampirsippe ins Haus holt. Werden Rüdiger, Anton und Anna auffliegen? Derweil arbeitet Psychologe Dr. Schwartenfeger an einem Desensibilisierungsprogramm gegen Sonnenlichtangst. Rüdiger zögert, sich auf das Experiment einzulassen, aber eine alte Liebe motiviert ihn.

Meinung:
Anton glaubt nicht richtig zu hören, als der kleine Vampir und Anna ihm erzählen, dass demnächst bei Friedhofswärter Geiermeier eine Kostümparty stattfinden soll. Sind die Vampire jetzt total leichtsinnig geworden? Geiermeier ist doch nur darauf aus, die Vampire zur Strecke zu bringen. Doch wie Anton dann erfährt, ist Geiermeier gar nicht zu Hause und die Feier findet nur mit Schnuppermaul, dem netten Friedhofsgärtner statt. Dieser ahnt natürlich nicht, dass er sich eine echte Vampirfamilie mit dieser Kostümparty ins Haus holt. Und so ist Anton ziemlich mulmig zumute als er an der Party teilnimmt. Wird Schnuppermaul merken, dass Rüdiger, Anna und Lumpi echte Vampire sind?
Währenddessen arbeitet Psychologe Dr. Schwartenfeger an einem Desensibilisierungsprogramm gegen Sonnenlichtangst und Rüdiger soll einer seiner ersten Patienten werden. Ob das gut geht?

Hierbei handelt es sich um den mittlerweile zehnten Band der Reihe rund um den kleinen Vampir, seiner kleineren Schwester Anna und Menschenjunge Anton. Da jedes Hörbuch recht abgeschlossen endet, ist es nicht zwingend erforderlich mit Band 1 der Reihe zu beginnen. Für das Grundverständnis kann es jedoch nicht schaden, zumindest Band 1 gelesen oder gehört zu haben.

Der kleine Vampir ist und bleibt einfach ein Klassiker der deutschen Kinderliteratur und ich freue mich schon sehr auf die Zeit, wenn mein Sohn endlich die Geschichten lesen kann. Ich habe Anton, Rüdiger, Anna und ihre spannenden Geschichten als Kind sehr geliebt und bin daher ein großer Fan der Neuvertonung mit Katharina Thalbach als Hörbuchsprecherin. Ihre Stimme hat sich bei mir schon so verfestigt, dass ich, sollte ich irgendwann mal wieder zu einem Buch vom kleinen Vampir greifen, wahrscheinlich beim Lesen der Geschichte ihre Stimme im Kopf haben werde. Ein gutes Zeichen, wie ich finde.

Auch dieser zehnte Band bietet für junge Zuhörer ab 6 Jahren wieder eine schöne Portion Schauer, leichten Grusel und natürlich Spannung. Wird die Party bei Schnuppermaul gut über die Bühne gehen und kann das Desensibilisierungsprogramm von Herrn Dr. Schwartenfeger beim kleinen Vampir etwas bewirken? Die letzte Frage wird tatsächlich nicht abschließend in diesem Teil der Reihe geklärt, dafür muss man schon zum elften Band der Reihe greifen.

Neben der tollen Hörbuchsprecherin Katharina Thalbach kann aber auch die Musik überzeugen. Komponist Henrik Albrecht hat für mich das schaurige Setting zu tollen Musikstücken und Einspielern verarbeitet. Das Vampirfeeling wird dadurch noch besser transportiert.

Fazit:
Auch Band 10 des Kinderbuchklassikers ist mal wieder eine schaurig schöne Angelegenheit und leider viel zu schnell vorbei. Doch zum Glück kann ich direkt zum elften Hörbuch der Reihe greifen.
Hörbuchsprecherin Katharina Thalbach bleibt für mich immer noch eine tolle Besetzung und das leicht offene Ende macht Lust, auf das was uns in Band 11 erwarten wird.
Ich vergebe 4,5 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Dystopie mit gewissen Parallelen zu der heutigen Situation

RC2722
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Inhalt:
Oliver lebt zusammen mit seinem Vater, seinem Bruder Marco und etwa 2.000 weiteren Bewohnern in einem unterirdischen Schutzraum. Denn die Erdoberfläche ist seit dem großen Zusammenbruch im Jahr ...

