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Veröffentlicht am 08.01.2022

Silvester-Roman

Unsere Zeit ist immer
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》INHALT:

Minnie ist mit der Gewissheit aufgewachsen, dass sie ein Pechvogel ist. Und Schuld daran hat Quinn! Seit dieser am Silvesterabend vor 30 Jahren kurz vor ihr im Londoner Krankenhaus geboren wurde ...

》INHALT:

Minnie ist mit der Gewissheit aufgewachsen, dass sie ein Pechvogel ist. Und Schuld daran hat Quinn! Seit dieser am Silvesterabend vor 30 Jahren kurz vor ihr im Londoner Krankenhaus geboren wurde - und somit als erstes 90er Jahre-Baby 50.000 Pfund gewonnen hat, während Minnie leer ausging - läuft bei ihr immer alles schief. In diesem Jahr will es das Schicksal dann auch noch, dass Minnie und Quinn sich durch einen Zufall an ihrer beiden Geburtstag (Minnies jährlichem Highlight-Pech-Tag) kennen lernen und ihr wird klar: Gutaussehender, charmanter Unternehmer gegen wohnungslose, arbeitslose Köchin – dieser Mann hat wirklich ihr Glück gestohlen! Doch so sehr sie Quinn verachten und diese Gedanken aufrechterhalten möchte, treibt sie das Schicksal immer wieder in den Weg des anderen…



》EIGENE MEINUNG:

Ich bin durch die Buchhandlung geschlendert, als mir dieses Buch regelrecht ins Auge gestochen ist. Die Farben sind knallig, der glitzernde Titel auffallend und ich war begeistert von der Idee eines Silvester-Romans.

Die Geschichte startet im Krankenhaus an Silvester vor 30 Jahren, mit Blick auf zwei sehr unterschiedliche, hochschwangere Frauen. Mit Caroline (Minnies Mutter) und Tara (Quinns Mutter) konnte ich sofort mitfühlen und -fiebern und mochte ihre Abschnitte im Buch, vor allem gegen Ende, sehr gerne. Anschließend lernen wir Quinn und Minnie selbst kennen.

Hier hat das Buch einen gewissen Kniff: In der Jetzt-Zeit beginnt die Handlung an Silvester und geht dort stetig voran. Zugleich springen dazwischen immer wieder mit ganzen Kapiteln zu vergangenen Silvester-Tagen der beiden. Mir konnte dies die Charaktere und ihre Entwicklung und Leben über die Jahre gut darstellen und näher bringen!

Minnie wächst wirklich unter dem Stern des Pechvogels auf, wobei vor allem ihre Mutter dies zur Tatsache erklärt. Im Laufe der Erzählung muss sie sich davon lösen und macht für mich auch eine gute Entwicklung durch. Richtig nahe konnte ich ihr aber trotzdem nicht kommen, gerade, wenn sie mir zu abhängig wirkt. Quinn hingegen wird einem zu Beginn als absoluter Gewinner dargestellt. Und ich bin von mir selbst entsetzt: Bei wie vielen Rezensionen der letzten Zeit habe ich mich über zu schöne, zu erfolgreiche, zu perfekte Männer beschwert, nur um mich hier an der sich immer mehr einschleichenden Verletzlichkeit, dem ständigen Weglaufen und dem dauerhaft leidenden Quinn zu stören. Seine Hintergrundgeschichte geht ans Herz, aber das daraus entstehende toxische hin und her hat mir das Buch etwas verleidet. Vertrauen hatte ich zu ihm keines und so mochte ich beide, trotz vieler guter Eigenschaften, nicht wirklich gerne und es blieb eine gewisse Distanz zu ihnen. Die weiteren Nebencharaktere waren ansonsten meist charmant, aber auch nicht mehr.

