Profilbild von laura_liest_zuviel

laura_liest_zuviel

Lesejury Star
offline

laura_liest_zuviel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit laura_liest_zuviel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2021

The End

Play & Pretend
0

Play & Pretend ist der dritte und leider auch schon letzte Teil der Soho-Love Trilogie und als großer Fan der Vorgängerbände waren meine Erwartungen an die Geschichte nicht gerade winzig.

Und ich kann ...

Play & Pretend ist der dritte und leider auch schon letzte Teil der Soho-Love Trilogie und als großer Fan der Vorgängerbände waren meine Erwartungen an die Geschichte nicht gerade winzig.

Und ich kann ehrlich sagen, dass sie zu einhundert Prozent erfüllt wurden, denn Gott, ich liebe dieses Buch, wie ich schon die anderen Teile geliebt habe.

Brioney und Sebastian sind keine einfachen Charaktere, aber es sind auch nicht die einfachen Charaktere, die ganze Bücher füllen können und mich den Tränen nahe zurücklassen. Was mir besonders gut gefallen hat, war, dass weder SIE noch ER die Position des Retters einnehmen. Keiner der beiden steht als Held dar, der den anderen vor dem sicheren Verderben gerettet hat. Sie sind gleichwertige Charaktere dieser Geschichte, mit Ängsten, mit Krankheiten, mit Träumen, mit der Hoffnung auf Liebe und das war wunderschön so.

Ihre jeweiligen psychischen Krankheiten und der Umgang mit ihnen durch sich selbst und andere stellt einen wichtigen Teil der persönlichen Entwicklungen von Sebastian und Brioney dar, was durch die wechselnde Perspektive bei beiden wirklich gefühlvoll vermittelt wurde und mich tief beeindruckt hat. Da ich selbst keinerlei Vorwissen hatte, habe ich alle Informationen liebend gerne aufgesaugt und meinen Wissensschatz erweitert. Ich liebe es nämlich, wenn Bücher Themen aufgreifen, mit denen ich mich bisher nicht ausführlicher beschäftigt habe und mir so neue Perspektiven aufzeigen.

So ist es auch mit dem künstlerischen Aspekt gewesen, der die ganze Reihe durchzieht. In Band eins war es das Schreiben, im zweiten Teil die Malerei und hier das Schauspiel. Ich selbst würde mich als alles andere als kreativ bezeichnen und habe auch schon andere Bücher gelesen, wo es mich gestört hat, wenn die Hauptcharaktere zu künstlerisch waren. Aber hier hat die Autorin es geschafft, dass ich jedes kleinste Detail geliebt habe, einfach, weil es zu den Charakteren gehört hat, die sie erschaffen hat und es sie zu dem gemacht hat, der sie sind. Ihre Kunst war kein Anhängsel, um sie interessanter zu machen, SIE waren ihre Kunst und das war nahezu magisch zu lesen.

Brioney und Sebastian besuchen dieselbe renommierte Schauspielschule und spielen in ihrem nächsten Stück ein Liebespaar. Durch gemeinsame Proben und private Treffen kommen sich beide schnell näher, wobei in beiden Köpfen stets die Angst in der Vorherrschaft ist, da sie sich aufgrund ihrer Krankheiten nicht liebenswert fühlen. Kombiniert mit dem privaten Umfeld und der uns bereits bekannten WG hat dieser Roman keine einzige Seite, die mich nicht in ihren Bann gezogen hat.

Der Weg zum Happy End war für Brioney und Sebastian nicht leicht, aber bewegend zu verfolgen und gleichzeitig hoffnungsvoll für alle da draußen, die sich der Liebe nicht wert fühlen.

Brioney wirkte aufgrund ihrer Probleme bisher stets als Außenstehende in der WG-Konstellation und ich fand es schön zu verfolgen, wie sie auf dem Weg zu sich selbst und mehr Akzeptanz, die anderen stärker in ihr Leben gelassen hat und so wahre Freundschaft entstehen konnte.

Ich bin gleichzeitig glücklich und traurig, dass es jetzt vorbei ist mit der Trilogie. Glücklich, weil alle meine Lieblingscharaktere ihr Happy End bekommen haben; traurig, weil es nun vorbei ist. Der typische Bookhangover eben.

