Ein Abtauchen in die japanische Mythologie
Im Schatten des FuchsesYumeko ist eine Kitsune, halb Mensch, halb Fuchs. Aufgewachsen ist sie bei den Mönchen im Tempel der Stillen Winde, abgeschottet von der Außenwelt, um dort zu lernen, ihre Fähigkeiten zu kontrollieren. ...
Yumeko ist eine Kitsune, halb Mensch, halb Fuchs. Aufgewachsen ist sie bei den Mönchen im Tempel der Stillen Winde, abgeschottet von der Außenwelt, um dort zu lernen, ihre Fähigkeiten zu kontrollieren. Doch ihr Leben erfährt eine drastische Wendung, als eines Nachts Dämonen den Tempel angreifen und die Mönche töten. Mit letzter Kraft wird Yumeko fortgeschickt, im Besitz einer geheimnisumwobenen Schriftrolle. Sie soll sie in Sicherheit bringen, denn die uralte Beschwörung darauf würde das ganze Königreich Iwagoto ins Chaos stürzen, und nicht wenige sind hinter ebenjener Schriftrolle her. Eine gefährliche Reise beginnt für Yumeko, bei der sie unerwarteterweise von dem Samurai Tatsumi begleitet wird – der jedoch genau das sucht, was Yumeko versteckt hält ...
Ich bin so froh, dieses Buch endlich gelesen zu haben, nachdem ich mich schon so lange drauf gefreut hatte. Und ich wurde nicht enttäuscht, habe genau das bekommen, was ich mir erhofft hatte.
Besonderen Reiz hatte „Im Schatten des Fuchses“ für mich, weil es eine High Fantasy Geschichte (sowieso mein Lieblingsgenre) ist, die auf japanischer Mythologie basiert. Das ist etwas, was ich bisher noch nicht gelesen habe, gleichzeitig finde ich aber Japan und die Mythen dort unfassbar faszinierend, mit nochmal ganz eigenem Charme.
Und genau den hab ich auch bekommen. Ich hab mich gefühlt wie in einer anderen Welt, es fühlte sich durch und durch asiatisch an, sei es die Art der Häuser, die Kleidung, das Essen etc. – und natürlich all die Namen und Begrifflichkeiten. Dafür gibt es ein Glossar hinten, das die meisten Wörter erklärt, man kann also öfter hinblättern, man versteht aber oft genug auch aus dem Zusammenhang, was gemeint ist. Mir hat es so mega gut gefallen, in diese Welt einzutauchen. Die Karte im Buch war natürlich auch super, sowas liebe ich ja. Und die Welt ist wirklich toll beschrieben, man kommt ja durch die Reise auch gut rum, und ich konnte alles regelrecht selbst sehen, fühlen, hören, es war wunderbar.
Auch die Handlung konnte mich überzeugen. Wie gesagt, es ist hauptsächlich eine Reise, die Charaktere ziehen also durchs Land. Dabei gibt es viel zu sehen, viele Geheimnisse und Erkenntnisse, die gelüftet werden, aber auch reichlich (brutale) Action, seltsame Begegnungen, alte Legenden und alles was mein Herz begehrt. Eine Liebesgeschichte gibt es nicht wirklich, auch wenn man eine zarte Annährung zwischen Yumeko und Tatsumi spüren kann, die sicher in den Folgebänden noch eine stärkere Rolle spielen wird. Für mich war es hier aber genau passend, und unter den gegebenen Umständen und mit Hinblick darauf, wer die beiden sind, hätte ich auch gar nicht mehr gewollt.
Auf ihrem Weg treffen sie auch einige andere Personen, die sie mitunter mal begleiten, und alle haben nochmal eine schöne, interessante Dynamik reingebracht.
Das einzige, was ich vielleicht kritisch anmerken könnte, ist, dass Yumeko teilweise wirklich sehr naiv ist, sodass man bei manchen Kommentaren von ihr schon mit den Augen rollen muss. Dadurch hat das Ganze natürlich einen „unschuldiges, hilfloses Mädchen trifft auf harten, tonangebenden Kerl“ Vibe. Der aber zum Glück gar nicht so extrem war, denn trotz allem hat auch Yumeko öfter die Ansagen gemacht, lag im Recht oder hatte die entscheidenden Lösungsvorschläge. Ihre Naivität ist halt dem geschuldet, wie sie aufgewachsen ist, und ich hatte schon das Gefühl, dass es nach und nach etwas besser wurde und habe diese Hoffnung auch für die Folgebände.
Ich fand das Buch absolut klasse, hatte richtig Spaß, die Handlung überzeugt und die Welt ist genial. Ich freue mich sehr drauf, weiterzulesen. 4,5-5 Sterne.