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Veröffentlicht am 19.09.2021

Überlebenskampf

Der schwarze Winter
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Nichts ist einfach in der Nachkriegszeit. Auch Silke und Rosemarie Bensdorf, die als Flüchtlinge auf einem Bauernhof schuften müssen, kämpfen jeden Tag um dem Hunger zu entrinnen. Erst als der Bauer übergriffig ...

Nichts ist einfach in der Nachkriegszeit. Auch Silke und Rosemarie Bensdorf, die als Flüchtlinge auf einem Bauernhof schuften müssen, kämpfen jeden Tag um dem Hunger zu entrinnen. Erst als der Bauer übergriffig wird nehmen sie ihr Leben wieder selbst in die Hand und fliehen nach Hamburg. Einfach wird das nicht, da in dem von britisch beherrschtem Hamburg keine Flüchtlinge mehr zuziehen dürfen. Es fehlt an allem, ausreichende Wohnungen gibt es schon lange nicht mehr und die kargen Essensrationen werden auch immer knapper. Nur einem glücklichen Umstand verdanken Rosemarie und Silke einen einigermaßen sicheren Schlafplatz, der die Kälte, die Hamburg fest im Griff hat, erträglicher werden lässt. Doch der Hunger beißt weiterhin in den Eingeweiden. So bleibt den Beiden nichts weiter übrig, als auf dem blühenden Schwarzmarkt sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Es ist ein Ritt auf Messers Schneide, den der Handel ist strengstens verboten und jeder Tag könnte den Tod bringen.
Bisher war mir die Autorin Clara Lindemann völlig unbekannt, doch sie konnte mich in kürzester Zeit überzeugen. Sie schreibt sehr einprägsam und unterhaltend. Die Charaktere sind authentisch und bildhaft beschrieben. Eindrucksvoll bekommt man einen Einblick, in die schwierige Nachkriegszeit. Den Kampf, den die Menschen tagtäglich durchleben mussten. Der Hunger, der das ganze Leben bestimmt. Auch wenn die Geschichte rein fiktiv ist, so zeigt sie doch, wie schwer das Leben für die damalige Bevölkerung gewesen ist. Mir hat das Buch sehr viel Unterhaltung geboten und ich konnte es kaum zur Seite legen. Mit gutem Gewissen kann ich eine absolute Kaufempfehlung für Liebhaber dieses Genres aussprechen und vergebe hier gerne 5 Sterne

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Gelungener Auftakt

Das Kreuz des Pilgers
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Im Jahre 1379:

Endlich soll es wieder Richtung Heimat nach Koblenz gehen und Reinhild freut sich schon sehr auf das Wiedersehen mit ihrem Sohn Hannes. Doch was als friedliche Heimreise begann endet in ...

Im Jahre 1379:

Endlich soll es wieder Richtung Heimat nach Koblenz gehen und Reinhild freut sich schon sehr auf das Wiedersehen mit ihrem Sohn Hannes. Doch was als friedliche Heimreise begann endet in einem Desaster. Die Handelskarawane wird überfallen und Reinhild entkommt nur ganz knapp dem Tod. Die Suche nach ihrem Mann endet schrecklich, er hat den Angriff nicht überlebt. Auch ihre Jugendfreunde Palmiro und Conlin, die schon in Basel zu ihnen gestoßen sind, befinden sich unter den Überlebenden. Voller Trauer endet was so glücklich begann. Die Zukunft möchte sich Reinhild noch gar nicht ausmalen, denn als Witwe steht sie recht schutzlos da. Nur ganz langsam erholt sie sich von dem schrecklichen Verlust, doch alleine bleiben kann und will sie nicht. Auch Conlin bereut es mittlerweile wieder nach Hause zurückgekehrt zu sein, denn sein Bruder Oswald lässt kein gutes Haar an ihm. Nur Palmiro scheint das große Los gezogen zu haben, sein im Aufbau befindliches Geschäft lässt sich gut an.