Der Schreibstil an sich ist flüssig und angenehm zu lesen, auch wenn es für mich spätestens ab der Mitte klare Längen gab. Einige Seiten weniger hätten hier gut getan. Das Ende gewinnt dann wieder einiges an Charme und Leichtigkeit des Anfanges zurück, konnte bei mir den Eindruck des Mittelteiles aber nicht mehr revidieren.



》FAZIT:

Der Start der Geschichte konnte mich sehr begeistern, dann folgten leider ab der Mitte Längen, Schwerfälligkeit und unsympathische Verhaltensweisen des männlichen Hauptprotagonisten – dann konnte mich das Buch nicht mehr überzeugen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.01.2022

Liebes-Kurzgeschichten für den Advent mit sehr unterschiedlicher Qualität

December Dreams. Ein Adventskalender
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》EIGENE MEINUNG:

Angelockt hat mich hier das farbenfrohe Cover mit den weihnachtlichen Details, welches sich von den vielen pastellfarbenen Liebesromanen der letzten Zeit so wundervoll abhebt. Die goldenen ...

》EIGENE MEINUNG:

Angelockt hat mich hier das farbenfrohe Cover mit den weihnachtlichen Details, welches sich von den vielen pastellfarbenen Liebesromanen der letzten Zeit so wundervoll abhebt. Die goldenen Elemente machen Vorfreude auf weihnachtliche Kurzgeschichten und das abschließende Silvester-Special.

Dazu kann ich gleich sagen, dass die Geschichten zwar stets einen Bezug zur Winter-, Advents- oder Weihnachtszeit haben, die dazugehörige Stimmung sich jedoch nicht immer wirklich durchschlägt. Teils scheint es nur ein Aufhänger zu sein der für einen roten Faden im Buch sorgen soll – auch so beim Silvester-Special. Manchmal war die Atmosphäre aber auch zum Greifen nah und konnte mich in Weihnachtsstimmung versetzen.

Die Geschichten drehen sich immer um die Liebe, kommen zum Teil aber überraschenderweise auch zusätzlich aus dem Genre Fantasy. In einigen Fällen gehören die Kurzgeschichten zu Romanen der Autorinnen und lesen sich wie Spin-offs oder Prequels/Sequels. Eine Geschichte hat leider sogar die Haupterzählung gespoilert. Die Qualität des Schreibstils war von Autorin zu Autorin sehr variabel.

Die Protagonisten sind teilweise Jugendliche, teilweise junge Erwachsene. Für mich hätten sie gerne oft eher ein paar Jahre älter bzw. reifer in ihren Handlungen sein dürfen. Etwas genervt hat mich, dass sehr viele Männer in den Geschichten steinreich und natürlich außergewöhnlich attraktiv waren – was so überhaupt nicht hätte erwähnt werden müssen. Hinzu kommt, dass für mich viel zu oft ein Kuss das obligatorische Ende war und die Erzählung dahin gezwungen wurde.

Einige Geschichten konnten mich jedoch wirklich begeistern. Manche sind in zwei Teile, also zwei Tage im Advent, aufgeteilt. Am Ende des Buches findet sich eine Übersicht zu den 15 beteiligten Autorinnen mit weiteren Werken dieser. So habe ich doch den ein- oder anderen Namen zu weiteren Geschichten für mich entdeckt.





》FAZIT:

Von Hui bis Pfui war für mich hier alles dabei. Mal mehr, mal weniger weihnachtlich, mal sogar fantastisch angehaucht, oft zu sehr fixiert auf Reichtum, perfektes Aussehen und den obligatorischen Kuss.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.10.2021

Spannende Grundidee, interessanter Buchaufbau, aber viel zu viel Soap!

Dark Village - Band 1
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》INHALT:

Ein Ort, in dem das Böse lauert. Vier Freundinnen, so verschieden und doch unzertrennlich. Bis eine von ihnen tot aufgefunden wird. Nackt im See treibend. In Plastikfolie eingewickelt. Ermordet ...