Inhalt:
Oliver lebt zusammen mit seinem Vater, seinem Bruder Marco und etwa 2.000 weiteren Bewohnern in einem unterirdischen Schutzraum. Denn die Erdoberfläche ist seit dem großen Zusammenbruch im Jahr 2075, als innerhalb kürzester Zeit 99 % der Menschheit an einem Subcholera-Virus starben, nicht mehr bewohnbar. Als Olivers Vater plötzlich unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt und sein Bruder an die Erdoberfläche verbannt wird, beschließt Oliver, den sicheren Schutzraum zu verlassen. Überrascht stellt er fest, dass die Erdoberfläche gar nicht unbewohnt ist. Das Virus ist schon lange verschwunden und es gibt Ökosiedlungen, in denen ein Pflanzensystem Wasser speichert und Schatten spendet. Doch sogenannte Schutzraum-Jäger suchen systematisch nach den Verstecken der Überlebenden, um sie zu plündern. Oliver und das Mädchen Tsché machen sich auf die Suche nach Olivers Bruder. Doch dieser befindet sich bereits in den Fängen des schlimmsten Schutzraum-Jägers! Tsché und Oliver müssen ihr eigenes Leben riskieren, um Marco zu befreien.

Meinung:
Oliver, sein Vater und sein Bruder Marco leben in einem unterirdischen Bunker irgendwo in Frankreich. Nur ist es nicht mehr das Frankreich was wir kennen. Innerhalb kürzester Zeit sind im Jahre 2075 99 % der Menschen am Subcholera-Virus gestorben und das Land war nicht mehr bewohnbar.
Einige wenige Menschen hatten das Glück in unterirdischen Schutzräumen Unterschlupf zu finden. Dort haben sie sich ein neues Zuhause aufgebaut. Eines Tages gerät Olivers Leben jedoch aus dem gewohnten Takt. Sein Vater verstirbt unter mysteriösen Umständen und sein Bruder wird verbannt. Oliver möchte den Bunker unbedingt verlassen und kommt dadurch einem großen Geheimnis auf die Spur.

Vor einigen Jahren kam mal als Jugendbuchleser kaum an einer Dystopie vorbei, das Genre war total in Mode. Doch nach und nach wurden die Dystopien wieder weniger und sind jetzt eher vereinzelt in den Buchregalen zu finden. Daher hatte ich mal wieder unglaublich Lust auf eine gute Dystopie. Der Klappentext versprach eine hochinteressante und, bezogen auf die aktuellen Corona-Ereignisse, auch gar nicht so abwegige Handlung. Daher war ich super neugierig auf diese Geschichte.

Zu Beginn des Buches lernt der Leser den Jugendlichen Oliver kennen, der fast sein ganzes Leben gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder unter der Erde verbracht hat. Doch Olivers Leben ändert sich als sein Vater eines Tages stirbt. Oliver und sein Bruder Marco gelangen an dessen Datenchip und erhalten dadurch Einblick in die Vergangenheit ihres Vaters. Und dies verändert ihr Leben auf drastische Weise. Denn sie erfahren wie ihre Eltern damals als Klimaflüchtlinge durch halb Frankreich gereist sind und wie es schließlich dazu kam, dass die Familie im Bunker gelandet ist. Sie machen jedoch auch die Entdeckung, dass ihr Vater eigentlich einen ganz anderen Namen getragen hat. Als Oliver per Zufall mitbekommt, dass ein Leben außerhalb des Bunkers möglich zu sein scheint, macht er sich auf den Weg in die Freiheit.