Die Bücher von Petra Schier sind immer wieder ein Garant für gute Unterhaltung. Bisher habe ich fast alle ihre Bücher gelesen und wurde noch nie enttäuscht. So auch hier bei dem Auftakt der Pilger-Trilogie. Die Spannung wird gleich zu Beginn sehr hoch gehalten und man ist sofort gefesselt. Der Schreibstil ist wieder gewohnt flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere sind bildhaft und liebevoll in Szene gesetzt. Auch das Cover besticht durch seine Einfachheit und macht neugierig. Schon jetzt freue ich mich auf die Fortsetzung, die hoffentlich bald erscheinen wird, da das Buch mit einem Cliffhanger endet. Für alle Leser, die das historische Genre mögen, kann ich eine absolute Leseempfehlung aussprechen und vergebe gerne 5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Der Duft von Tee

Die Teehändlerin
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Frankfurt im Jahr 1838: Friederike führt ein beschauliches Leben in Frankfurt. Ihre Aufgabe besteht ausschließlich darin sich um die 4 Kinder und den Haushalt zu kümmern. Ihr Mann, Tobias Ronnefeldt, betreibt ...

Frankfurt im Jahr 1838: Friederike führt ein beschauliches Leben in Frankfurt. Ihre Aufgabe besteht ausschließlich darin sich um die 4 Kinder und den Haushalt zu kümmern. Ihr Mann, Tobias Ronnefeldt, betreibt eine mehr oder weniger erfolgreiche Teehandlung. Doch nun hat er sich eine Reise nach China in den Kopf gesetzt. Ein Lebenstraum, den er schon als kleiner Junge hegte. Friederike ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken, denn die Reise würde sie mindestens eineinhalb Jahre von ihrem Mann trennen. Auch die Schwangerschaft, die sich gerade bemerkbar macht, bringt ihn nicht von seinen Plänen ab. Zu allem Elend wird auch noch der bisherige Prokurist krank und dem neuen ist absolut nicht zu trauen. Kurzerhand übernimmt Friederike die Zügel und gegen aller Widrigkeiten zum Trotz macht sie ihre Sache nicht schlecht.



Die Autorin Susanne Popp hat mit dem Auftakt der Ronnefeldt-Saga einen sehr unterhaltsamen und gleichzeitig spannenden Roman geschrieben. Mir war die Familie Ronnefeldt gleich ans Herz gewachsen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und die Protagonisten sind fast bildhaft und mit Liebe in Szene gesetzt. Friederike ist eine starke Frau, die auch ohne den männlichen Beistand ihren Weg geht. Auch die Geschichte dahinter ist sehr interessant, da es sich nicht um fiktive, sondern um durchaus reale Personen handelt. Auch wenn es vermutlich nicht ganz so war, so ist es doch nicht einfach aus der Luft gegriffen. Interessant waren auch die Erzählungen aus China, da man doch ein wenig von der dortigen Teekultur erfuhr. Das Cover unterscheidet sich nicht groß von anderen Büchern dieses Genres und zeigt einen Blick durchs Fenster auf das alte Frankfurt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die im März 2022 erscheint. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung für alle Leser dieses Genres aus

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Spannende Fortsetzung

Die Heimkehr der Störche (Die Gutsherrin-Saga 2)
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1952: Dora hat die täglichen Reibereien endgültig satt. Was nach ihrer Flucht aus Ostpreußen ein sicherer Hafen war, wird immer mehr zur Zumutung. Die Bäuerin lässt keine Gelegenheit aus um die Gutsfamilie ...

1952: Dora hat die täglichen Reibereien endgültig satt. Was nach ihrer Flucht aus Ostpreußen ein sicherer Hafen war, wird immer mehr zur Zumutung. Die Bäuerin lässt keine Gelegenheit aus um die Gutsfamilie zu schikanieren. Dora will endlich ihren Traum leben und Tierärztin werden. Doch ganz so einfach ist das nicht. In ganz Westdeutschland gibt es keine Aussicht auf einen Studienplatz. Umso größer ist deshalb ihre Freude, als sie eine Zusage in Ostberlin an der Humbold - Universität bekommt. Voller Tatendrang zieht sie mit Clara, ihrer Ziehtochter, nach Berlin. Auch die Hoffnung, endlich etwas über Curts Verbleib zu erfahren, von dem sie jetzt schon so viele Jahre nichts mehr gehört hat, steigert die Vorfreude. Doch ganz so einfach wird das Leben im Osten dann leider doch nicht. Schnell wird Dora klar, dass das Leben in der DDR sich sehr stark vom Westen unterscheidet. Selbst einfachste Dinge werden zur Herausforderung.



Schon der erste Band Soweit die Störche ziehen hat mich gefesselt. Deshalb war auch meine Freude groß, als ich endlich Die Heimkehr der Störche in den Händen hielt und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil, ich fand das Buch sogar noch besser als den 1. Teil. Der Schreibstil von Theresa Graw ist einfach unverwechselbar und einprägsam, weshalb es wirklich schwer fällt, dass Buch aus der Hand zu legen. Die Charaktere konnten wieder voll überzeugen und wurden sehr authentisch beschrieben. Ich finde, dass die Thematik und die Situation der Menschen damals sehr gut umgesetzt wurde. Zum Glück ist diese Ära schon lange vorbei und doch macht es mich immer noch wütend, wie menschenverachtend dieses System war. Wieder einmal kann ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung abgeben und vergebe sehr gerne 5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Dunkles Wien

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Wien 1893: Leopold von Herzfeldt hat seine Heimatstadt Graz verlassen, um in dem quirligen Wien als Inspektor der Polizei seinen Dienst zu verrichten. Eigentlich ist er noch gar nicht im Dienst, als schon ...

Wien 1893: Leopold von Herzfeldt hat seine Heimatstadt Graz verlassen, um in dem quirligen Wien als Inspektor der Polizei seinen Dienst zu verrichten. Eigentlich ist er noch gar nicht im Dienst, als schon die erste Meldung eines Mordes die Polizeiinspektion erschüttert. Eine junge Dienstmagd wurde brutal ermordet und mit einem Weißdornblog gepfählt. Kurzentschlossen fährt Leopold zum Tatort am Prater, um seine neuen Kollegen zu unterstützen. Dies kommt aber gar nicht gut an, da er mit seinen neuartigen polizeilichen Methoden die eingefleischten Kollegen vor den Kopf stößt. Da er Hochdeutsch spricht wird er schnell als Piefke abgetan und mit nichtigen Arbeiten abgetan. Als der kauzige Totengräber Augustin Rothmayer immer wieder in seinem Büro auftaucht um ihn in einem anderen Fall um Rat zu fragen, ist Leopold nicht gerade begeistert. Doch schnell muss er erkennen, dass Augustin zwar sehr schrullig und, naja, etwas stinkt, aber ein hochintelligenter Mensch mit dem Herz am rechten Fleck ist. Leopold ahnt hier noch nicht, wie sehr er bald auf die Hilfe des Kauzes angewiesen sein wird, den immer öfters tauchen weitere Mordopfer am Prater auf.



Die Bücher von Oliver Pötsch konnten mich bisher immer wieder sehr begeistern. Sein flüssiger Schreibstil, die stets hochgehaltene Spannung und seine sympathischen Protagonisten lassen das Leserherz höher schlagen. Oft sind es seine etwas knurrige Personen, die besonders liebenswert sind. Das ist dieses Mal der Totengräber Augustin Rothmayer, der mich öfters zum schmunzeln gebracht hat. Sein Almanach, dass er schrieb, ist sehr interessant und bringt einiges Wissenswerte. Sehr schön war es auch Wien um die Jahrhundertwende kennenzulernen. Die Geschichte ist absolut stimmig und glaubwürdig und gut umgesetzt. Auch das Cover ist äußerst gut gelungen und macht neugierig. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und kann deshalb eine uneingeschränkte Leseempfehlung abgeben. Gerne vergebe ich 5 Sterne

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