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Veröffentlicht am 09.12.2021

Ein Buch zum Wohlfühlen und Nachdenken

Montags bei Monica
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Kennt ihr den Film “Tatsächlich….Liebe”?
Nein? – Dann schaut ihn euch unbedingt an!
Ja? – Dann werdet ihr mit diesem Buch hier vermutlich viel Freude haben. Sofern ihr in mochtet, natürlich. Smile

“Tatsächlich….Liebe” ...

Kennt ihr den Film “Tatsächlich….Liebe”?
Nein? – Dann schaut ihn euch unbedingt an!
Ja? – Dann werdet ihr mit diesem Buch hier vermutlich viel Freude haben. Sofern ihr in mochtet, natürlich. Smile

“Tatsächlich….Liebe” gehört zu einem meiner Lieblingsfilme, besonders zur Weihnachtszeit. Der Vergleich zu diesem Film und der wirklich schön klingende Klappentext gaben den Ausschlag, mir das Buch doch mal genauer anzuschauen.

Sechs Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zusammengeführt von einem kleinen grünen Notizbuch. Einem Notizbuch, in dem jeder von ihnen, ganz ohne Filter und Hemmungen, aufschreibt, wie es tief in seinem Inneren aussieht – dem Projekt Aufrichtigkeit.
Monica, tough, selbstständig, mit eigenem Café – das ist das, was alle von außen wahrnehmen. In ihrem Inneren quält sie ein unerfüllter Kinderwunsch und die Sehnsucht nach einem Mann zum Ankuscheln. Julian, ein extravaganter Künstler oder doch eher ein einsamer Witwer. Oder Alice, die Mama-Bloggerin und Influencerin, die nach außen hin ein perfektes Leben lebt, um das sie alle beneiden. Doch eigentlich ist sie eine komplett überforderte Mutter.

Lebt nicht jeder von uns ein Leben, das nach Außen hin anders aussieht, als es sich in unserem Inneren anfühlt? Und wünscht sich nicht jeder mindestens einmal in seinem Leben, sich nicht verstellen zu müssen? Einfach alles rauslassen zu können, was einen belastet?
Als ich die Idee mit dem Projekt Aufrichtigkeit erfasst hatte, fand ich diese einfach nur großartig. Alles von der Seele schreiben, was einen belastet und mit der eigenen Offenheit anderen Menschen den Mut verleihen dies ebenfalls zu tun. Ich mochte die Grundidee hinter der Geschichte um Monicas Café sehr.

Auch die Charaktere, die die Autorin mit ihrem Buch erschaffen hat, haben einen Platz in meinem Herzen gefunden. Allesamt authentisch, nahbar und verletzlich – auch wenn ich nicht jeden von ihnen auf Anhieb mochte.
Angefangen mit Monica und Julian, führt Clare Pooley nach und nach alle ihre sechs Hauptfiguren ein. Die Kapitel wechseln sich hauptsächlich zwischen diesen sechs Charakteren ab und gibt den Lesenden so sehr gute Einblicke in die Gefühlswelt der einzelnen Personen. Das Schöne dabei ist, dass die Geschichten aller Personen miteinander verwoben sind. Jede*r hat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen, doch dabei sind sie nicht allein. Das kleine grüne Notizbuch hat sie alle zusammengebracht. Aus sechs völlig Fremden sind Freunde fürs Leben geworden.

“Montags bei Monica” ist ein absolutes Wohlfühlbuch. Während des Lesens habe ich mich wie zuhause gefühlt. Wunderbar geborgen und gut aufgehoben. Ich habe geschmunzelt, war traurig, hatte sogar richtig Tränen in den Augen und habe gebangt, ob alles gut gehen wird. Ich war Teil der sechs Freunde und habe alles hautnah miterlebt.
Ich hätte dem Buch auch liebend gerne die volle Sternenanzahl gegeben, doch leider passte das Ende nicht zu meinem Gefühl, das das Buch mir zuvor vermittelt hat. Die herzerwärmende Geschichte und das Ende passten für mich leider nicht zusammen. Für jemand anderen mag es aber das genau passende Ende sein, daher lasst euch nicht von meiner Meinung dazu bremsen.

Fazit

Ein Buch zum Wohlfühlen und Nachdenken. Eins das einsame Stunden mit Leben füllt. Authentische Charaktere und ein toller Schreibstil lassen die Geschichte zum Leben erwecken. Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es sehr gerne weiter, auch wenn ich mich mit dem Ende nicht ganz anfreunden konnte.

Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2021

Faszinierendes Ermittler-Team, toller Schreibstil, für mich hätte es jedoch temporeicher sein müssen

Die Nacht – Wirst du morgen noch leben?
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Björk und Brand ermitteln wieder.
Nachdem die Europol Ermittlerin Inga Björk und der ehemalige Cobra-Ermittler Christian Brand nach ihrem ersten gemeinsamen Fall nicht sonderlich positiv auseinander gegangen ...

Björk und Brand ermitteln wieder.
Nachdem die Europol Ermittlerin Inga Björk und der ehemalige Cobra-Ermittler Christian Brand nach ihrem ersten gemeinsamen Fall nicht sonderlich positiv auseinander gegangen sind, sind die beiden im zweiten Band der Björk und Brand Reihe wieder gemeinsam auf Tätersuche.
Dieses Mal sind sie auf der Suche nach dem Nachtmann. Bei einem perfiden Spiel, das nichts dem Zufall überlässt, wendet sich Der Nachtmann an die Öffentlichkeit: Fünf Menschen hält er in Glaskästen gefangen, und jede Nacht wird einer von ihnen sterben – es sei denn, jemand schafft es, eine seiner Forderungen zu erfüllen.
Opfer Nummer 1 ist ein Pädophiler auf freiem Fuß. Wird jemand die Forderung des Nachtmanns erfüllen, um einen Kinderschänder zu retten?

Björk und Brand sind wieder zurück. Ich muss ehrlich sagen, dass mich diese beiden Charaktere faszinieren. Der Autor Jan Beck schafft es auch im zweiten Band genug von den beiden Preis zu geben, damit ich als Leserin nicht das Interesse verliere und sie gleichzeitig noch so geheimnisvoll zu lassen, dass ich immer mehr wissen möchte.
Die Beiden sind auf ihre Art skurril und genau das ist es, was sie zu einem meiner Lieblingsermittlerpaare macht. Beide sind unglaublich kompetent in ihrem Bereich, schroff und irgendwie unnahbar und dabei sympathisch. Ich weiß auch nicht, wie der Autor diese Mischung hinbekommen hat.

Der Schreibstil ist angenehm leicht und fesselnd. Die Kapitel haben eine angemessene Länge. Auch wenn die Geschichte interessant und der Schreibstil fesselnd war, hatte ich während des Lesens ein paar Spannungsdurchhänger. Insgesamt hätte ich mir, für mich, mehr Tempo und mehr Wendungen gewünscht, die ich nicht schon vorhersehen konnte.
Die Geschichte ist gut durchdacht und baut sich nach und nach auf, um am Ende ein rundes Ganzes zu bilden – das ist dem Autor wirklich gut gelungen. Leider konnte mich jedoch nur wenig überraschen und ich wusste bzw. ahnte bereits, worauf es hinauslaufen würde oder was als nächstes passieren würde. In einem Thriller wünsche ich mir mehr Überraschungen, mehr Fingernägelknabber-Momente. Aber gut, ich weiß, dass es bei mir nicht ganz einfach ist mich zu überraschen, was Thriller angeht, daher ist das auch nur ein kleiner Kritikpunkt.

Meiner Meinung nach kann man “Die Nacht” auch unabhängig vom ersten Band lesen, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Wenn man allerdings Anspielungen und das große Ganze verstehen möchte, empfehle ich beim ersten Band “Das Spiel” anzufangen. Dort lernt man Björk und Brand besser kennen und versteht dann auch alles, was im zweiten Band vorkommt.

Fazit

Insgesamt hat mir der zweite Band der Björk und Brand Reihe wieder sehr gut gefallen. Die beiden Ermittler*innen faszinieren mich und daher weiß ich, dass ich auch den dritten Band lesen werde.
Für ein Lesehighlight hat es leider nicht gereicht, dafür hätte die Geschichte für mich temporeicher und unvorhergesehener sein müssen.

Von mir gibt es daher 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 12.09.2021

Wichtiges und tolles Buch, insgesamt jedoch vielleicht ein wenig zu komplex für 5-Jährige

Ein Baby! Wie eine Familie entsteht
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Jedes Elternteil wird irgendwann mit der Frage danach konfrontiert, woher denn die Babys kommen und irgendwann wird die Antwort: “Aus meinem (Mamas) Bauch nicht mehr ausreichen.”
So war es zumindest bei ...