Soho-Love ist für mich DIE New Adult Reihe des Jahres und hat nun für immer einen kleinen Platz in meinem Herzen für sich beansprucht, da sie zu einer meiner Lieblingsreihen geworden ist. Ich kann euch die Bücher nur ans Herz legen und hoffen, dass ihr sie genauso lieben könnt, wie ich es getan habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.07.2021

Girl meets Millionaire

Something Pure
0

Kylie Scott ist eine Autorin zu deren Büchern ich greife, wenn ich etwas zum Wohlfühlen brauche.

Ihre Protagonistinnen sind normale Menschen, denen ungewöhnliche Typen begegnen, die sich in sie verlieben. ...

Kylie Scott ist eine Autorin zu deren Büchern ich greife, wenn ich etwas zum Wohlfühlen brauche.

Ihre Protagonistinnen sind normale Menschen, denen ungewöhnliche Typen begegnen, die sich in sie verlieben. Sie bleiben wie sie sind und werden doch meist zu einer besseren Version ihrer Selbst.

So ist es auch mit Alice und Beck. Alices Eltern sind Lehrer und sie kellnert in einer urigen Bar, als sie Hilfskellner Beck kennenlernt. Als dieser wegen einem Familiennotfall die Stadt verlassen muss, folgt sie ihm in seine Heimatstadt Denver und landet in der Welt der Megareichen.

Ich gebe zu, diese Entwicklung, dass die Hauptfigur plötzlich die große Liebe irgendeines Millionärs wird, ist nicht das aller originellste. Aber man muss schließlich nicht mit jedem Buch das Rad neu erfinden und meiner Meinung nach hat Kylie Scott ihre ganz eigene Geschichte daraus gemacht.

Alice und Beck haben sich beide durch einen absolut fantastischen Humor ausgezeichnet, Sarkasmus ist ihre Zweitsprache und gemeinsam haben sie zahlreiche unterhaltsame Dialoge geführt, die mich im gesamten Buch gut unterhalten haben. Dieser Punkt ist für mich auch eines der Highlights des Buches, denn dadurch wirken die beiden immer nahbar und menschlich und einfach sympathisch. Besonders Alice bleibt trotz der Konfrontation mit Becks Reichtum und seiner Familie immer sie selbst und weiß sich zu behaupten.

Becks Familie ist ein weiterer Aspekt, der mich sehr positiv überrascht hat. Ich hatte es jetzt schon einige Male, dass mich die reichen Familienmitglieder einfach nur genervt haben, weil sie eben das typische Feindbild für die Protagonistin waren und sie terrorisiert wurde. Hier hat sich das glücklicherweise anders zugetragen. Eigentlich alle Familienmitglieder der Elliots, besonders Becks Geschwister, waren mir absolut sympathisch und die Geschichte bereichernde Nebencharaktere. Ich würde mir wirklich Bücher zu ihnen wünschen, die ihre Geschichte erzählen!

Mit dem Ende konnte mich Kylie Scott dann nochmals überraschen. Sie hat einen wunderbar logischen, nicht an den Haaren herbeigezogenen Abschlusskonflikt gewählt, der das Buch perfekt abgerundet hat. Beide Charaktere haben nachvollziehbar gehandelt und damit gezeigt, dass es nicht immer das große Drama braucht, um ein Buch zu beenden. Gerne mehr davon!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

Über nicht hinterlassene Spuren

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
0

Meine Erwartungen an Addie LaRue waren hoch; das Buch hat sie übertroffen!

Addie LaRue, eine Frau, die schon seit dreihundert Jahren über die Erde wandelt, lebt jetzt, im 21. Jahrhundert in New York City. ...

Meine Erwartungen an Addie LaRue waren hoch; das Buch hat sie übertroffen!

Addie LaRue, eine Frau, die schon seit dreihundert Jahren über die Erde wandelt, lebt jetzt, im 21. Jahrhundert in New York City. Addie LaRue, eine Frau, an die sich niemand erinnert. Addie LaRue, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat.

