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Veröffentlicht am 09.09.2021

Spannendes Buch im Buch!

The Nothing Man
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Ein Buch in einem Buch - Das ist The Nothing Man von Catherine Ryan Howard aus dem Rowohlt Verlag.

Der Nothing Man hat vor über 20 Jahren letztmals zugeschlagen. Nur die 12jährige Eve Black hat überlebt. ...

Ein Buch in einem Buch - Das ist The Nothing Man von Catherine Ryan Howard aus dem Rowohlt Verlag.

Der Nothing Man hat vor über 20 Jahren letztmals zugeschlagen. Nur die 12jährige Eve Black hat überlebt. Sie schreibt nun ein Buch über ihn und seine vorausgegangenen Taten als auch über sich selbst, wie es ihr in all den Jahren ergangen ist. Das Buch beginnt mit "Ich war das Mädchen, das den Nothing Man überlebte. Jetzt bin ich die Frau, die ihn fassen wird." Ob ihr das gelingen wird..... Jim Doyle, der Nothing Man, arbeitet nun als Security in einer Mall, als er das Buch bei einer Kundin entdeckt und es zu lesen beginnt. Und hier wechseln sich die beiden Bücher ab. Wir lesen das Buch mit Jim über ihn als Nothing Man. Und dann erfahren wir wie Jim auf die jeweiligen Passagen regiert, denkt und fühlt. Er erkennt, wie gefährlich das Buch und Eve für ihn werden kann. Er will sie töten, sie will ihn fassen. Die beiden Charaktere sind wunderbar authentisch ausgearbeitet. Das Buch nimmt dabei immer mehr an Fahrt auf und wird zum Schluß hin spannend. Diese Geschichte ist sehr gut aufgebaut und in sich stimmig. Selbst die Danksagung im Buch von Eve Black ist vorhanden.

Ein absolut empfehlenswerter Thriller aus einer anderen, jedoch sehr interessanten Perspektive. Dem Thriler gebe ich 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Komplexer, tiefgehender Auftakt einer Trilogie!

Geiger
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Nichts ist wie es scheint. Hinter einer schönen Fassade kann das Grauen lauern. Keiner weiß, was der andere hinter seiner Stirn denkt, tut oder fühlt. Alles wird verschleiert, alles ist geheim. Geheim ...

Nichts ist wie es scheint. Hinter einer schönen Fassade kann das Grauen lauern. Keiner weiß, was der andere hinter seiner Stirn denkt, tut oder fühlt. Alles wird verschleiert, alles ist geheim. Geheim und gefährlich. Daher ist es auch überaus überraschend und verwunderlich, als der über 80-jährige Stellen Broman, ein ehemals sehr beliebter schwedischer Fernsehmoderator kurz nach dem Besuch seiner beiden Töchter Lotta und Malin und deren Ehemännern und Enkelkindern erschossen aufgefunden wird. Wer konnte das Onkel Stellan, so wurde er von allen liebevoll genannt, antun? Die ermittelnde Polizeikommisssarin Anna ruft Kommissarin Sara Nowak an, die zwar bei der Sitte arbeitet, aber in ihren Kindertagen bei den Bromans aufgewachsen war. Stellans Ehefrau Agneta ist verschwunden. Wurde sie entführt? Wer steckt dahinter?

Der Leser weiß gleich zu Beginn, dass Agneta ihren Mann erschossen hat. Aufgrund eines kurzen Anrufs, in dem der Anrufende lediglich „Geiger?“ fragte. Das war für Agneta das Stichwort. Sie holt aus einem Versteck eine Waffe und erschießt ihren Mann Stellan und begibt sich auf eine lange Zeit vorbereitete Flucht mit einem Ziel, ihren Auftrag auszuführen. Die Polizei tappt im Dunklen. Doch nach und nach entwickelt sich eine sehr umfangreiche und verwickelte Story, die seines gleichen sucht. Stichworte sind hier einerseits Spionagetätigkeiten, DDR, IM, KGB, Säpo, BND. Zum anderen mir bislang unbekannte Begriffe wie Fulda Gap und Stay put. Vergrabene Bomben, Atombomben, Kalter Krieg, Zerstörung Deutschlands in einem Szenario 3.Weltkrieg. Des weiteren sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen, Erpressungen etc. . Daneben aber auch sehr tief gehende und überraschende Informationen rund um Sara, ihre Vergangenheit, ihren Job, in dem sie oft die gesetzlich gesteckten Grenzen überschreitet und ihrer Familie.

