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GabrieleMarina

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2021

Krimi mit historischem Hauch

Der Tod und das dunkle Meer
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Samuel Pipps, seines Zeichens erfolgreicher Detektiv befindet sich an Bord der Saardam,, einem Schiff, dass ihn von von Bartavia nach Amsterdam bringen soll und zwar zu seiner Hinrichtung. Eingesperrt ...

Samuel Pipps, seines Zeichens erfolgreicher Detektiv befindet sich an Bord der Saardam,, einem Schiff, dass ihn von von Bartavia nach Amsterdam bringen soll und zwar zu seiner Hinrichtung. Eingesperrt in einer dunklen Kammer, ist der einzige der ihn besucht sein Freund und Assistent Arent Hayes. Diese Überfahrt steht unter keinem gutem Stern, denn der "Teufel" scheint sein Unwesen zu treiben. Unerklärliche Morde, geschehen. und ein Fluch soll den Passagieren schaden. Generalgouverneur Wessel und seine Frau Sara sind auch an Bord des Schiffes. Die Dinge nehmen schon bald einen düsteren Verlauf und Samuel versucht mit Hilfe seines Assistenten und der Frau des Generalgouverneurs Licht in die Situation zu bringen, bevor der Teufel sein perfides Spiel gewinnt.

Dieser Kriminalroman spielt an Bord eines Schiffes im Jahr 1634 und beginnt ziemlich spannend. Die ersten 70 Seiten haben mich sofort in den Bann gezogen, leider verliert sich die Geschichte dann für einen längeren Zeitraum in den Ermittlungen. Der Autor erinnert mich in den Untersuchungsmethoden an Sherlock Holmes und Dr. Watson - was wohl so gewollt ist. Sara Wessels erscheint ein wenig zu modern für ihre Zeit, ihre Person gibt der Story aber eine attraktive Note. Die Situation an Bord des Schiffes ist für mich sehr gut nachvollziehbar, die Enge und Unausweichlichkeit gut beschrieben. In diesem Krimi begegnen dem Leser, Macht und Aberglaube, eine Detektivgeschichte mit mystischen Aspekten.

Stuart Turton hat sicher sehr gut recherchiert, die historischen Fakten allerdings der Story zuliebe angepasst. Mit Fortgang der Geschichte zieht die Spannung wieder an, die Puzzleteile setzen sich langsam zusammen. Eine überraschende Auflösung zum Ende des Buches liefert der Autor allerdings doch.

Die Charaktere haben Profil, werden vorm dem Auge des Lesers lebendig. Der Schreibstil ist geschuldet an den Umfang des Buches manchmal etwas langatmig. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, ich gebe 4 Sterne.


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Veröffentlicht am 15.09.2021

ein humorvolles Portrait einer Ehe, deren Routine nicht mehr funktioniert

Barbara stirbt nicht
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Der Rentner Walter Schmidt sieht sich eines Morgens in der Routine seines Alltags empfindlich gestört: seine angetraute Gattin Barbara findet er nicht in der Küche wie jeden Tag, sondern im Bad ...

Der Rentner Walter Schmidt sieht sich eines Morgens in der Routine seines Alltags empfindlich gestört: seine angetraute Gattin Barbara findet er nicht in der Küche wie jeden Tag, sondern im Bad auf dem Boden liegend. Nachdem er sie in ihr Bett verfrachtet hat, bleibt Barbara dort liegen und steht einfach nicht mehr auf. Walter hat in seinem Leben noch keinen Kaffee selbst gekocht oder eine Suppe zubereitet. Nun sieht er sich in der Situation, sein ganzes Leben zu verändern, sich selbst und seine Frau zu versorgen und sich gegen die Kinder, Freunde ,, Nachbarn und Barbaras Internetbekanntschaften zur Wehr zu setzen.

