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Veröffentlicht am 05.11.2021

Märchen neu erzählt

Schneewittchen und Rosenrot
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Das Hörbuch enthält 10 Märchen insbesondere über Prinzessinnen. Die meisten sind einem durchaus Aus der Kindheit bekannt. Umso erstaunlicher war es, diese nun nochmal als Erwachsene zu hören und richtig ...

Das Hörbuch enthält 10 Märchen insbesondere über Prinzessinnen. Die meisten sind einem durchaus Aus der Kindheit bekannt. Umso erstaunlicher war es, diese nun nochmal als Erwachsene zu hören und richtig zu begreifen. Ich hatte die Märchen definitiv nicht so brutal in Erinnerung, für Kinder würde ich mir tatsächlich eine etwas gewaltfreiere Abwandlung vorstellen.

Beispielsweise das Märchen Schneewittchen: dort will die Stiefmutter Schneewittchen umbringen lassen und schickt jemanden mit diesem Auftrag los, mit der Auflage, ihr Innereien von Schneewittchen als Beweis mitzubringen. Sie brät sich die mitgebrachten Innereien dann, in dem Glauben, dass diese von Schneewitschen stammen an und verzehrt sie – Kannibalismus.
Als Schneewittchen schließlich tot im Sarg liegt, und ein Prinz vorbeikommt und sie mitnehmen möchte, geben die Zwerge ihm Schneewittchen mit weil der Prinz in sie verliebt ist? Wenn einem das in Realität zustoßen würde, müsste man doch annehmen, dass derjenige psychisch vollkommen gestört wäre. Wer verliebt sich denn in Leichen?
Und dann sind da noch die ganzen Themen wie Mädchenhandel, Zwangsheirat, Vergewaltigung die absolut verherrlicht dargestellt werden und ein Frauenbild zeichnen, das einem die Haare zu Berge stehen.

Ich fand es absolut interessant die Märchen noch einmal zu hören. Die Erzählerstimme ist auch sehr angenehm. Für Kinder finde ich die Märchen in dieser Form allerdings nicht geeignet.

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Teilweise zu „chronologisch“

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein radikal ehrliches und inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von Mädchen, Frau etc.
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Bernardine Evaristo stellt ihren familiären Kontext bis in mehrere Generationen zurück vor. Dabei beschreibt sie eindrucksvoll, wie willkürlich und sinnlos sich der Rassismus und die Diskriminierung von ...

Bernardine Evaristo stellt ihren familiären Kontext bis in mehrere Generationen zurück vor. Dabei beschreibt sie eindrucksvoll, wie willkürlich und sinnlos sich der Rassismus und die Diskriminierung von scheinbaren Randgruppen sich zu verschiedenen Zeiten durch die Generationen zog. Je nach dem "Trend" der Zeit war es verpönt Ire also quasi zu blass oder eben Nigerianer und damit viel zu dunkelhäutig zu sein.
Sie schreibt über ihre Kindheit mit einem gewalttätigem Vater, aber einer scheinbar sehr liebevollen Mutter. Beeindruckend fand ich, mit wie wenig Groll sie auf ihren Vater zurückblickt.
Weiter schreibt sie über ihre Entwicklung im Erwachsenenleben. Geprägt von vielen Umzügen und Partner*innen. Gefühlt muss Evaristo 20 Leben gehabt haben, soviel Stationen wie sie in dieser Hinsicht mitgenommen hat.
Besonders interessant fand ich ihren Werdegang als Schauspielerin mit einem selbst gegründeten Frauentheater für das sie auch selbst Stücke schrieb.
Dann jedoch zog sich das Buch für mich ziemlich in die Länge. Es wird der Schreibprozess jedes einzelnen ihrer Bücher beschrieben, das hätte aus meiner Sicht gerne etwas zusammengefassten und prägnanter sein dürfen. Chronologisch wird nun die Buchvermarktung durchgegangen ohne einmal einen lustigen Schwank zu erzählen, denn sicherlich hat Bernardine in dieser ganzen Zeit einige interessante Persönlichkeiten kennengelernt und die ein oder andere lustige oder inspirierende Situation erlebet, die einer Erzählung wert gewesen wäre und die Geschichte lebendiger gemacht hätte, sodass man mit der Autorin ihre Stationen durchleben hätte können. So glich dieser Abschnitt des Buches leider eher einer Auflistung.