Ein interessanter Aspekt des Buches ist es, dass Oliver dank des Datenchips seines Vaters in dessen Vergangenheit blicken kann. Daher ist der Leser nicht nur im hier und jetzt verankert, sondern erfährt nach und nach wie es zur Klimakatastrophe und dem tödlichen Virus gekommen ist. Autor David Moitet berichtet dabei schonungslos von der grausamen Zeit der Familie als Klimaflüchtlinge. Nirgendwo sind sie willkommen und Wut, Hass und Egoismus streifen ihren Weg.

Aber auch Olivers Erlebnisse in der Gegenwart sind äußerst packend und dramatisch. Er verlässt den Bunker und lernt an der Oberfläche das Mädchen Tsché kennen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Olivers Bruder. Doch auf ihrer Reise warten einige Gefahren auf Oliver und Tsché. Zudem muss Oliver so schnell es geht lernen sich an das Leben außerhalb des Bunkers zu gewöhnen. Denn niemand darf erfahren, dass er aus einem Bunker stammt, dies würde ihn in höchste Gefahr bringen.

So kommt es, dass der Leser von einer actiongeladenen Szene in die nächste stolpert. Der Mix aus Vergangenheit und Gegenwart ist ein perfekter Kontrast. Ich fand es toll, dass man bei dieser Dystopie auch erfährt, warum die Welt zerstört wurde. Ein Aspekt der mir in vielen anderen Dystopien oftmals zu kurz kommt.

Fazit:
„RC2722 – Gefährliche Freiheit“ ist eine Dystopie die doch gewisse Parallelen zu der heutigen Situation der Menschheit aufweist. Klimawandel, Pandemie und Atomunfälle sorgen für ein erschreckendes, aber nicht unrealistisches Zukunftsszenario. Daher erwartet die Leser eine spannende und teilweise etwas bedrückende Geschichte. Für Fans von Dystopien auf jeden Fall ein Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte!
Ich vergebe 4,5 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Ein runder und gelungener Abschluss

Glück und selig!
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Inhalt:
Es könnte alles so schön sein: Linas Fähigkeiten als gute Fee werden immer besser, und sie ist endlich glücklich verliebt! Doch innerhalb ihrer Patchworkfamilie wird diese Neuigkeit nicht gut aufgenommen. ...

Inhalt:
Es könnte alles so schön sein: Linas Fähigkeiten als gute Fee werden immer besser, und sie ist endlich glücklich verliebt! Doch innerhalb ihrer Patchworkfamilie wird diese Neuigkeit nicht gut aufgenommen. Jetzt stehen ein Haufen Regeln an, die romantische Dates fast unmöglich machen. Noch dazu funkt Rivalin Senta dazwischen. Lina muss unbedingt herausfinden, warum sie nur »schlechte« Wünsche erfüllen will – vor allem solche, die sich gegen Lina richten.

Meinung:
Endlich haben Lina und ihr Stiefbruder Arthur es öffentlich gemacht, dass sie ineinander verliebt und seit kurzem ein Paar sind. Doch nicht alle nehmen diese Nachricht gut auf. Vor allen Dingen ihre Eltern sind von den neuen Verhältnissen in ihrer Patchwork-Familie alles andere als begeistert. Die beiden stellen ganz klare Regeln für Lina und Arthur auf, die eine romantische Zweisamkeit der Jugendlichen so gut wie unmöglich machen. Damit nicht genug macht auch Linas Mitschülerin Senta ihr das Leben zur Hölle. Aufgrund Sentas eigener Unzufriedenheit erfüllt sie die „schlechten“ Wünsche der Menschen in ihrer Umgebung. Denn auch Senta besitzt wie Lina die Gabe Wünsche erfüllen zu können. Lina setzt alles daran, um gegen Sentas Wunscherfüllung anzukämpfen. Doch das ist gar nicht so leicht.