In diesem humorvollen Roman von Alina Bronsky begegnet dem Leser ein Mann alter Schule, der es gewohnt ist,, dass die Dinge des täglichen Lebens einfach funktionieren. Mitzuerleben wie Walter Schmidt seinen ersten Kaffee zubereitet, sich allmählich damit anfreundet zu kochen, eine Routine in Haushaltsangelegenheiten entwickelt und dabei doch so vieles einfach übersieht oder auf seine eigene Weise regelt hat mir viel Freude bereitet. Die Autorin beschreibt eine Familie, die es auch heute noch vielerorts gibt, von der man aber im Zuge der Emanzipation nicht allzu oft etwas wahrnimmt. Die Rollenverteilung wird in dieser Geschichte in Frage gestellt, der Protagonist handelt als Oberhaupt der Familie auch in dieser Situation nach eigenen Regeln und setzt sich mit seinen Kindern und den Freunden auseinander, die es nur "gut" meinen. Die Autorin zeichnet mit Biss und Witz eine Verwandlung eines unnahbaren Ehemannes in einen fürsorglichen Partner, der nach und nach Einblick in das Leben seiner Frau erhält.

Alina Bronsky hat mit diesem Roman beschrieben, wie es gelingen kann in einer eingefahrenen Lebensroutine der Beziehung eine neue Chance zum Neuanfang zu finden. Ihr Schreibstil ist humorvoll, mit sarkastischem Biss und lässt an manchen Stellen nachdenklich werden. Das Ende der Geschichte lässt die weitere Entwicklung offen - der Leser bleibt jedoch hoffnungsvoll zurück. Ich gebe diesem Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

spannend aber nicht thrilling

Das Flüstern der Puppen (Thriller)
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Lena Freyberg beginnt nach einem Schicksalsschlag in einer neuen Stadt ihre Arbeit als Ermittlerin bei der Mordkommission. Als Partner wird ihr Hennig Gerlach zugeteilt, der ebenfalls ein Päckchen ...

Lena Freyberg beginnt nach einem Schicksalsschlag in einer neuen Stadt ihre Arbeit als Ermittlerin bei der Mordkommission. Als Partner wird ihr Hennig Gerlach zugeteilt, der ebenfalls ein Päckchen aus der Vergangenheit mit sich herumträgt.

In ihrem ersten gemeinsamen Fall jagen sie einen Mörder, der sich schon bald als Serienkiller entpuppt. Am Tatort hinterlässt er keinerlei Spuren, dafür aber immer eine verunstaltete Puppe. Die Ermittler stehen unter dem massiven Druck der Medien und ihres Vorgesetzten. Lena entdeckt jedoch einen Zusammenhang zwischen den Morden und leider gibt es auch einen Maulwurf im Kommissariat - bald geraten beide Ermittler in Gefahr.

Dieser Thriller von Gunnar Schwarz war mein zweites Buch dieses Autors. Der Titel und der Klappentext sowie meine Erfahrung aus dem ersten Buch haben mich dazu gelockt, auch diese Geschichte zu lesen. Der Prolog ist ein guter Einstieg, die wechselnden Perspektiven tragen dazu bei, den Spannungsbogen zu erhalten. Meiner Meinung nach zeigen die Ermittlungen zwar einen guten Einblick in die umfangreiche Polizeiarbeit nehmen der Story dabei leider ein wenig den Thrill. Der Autor beschreibt die Charaktere gut, auch die Beziehungen zwischen den Protagonisten lassen sich nachvollziehen. Gunnar Schwarz gelingt es zum Ende des Buches eine nicht unbedingt erwartete Lösung zu präsentieren und der Schluss lässt eventuell eine Fortsetzung erwarten. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, ich gebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

spannende Verwicklungen

Die Tränen des Kardinals
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Papst Johannes Paul II ist erst seit kurzer Zeit im Amt, als aus dem gut bewachten Archiv des Vatikans geheime Verträge gestohlen werden. Die Situation ist brisant und der Hamburger Ermittler Serge Christiansen ...