Die verschiedenen Handlungsstränge werden sehr gut aufgelöst. Mir hat sehr gut gefallen, mit welcher Akribie und Genauigkeit der Autor uns Leser hier in diese verschiedenen Ebenen und Geschehnisse eintauchen lässt. Dem ein oder anderen ist das vielleicht zu viel. Mit hat das aber sehr gut gefallen. Dann dadurch konnte ich die Geschehnisse, Ereignisse und die Charaktere der Protagonisten viel besser einschätzen. Der Schreibstil ist angenehm. Für das Buch sollte man sich aber schon Zeit lassen. Die Geschichte wird zum Schluss hin immer spannender.

Geiger ist das Debüt dieses Autors und der Auftakt einer Trilogie. Ich freue mich sehr auf die Folgebände.

Dem Buch gebe ich 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Spannendes Erstlingswerk!

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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Mit „Jigsaw Mann – Im Zeichen des Killers“ hat Nadine Matheson ihren ersten Thriller vorgelegt – und er ist überaus gut gelungen.

In London werden von zwei Personen an unterschiedlichen Stellen Leichenteile ...

Mit „Jigsaw Mann – Im Zeichen des Killers“ hat Nadine Matheson ihren ersten Thriller vorgelegt – und er ist überaus gut gelungen.

In London werden von zwei Personen an unterschiedlichen Stellen Leichenteile gefunden. Schnell werden Erinnerungen wach an den berüchtigten „Jigsaw Man“ Peter Olivier, der ebenfalls mehrere Menschen tötete und verstümmelte. Doch dieser sitzt im Hochsicherheitsgefängnis ein, nachdem Detective Inspector Anjelica Henley ihn vor Jahren geschnappt hatte. Dabei wurde sie von diesem verletzt, und so verrichtet sie Schreibtischarbeit in der SCU, der Londoner Serial Crime Unit. Sie wird erneut mit den Ermittlungen betraut, an ihre Seite wird der Neuling TDC Salim Ramouter zur Seite gestellt. Und als dann auch noch der Jigsaw Man ausbricht, überschlagen sich die Ereignisse….

Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Der Schreibstil war sehr flüssig und angenehm. Jedes einzelne Kapitel war wieder in weitere Abschnitte gegliedert und endeten sehr oft mit einem kleinen Cliffhangar. Mir persönlich gefallen kurze Kapitel immer gut, man hat dann immer die Möglichkeit, spontan das Buch zu unterbrechen. Hier jedoch habe ich viele Abschnitte hintereinander weg gelesen. Es war einfach zu gut. Zwischenzeitlich habe ich den Thriller dann auch als Hörbuch gehört, so kam ich schneller voran.
Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Henley und insbesondere Ramouter als Neuling, der sich gut in die Ermittlungen einbringt und gute Ermittlungsansätze zeigt, haben mir gut gefallen. Ihre Kollegen Pellacia und Stanford ebenfalls. Wohl von der Autorin beabsichtigt, fand ich den Ehemann von Anjelica und seine Mutter nicht sympathisch.

Kurzfristig gab es im Mittelteil einen leichten Spannungsabfall. Aber ab Kapitel 75 war die Spannung unerträglich. Selten habe ich so nervenzerreisende Abschnitte gelesen.

Ich kann das Buch jedem empfehlen. Es bekommt von mir 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Emanzipation 1953 in Deutschland!

Neuleben
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Mit „Neuleben“ hat Katharina Fuchs an ihren wunderbaren Roman „Zwei Handvoll Leben“ angeschlossen – und ich muss gleich sagen, dass ihr das erneut sehr gut gelungen ist. Während im Vorgänger ihre beiden ...

Mit „Neuleben“ hat Katharina Fuchs an ihren wunderbaren Roman „Zwei Handvoll Leben“ angeschlossen – und ich muss gleich sagen, dass ihr das erneut sehr gut gelungen ist. Während im Vorgänger ihre beiden Großmütter Anna und Charlotte im Mittelpunkt standen, sind es nun ihre Mutter Gisela und ihre Tante Therese.

