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Veröffentlicht am 01.02.2022

Im Geheimdienst ihrer Majestät

Der Spion der Königin
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"Der Spion der Königin" ist ein historischer Roman von Oliver Clements. Alles beginnt mit der Bartholomäusnacht im August 1572 in Paris. Der englische Diplomat Francis Walsingham muss ein wichtiges Dokument ...

"Der Spion der Königin" ist ein historischer Roman von Oliver Clements. Alles beginnt mit der Bartholomäusnacht im August 1572 in Paris. Der englische Diplomat Francis Walsingham muss ein wichtiges Dokument schnellstens außer Lande schaffen und Elizabeth I. zuspielen. Doch es erreicht nicht sein Ziel und so soll der Gelehrte John Dee es heimlich wiederbeschaffen. Parallel dazu sitzt Mary Stuart im Tower und hofft auf ihre Befreiung und den Umsturz. Soweit die Rahmenbedingungen für diesen historischen Roman, der durchaus vielversprechend beginnt. Der Leser erlebt aber dabei mehrere Perspektiven- und Ortswechsel die lange Zeit irgendwie zusammenhanglos nebeneinander herlaufen. Erst spät führen diese zusammen, aber doch bleibt manches auf der Strecke oder fällt hinten runter. Der Autor wollte sicherlich eine spannende Spionagegeschichte in der Zeit des 16. Jahrhunderts plazieren, aber leider gelingt dies nur stellenweise. John Dee bleibt als Protagonist eher blass und von Francis Walsingham hätte ich mir mehr Finesse am englischen Hof erwünscht. Gerade das Intrigenspiel rund um die Geheimnisse arbeiten einfach andere Autoren viel besser heraus. Hier bleibt Oliver Clements zu oberflächlich mit dieser Geschichte. Das Aufsetzen des englischen Geheimdienst und John Dee als 007 ist am Ende dabei eher ein Brüller. Zwar baute Francis Walsingham ein englisches Spionagenetz auf, aber John Dee als Vorläufer von James Bond scheint mir etwas hoch gegriffen. Der "Spion der Königin" verspricht einiges auf seinem Klappentext, kann aber dann während des Lesens des Romans die Messlatte nicht auf hohem Niveau halten. Zusammenfassend teils spannend, aber nicht mitreißend.

Veröffentlicht am 29.09.2021

Die Eberhofer-Frauen auf besonderen Pfaden

Rehragout-Rendezvous
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"Rehragout-Rendevous" ist der elfte Band der Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Als der Bürgermeister von Niederkaltenkirchen sich im Skiurlaub einen Beinbruch zuzieht und erst mal vor Ort im Krankenhaus liegt, ...

"Rehragout-Rendevous" ist der elfte Band der Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Als der Bürgermeister von Niederkaltenkirchen sich im Skiurlaub einen Beinbruch zuzieht und erst mal vor Ort im Krankenhaus liegt, sieht Susi als seine Vertretung ihre ganz große Karrierechance. Ihr Umfeld muss damit erst mal zurechtkommen. Aber auch die Oma beschließt von heute auf morgen ihre Aufgaben im Haushalt aufzugeben und ab sofort nur an sich zu denken. Wäre dies nicht alles schon schlimm genug für den Franz, nervt ihn auch noch die Mooshammer Liesl mit einer Vermisstenanzeige. Um es vorneweg zu sagen, dieser elfte Band hat so gut wie nichts mit einem Krimi zu tun. Aber natürlich sind die Fälle in dieser Reihe oftmals schmückendes Beiwerk, denn die Reihe lebt von der Komik der Figuren. Teils kommt dies auch zur Geltung, aber vieles wirkt wie eine Aneinanderreihung von solchen Szenen. Jeder der Protagonisten darf mal drankommen, aber es fehlt teilweise an einem roten Faden. Zudem ist der Franz Eberhofer diesmal fast ausschließlich am sinnieren über seine Susi, die Oma, den Rudi oder seine Grundversorgung beim Metzger Simmerl. Zum einen sind dabei durchaus sehr lustige Szenen entstanden, die einem wieder Vergnügen bereiten, zum anderen aber plätschert die Story auch nur so dahin. Dies hinterlässt einen als Leser mit einem zwiespältigen Gesamteindruck über diesen Band zurück. Aber die Entstehung dieses neuen Band ist auch in eine Zeit hineingefallen, die für die Autorin Rita Falk privat sehr schwer war. In ihrem berührenden Nachwort gibt sie dem Leser hier Einblick. Dahingehend ist es vielleicht auch verständlich dass ihr Franz Eberhofer eben diesmal teils auch ein wenig nachdenklicher wirkt. In Summe durchaus ein Band der sich wieder flüssig lesen lies, aber doch dann leider zu den schwächeren der Reihe zählt.

Veröffentlicht am 09.09.2021

Der Fluch des Untergangs der Vandalen

Das Orakel des Königs
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"Das Orakel des Königs" ist der elfte Band aus der Fargo-Serie von Clive Cussler und seiner Co-Autorin Robin Burcell, die diese Reihe seit dem achten Band begleitet. Clive Cussler selbst ist leider im ...

"Das Orakel des Königs" ist der elfte Band aus der Fargo-Serie von Clive Cussler und seiner Co-Autorin Robin Burcell, die diese Reihe seit dem achten Band begleitet. Clive Cussler selbst ist leider im Februar 2020 verstorben bevor dieser Band in Deutschland veröffentlicht wurde. Das Schatzjäger-Ehepaar Sam und Remi Fargo haben das Ziel Afrika. Zum einen finanzieren sie eine Mädchenschule in Nigeria, zum anderen gibt es Probleme an einer Ausgrabungsstätte in Tunesien. Es scheint als dass Gelder der beiden unterschlagen wurden und zugleich kommen Hilfsgütertransporte zur Mädchenschule nicht an ihr Ziel. Beidem gilt es nachzugehen. Kaum in Nigeria angekommen gibt es Probleme für Sam und Remi. Nigerianische Banden überfallen erst den nächsten Transport, aber auch die Mädchenschule. Sam Fargo soll Lösegeld bezahlen für die entführten Mädchen. Als aber noch eine 1500 Jahre alte Schriftrolle ins Spiel kommt, schließt sich der Kreis zur Ausgrabungsstätte in Tunesien. Auf dieser soll ein uralter Fluch liegen, der damals das Ende der Vandalen besiegelte. Für Sam und Remi Fargo ein Abenteuer an mehreren Fronten. Im Prolog beginnt dieser Abenteuerroman in der Vergangenheit und schildert die Vorgeschichte des Fluches und des Untergangs der Vandalen, bevor es zur eigentlichen Story in der Gegenwart kommt. Diese beginnt durchaus interessant und man wartet gespannt auf die kommenden Ereignisse. Was aber temporeich beginnt, verflacht leider im Mittelteil der Geschichte und plätschert für den Leser ohne großem Tempobogen dahin. Auch wird durch die zweigeteilte Handlung für mich zu wenig Fokus auf "Das Orakel des Königs" gelegt. Über lange Strecken stehen die Ereignisse an der nigerianischen Mädchenschule im Vordergrund. Zu Schulzeiten war "Themaverfehlung" in rot angeschrieben das Stichwort. Aber zum Glück ist dies nicht bis zum Ende so und der Roman zieht auch im letzten Drittel wieder deutlich an. Dies ist auch der Moment wo man als Leser wieder flüssig durch die Seiten kommt und die Story aufmerksam verfolgt. In Summe für mich ein solider, aber teils zäher Abenteuerroman der mich nicht vollständig überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 08.07.2021

Ein bestialischer Serienmörder geht auf die Jagd

Herzschlag des Bösen
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"Herzschlag des Bösen" ist der erste Band eines Thriller-Zweiteilers von Matthias Soeder. Alles beginnt damit das die Journalistin Hanna und der Fotograf Robert zu einer Reportage in Nigeria im Rebellengebiet ...

"Herzschlag des Bösen" ist der erste Band eines Thriller-Zweiteilers von Matthias Soeder. Alles beginnt damit das die Journalistin Hanna und der Fotograf Robert zu einer Reportage in Nigeria im Rebellengebiet unterwegs sind. Dabei geraten sie in Gefangenschaft, Robert wird brutal getötet und Hanna auf's Schwerste missbraucht. Doch es gelingt die Befreiung und sie kehrt nach Deutschland zurück. Zugleich ist der Pilot Jens Bachmann als Pilot rund um die Welt unterwegs. Hanna und er lernen sich in Frankfurt kennen und lieben. In weiteren Handlungssträngen lernt der Leser den kaltblütigen Psychopathen Igor Poljakow kennen, der seine Gewaltfantasien beim bestialischen Töten seiner Opfer auslebt und darüber hinaus zwei Stellvertreter, die ebenfalls voll Unzufriedenheit und teils Hass sind. Zum einen der Copilot von Jens Bachmann und zum anderen der Stellvertreter des K11 der Frankfurter Kripo. Matthias Soeder bietet dem Leser eine Masse von einzelnen Handlungssträngen, bei denen der Leser teils immer wieder gefordert ist, wie diese miteinander verwoben sind. Die Gewaltszenen sind dabei teils sehr heftig und exzessiv beschrieben, absolut nichts für zarte Gemüter. Teilweise so exzessiv, dass sie einer flüssigen Story entgegenwirken. Obwohl einige Zusammenhänge schnell klar sind, gehen andere Handlungsstränge teilweise unter. Es bleiben Fragezeichen als Leser auf was der Autor letztendlich hinauswill. Und so bleibt leider ein wenig der Eindruck, dass zuviel in die Geschichte hineingepackt wird und der Kern der Story darunter leidet. Mich konnte dieser Thriller daher nicht ganz überzeugen, ich hätte mir mehr Konzentration auf's Wesentliche gewünscht.

Veröffentlicht am 05.05.2021

Tödliche Geiseldrama vor kaiserlichen Gebeinen

Tod in der Kaisergruft
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"Tod in der Kaisergruft" ist der achte Band aus der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. In der Kaisergruft in Wien kommt es zu einer Geiselnahme mit tödlichem Ausgang. Am Ende stehen drei Tote, darunter ...

"Tod in der Kaisergruft" ist der achte Band aus der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. In der Kaisergruft in Wien kommt es zu einer Geiselnahme mit tödlichem Ausgang. Am Ende stehen drei Tote, darunter eine prominente Modedesignerin und der Täter, der sich selbst richtet. Sarah Pauli ist Journalistin beim Wiener Boten und natürlich als eine der ersten mit am Schauplatz des Geschehens. Und natürlich ist erneut ihr Spürsinn geweckt, als sie über Opfer und Täter recherchiert. Denn das Motiv ist völlig unklar und so beginnt sie mehr über den Täter in dessen Familie zu ermitteln. Und je mehr sie herausfindet, umso mehr zweifelt sie an einer alleinigen Tat. Beate Maxian schickt ihre sympathische Journalistin Sarah Pauli mittlerweile zum achten Mal auf Ermittlerspuren. Wie immer hält sie dabei eine gute Balance des Berufs- und Privatlebens ihrer Protagonistin. Gerade deren Werdegang im "Wiener Boten", aber auch ihrer familiäre Entwicklung ist gewohnt angenehm zu verfolgen. Ihre kriminalistische Spürnase ist auch in diesem Band gut ausgeprägt, nur leider hatte ich diesmal sehr früh einen Täterverdacht, der sich letztendlich auch bewahrheitete. Hier wäre es schön gewesen wenn ich als Leser länger auf die falsche Fährte gelockt worden wäre. Denn dadurch empfand ich diesen Fall weniger spannend als andere aus der Reihe, ich war teilweise nur bestätigt in meinem frühen Verdacht. Nichtsdestotrotz vermittelt auch dieser Band guten Lokalkolorit von Wien und er lässt sich angenehm lesen. Dies ist dem kurzweiligen und flüssigen Schreibstil der Autorin geschuldet. Als Einzelband gesehen vielleicht nicht ganz das große Krimihighlight, aber in der Sarah-Pauli-Reihe gesehen ein stimmiger Baustein. Daher bin ich durchaus noch auf die weiteren Bände der Reihe, die ich noch nicht gelesen habe, gespannt.