》INHALT:

Ein Ort, in dem das Böse lauert. Vier Freundinnen, so verschieden und doch unzertrennlich. Bis eine von ihnen tot aufgefunden wird. Nackt im See treibend. In Plastikfolie eingewickelt. Ermordet von jemandem, den sie kannte.



》EIGENE MEINUNG:

Diese Buchreihe liegt nun wirklich schon Jahre auf meinem SUB und durch die diesjährige Herbst-Leseliste war es nun endlich soweit! Gestalterisch passt es perfekt in die Zeit, wenn die Tage wieder kürzer werden und es auf Halloween zugeht. Ein Blickfang ist dabei der schwarze Buchschnitt und die aufeinander abgestimmte Aufmachung der Reihe:

1) Das Böse vergisst nie

2) Dreht euch nicht um

3) Niemand ist ohne Schuld

4) Zurück von den Toten

5) Zu Erde sollst du werden



Ich habe bei diesem Auftaktband ganz bewusst den Klappentext nicht in eigenen Worten wieder gegeben, da hier für mich jedes Wort zuviel wäre und die gerade die Unwissen- und Unwägbarkeit rund um die Geschichte der 4 Freundinnen den besonderen Reiz dieser Bücher für mich ausmacht.

Die Geschichte startet mit dem Kapitel indem die Leiche einer der vier Freundinnen gefunden wird – danach starten wir 21 Tage vor dem Mordtag, lernen die Umgebung, die Protagonisten und vor allem ihre vielfältigen Probleme kennen.

Im Mittelpunkt stehen Trine, Vilde, Nora und Benedicte. Die 4 Mädchen sind enge Freundinnen (auch wenn es sich nicht wirklich oft so anfühlt) und könnten doch unterschiedlicher nicht sein. Abwechselnd, sowohl je Kapitel, als auch manchmal wechselnd innerhalb eines Abschnittes (was das Lesen und Nachvollziehen nicht immer einfach macht), lernen wir sie nach und nach besser kennen. Dabei wächst einem jede von ihnen durchaus an Herz und schließlich möchte man keine von ihnen durch den Mord verlieren, sondern sie lieber schütteln, vor Depressionen retten oder zur Ehrlichkeit anhalten. Hinzu kommen weitere Hauptfiguren, wie Nick, der männliche Hauptpart der Geschichte oder die schreckliche neue Lehrerin, durch die der Stein (der schließlich bei einem Mord enden wird) erst ins Rollen kommt. Die Unausweichlichkeit dessen zieht einen geradezu in die Geschichte hinein und ich wollte/musste stets weiter lesen und mehr erfahren.

Es gibt für mich allerdings auch große Kritikpunkte! Ich war schon auch mal Jugendliche, mit all den neuen Themen, Gedanken und Ängsten. Aber das hier ist einfach zuviel. Zuviel Sex, zu viele Worte wie „Titten“ und englische Ausdrücke etc., die die Mädchen auch auf sich selbst anwenden, zu viel Drama, zu viele Geheimnisse, zu krasse Aktionen, zu viel Körperlichkeit… Als ich unter dem Klappentext das Wort „Krimi-Soap“ gelesen habe, war das wie die Faust aufs Auge: Das trifft es! Auch das Sex ein großes Thema beim Erwachsenwerden spielt ist klar, aber der Umgang damit war hier für mich alles andere als realistisch. Die Personen sprechen und denken hier für mich zu übertrieben und teils beinahe pornografisch. Manchmal habe ich mich gefragt ob das die Vorstellung des männlichen Autors ist, wie Mädchen sind. Für mich alles andere als passend.