Jedes Elternteil wird irgendwann mit der Frage danach konfrontiert, woher denn die Babys kommen und irgendwann wird die Antwort: “Aus meinem (Mamas) Bauch nicht mehr ausreichen.”
So war es zumindest bei uns. Bereits mit vier Jahren wollte Puschel unbedingt wissen wie sie entstanden ist und wie ein Baby denn in den Bauch einer Person kommt.
Lange war ich auf der Suche nach einem Buch, das mir bei der Beantwortungen der vielen Fragen meiner Tochter behilflich sein konnte. Und dann bin ich auf “Ein Baby! Wie eine Familie entsteht” von Rachel Greener und Clare Owen gestoßen.

Das Buch dufte bei uns einziehen und ich habe mich schon sehr darauf gefreut es zusammen mit meiner Tochter anzuschauen, doch ich durfte einige Wochen warten, bis das Thema bei ihr wieder aktuell wurde.
Meiner Meinung nach sollten Aufklärungsbücher, und dieser hier ganz besonders (wieso erkläre ich noch), erst dann mit einem Kind angeschaut werden, wenn es von sich aus das Thema adressiert und von sich aus mehr Informationen dazu haben möchte.
Wieso ganz besonders dieses Buch? Weil es das Thema Aufklärung detailliert betrachtet. Es geht über die Entstehung eines Babys bzw. einer Familie durch Geschlechtsverkehr, künstlicher Befruchtung, Adoption und sogar bis zur Leihmutterschaft (was bei uns in Deutschland nicht erlaubt ist – aber auch das steht im Buch). Auch die Geburt wird behandelt und auch hier wird die natürliche Geburt, aber auch ein Kaiserschnitt thematisiert.

Ist ein Kind noch nicht bereit für diese Themen, dann wird es 1. nicht von sich aus danach fragen und 2. vom Detailgrad des Buches überfordert werden.
Das Buch ist wunderbar divers und ich freue mich sehr darüber, dass die Entstehung einer Familie so vielfältig betrachtet wird. Meiner Meinung nach ist es an der Zeit, dass alle Aufklärungsbücher nicht mehr nur über das “klassische Familienbild” (Vater, Mutter, Kind) berichten, sondern genauso vielfältig wie in diesem Buch.

Das Buch hat eine Altersempfehlung ab 5 Jahren und meiner Meinung nach muss diese Empfehlung auch unbedingt eingehalten werden. Meine Tochter ist 5 und kognitiv ihrem Alter voraus. Sie hat auch alles verstanden, was dort geschrieben steht, sie hat nur eine ganze Weile gebraucht, um es verarbeiten zu können. Ihr waren die Themen mit der künstlichen Befruchtung und der Kaiserschnitt suspekt und sie hat sich in den Punkten auch ängstlich gezeigt. Ich habe ganz viel mit ihr darüber geredet, damit sie die neuen Informationen auch verarbeiten konnte.

Würde lediglich ich als erwachsene Person das Buch bewerten, hätte es für mich volle 5 von 5 Sternen erhalten. Ich liebe die Vielfältigkeit, die Inklusion und die Normalität mit der im Buch davon berichtet wird. Es ist meiner Meinung nach so wichtig, dass wir unseren Blickwinkel erweitern.
Das Lesen mit meiner Tochter hat mir jedoch gezeigt, dass das Buch mit seinen vielfältigen Betrachtungsweisen für junge Kinder doch etwas zu komplex sein könnte. Puschel konnte mit ihren fünf Jahren noch nicht alles Geschriebene erfassen. Auch nicht, nachdem wir intensiv darüber geredet hatten. Das ist ok. Wir schauen uns das Buch einfach nochmal an, wenn sie etwas älter ist und nehmen es immer wieder zur Hand, wenn sie danach fragt.
Ich finde es einfach wichtig, dass Kinder mit dem Wissen aufwachsen, dass es verschiedenste Familienstrukturen gibt und das Babys auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen entstehen. Das schafft mehr Toleranz und hoffentlich eine Generation, in der sich niemand mehr fürchten muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 04.08.2021

Spannend, voller Emotionen und mit Message

Allein durch die Sterne
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Was würdest du tun, wenn du der letzte Mensch auf der Welt wärst? Über die Frage habe ich tatsächlich noch nie bewusst nachgedacht. Und jetzt, da ich dieses Buch hier kenne, würde ich nie der letzte und ...