Das Buch startet eher ruhig und eigentlich ändert sich das nie wirklich. Der Schreibstil der Autorin ist unaufgeregt, klar auf den Punkt, mit einem kleinen Hang zur Poesie. Das hat mir unglaublich gefallen, denn es hat dem Buch etwas besonderes verliehen und sorgt dafür, dass es mir im Gedächtnis bleiben wird.

Trotzdem der Schreibstil keinen Hang zur Dramatik aufweist, gab es kein einziges Kapitel im Buch, das mich in irgendeiner Weise gelangweilt hätte. Die Autorin sorgt nämlich allein mit der Handlung für genug Spannung, um die Geschichte am Leben zu erhalten.

Der Konflikt zwischen Addie und dem Teufel, der nun schon drei Jahrhunderte andauert, hatte damals begonnen, weil Addie nicht heiraten, nicht in einem Leben gefangen sein wollte, ohne die Welt entdeckt zu haben. Also rannte sie weg, betete zu den falschen Göttern und wurde unsterblich. Unsterblich, bis sie das Leben nicht mehr aushält und sterben möchte. Dann landet ihre Seele beim Teufel. Eine Gabe wie das ewige Leben verschenkt der Teufel natürlich nicht einfach, sie hat einen Preis. Kein Mensch auf dieser Welt wird sich an Addie und ihre Taten erinnern, sie hinterlässt keine Spuren auf der Welt und hat dementsprechend keinerlei Bindungen zu irgendwem. Bis ein Mann in New York sie nicht vergisst.

Addie als Charakter konnte mich unglaublich mitreißen, denn sie durchlebt unzählige Emotionen in diesem Buch; Trauer und Freude, Verzweiflung und Lebensmut, Sehnsucht und Abscheu. Ihre Liebe zu Künstlern und ihre starke Persönlichkeit haben mich eingenommen und so war ich immer begierig zu erfahren, was als nächstes passieren würde. Durch Rückblicke in die Vergangenheit erleben wir Addies Entwicklung hautnah mit und erfahren, wie sie zu der wurde, die sie heute ist. Dabei wird sich immer an besonders einschlägigen Ereignissen orientiert, sodass es nie langweilig wurde und man stets mit Addie litt.

Henry, der Mann, der Addie nicht vergisst, ist mir hingegen das ganze Buch etwas fremd geblieben und ich wurde nicht sein größter Fan. Durch ihn erlebt man Addie aber aus einem anderen Blickwinkel, weshalb ich seine Leseperspektive auch immer wirklich interessant fand.

Die Geschichte hat das reinste Wechselbad der Gefühle bei mir ausgelöst, da es zugleich unterhaltsam ist und zum Nachdenken über sich selbst anregt. Wer wäre man, wenn sich niemand an dich erinnert? Wie sehr definiert man sich selbst über andere? Wären wir wie Addie und würden 300 Jahre und länger so leben können ohne aufzugeben?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2021

Sprachlos

Try & Trust
0

Meine Gefühle für dieses Buch (und auch seinen Vorgänger) lassen sich nur schwer in Worte fassen. Weil ich nicht übertreiben möchte. Weil es andere überzeugen soll. Weil ich es nicht vorstellbar finde, ...

Meine Gefühle für dieses Buch (und auch seinen Vorgänger) lassen sich nur schwer in Worte fassen. Weil ich nicht übertreiben möchte. Weil es andere überzeugen soll. Weil ich es nicht vorstellbar finde, dass jemand diese Bücher nicht so dermaßen anbetungswürdig findet wie ich es tue. Weil ich möchte, dass diese Rezension glaubwürdig klingt, obwohl ich das Buch himmelhochjauchzend loben werde.

In meiner Lobeshymne möchte ich gar nicht allzu sehr auf die typischen Punkte wie Schreibstil und Spannungsbogen und dergleichen eingehen, denn wenn man in einer Geschichte versinkt und erst wieder auftauchen kann, sobald man das Wort "Danksagung" liest, dann achtet man nicht im Detail auf diese Dinge. Man ist zu sehr damit beschäftigt mit den Charakteren zu leiden, einem stockt der Atem bei jedem haarsträubenden Wortwechsel, ich war wirklich gefangen zwischen den Seiten.