Papst Johannes Paul II ist erst seit kurzer Zeit im Amt, als aus dem gut bewachten Archiv des Vatikans geheime Verträge gestohlen werden. Die Situation ist brisant und der Hamburger Ermittler Serge Christiansen wird mit der Beschaffung des Dokuments beauftragt. Für Christiansen ist es nicht der erste Fall in Rom, er kennt sich bestens aus. Der Privatdetektiv gerät während seiner Nachforschungen zwischen die rivalisieren Gruppen, die hinter dem Vertrag her sind. Beste Beziehungen werden nötig, als er eine Verschwörung gegen den Papst aufdeckt.

Dieser Kriminalroman von Heinz Joachim Simon führt den Leser in die Welt des Vatikans, seiner Kardinäle und natürlich der Mafia. Der Autor beschreibt den Protagonisten und seine Umwelt ansprechend. Man kann gut nachvollziehen, weshalb die Kardinäle und die italienische Polizei auf die Unterstützung des Hamburgers zurückgreift. An manchen Stellen waren mir die Schießereien etwas zu viel, das mag aber jeder für sich entscheiden. Auf 300 Seiten erlebt man Rom, Palermo und viel Atmosphäre. Es war spannend, Serge Christiansen zu begleiten. Der Roman ist aus der Sicht des Protagonisten geschrieben, die Dialoge ebenfalls.. Sein Hund Spencer, der ihn überall hinbegleitet ist sein treuer Freund. Es war für mich erstaunlich, wer alles an den geheimen Dokumenten interessiert war und welch großer Aufwand von allen Seiten getrieben wurde. Ich hatte eine etwas andere Geschichte erwartet, dennoch lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Ich gebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Taffe Ermittlerin in Dallas

Die Tote mit der roten Strähne
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Detective Betty Rhyzyk ist erst kurz bei der Abteilung Drogenfahndung des Dallas Police Department und ihr erster Fall als Einsatzleiterin gerät aus den Fugen. Der Drogenboss entkommt, eine Zivilistin ...

Detective Betty Rhyzyk ist erst kurz bei der Abteilung Drogenfahndung des Dallas Police Department und ihr erster Fall als Einsatzleiterin gerät aus den Fugen. Der Drogenboss entkommt, eine Zivilistin wird getötet. Betty und ihre Kollegen setzen nun alles daran diesen Fall zu lösen, der sich allmählich von einer Drogenfahndung zu einer Mordermittlung entwickelt.

Betty wird persönlich angegriffen, gerät in einen Hinterhalt und ihre Kollegen setzen alle Hebel in Bewegung, um sie zu finden.,

Die taffe Betty ist lesbisch, lebt mit ihrer Freundin Jackie zusammen und muss sich in einer von Männer dominierten Welt beweisen. Rothaarig und sehr fit, zeigt sie, dass sie nicht ohne Grund bei der Polizei ist.

Kathleen Kent hat in diesem Thriller wirklich gute Charaktere entwickelt, besonders die Protagonistin ist hervorragend vorstellbar. Die taffe Polizistin zeigt auch ihre weibliche Seite, wenn sie mit Jackie zusammen ist. Der raue texanische Ton im Dallas Police Department und die Art, wie die Kollegen füreinander einstehen, hat mir sehr gefallen. Die Autorin beschreibt manchmal mit brutaler Offenheit ihre Szenen, die eine kleine Gänsehaut entstehen lassen. Das Buch ist leicht zu lesen, die Kapitel sind nicht zu lang. Der Thriller ist hauptsächliche aus der Sicht der Protagonistin geschrieben, die sich ab und zu an Erlebnisse mit ihrem Onkel Benny erinnert, den sie sehr bewundert hat. Die Jagd nach den Drogenhändlern und deren Vorgehensweise ist beeindruckend beschrieben. Der Spannungsbogen ist ziemlich gut entwickelt, wenn es auch ab und zu etwas sehr ausführlich wurde. Der Schluss des Buches deutet auf eine Fortsetzung hin, es wäre schön gewesen, wenn dieses Buch ein befriedigenderes Ende gefunden hätte. Ich gebe diesem Thriller 4 Sterne.

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