Hierbei handelt es sich um den dritten und finalen Band der Glück-Reihe rund um Protagonistin Lina. Da die Bände aufeinander aufbauen ist es absolut ratsam hier mit Band 1 zu beginnen. Es ist jedoch nicht zwingend erforderlich die Zimt-Reihe der Autorin gelesen zu haben. Denn die beiden Reihen sind gut unabhängig voneinander zu lesen/hören.

Die Geschehnisse dieses dritten Bandes setzen unmittelbar nach den Ereignissen des zweiten Bandes an. Lina und Arthur haben die Bombe platzen lassen, dass sie nun ein festes Paar sind. Wie zu erwarten nehmen ihre Eltern diese Information alles andere als positiv auf. Es werden knallharte Regeln aufgestellt und gerade Arthurs sonst so liebevolle Mutter verwandelt sich in einen wahren Drachen. Natürlich konnte ich verstehen, warum Arthurs Mutter so empfindet, dennoch fand ich ihr Verhalten doch etwas sehr drastisch, da sie sich gerade gegenüber Lina plötzlich wie ein anderer Mensch verhält. Doch zum Glück entwickelt und fügt sich alles im Laufe der Handlung in die richtige Richtung. Hier merkt man wieder, dass Zeit die beste Methode ist, damit sich Dinge einrenken lassen.

Auch die Geschichte um das Wunschthema geht turbulent und rasant weiter. Denn Senta lässt nichts unversucht, um die schlechten Wünsche ihrer Mitmenschen in Erfüllung gehen zu lassen. Dies sorgt für einige Katastrophen und sogar die Theateraufführung gerät dadurch ins Wanken. Ich fand es bewundernswert wie Lina versucht gegen Senta und ihre bösen Machenschaften vorzugehen. Doch auch ihr sind die Hände gebunden, so kann sie einfach nicht an mehreren Stellen gleichzeitig sein. Dagmar Bach hat auch in diesem Punkt für mich eine tolle Entwicklung der Geschehnisse vorangetrieben. Als Hörer erfährt man zudem warum Senta so verbittert und gemein ist.

Wie gewohnt wird auch diese Geschichte aus der Ich-Perspektive von Lina erzählt. Lina ist dabei wirklich eine sympathische Protagonistin, die anfängt wie ein Wasserfall zu reden, sobald sie nervös oder aufgeregt wird. Zudem ist Lina teilweise recht tollpatschig. Dennoch lässt sie sich nicht verbiegen und bleibt ein authentischer Charakter. Mindestens genauso sympathisch wie Lina ist auch ihre gesamte Patchwork-Familie und ihre Patentante Theresa. Die Charakterdarstellung ist eine der größten Stärken von Dagmar Bach und ein Grund warum ich die Reihe so gerne mag.

Das Ende lässt einen als Hörer zufriedenstellend zurück. Es werden alle losen Enden zu einem tollen und stimmigen Ende zusammengeführt. Zudem hält Autorin Dagmar Bach noch eine Überraschung parat: Im nächsten Jahr wird es eine neue Geschichte aus dem Zimt-Universum geben. Fans der Serie können sich also auf weitere geniale Ideen und liebenswürdige Charaktere freuen.

Hörbuchsprecherin Christiane Marx hat auch in diesem Buch wieder tolle Arbeit geleistet. Sie bringt für mich den nötigen Schwung in die Geschichte und vertont mit ihrer jungwirkenden Stimme Protagonistin Lina sehr authentisch.

Fazit:
Ein runder und gelungener Abschluss ist Autorin Dagmar Bach mit ihrer Glück-Reihe gelungen. Sentas böse Wunscherfüllungen sorgen für den nötigen Pep in der Geschichte und die einfach grandiosen, lustigen und liebenswerten Charaktere machen auch dieses Abenteuer wieder zu einem wundervollen Erlebnis.
Ich vergebe 4,5 von 5 Hörnchen.

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