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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2021

Thriller

Abgründige Wahrheit
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Der Journalist Eric Teubner wird von Daniela, einer Verlegerin, gebeten, eine Biografie über ihren verstorbenen Vater zu schreiben. Zur selben Zeit beginnt in Hamburg eine Mordserie. Obwohl es scheint, ...

Der Journalist Eric Teubner wird von Daniela, einer Verlegerin, gebeten, eine Biografie über ihren verstorbenen Vater zu schreiben. Zur selben Zeit beginnt in Hamburg eine Mordserie. Obwohl es scheint, dass diese beiden Handlungsstränge nichts miteinander zu tun haben, kreuzen sich bei der Suche nach der Wahrheit immer wieder und der Leser begibt sich auf eine „Enthüllungs-Reise“.
Die komplexe Handlungsstruktur ist überwiegend nachvollziehbar und schlüssig erzählt. Ebenso bleibt der Spannungsbogen aufgrund diverser Schockmomente und Wendungen erhalten. Dies ist dem Autor vor allem in der ersten Hälfte des Buches gut gelungen, in der zweiten Hälfte wurde es mir phasenweise zu langatmig und zu konstruiert. Die Protagonisten werden dynamisch und facettenreich, mit ihren Ecken und Kanten, dargestellt. Wobei Anna mich nicht überzeugen konnte. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Der flüssige und bildreiche Schreibstil liest sich angenehm.
Bei der Bewertung des Buches tat ich mich schwer, da ich die ersten Seiten toll fand und mich die zweite Buchhälfte nicht mehr fesseln konnte.
Mit dem Thriller verbrachte ich, vor allem mit der ersten Hälfte, spannende Lesestunden.

Veröffentlicht am 29.10.2021

Zwanziger Jahre

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Der Dreh- und Angelpunkt des Romans ist das Verlagshaus Ullstein und drei Frauen, die im Mittelpunkt stehen. Dies sind die Journalistin und geschiedene Rosalie von Gräfenberg, sowie die Autorin Vicki Baum ...

Der Dreh- und Angelpunkt des Romans ist das Verlagshaus Ullstein und drei Frauen, die im Mittelpunkt stehen. Dies sind die Journalistin und geschiedene Rosalie von Gräfenberg, sowie die Autorin Vicki Baum und deren Tippfräulein Lilli Blume. Rosalie lernt bei einem Bankett Franz Ullstein kennen, der sich in sie verliebt und ihr einen Antrag macht. Die Brüder von Franz sind damit nicht einverstanden und versuchen alles, damit die Hochzeit nicht stattfindet.
Die Protagonisten werden facettenreich und schlüssig dargestellt. Allerdings hätte ich mir ein Figurenverzeichnis gewünscht, um sich bei den zahlreichen „Ullsteins“ zurechtzufinden. In die fiktive Geschichte, über die Emanzipation der Frau, sind gut recherchierte historische Fakten eingebunden und man begleitet die Frauen durch ihre Höhen und Tiefen in diesen Jahren. Die Handlung hinterlässt, zum Teil mit interessanten Wendungen, einen guten Einblick in die Zeit des beginnenden Nationalsozialismus. Trotzdem war es für mich nicht besonders spannend und phasenweise langatmig. Die Schauplätze finde ich authentisch beschrieben und man fühlt sich in das Berlin des 20. Jahrhunderts zurückversetzt. Der unkomplizierte Schreibstil liest sich flüssig.
Allerdings wird mir dieser historische Roman über Liebe und Intrigen im Verlagshaus Ullstein nicht besonders im Gedächtnis bleiben.

Veröffentlicht am 22.10.2021

Siebter Fall für Sebastian Bergmann

Die Früchte, die man erntet
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Die Reichsmordkommission ermittelt in Karlshamn. Nachdem dort innerhalb weniger Tage drei Morde verübt wurden, soll Vanja Lithner mit ihrem Team den Täter finden. Dies ist nicht einfach, da es keine Hinweise, ...