Ich war gefangen zwischen Anthony und Matilda, was ich trotz meiner Vorfreude auf das Buch nicht unbedingt erwartet habe, denn besonders Anthony ist durch und durch ein Künstler, eine Leidenschaft, die ich nicht teile und deshalb in anderen Büchern bereits als nicht nachvollziehbar empfunden habe. Hier war es natürlich anders. Anthony hatte ich bereits in Fly & Forget liebgewonnen und die Autorin hat seine Hingabe zum Malen in einem Maße beschrieben, dass ich nicht anders konnte als jeden Pinselstrich zu fühlen, als führte ich selbst den Pinsel. Anthony konnte mich mit seinem Wesen für sich einnehmen, mit seiner Aufgeschlossenheit anderen gegenüber, mit seiner schwierigen Vergangenheit, mit seiner unerschütterlichen Hoffnung auf ein anderes Leben gepaart mit gewaltigen Selbstzweifeln. Anthony ist einfach jemand, den man lieben muss und der gleichzeitig doch ein klitzekleines Klischee ist. Die Figur des tragischen Künstlers ist dann doch recht verbreitet, aber wer sagt, dass das schlecht sein muss? Nena Tramountani hat dem "Klischee" jedenfalls einen ganz eigenen Stempel aufgedrückt und damit meinen neuen männlichen Lieblingscharakter im New Adult Bereich kreiert.

Neben dem lieben Herrn Anthony gibt es da natürlich noch Matilda. Matilda, die so ist, wie wir uns alle ganz tief im Innern wünschen zu sein, Matilda, die den Typen auf der Straße ihre Meinung sagt, wenn sie dumm angemacht wird, Matilda, die das anzieht, was sie möchte, weil es ihre verdammte Entscheidung ist, Matilda, die doch auch nur Angst vor etwas hat, aber doch so stark ist. Lasst uns alle ein bisschen mehr wie Matilda sein und die Welt ist ein besserer Ort. Neben ihrem Selbstbewusstsein war sie für mich auch durch ihr unzerstörbares Band zu ihrer besten Freundin Briony interessant, denn dadurch hat das Buch einen ungewöhnlichen Gewissenskonflikt thematisiert, den ich wirklich wichtig finde, da sonst selten davon erzählt wird. Matilda verliebt sich nämlich in den gleichen Typen, für den auch Briony Gefühle hat. Dadurch kommen im Laufe der Handlung Fragen auf, die das eigene Glück und seine Stellung gegenüber dem seiner Freunde, thematisieren und die damit wirklich zum Nachdenken anregen. Die damit verbundenen Gefühle, die auch Matilda im Buch durchlebt, wirkten für mich absolut greifbar und glaubwürdig, ich selbst fühlte mich in dem Konflikt gefangen und hätte keine Entscheidung treffen wollen.

Tatsächlich habe ich bis zum Ende nicht wirklich gewusst, wie das Buch ausgehen wird, obwohl ein Happy End natürlich das naheliegendste wäre. Die Autorin hat aber sowohl Handlung als auch Gefühl so perfekt dargestellt, dass ich mir stets unsicher war, was noch alles passieren kann.

Ich bin und bleibe der in meinen Augen größte Fan dieser Buchreihe und hätte am liebsten Band 3 sofort in meinen Händen, um nahtlos an Matildas und Anthonys Geschichte anzuknüpfen, auch wenn sie natürlich unabhängig voneinander sind. Aber ich bin gerade so tief in diesem Londoner WG-Leben der SoHo-Love-Reihe versunken, dass ich nicht auftauchen möchte...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.05.2021

Das schönste YA-Buch seit Ewigkeiten

Long Distance Playlist
0

Da mich in letzter Zeit Jugendbücher einfach nicht mehr mitreißen konnten, war meine Erwartung an Long Distance Playlist nicht die höchste.

Und dann kamen SIE. Isolde und Taylor, beste Freunde seit ihrer ...

Da mich in letzter Zeit Jugendbücher einfach nicht mehr mitreißen konnten, war meine Erwartung an Long Distance Playlist nicht die höchste.

