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Karenina1

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2021

Eine Party zum Abgewöhnen

Die Party
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Die Protagonistin des Buches findet sich überraschend auf der Koch Party des Regisseurs wieder. Dieser selbstverliebte Künstler hat seine Mittelschicht-Freunde in den Partykeller geladen und hört sich ...

Die Protagonistin des Buches findet sich überraschend auf der Koch Party des Regisseurs wieder. Dieser selbstverliebte Künstler hat seine Mittelschicht-Freunde in den Partykeller geladen und hört sich am liebsten selbst beim Reden zu. Das ganze wird in langen Schachtelsätzen aus Sicht der Protagonistin erzählt.

Der Einstieg ist mir schwer gefallen und das Lesen ist durchaus auch anstrengend. Und vor allem auch unangenehm. Denn auf der Party wird allerlei Blödsinn zu Feminismus, Rassismus und anderen Dingen kund getan. Und dabei täschelt man sich wohlwollend gegenseitig die Schultern und beglückwunscht sich zur progressiven eigenen Meinung.

Unangenehm ist das sicher auch, weil es doch auch dem echten Leben entspricht. Und wie die Protagonistin, frage ich mich, wie man so einem gequirllten Mist am Besten begegnen sollte.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Sterben und Tod als Teil vom Leben

Was bleibt, wenn wir sterben
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Louise Brown ist Trauerredernin. In ihrem Buch schreibt sie zum einen von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit Sterben, Tod und Trauer nach dem Tod ihrer Eltern, aber auch von den Geschichten der Menschen ...

Louise Brown ist Trauerredernin. In ihrem Buch schreibt sie zum einen von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit Sterben, Tod und Trauer nach dem Tod ihrer Eltern, aber auch von den Geschichten der Menschen auf deren Beerdigungen sie gesprochen hat und deren Angehörigen.
In vielem habe ich mich wiedererkannt. Im Interview zum Schluss schreibt sie, dass sie hofft, dass sich der ein oder andere Leser in seiner Trauer weniger alleine fühlt. Und ich denke, das hat sie sicher geschafft.

Andererseits gab es ein paar Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben: Die Übergänge zwischen den Kapiteln fand ich oft holprig. Mir war nicht immer klar, worum es geht und warum z.B. einige Lebensgeschichten angerissen wurden. Auch schwierige Themen - wie zB in Corona Zeiten alleine sterben zu müssen, oder schwierige Verhältnisse zur verstorbenen Personen werden nur sehr kurz und oberflächlich angerissen. Dazwischen sind immer wieder lange, poetische Passagen z.B. über ihre Spaziergänge in der Natur.

Ich könnte mir vorstellen, dass das ganze fast wie eine Art persönliches Tagebuch anfing, zumindest liest es sich zum Teil so.
Auch ist mir nicht ganz klar, was das Buch mit dem Titel "Was bleibt, wenn wir sterben" zu tun hat.

Trotz alledem ziehe ich nur 1,5 Punkte ab, da es ein so wichtiges Thema ist über das wir mehr reden sollen.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Eine beeindruckende, starke Frau

Umwege sind auch Wege
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Umwege sind auch Wege ist Annabelle Mandengs Autobiographie. Angefangen von ihrer Kindheit bis zu ihrer Hauptrolle in 2020. Ich habe das Buch in nur zwei Sitzungen durchgelesen. Was Annabelle schon alles ...

Umwege sind auch Wege ist Annabelle Mandengs Autobiographie. Angefangen von ihrer Kindheit bis zu ihrer Hauptrolle in 2020. Ich habe das Buch in nur zwei Sitzungen durchgelesen. Was Annabelle schon alles durchgemacht hat ist wirklich unfassbar und umso beeindruckender, wie sie damit umgegangen ist.

Aufgrund ihrer Ehrlichkeit und Offenheit auch über vermeindliche Niederlagen habe ich dem Buch 4 Sterne gegeben. Aber irgendwas an ihrem Schreibstil hat für mich nicht gepasst. Vielleicht ist es eine gewisse Distanz, die ich wahrgenommen habe. Auch die Übergänge fand ich nicht immer gelungen. Manche Dialoge, die sich für mich überflüssig anfühlten und anderes, was ausgelassen wurde. Ich hatte das Gefühl, das vieles fehlt. Was natürlich auch verständlich ist: alleine aus Platzgründen aber natürlich entscheidet sie, was sie von sich preisgibt.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Eine unbequeme und leider vertraute Wahrheit

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Die Geschichte von Kim Jiyoung steht beispielhaft für die Diskriminierung die Frauen in der ganzen Welt erfahren. Auch wenn die Geschichte in Korea stattfindet, ist vieles von dem was sie erfährt leider ...

Die Geschichte von Kim Jiyoung steht beispielhaft für die Diskriminierung die Frauen in der ganzen Welt erfahren. Auch wenn die Geschichte in Korea stattfindet, ist vieles von dem was sie erfährt leider universel.

Das Buch hat nur 207 Seiten und ist schnell gelesen. Es beginnt damit, dass Kim Jiyoung plötzlich mentale Probleme aufweist. Der Leser wird im Unklaren gelassen, was dies bedeutet und was genau passiert. Stattdessen wird nun die ganze Lebensgeschichte, von Beginn an, aufgerollt.

Der Schreibstil ist sachlich, so wie man sich die asiatische Kultur auch vorstellt: nach außen bloss keine Emotionen zeigen, sondern immer funktionieren. Disziplin. Einerseits scheint es - so können wir es auch Dialogen in Kims Familie entnehmen - grosse Fortschritte in der Gleichberechtigung der Geschlechter gegeben zu haben. Aber in der Realität - immer wieder durch Statistiken in den Fussnoten unterlegt - sieht es jedoch immer noch anders aus.

Ein wichtiges Thema. Auch hier bei uns im Westen. Aber ehrlich gesagt, bin ich trotzdem verwundert, dass dieses Buch überall so angepriesen wird. Denn eigentlich sollte uns der Inhalt weder überraschen noch schockieren. Schließlich erleben wir es selber tagtäglich. Daher ist es für mich eher schockierend, dass darüber noch ein Buch geschrieben werden musste, um noch mehr Menschen aufzurütteln.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Ein Hoch auf Island!

Das Wörterbuch des Windes
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Island steht schon lange auf meiner Reiseliste und das Buch hat mich nur noch mehr darin bestärkt (nach Corona...) endlich dorthin zu reisen!
Es geht im Buch vor allem um Swea und ihr neues Leben nach ...

Island steht schon lange auf meiner Reiseliste und das Buch hat mich nur noch mehr darin bestärkt (nach Corona...) endlich dorthin zu reisen!
Es geht im Buch vor allem um Swea und ihr neues Leben nach der Trennung von ihrem Ehemann, dass sie nun eher zufällig auf Island beginnt. Immer wieder, wenn ich fand, dass der Roman ins Kitschige, Vorhersehbare abzudriften schien, gab es eine neue Wendung. Ich fand die Veränderung, die Swea durchmacht, wunderbar beschrieben: dass es eben nicht von einem auf den anderen Tag alles anders ist, dass wir immer wieder in alte Denk- und Verhaltensweisen zurückfallen und dass wir oft die Augen vor unserer eigenen Rolle und Verantwortung verschließen.
Die Geschichten von Einar und Jon - ihrem "Vermieter" und Mitbewohner - sind weniger ausführlich beschrieben und ich fand sie auch nicht wirklich notwendig.
Und alles vor dem wunderbar, naturgewaltigen Backdrop Islands.

Mir gefällt der Schreibstil und ich wollte unbedingt wissen wie es weitergeht. Lediglich einige Passagen fand ich zu langatmig.

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