Auch der dritte und finale Band der „SoHo Love“-Reihe war wieder toll! Eine großartige Reihe fand nun einen gebührenden Abschluss.
Bei „Play&Pretend“ handelt es sich um den dritten und zugleich auch finalen Band der „SoHo-Love“-Reihe. Beide Vorgängerbände erwiesen sich für mich als Lesehighlight, weshalb ich sehr darauf hoffte, dass ...
Bei „Play&Pretend“ handelt es sich um den dritten und zugleich auch finalen Band der „SoHo-Love“-Reihe. Beide Vorgängerbände erwiesen sich für mich als Lesehighlight, weshalb ich sehr darauf hoffte, dass auch der letzte Teil dieser Reihe mich wieder mal komplett „abholte“ und überzeugte. Und so viel sei vorab schon mal gesagt: Das tat er!
Auch dieses Buchcover weist wieder eine schlichte Aufmachung auf und ist daher perfekt auf die Cover der beiden Vorgängerbände abgestimmt. Auch hier findet sich im Cover wieder eine gewisse „Unruhe“, die durch den „Farbstrudel“ vermittelt wurde. Diese Unruhe fand sich letztlich auch im Buch in Form von spannenden Szenen und eingebautem Drama wieder.
Bevor ich näher auf die Charaktere, den Inhalt sowie das Setting eingehen werde, komme ich in meiner Rezension zunächst nochmal kurz auf den Schreibstil der Autorin zu sprechen. Dieser war - wie nicht bereits anders von den beiden Vorgängerbänden gewohnt - flüssig, gefühlvoll und äußerst detailliert.
Nun kommen wir zu den Charakteren. Briony haben wir ja bereits schon in den ersten beiden Bänden kennenlernen dürfen. Sie leidet unter starken Selbstzweifeln, die ebenfalls die Ursache für ein geringes Selbstwertgefühl und eine gewisse Form von „Selbsthass“ sind. Auch wenn sie sich persönlich wenig zu mögen schien, nahm ich sie als sehr aufgeschlossene, herzliche und wirklich sympathische Persönlichkeit wahr. Man spürt ihre Liebe für das Theater und freut sich auch, dass sie mit soviel Herzblut bei der Sache ist, hat jedoch zu gleich auch Sorge, dass diese Branche für Briony‘s zartbesaitete Persönlichkeit Gift sein könnte. Denn diese Branche birgt - wie viele andere Branchen in der Unterhaltungsindustrie auch - körperliche und seelische „Krankmacher“. Zum einen wäre es der enorme Druck verbunden mit den extrem hohen Leistungsanforderungen, die sich sehr stark auf die mentale Gesundheit auswirken können. Selbstzweifel, Depressionen, Essstörungen sind leider häufig die Folgen. Briony kämpft jeden Tag aufs Neue gegen ihre Selbstzweifel und ihre psychischen Probleme. In Tilda hat sie nicht nur eine herzensgute und fürsorgliche Freundin sondern auch eine Vertrauensperson, die ihre Ängste und Sorgen kennt und sie so gut wie möglich unterstützt. Das kann man von Briony‘s Eltern wiederum nicht behaupten. Diese neigen dazu alle unschönen und belastenden Situationen und Probleme einfach unter den Tisch zu kehren und sie somit vehement zu verdrängen. Kein Wunder also, dass u.a. diese „Eigenschaft“ für das schwierige Verhältnis zwischen ihr und ihren Eltern verantwortlich ist. Schließlich sollten Eltern doch für ihre Kinder da sein und ihnen bei Sorgen und Ängsten stets zur Seite stehen. Auf die Unterstützung ihrer Eltern wartet Briony’s vergeblich. Zudem kommt hinzu, dass sie bei ihren Eltern immer nur an zweiter Stelle stand. Ihre Zwillingsschwester schien nicht nur die Nummer 1 für ihre Eltern zu sein sondern vor allem die perfekte Vorzeigetochter, während sie wiederum den Eindruck hatte, dass schwarze Schaf der Familie zu sein.
Sebastian erlebte einen großen Verlust, der ihn stark aus der Bahn geworfen hat. Es bereiten ihm zudem viele Probleme Kummer und sind nicht nur Auslöser für seine Depression sondern tragen auch maßgeblich die Schuld daran, dass er an der RADA eine Ehrenrunde drehen muss. Sebastian‘s Charakter ist alles andere als perfekt und weist einige Ecken und Kanten auf. Diese Darstellung finde ich persönlich auch wirklich gut, denn kein Mensch ist perfekt! Jeder Mensch hat sein ganz eigenes Päckchen zu tragen. Er wurde von schönen sowie auch unschönen Erlebnissen in seiner Persönlichkeit und seiner Art zu leben, geprägt.
Inhaltlich gilt ganz kurz und knapp zu sagen, dass die Autorin die gesamte Handlung über zu keiner Zeit den roten Faden aus dem Auge verliert. Dieser „Enemies To Lovers“-Roman überzeugte nicht nur die tolle Darstellung der emotionale sowie sexuellen Spannung, die zwischen den Protagonisten herrschte, sondern auch durch den stets respektvollen Umgang mit den im Roman angesprochenen, ernsten Themen (Esstörung, psychische Erkrankungen,…).
Die Autorin präsentierte uns mit „Play&Pretend“ eine wirklich authentische, herzergreifende Geschichte.
Info: Alle Teile der „SoHo-Love“-Reihe können aufgrund ihrer jeweils in sich abgeschlossenen Handlungen unabhängig voneinander gelesen werden. Ich würde dennoch jedem raten die chronologische Reihenfolge einzuhalten.
Fazit: Auch der dritte und finale Band der „SoHo Love“-Reihe war wieder toll! Er beinhaltete ein Wechselbad an Gefühlen. Von „zu Tränen gerührt“ bis zu „in freudiger Erwartung“ war wirklich alles dabei! Eine großartige Reihe fand nun einen gebührenden Abschluss. Ihr sollte euch die Geschichten der drei Mädels und Jungs wirklich nicht entgehen lassen.
Anmerkung: Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals beim Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars bedanken. Diese Tatsache beeinflusste meine Meinung jedoch keinesfalls!