Inspiriert hat mich, mit welcher Leichtigkeit ohne Reue und ohne Vorwürfe sie ihr Leben anfangs widerspiegelt. Da kommt man schnell ins Grübeln welche Kleinig- und Nichtigkeiten man selbst noch Monate oder Jahre später mit sich rumschleppt um unendlich lange darauf herum zu kauen.
Alles in allem ist mir jedoch der Humor und eine lebendige Erzählweise auf der Strecke geblieben, sodass ich mich nicht wirklich abgeholt und mitgenommen gefühlt habe.

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Veröffentlicht am 26.03.2022

wenig unterhaltsam

Bergers unverhoffte Reise
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Der Roman handelt von Max Berger, einem jungen Studenten, der als Hauslehrer mit Anne und ihren beiden Kindern auf eine mehrwöchige Schiffsreise nach Asien aufbricht. An Bord sind außerdem einige weitere ...

Der Roman handelt von Max Berger, einem jungen Studenten, der als Hauslehrer mit Anne und ihren beiden Kindern auf eine mehrwöchige Schiffsreise nach Asien aufbricht. An Bord sind außerdem einige weitere Passagiere. Der Roman konnte mich leider nicht überzeugen, da mir der Unterhaltungswert und auch ein roter Faden gefehlt haben. Über 2/3 des Buches passiert quasi rein gar nichts, dramatisches Highlight bis hierhin ist vermutlich, dass Max der verheirateten Anne den Rücken massiert hat und die Tochter dies gesehen hat.
Die Figuren sind unstet, man gewinnt kein klares Bild von ihnen, so wird zu Anfang bspw. betont, dass Max kein Interesse an festen Beziehungen zu Frauen oder gar Kindern hat, dann steht er aber doch irgendwie auf Anne, dann wieder auf eine andere Passagierin, am nächsten Tag wieder auf Anne und eigentlich sind Kinder ja auch doch nicht so schlimm.
Viele der Figuren sind schlicht überflüssig und dienen nur für höchst merkwürdige Dialoge oder sollte man lieber Monologe sagen? Man trifft sich bspw. auf dem Deck, hat angeblich schon lange darauf gewartet mit dem anderen ins Gespräch zu kommen um dann monologartig einen Teil seiner Lebens-/Krankengeschichte zu erzählen und sich ohne Weiterentwicklung des Gesprächs schlagartig mit Verweis auf die fortgeschrittene Stunde zu verabschieden.
Man wird von langweiligen Details geradezu gequält, der Butler zählt z.B. jede erdenkliche Frühstückseispezialität auf, immer wieder wiederholen sich Phrasen: dauernd schreckt wer aus seinen Gedanken auf oder wacht orientierungslos in seinem Bett auf.
Ich konnte dem Buch leider nicht viel abgewinnen, sowohl inhaltlich als auch erzählerisch und für die Figuren, konnte ich für mich leider kein Gefallen entwickeln.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Nicht überzeugend

Das HOW NOT TO DIET Kochbuch
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Da ich eigentlich so gut wie nie dasselbe Gericht zweimal koche und gerne jeden Tag etwas Neues, gerne auch Gesundes, ausprobiere, bin ich auf dieses Rezeptbuch gestoßen.

Das Buch und die Rezepte machten ...

Da ich eigentlich so gut wie nie dasselbe Gericht zweimal koche und gerne jeden Tag etwas Neues, gerne auch Gesundes, ausprobiere, bin ich auf dieses Rezeptbuch gestoßen.

Das Buch und die Rezepte machten auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Die Rezeptbilder sehen ansprechend aus, die Gestaltung des Covers und der Seiten insgesamt sind schön gestaltet.

In der Einführung waren einige hilfreiche Tips zur Ernährung, anderes wiederum wurde mir zu wenig erläutert und belegt oder begründet.
Bspw. wurde geschrieben dass man eine bestimmte Zeit mit Beinen in einem bestimmten Winkel hochgelegt schlafen soll. Was genau das bewirken soll und wie man genau auf den Winkelgrad und die Zeitdauer gekommen ist wurde nicht erläutert, wirkte auf mich also eher wie "Humbug".
Dann gab es eine Tabelle in der man nach seinen Mahlzeiten eintragen kann, welche Kriterien diese erfüllen, z.B. entzündungshemmend. Welche Lebensmittel genau weshalb als entzündungshemmend gelten wurde aber nicht erklärt.
Des Weiteren wurden einige Fachbegriffe/Fremdwörter benutzt die ebenfalls in keiner Fußnote erläutert wurden (Bsp.: "orosensorische Stimulation").
Da der Autor in der Einführung über andere Diäten etc., die keine wissenschaftliche Grundlage haben, geschimpft hat (Zitat: "Quakksalber"), fande ich seine eigenen Ausführungen doch selbst recht wenig wissenschaftlich erklärt und belegt.

Nun zu den Rezepten:
Die Rezepte haben leider keine Zeitangaben, vor allem wenn mehrere Rezepte ineinander verschachtelt sind, weil man z.b. noch eine Gewürzmischung oder eine Gemüsebrühe dafür zubereiten muss, wäre eine Zeitangabe hilfreich.
Es fehlte mir auch eine Angabe bei Rezepten, ob diese die, in der Einführung aufgelisteten, Kriterien erfüllen (wie bereits erwähnt die besagte Tabelle).
Die Zutaten zu den Rezepten sind oft schwer bis gar nicht aufzutreiben. Einige Zutaten die ich trotz Aufsuchen mehrerer Läden nirgends bekommen konnte waren z.b. Senfpulver, Selleriesamen  und schwarzes Maismehl. Dadurch muss man leider beim Kochem ständig improvisieren.
Da ich, wie am Anfang erwähnt, jeden Tag neue Rezepte probiere, würde ich behaupten, dass ich sehr gut nach Rezept kochen kann. Seit langem hatte ich nichts mehr gekocht, was am Ende ungenießbar war. Das hat sich mit den Versuchen an diesen Rezepten leider geändert. Die Würzung der Gerichte findet komplett ohne Salz dafür viel mit Hefeflocken Misopaste statt, sodass alles ziemlich ähnlich schmeckt. Dieser Geschmack traf meinen aber jedoch leider gar nicht.
Die Garzeiten passten leider auch so gar nicht. Nach doppelter Garzeit im Ofen, wie angegeben war, waren 2 ausprobierte Gerichte immer noch nicht gar.

Gut gefallen hat mir am Ende des Buches die Garzeitentabelle, denn wenn ich Bohnen, Linsen, etc. in Unverpacktläden Käufe habe ich ja nie eine Verpackung dabei auf der steht, wie lange die Gar- und Einweichzeiten sind.

Fazit:
Schön gestaltet, Rezepte wenig alltagstauglich wegen teils langer Zubereitungszeiten und kompliziert zu beschaffenden Zutaten. Rezepte sind nicht gelingsicher und geschmacklich für mich nicht überzeugend. Abnehmen würde ich mit den Rezepten aber bestimmt, da ich kaum was davon essen würde - von daher Ziel erreicht.

Da meine Rezension nicht zum Besten ausgefallen ist habe ich erstmal darauf verzichtet, diese bei amazon etc. zu veröffentlichen

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