Der Roman umspannt die beiden Nachkriegsjahre 1953 und 1954 und spielt vorwiegend in Berlin. Es ist eine Zeit der Aufbruchsstimmung und des deutschen Wirtschaftswunders, zumindest im westlichen Teil Berlins und Westdeutschland, in die uns die Autorin entführt. Der Krieg ist vorbei, es geht wieder aufwärts. Aber das gesellschaftliche Leben ist noch immer von althergebrachten Lebensgrundsätzen geprägt, der Mann arbeitet, die Frau ist Hausfrau und versorgt die Kinder. In diesem Umfeld agieren nun Gisela und Therese und müssen sich mit vorherrschenden Konventionen auseinandersetzen, dagegen ankämpfen, sich arrangieren. Gisela ist eine gelernte Schneiderin und träumt davon, selbst Mode zu entwerfen, neue Kleider, moderne Blusen, Hosen und mehr. Doch der Traum scheint nur ein Traum zu bleiben. Es ist ein weiter und mühsamer Weg. Im Gegensatz zu heute benötige die Ehefrau damals noch die Zustimmung des Ehemanns, eine Arbeitsstelle anzutreten. Der im Grundgesetz verankerte Gleichheitsgrundsatz musste noch mit Leben erfüllt werden. Auch Therese hat es nicht leicht. Sie leidet noch immer sehr stark unter ihrem Gesicht, das „schief“ ist aufgrund einer nicht behandelten Mittelohrentzündung während ihrer Kindheit. Noch tiefgreifender sind jedoch die traumatischen Ereignisse aus dem Jahr 1944. Sie studiert Rechtswissenschaften und möchte unbedingt in die Justiz und Richterin werden. Doch in der Uni muss sie sich nicht nur gegenüber Kommilitonen wehren, sondern gerade auch die Demütigungen ihres Zivilrechtsprofessors erdulden und ertragen. Unvorstellbar damals, dass eine Frau Jura studiert. Es wird alles versucht, sie aus diesem Studium zu vertreiben.

Immer abwechselnd werden die Geschichten von Therese und Gisela forterzählt, ab und an werden einige Kapitel aber auch Felix, Giselas Mann, und Anna gewidmet. Felix und seine Freunde betreiben in dieser Zeit sehr gefährliche Schmugglergeschäfte, sie sind dabei oft auch in der DDR bzw. Ost-Berlin. Die Stasi beobachtet alle Geschäfte von Felix und so gerät er schnell in höchste Gefahr, als er von der Stasi und deren Hintermännern, zu denen auch Felix Bruder Klaus gehören, gejagt und gefangen genommen wird. Im Roman wird auch der Aufstand in der DDR im Juni 1953 kurz thematisiert, wobei ich mir an dieser Stelle etwas mehr von den Geschehnissen gewünscht hätte. Aber das tut dem Buch keinen Abbruch.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es schließt sich nahtlos an den Vorgänger an. Katharina Fuchs schreibt sehr flüssig, angenehm, unaufgeregt und einfühlsam und an den erforderlichen Stellen wird es auch spannend. Ich kann das Buch jedem hier empfehlen, der sich für Familiengeschichten und die damalige Zeit interessiert.

Und so bekommt es von mir 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Der Sensenmann kommt!

Elbfang
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Es handelt sich hier bereits um den fünften Fall der mir auf Anhieb sehr sympathischen Ermittler aus dem fiktiven Ort Kophusen. Der Chef Goldberg stößt ein wenig später zum Ermittlerteam hinzu, da er zunächst ...

Es handelt sich hier bereits um den fünften Fall der mir auf Anhieb sehr sympathischen Ermittler aus dem fiktiven Ort Kophusen. Der Chef Goldberg stößt ein wenig später zum Ermittlerteam hinzu, da er zunächst noch persönliche Probleme klären muss. Das fand ich sehr interessant, dass ein so „alter Hase“ sich trotz seiner Lebenserfahrung so sehr von Gefühlen leiten lässt. Aber auch Chefs eines Kommissariats sind halt einfach nur Menschen. Die beiden weiteren Beamten Hauke und Peter haben die Ermittlungsarbeit zwar vorangetrieben, waren aber froh als ihr Chef sie später unterstützt. Nicht, dass es sich um Dummdödel gehandelt hat, sondern weil die Ermittlungsarbeit und die Suche nach dem Mörder sich als schwierig erweist.

Die Ermittlungsarbeit ist gut dargestellt und sehr gut gelungen. Besonders gut gefallen haben mir aber die Dialoge zwischen den Beteiligten. Hier fließt sehr viel gesunder Humor in diesen spannenden Krimi hinein. Beide Kommissare keifen sich gegenseitig an, der eine weiß immer alles besser als der andere. Das hat die Autorin wirklich sehr lebhaft dargestellt und mir oft ein Lachen an vielen Stellen entlockt. Mit viel Vergnügen habe ich diese Passagen gelesen. Daneben werden auch die persönlichen Probleme der beiden Kommissare in wohl und gut dosierter Form dargestellt. Die Charakterentwicklung ist gut gelungen. Die 300 Seiten sind bei diesem leichten und angenehmen Schreibstil der Autorin schnell gelesen.

Ein Krimi, der mich gut unterhalten hat, spannend und humorvoll.

Ich gebe dem Buch daher sehr gerne 4,5 von 5 Sternen.

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