Die Reichsmordkommission ermittelt in Karlshamn. Nachdem dort innerhalb weniger Tage drei Morde verübt wurden, soll Vanja Lithner mit ihrem Team den Täter finden. Dies ist nicht einfach, da es keine Hinweise, sowie Verbindungen zwischen den Opfern, gibt. Seit Sebastian Bergmann Großvater ist, hat er sich für ein ruhigeres Leben als Psychologe und Therapeut entschieden. Als der Australier Tim ihn als Patient aufsucht, wird Sebastian von seiner Vergangenheit um den Tsunami 2004 eingeholt. Und dann ist da noch der ehemalige Kollege Billy mit seinen Morden, wo sich die Frage stellt ob er damit aufhören kann oder doch zur Rechenschaft gezogen wird.
Die individuellen Charaktere werden mit ihren Stärken und Schwächen gut dargestellt und beschrieben. Zwischen dem letzten und aktuellen Buch sind drei Jahre vergangen und diese Veränderungen werden im Laufe der Handlung erläutert. Gerade Sebastian hat sich zu seinem bisher bekannten Verhalten geändert und hinterlässt dieses Mal einen persönlicheren Eindruck, ebenso entwickeln sich im Ermittlerteam neue Dynamiken. Die Ermittlungen in Karlshamn sind für mich eher die Nebengeschichte, im Vordergrund und interessanter sind für mich die Handlungen rund um Billy und Sebastian. Im Großen und Ganzen bleibt die Spannungskurve, trotz wenigen Wendungen, bis zum Ende erhalten, wobei nicht alle der verschiedenen Handlungsstränge komplett aufgeklärt werden. Ebenso erscheint mir einiges ziemlich konstruiert und es endet mit einem für mich etwas überzogenen Cliffhanger. Der flüssige Schreibstil und die kurzen Kapitel sorgen für ein angenehmes Lesevergnügen.
Dieser Band konnte mich nicht restlos überzeugen und zum besseren Lesevergnügen sollte die Reihenfolge eingehalten werden.

Veröffentlicht am 30.08.2021

Kleinstadtidylle

Someone like you (Moonflower Bay 2)
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Nachdem ihre Beziehung zerbrach, übernimmt Dr. Nora Walsh die Arztpraxis in Moonflower Bay um dort neu zu beginnen. Sie wird herzlich aufgenommen. Dort läuft ihr als Jake Ramsey über den Weg, der seit ...

Nachdem ihre Beziehung zerbrach, übernimmt Dr. Nora Walsh die Arztpraxis in Moonflower Bay um dort neu zu beginnen. Sie wird herzlich aufgenommen. Dort läuft ihr als Jake Ramsey über den Weg, der seit einigen Schicksalsschlägen zum Einzelgänger wurde. Nora gelingt es Jake aus der Reserve zu locken.
Die Handlung ähnelt der des ersten Bandes um Moonflower Bay mit natürlich anderen Hauptfiguren und auch dieses Mal spielen die „liebenswerten und schrulligen“ Bewohner des Kleinstädtchens eine Rolle. Die Protagonisten werden liebevoll, mit ihren Ecken und Kanten, gezeichnet. Allerdings werden mir Jake und Nora zu naiv dargestellt. Zwar kämpft Jake noch mit dem Tod seines Sohnes und dies ist gut in die Handlung eingebettet, allerdings ist mir der Ablauf zu glatt und „rosarot“ bei der Beziehung zwischen. Die Schauplätze sind plastisch beschrieben. Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt, wodurch man einiges über die jeweiligen Gefühle und der Vergangenheit erfährt. Der lockere Schreibstil liest sich angenehm und immer wieder gibt es Stellen zum Schmunzeln.
Für mich ist dies ein Buch für zwischendurch mit einem „Ausflug in eine heile Welt“.

Veröffentlicht am 22.08.2021

Wechselbad der Gefühle

Und immer nur du
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Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Fenja an ihren Heimatort zurück, um dort deren Nachlass zu regeln. Vor vierzehn Jahren verließ sie Dahrenburg mit ihrem Vater, nachdem sich ihre Eltern trennten und ihre ...

Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Fenja an ihren Heimatort zurück, um dort deren Nachlass zu regeln. Vor vierzehn Jahren verließ sie Dahrenburg mit ihrem Vater, nachdem sich ihre Eltern trennten und ihre Jugendliebe Elias die Beziehung ohne Grund beendete. Nun gerät ihre Welt nochmals durcheinander, als sie einiges aus der damaligen Zeit erfährt und die Ereignisse der Vergangenheit in einem anderen Zusammenhang zeigen.
Die Hauptprotagonisten werden überwiegend authentisch und sympathisch mit ihren Ecken und Kanten, dargestellt; wobei mir einige der Nebenprotagonisten nicht zusagten. Die Geschichte beinhaltet wichtige Themen wie erste Liebe, Missverständnisse, Trauer, Freundschaft und die Aufarbeitung der Vergangenheit. Die Handlung wird bildhaft und emotional erzählt, allerdings gibt es immer wieder langatmige Szenen. Aufgrund verschiedener Wendungen bleibt es spannend, allerdings gibt es ein unerwartetes Ende und dieses konnte mich nicht überzeugen bzw. bin nicht damit einverstanden. Die Region ist anschaulich beschrieben und gut eingefangen. Der flüssige Schreibstil liest sich angenehm.
Josefine Weiss erzählt eine emotionale Geschichte mit einem Wechselbad der Gefühle, die durchaus lesenswert ist, allerdings gefiel mir das „Schock-Ende“ nicht.