Was würdest du tun, wenn du der letzte Mensch auf der Welt wärst? Über die Frage habe ich tatsächlich noch nie bewusst nachgedacht. Und jetzt, da ich dieses Buch hier kenne, würde ich nie der letzte und einzige Mensch auf Erden sein wollen – es wäre so einsam.

Ariadne tut nur das, was sie will. Sie schmeißt ihr Studium, auf ihren Job hat sie auch nicht so richtig Lust und sortiert Menschen aus ihrem Leben, sobald diese zu anstrengend werden und ihr keine Freude mehr bereiten. Sie liebt ihre Freiheit, Verantwortung übernimmt sie nur ungern. Ariadne ist so eine richtige Partymaus, die keinen Gedanken an morgen verschwendet. Doch dann sind von einem Moment auf den anderen plötzlich alle Menschen auf der Erde verschwunden. Ihre beste Freundin ist weg, ihre Schwester ebenso. Kein Mensch mehr da.
Zu Beginn findet Ariadne das noch ziemlich gut, ganz alleine zu sein. Sie geht shoppen und klaut sich all die Kleidung, die sie sich sonst nicht leisten kann. Isst nur das Beste vom Besten, säuft bis zur Besinnungslosigkeit und genießt ihre immense Freiheit in vollen Zügen. Das Genießen hält jedoch nicht lange an. Irgendwann wird es ganz schön einsam, selbst mit ihrer Katze und einem aufgelesenen Hund an der Seite.
Ariadne beginnt Fotos in den Sozialen Medien zu posten, in der Hoffnung, dass es doch noch einen anderen Menschen auf diesem Planeten gibt, mit dem sie reden kann.

„Meine Fotos wurden kurioser. Selfies im leeren Supermarkt. Ein „Hilfe“ aus Dosenravioli gebaut. Da war niemand. Niemand sah meine Bilder, egal wie viel Hashtags ich versuchte. Ich betitelte sie alle mit #iamunstoppable.“

Als eines Tages dann plötzlich Ariadnes Handy aufleuchtet und eine Nachricht anzeigt, ist sie ganz aus dem Häuschen. Blöd nur, dass der Schreiber der Nachricht – Sanghyun – auf der anderen Seite der Welt in Shanghai sitzt.

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass das Buch nicht realistisch ist und ich glaube auch, dass es keinerlei Anspruch auf Realismus erhebt. In “Allein durch die Sterne” bleiben der Strom und die Handynetze mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate mehr oder weniger intakt. Bis auf einige regionale Ausfälle, passiert hier nicht viel. Das würde in der Realität natürlich ganz anders aussehen. Da würde alles innerhalb weniger Tage kollabieren.
Wem Realitätstreue wichtig ist, der wird vermutlich einige Schwierigkeiten mit der Geschichte haben. Wer sich auf das Gedankenexperiment einlässt, wie es sich wohl als letzter Mensch auf Erden anfühlt, der wird seinen Spaß mit dem Buch haben.
Meiner Meinung nach ist es bei der Geschichte um Ariadne und Sanghyun nicht wichtig, ob das mit dem Strom wirklich so funktioniert oder nicht. Der Fokus liegt hier ganz woanders. Hier sind zwei Menschen, die durch die Abwesenheit aller anderen Menschen und den Überlebenskampf erfahren, was ihnen wirklich wichtig ist im Leben.

Das Buch ist aus Sicht von Ariadne geschrieben. Die Leser*innen begleiten sie auf ihrem Weg durch die Apokalypse. Obwohl wir nur ihre Gedankenwelt miterleben, lernen wir Sanghyun auch sehr gut kennen. Beide offenbaren im Laufe der Gesichte ihr Innerstes.
Im realen Leben wäre ich mit Ariadne nie ausgekommen. Uns beide trennen Welten. Hier im Buch mochte ich sie dagegen sehr. Sie ist äußerst tierlieb und Nika S. Daveron gelingt es sie sehr authentisch darzustellen. Genauso wie auch Sanghyun. Beides Charaktere, die ich im Buch gerne mochte, mit denen ich im echten Leben jedoch nie hätte befreundet sein können.

Der Schreibstil der Autorin hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Er ist locker und leicht und hat mich nur so durch’s Buch getragen. Ich habe das Buch auch sehr zügig durchgelesen. Es hat einfach Spaß gemacht und ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht.
Leider sind mir beim Lesen einige Fehler aufgefallen. Zu viele, als das ich sie in einem veröffentlichten Buch tolerieren könnte. Dafür gibt es von mir auch einen Stern Abzug.

Eine Geschichte wie diese, habe ich bisher noch nicht gelesen. Und auch wenn sie nicht realistisch ist, hat sie mir unglaublich gut gefallen. Sie vermittelt eine Message, ist spannend und voller Emotionen.Ich bin wirklich froh, dass ich auf dieses Buch aufmerksam wurde.

Ich vergebe sehr gerne gute 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.07.2021

Meine Tochter war begeistert, ich nur so halb

Pepino Rettungshörnchen
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Meine Tochter ist, genau wie, ich eine Vielleserin, daher bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen, interessanten Kinderbüchern zum Vorlesen. Bei meiner letzten Suche bin ich auf “Pepino Rettungshörnchen” ...

Meine Tochter ist, genau wie, ich eine Vielleserin, daher bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen, interessanten Kinderbüchern zum Vorlesen. Bei meiner letzten Suche bin ich auf “Pepino Rettungshörnchen” von Irmgard Kramer gestoßen. Da sie zu dem Zeitpunkt gerade sowieso Interesse an der Feuerwehr gezeigt hat und süße Eichhörnchen eigentlich immer gehen, durfte das Buch bei uns einziehen.

Pepino lebt mit seiner Mutter und seinem kleinen Bruder auf dem Dachboden einer Feuerwache und immer wenn die Feuerwehrmänner und –frauen sich auf den Weg zu einem Rettungseinsatz machen, ist Pepino mit von der Partie. Auch dieses Mal, als es zu einer Überschwemmung geht. Ein Teil einer Straße steht unter Wasser und damit auch einige Häuser. Mutig, wie Pepino ist, begibt er sich auf eine Rettungsmission und rettet gleich sechs kleine Mäusekinder, die in ihrer Mäusehöhle festsaßen und aufgrund des Hochwassers nicht mehr rauskamen.
Doch anstatt in aller Ruhe mit dem Feuerwehr Auto nach dem Einsatz wieder nach Hause zu fahren, stößt Pepino auf den fiesen Marder Don Kling. Nun braucht Pepino selber jemanden, der ihn rettet. Auf seiner Flucht trifft er auf das Eichhörnchenmädchen Jala.

Meine Tochter (5) war von Anfang an begeistert von Pepino und seinen Freunden. Sie hat sich jedes Mal gefreut, wenn wir zusammen gelesen haben und auch aktiv danach gefragt. Als der Marder Don Kling auf den Plan trat bangte sie ganz gespannt mit, was mit Pepino und Jala passieren wird und ob die beiden dem fiesen Marder entkommen würden. Sie stellte viele Fragen und lies mich immer wieder die Namen der Mäusekinder vorlesen, die Pepino gerettet hat, weil sie die Namen so witzig fand.
Sie staunte auch immer wieder über die süßen Illustrationen von Nora Paehl und schaute sich jedes Bild ganz genau an. Die Illustrationen mochte ich auch sehr. Von der Geschichte war ich allerdings nicht ganz so begeistert wie meine Tochter.

Beim Vorlesen stockte ich immer mal wieder, obwohl ich normalerweise sehr flüssig vorlese. An einigen Stellen schien ich mit der Schreibweise der Autorin wohl nicht ganz so gut zurecht zu kommen. Außerdem konnte ich nicht so viel mit dem Nest-Arrest (Hausarrest) anfangen, den Pepino erhält, weil er unerlaubterweise erneut bei einem Feuerwehreinsatz dabei war. Ein gesamtes Kapitel trägt sogar diesen Namen. Hausarrest war früher, doch heutzutage weiß man, dass Strafen (und nichts anderes ist ein Nest(Haus)-Arrest) nichts bringen, außer das Vertrauen zwischen Kind und Elternteil und die Bindung zwischen den beiden nachhaltig zu stören.
Meine Tochter hat mich auch gefragt, was Nest-Arrest eigentlich sei, denn von uns zu Hause kennt sie dieses Konzept nicht. Wir haben darüber gesprochen und damit war das Thema für sie auch erledigt.
Es gab noch ein paar andere Sachen im Buch, die mir aus pädagogischer Sicht nicht ganz gefallen haben, die meiner Tochter allerdings gar nicht aufgefallen sind.

Meiner Tochter hat das Buch gefallen und das ist die Hauptsache. Allerdings werde ich darauf verzichten Band 2 bei uns einziehen zu lassen.

Da es meiner Tochter aber so gut gefallen hat, gibt es von uns immer noch 4 von 5 Sternen für “Pepino Rettungshörnchen”.