Nichts desto trotz hat das Buch eine gewisse Sogwirkung, indem man dem Mordtag immer näher kommt. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, auch wenn der Schreibstil mich eher abgeschreckt hat. Es gibt wenig Lockerheit, Humor, Freundschaftsmomente etc. Es ist düster, hoffnungsbefreit, misstrauisch und endgültig. Ziel: Verlust und Mord. Entsprechend enttäuscht war ich, als man trotzdem am Ende noch nicht mal wusste, wer das Opfer ist. Erst in Band 2 kommen wir dem ganzen wirklich näher. So gab es hier vor allem viel Teenie-Drama, Schulalltag, Geheimnisse, Entfremdung und Sex-Gerede (sowohl Homo-, als auch Heterosexuell). Interessant war es aber bestimmte Situationen aus mehreren Sichten hintereinander wahr zu nehmen, ohne allzu große Dopplungen zu erleben. Vor jedem größeren Abschnitt im Buch findet sich außerdem ein Auszug aus einem bekannten Song, auf dem auch im Kapitel Bezug genommen wird. Sehr atmosphärisch.





》FAZIT:

Spannende Grundidee, interessanter Buchaufbau, aber viel zu viel Tennie-Drama, Sex-Gerede, Soap-Plots, Anzüglichkeiten, Ausdrücke wie „Titten“ etc. Ich werde auf jeden Fall noch Band 2 lesen, bin allerdings nicht wirklich überzeugt.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2021

Hörbuchversion: Kann man machen, muss man aber nicht…

Die Drachenschwestern
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》INHALT:

In Kajas Leben scheint alles den Bach hinunter zu gehen: Ihr Freund ist ein intriganter Betrüger, ihr Job entwickelt sich zu einem einzigen Drama und dazu wird sie seit Neustem von einem blau ...

》INHALT:

In Kajas Leben scheint alles den Bach hinunter zu gehen: Ihr Freund ist ein intriganter Betrüger, ihr Job entwickelt sich zu einem einzigen Drama und dazu wird sie seit Neustem von einem blau schillernden Drachen auf Schritt und Tritt verfolgt. Eine Drache?! Gibt es die überhaupt? Und wenn ja, wie wird man sie wieder los?

Zwischen Streitereien mit Drachen und dem Versuch ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, versucht sie der Liebe aus dem Weg zu gehen und mafiöse Machenschaften aufzudecken, lernt sie zum Glück ihre Drachenschwestern kennen…



》EIGENE MEINUNG:

Beginnen wir doch mit dem Besten des Hörbuches, dem Cover. Dieses empfinde ich sowohl farblich als auch inhaltlich als sehr ansprechend. Der Drache ist so bildlich wunderbar vorstellbar und auch die in der Geschichte mehrfach beschriebenen, glitzernd-blauen Schuppen! Die Folgebände der Reihe passen sich in ihrer Gestaltung gut an.

Die Hörbuch-Version ist ungekürzt, ganze 15 Stunden und 54 Minuten lang, aber angenehm gesprochen von Karoline Mask von Oppen. Allerdings konnte mich das Ganze sprachlich absolut nicht überzeugen. Abgesehen von zahlreichen Wiederholungen und Wortdopplungen, finde ich gerade die Dialoge eher schwach. Die Handlung wird durch völlig unnötige Füllhandlungen (genaue Beschreibung von Kochrezepten etc.) langatmig und beinahe langwierig zu verfolgen… Das Genre „Fantasy“ ist für mich nicht passend, da zwar ein Drache im Buch vorkommt, dieser aber eher eine Art Schutzengel-Funktion einnimmt und weiter nichts aus dem Genre Fantasy erscheint. Der Drache hätte ebenso gut ein sprechender Hund oder ein Geist oder Ähnliches sein können.

Der Rest der Geschichte ist eher ein Frauenroman, bei dem es Anfangs nur um Kaja, später noch um zwei weitere Frauenfiguren und deren Leben geht. Dabei werden viele Handlungsstränge eröffnet und nur wenige beendet. Einen gemeinsamen „Auftrag“ oder Ähnliches gibt es nicht. Kaja ist gerade zu Beginn eine furchtbar naive und dazu noch unsympathische Protagonistin. Vom Auftauchen des Drachen ist sie nicht überrascht, sondern nur genervt. Was dazu führt, dass sie das arme Kerlchen dauerhaft anfaucht und all ihre Übel- und Wechsellaunigkeit an ihm auslässt. Das war wirklich nur schwer zu ertragen. Sobald die beiden weiteren weiblichen Charaktere ins Spiel kommen (die zweite erst spät im Laufe des Buches), wird es etwas besser mit ihr. Diese sind mir auch grundsätzlich sympathischer.