Und dann kamen SIE. Isolde und Taylor, beste Freunde seit ihrer Kindheit, die seit mehr als einem Jahr nicht mehr miteinander gesprochen haben und davor eine "Fernfreundschaft" geführt haben. Ihre Geschichte spielt nämlich am anderen Ende der Welt, in Australien und Neuseeland, und bricht damit das Schema des typischen amerikanischen Jugendbuches. Auch die aus diesen Geschichten bekannten Klischees wie etwa Highschooldramen sucht man hier vergeblich. Stattdessen bekommt man verschiedene spannende Themen serviert, die mir überraschenderweise allesamt gefallen haben.

Da ist zum einen Isolde, die davon träumt eine bekannte Ballerina zu werden und alles dafür opfert, um an eine renommierte Tanzschule zu kommen. Ihr Leben in Sydney verbringt sie größtenteils mit Training und Schule, für anderes bleibt kaum Zeit. Als sie ihren Freund dann knutschend mit einer ihrer Ballettpartnerinnen erwischt, sieht sie schwarz und stellt alles in Frage. Beeindruckend hierbei fand ich Isolde an sich. Ihre Gedanken, ihr Verhalten und ihre Überlegungen wirkten für ihr Alter (fast 16) sehr erwachsen, wohl einer der Gründe, warum mir das Buch gefallen hat. Sie verhält sich nicht wie der klassische Teenager, sondern durchdenkt alles. Die Autorin sorgt auch mit ihrem Schreibstil für eine angenehme Atmosphäre, ihre Worte harmonieren mit der Geschichte und sind perfekt, um sie zu erzählen.

Dann gibt es natürlich noch Taylor, einen der tollsten männlichen Jugendbuchcharaktere seit Ewigkeiten! Ich bin wirklich ziemlich beeindruckt von ihm, seiner Geschichte und der damit verbundenen persönlichen Entwicklung. Er war auf dem besten Weg Profi-Snowboarder zu werden, als er bei einem Unglück einen Teil seines Beines verliert. Von solchen Schicksalen hat man natürlich schon viel gehört, aber darüber gelesen und einen Charakter mit Prothese als Hauptfigur erlebt, hatte ich bis dato noch nicht. Deshalb konnte ich gar nicht genug von Taylor bekommen und habe danach gegiert, mehr über ihn zu erfahren. Das lag natürlich nicht nur an seiner Vergangenheit, er war einfach so anders, als man 17-Jährige aus Büchern kennt. Wie Isolde wirkte auch er älter, was mich das Alter der beiden schnell hat vergessen lassen.

Die Handlung des Buches ist mit einigen Themen gefüllt, neben dem Snowboarden und dem Ballett, geht es noch um die Hochzeit von Isoldes Schwester. Die stellt auch den Angelpunkt des Buches dar und ist quasi der rote Faden, was mir gut gefallen hat, da es so einen vorausschaubaren Höhepunkt der Geschichte gab. Natürlich ist das Hauptthema aber ein anderes, nämlich das Näherkommen von Isolde und Taylor. Ach, diese beiden... Ich habe es wirklich geliebt, zu verfolgen, wie sie sich immer weiter annähern. Durch die räumliche Distanz erfolgte das eigentlich komplett digital und wir dürfen viele Chatverläufe mitverfolgen und die Playlists sehen, die Taylor für Isolde erstellt. Während des Lesens habe ich einfach gespürt, wie die beiden einander guttun und sich ihr seelischer Zustand zum besseren entwickelt hat. Dadurch kam auch bei mir eine positive Stimmung beim Lesen auf und ich hatte großen Spaß bei jeder einzelnen Seite.

Für mich hat das Buch von vorne bis hinten gestimmt. Es kombiniert die Leichtigkeit eines Jugendbuches mit ernsten Themen, die das echte Leben in seinen Höhen und Tiefen widerspiegelt. Dabei wirkt aber alles stimmig und nicht allzu gewollt, als könnte es wirklich so passiert ein. Die Autorin hat die verschiedenen Zutaten, die das Buch so schön machen, perfekt dosiert und so ein tolles Gesamtkunstwerk geschaffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere