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Ritja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2021

Die Geschichte konnte mich leider nicht mitreißen

Sternflüstern
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Irith zweifelt, hadert und trauert. Sie hat ihren Freund Lunis verloren und muss nun mit dem Verlust zurecht kommen. Die Autorin lässt Irith immer wieder zurückblicken - in die gute Zeit. Jedoch wunderte ...

Irith zweifelt, hadert und trauert. Sie hat ihren Freund Lunis verloren und muss nun mit dem Verlust zurecht kommen. Die Autorin lässt Irith immer wieder zurückblicken - in die gute Zeit. Jedoch wunderte es mich ein wenig, was an einem Mann, der sein Ego vor den Bedürfnissen anderer Menschen stellt, gut sein soll. Irith trauert einem Mann nach, der sie stehen lässt und irgendwann wiederkommt, der ihr Scherben schickt und rätselhafte Notizen. Er lässt kaum Nähe zu und fordert recht viel für das, was er selber gibt. Im Laufe der Geschichte lernt man noch zwei weitere Frauen kennen, die mit Lunis und später auch mit Irith verbunden sind.

Neben diesem Handlungsstrang spielt das Kunsthandwerk, Bilder aus Glasscherben und anderen Überbleibseln, eine große Rolle. Sehr ausführlich und in allen Farben werden diese Szenen beschrieben. Teilweise etwas ermüdend, da sie sich auch sehr oft wiederholen.

Ich hatte ein paar Seiten gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen. Der Text war etwas sperrig und auch die Geschichte wirkte recht unstrukturiert. Ich konnte das hohe Lob an den Verstorbenen nicht immer nachvollziehen. Sein Verhalten wäre für mich so nicht tragbar gewesen. Im letzten Drittel des Buches hätte ich mich fast verabschiedet. Wie so oft wurde im letzten Drittel das Tempo angezogen, schnell die Nebenhandlungen "abgearbeitet", damit man das Happy End ansteuern kann. Das Ende war mir einfach zu überladen, zu kitschig, zu klischeehaft.

Veröffentlicht am 31.08.2021

Zwei Tatorte in einem Krimi

Nichts als Staub
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Der Krimi von Alexander Hartung las sich wie eine Mischung aus zwei verschiedenen sonntäglichen Tatorten. Die Geschichte startete recht langsam und brauchte eine ganze Weile, um in Fahrt zu kommen. Es ...

Der Krimi von Alexander Hartung las sich wie eine Mischung aus zwei verschiedenen sonntäglichen Tatorten. Die Geschichte startete recht langsam und brauchte eine ganze Weile, um in Fahrt zu kommen. Es geschieht ein Mord, der scheinbar leicht zu zuordnen ist und dann doch nicht so richtig passt. Die Ermittler ordnen und sichten noch die Fakten. Es geht eher ruhig und gemütlich zu - fast wie bei den Ermittlern von Ballauf und Schenk.

Eine junge Streifenpolizistin jedoch fragt nach und gerät dadurch selber in die Schusslinie und wird schwer verletzt. Sie begibt sich auf die Suche nach dem Täter und sticht dabei in ein Wespennest.

Im letzten Drittel nimmt der Krimi ordentlich an Fahrt auf und erinnerte mich ein bisschen an einen Tschiller Tatort. Es wird gerannt, gejagt und geschossen. Die großen Geschosse werden aus- und der Bezug zur Realität eingepackt. Es kracht und knallt und zack ist der Fall gelöst.

Der Alina-Grimm-Thriller ist kein Thriller, eher ein Krimi. Der Autor hat einen schön zu lesenden Schreibstil und die vielen kleinen Kapitel machen es leicht durch das Buch zu gleiten. Allerdings hatte die Geschichte keine durchgehende Spannung, sondern war zwischendurch etwas langatmig. Unterhalten hat mich der Krimi trotzdem und ich würde auch noch einen zweiten Fall von Alina Grimm lesen, um zu sehen, ob sie sich weiterentwickelt.

Veröffentlicht am 27.08.2021

Keine einfache Geschichte

Junge mit schwarzem Hahn
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Es fällt mir schwer zu dieser Geschichte eine Rezension zu schreiben. Es gibt so viele begeisterte Reaktionen auf das Buch, dass ich mich frage, was ich überlesen haben könnte. Warum löste die Geschichte ...

Es fällt mir schwer zu dieser Geschichte eine Rezension zu schreiben. Es gibt so viele begeisterte Reaktionen auf das Buch, dass ich mich frage, was ich überlesen haben könnte. Warum löste die Geschichte bei mir nicht dieses Begeisterungsfeuer aus? Warum wurde ich nicht so mitgerissen und verzaubert von Martin?

Ich muss zugeben, dass ich mit dem Schreibstil nicht warm geworden bin. Die kurzen Sätze sorgten bei mir eher für Unruhe. Dadurch kam ich auch nicht so richtig in die Geschichte hinein und an den Hauptcharakter heran. Er blieb mir, trotz seiner Art und seiner guten Einstellung, fremd. Auch die doch recht strikte Trennung von Gut und Böse war für mich nicht greifbar, da es diese glatten Grenzen kaum gibt.

Eine Lesung mit der Autorin hat mir sehr geholfen, ihre Gedanken und ihre Absichten zu verstehen. Durch ihre Erklärungen konnte ich besser nachvollziehen, um sie z.B. kurze Sätze verwendet hat, warum bestimmte Figuren so und nicht anders ausgewählt wurden. Es half mir die Geschichte besser einzuordnen und somit wurde sie für mich am Ende doch noch rund, aber die große Begeisterung blieb leider trotzdem aus.

Veröffentlicht am 14.08.2021

Konnte mich leider nicht so richtig überzeugen

The Dry
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Das Debüt von Jane Harper habe ich nach dem zweiten Buch von ihr gelesen. Es konnte mich nicht so richtig mitnehmen und überzeugen. Die Geschichte fand ich gut und auch die Umgebung der Geschichte war ...

Das Debüt von Jane Harper habe ich nach dem zweiten Buch von ihr gelesen. Es konnte mich nicht so richtig mitnehmen und überzeugen. Die Geschichte fand ich gut und auch die Umgebung der Geschichte war nahezu perfekt, um ein ungutes Gefühl auszulösen. Kiewarra und die dort lebenden Menschen wurden von der Autorin so beschrieben, dass man schon beim Lesen wenig Lust verspürte, jemals dorthin zu ziehen. Die Hitze, die Trockenheit, die gereizten und ausgelaugten Charaktere hatten eine sehr bedrückende Stimmung erzeugt. Aber es fehlte über die vielen Seiten eine konstante Spannung. Phasenweise wurde es langatmig und das Tempo flaute zu sehr ab. Die kleinen Puzzleteile, um die Morde aufzuklären, waren zwar interessant, aber zu viele, um alle im Auge zu behalten. Falk schaffte es zwar die ganzen Fakten und Daten in einem Zusammenhang zu bringen, aber es schleppte sich.

Da ich das zweite Buch schon gelesen habe, kann ich jetzt sagen, die Autorin werde ich auch weiterhin lese, da ich eine Steigerung erkennen konnte. Der gute Schreibstil war bei beiden Büchern vorhanden und auch die gute Idee zur Geschichte, aber die Spannung war nur im zweiten Band ausreichend vorhanden.

Veröffentlicht am 23.07.2021

Wildtriebe auf dem Land

Wildtriebe
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Ute Mank nimmt den Lesenden an die Hand und zeigt die andere Seite des Landlebens. Weg von den glücklichen Kühen, den fröhlichen Kindern auf dem Hof und der harmonischen Großfamilie hin zu einer Familie, ...

Ute Mank nimmt den Lesenden an die Hand und zeigt die andere Seite des Landlebens. Weg von den glücklichen Kühen, den fröhlichen Kindern auf dem Hof und der harmonischen Großfamilie hin zu einer Familie, die kaum miteinander spricht und über ihre Gefühle schon gar nicht. Vieles wird allein ausgefochten, tief in sich hineingefressen und ein großer Schutzwall um sich herum aufgebaut. Bloß keine Schwäche zeigen, was werden die Nachbarn dazu sagen?

Obwohl die Frauen im gleichen Boot sitzen, obwohl sie es wissen, ändern sie nichts. Sie unterstützen sich nicht wirklich, stärken sich nicht den Rücken, sondern tragen selbst untereinander kleine Machtkämpfe aus.

Die Autorin beschreibt das Landleben so genau, so detailliert, dass man das Gefühl bekommt im Haus der Familie am Küchentisch zu sitzen. Ich bin kein Dorfkind, kenne aber das Kleinstadtleben, welches sich leider in manchen Situationen nicht so stark vom Dorfleben unterscheidet. Beklemmend, phasenweise befremdlich und traurig empfand ich so manchen Gedanken von den Protagonistinnen.

Obwohl die Geschichte ein sehr gutes Bild vom Dorfleben gezeichnet hat, konnte es mich trotzdem nicht so richtig packen. Der Schreibstil und die Erzählweise waren für mich zu zäh, zu langatmig. Es fehlte mir etwas die Dynamik (vielleicht war die Langsamkeit auch gewollt) und die Spannung.

Trotzdem, wer ein Buch über das Landleben und den Kampf um die eigene Verwirklichung lesen will, sollte das Buch mal zur Hand nehmen.