Dazu wird noch ein Handlungsfeld in Sachen Liebe aufgemacht und hier soll ein dauerhaftes Knistern zu spüren sein. Dies kam allerdings weder aus Sicht von Kaja, noch aus dem immer wieder eingestreuten Blickwinkel ihres Love-Interests bei mir an. Die Schmetterlinge-im-Bauch-Beschreibungen fand ich eher kindisch und das Anhimmeln ebenso. An einigen Stellen im Buch sind allerdings humorige Parts verbaut, die mir noch am meisten Freude bereitet haben. Viele davon haben mit Lance, dem Drachen, zutun – dieser ist wirklich sympathisch.

Der Part des Buches, der sich in Richtung Ermittlungen und den im Klappentext beschriebenen „mafiösen Machenschaften“ dreht, war mir dann eigentlich fast zuviel. Mir ist bewusst, dass dadurch nochmal Spannung und ein Finale in die Geschichte gebracht werden sollten, aber vielleicht wäre weniger hier mehr gewesen. Eine komplexe Handlung und Tiefgang habe ich vergeblich gesucht. Es plätschert so dahin. Die weiteren Bände der Reihe behandeln dann wohl die Leben der anderen Drachenschwester.



The Dragon Sisters Trilogy:

1. Die Drachen-Schwestern

2. Das Drachenkind

3. Das Drachenpferd

(4. Das Drachenmädchen)



》FAZIT:

Nette Grundidee, mäßige Umsetzung, keine wirkliche Fantasy, langatmiger Schreibstil. Kann man hören, muss man aber nicht – und wenn dann braucht man (bei beinahe 16 Stunden Laufzeit) einen langen Atem.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Nicht sehr zauberhafte Vorgeschichte zum Roman „Practical Magic“ („Zauberhafte Schwestern“ mit Nicole Kidman und Sandra Bullock)

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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》INHALT:

New York, Anfang der 60er Jahre. Franny, Jet und Vincent Owens sind keine gewöhnlichen Kinder, denn sie entstammen einer Familie von Hexen: Die schöne Franny hat blasse Haut und, passend zu ihrem ...

》INHALT:

New York, Anfang der 60er Jahre. Franny, Jet und Vincent Owens sind keine gewöhnlichen Kinder, denn sie entstammen einer Familie von Hexen: Die schöne Franny hat blasse Haut und, passend zu ihrem Temperament feuerrote Haare. Jet ist sensibel und kann Gedanken lesen, und der charismatische Vincent verfügt schon in jungen Jahren über eine überwältigende Anziehungskraft auf das andere Geschlecht. Alles riecht nach Ärger, und dass die drei das magische Talent ihrer Vorfahren geerbt haben, macht die Sache nicht besser.

Von Beginn an gibt ihre Mutter Susanna ihren Kindern deshalb ein paar Regeln mit auf den Lebensweg: keine Spaziergänge bei Mondschein, keine roten Schuhe, keine schwarze Kleidung, keine Katzen oder Krähen im Haus, und das Allerwichtigste: »Verliebt euch nie, niemals!«

Doch Franny, Jet und Vincent sind jung und voller Tatendrang: Natürlich werden sie jede einzelne Regel brechen – und mit den Folgen leben müssen.



》EIGENE MEINUNG:

Lange ist mir eine Rezension nicht mehr so schwer gefallen, weswegen ich auch den Original-Klappentext dafür übernehme. Mit diesem hat es nämlich angefangen, dass ich mir für die Geschichte etwas ganz anderes vorgestellt, als ich dann bekommen habe. Weiter macht damit der deutsche Untertitel „Eine zauberhafte Familie“. Ich dachte an eine schöne Hexen-Erzählung im aufregenden New York der 60er, an Leichtigkeit, an Magie, Spannung, Jugendfantasy und natürlich Liebe. Es wäre jedoch besser gewesen ich hätte mich auf den letzten Satz konzentriert: „…mit den Folgen leben müssen.“ Denn so fühlt sich der Roman für mich an. Immerwährende Folgen müssen ertragen werden und von Charmed und Cassandra Clare (vom Verlag gezogene Vergleiche) war für mich nichts zu spüren – weder in Sachen Magie, noch Humor oder positiven Erlebnissen. Deborah Harkness kommt da vom Realismus schon eher hin…

Aber von Beginn an: Das Cover ist mir als untypisch für das Thema ins Auge gestochen und konnte mich mit den gedeckten Farben und feinen Details begeistern. Das Buch ist in 5 große Abschnitte, und dabei viele kleinere Absätze, unterteilt.

Bereits der Schreibstil machte mir den Einstieg in die Geschichte jedoch sehr schwer. Er schafft für mich absolut keinen Zugang zu den Charakteren und wirkt bis zum Schluss eher wie ein Bericht über die Geschehnisse. Die Sicht auf die einzelnen Figuren wechselt zwar, bleibt jedoch ohne roten Faden. Gerade gegen Ende gibt es Zeitsprünge von etwa 20 Jahren, die für mich in der Schnelle nicht nachvollziehbar waren. Orte und Gebäude wurden gut beschrieben. Von der Magie hätte ich gerne noch wesentlich mehr erfahren und die Figuren sind mir bis zum Schluss teils nicht ganz zugänglich geworden.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich angelegt, aber gerade zu Beginn sehr distanziert und auch wenig sympathisch. Erst nach und nach habe ich zu ihnen einen mehr oder weniger guten Zugang gefunden. Eigentlich finden sich hier zauberhafte Eigenschaften wie die Verbindung zu Vögeln, tierische Vertraute, Hellsichtigkeit, Levitation, Kräuterkunde etc. Diese bleiben aber stets Beiwerk und sorgen nur für wenige angenehme Momente. Ich habe keine Empfehlung für das Lesealter entdeckt, würde es jedoch eher für erwachsene Leser angeben. Drogen, Sex mit Minderjährigen, tragische Verluste. Lustig geht es hier fast nie zu.

Die Erzählung selbst verbindet eine fiktive Geschichte mit tatsächlichen Ereignissen der Zeitgeschichte, was mir gut gefallen hat. Allerdings ist sie mir persönlich viel zu düster, unheilvoll, teils hoffnungslos. Der Verlust von geliebten Personen hängt dauerhaft wie ein Damoklesschwert über den Geschwistern. Das sorgt zwar durchaus für einen weichen Spannungsbogen, mir fehlten allerdings humorvolle, erholsame, zauberhafte und auch erklärende Passagen. Einen richtigen Showdown oder eine Lösung für das alles bestimmende Problem gibt es nicht. Der Lesefluss entstand bei mir eher durch den Wunsch zu erfahren wie die Geschichte endet.

Das Ende des Buches zeigt, dass es sich hierbei nur um die Vorgeschichte zum, bereits verfilmten, Roman „Practical Magic“ handelt. Ich werde die Reihe jedoch nicht weiterverfolgen. Für mich gab es hier kein Eintauchen in eine Welt der Magie.



Vorgeschichte:

Magic Lessons

The Rules of Magic

Hauptgeschichte:

1. Practical Magic

2. The Book of Magic





》FAZIT:

Distanzierter Schreibstil, der mir den Zugang zu den Charakteren oft verwehrt hat und einen roten Faden vermissen ließ. Düstere, melancholische, verhängnisvolle Geschichte mit wenig Zauberhaftem, Leichtigkeit oder Freude.

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