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Veröffentlicht am 15.01.2023

romantisch, witzig

Bissle Spätzle, Habibi?
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Rezension zu „Bissle Spätzle, Habibi?“ von Abla Alaoui
Abla Alaoui erzählt in einem leichten, schnell zu lesenden Ton die Geschichte um Amaya und Daniel.
Der Erzählstil passt dabei gut zu einer amüsanten ...

Rezension zu „Bissle Spätzle, Habibi?“ von Abla Alaoui
Abla Alaoui erzählt in einem leichten, schnell zu lesenden Ton die Geschichte um Amaya und Daniel.
Der Erzählstil passt dabei gut zu einer amüsanten Liebesgeschichte.
Amaya ist eine spannende Figur. Aufgewachsen in einer muslimischen Familie, die sich zwar in Deutschland anpasst, aber ihre Traditionen und Werte dann doch mehr oder weniger streng lebt, versucht sie in dem Zwiespalt zu leben, einerseits nicht in der Familie anzuecken, aber ihre Freiheit zu leben.
Dabei ist ihre Familie nicht extrem streng, lebt aber eben doch ihre Werte. Daher erwarten ihre Eltern auch, dass sie einen Muslim heiratet. Was sie nicht wissen: Amaya ist und war auch in der Vergangenheit nicht daran interessiert, ihre Partner von ihrer Religion abhängig zu wählen. Das Chaos ist perfekt, als ihre Mutter auf „Minder“ einen jungen Mann entdeckt, den sie bald für Amayas Freund hält. Ungünstig nur, dass Amaya sich in dessen besten Freund verliebt.
Die Geschichte ist durchzogen von amüsanten Begegnungen und kulturellen Unterschieden, ohne auf Klischees herumzureiten. Besonders interessant macht Amaya ihr Beruf: Sie ist Schauspielerin einer bekannten deutschen Serie und damit hier und da im Fokus der Öffentlichkeit, vor allem aber mitten in einem sehr modern westlichen Leben, das ihre Eltern nicht immer so ganz verstehen.
Die Liebesgeschichte ist süß und wird zum Ende fast zu kitschig.
Insgesamt ist der Roman aber sehr lesenswert und für allem zu empfehlen, die über kulturelle Unterschiede lachen können und Lust auf eine Wohlfühl-Liebesgeschichte haben.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

spannend und beängstigend

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Rezension zu „Fake“ von Arno Strobel
Arno Strobels neuer Thriller lässt sich in wenigen Stunden lesen. Das liegt zum einen am leicht zu lesenden Schreibstil, aber auch an der Spannung. Erzählt wird die ...

Rezension zu „Fake“ von Arno Strobel
Arno Strobels neuer Thriller lässt sich in wenigen Stunden lesen. Das liegt zum einen am leicht zu lesenden Schreibstil, aber auch an der Spannung. Erzählt wird die Geschichte von Patrick, dem Protagonisten, der seine Geschichte in der dritten Person erzählt. Der Erzählstrang wird immer wieder unterbrochen von kurzen Kapiteln aus der Gegenwart, in denen er seine aktuelle Situation beschreibt und die Geschichte ergänzt, die durch die kursive Schrift klar erkennbar sind.
Der Fall ist von Beginn an spannend. Nach und nach baut sich alles auf und doch erfährt man die Lösung erst am Ende. Bis zum Schluss ist es schwierig, die Figuren einzuschätzen. Sind sie Täter, Freund, Mittäter? Sind die Beweise gefälscht und wenn ja, wie?
Alles geschieht Schlag auf Schlag, sodass man in die Geschichte eingesogen wird. Nach und nach wird alles verworrener. Daher ist es schwer etwas zu schreiben, ohne zu viel zu verraten.
Toll ist, dass die Ermittlungen so im Fokus stehen und nicht das Blutrünstige. So lässt sich der Thriller auch lesen, wenn man keine extremen Psychothriller lesen mag.
Eine Empfehlung für alle Strobel-Fans und die, die es werden wollen.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

interessante Themen, tolle Atmosphäre

Das Leuchten vergangener Sterne
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Rezension zu „Das Leuchten vergangener Sterne“ von Rena Fischer
Rena Fischer hat einen angenehmen Schreibstil, der sich gut lesen lässt und zur Geschichte passt. Strukturiert wird die Geschichte durch ...

Rezension zu „Das Leuchten vergangener Sterne“ von Rena Fischer
Rena Fischer hat einen angenehmen Schreibstil, der sich gut lesen lässt und zur Geschichte passt. Strukturiert wird die Geschichte durch Perspektivwechsel, an die man sich nach kurzer Zeit gewöhnt hat. Außerdem bereichern sie die Geschichte, da die Figuren so lebendiger werden und ihr Handeln besser nachzuvollziehen ist.
Gelungen sind die Hauptfiguren. Taran, ein deutscher Archäologe den er gerade nach Andalusien verschlagen hat, ist von Beginn an sympathisch. Gleichzeitig ist klar, dass er einiges über seine Vergangenheit verbirgt, was für Spannung sorgt. Seine Leidenschaft für die Archäologie ist ansteckend. In diesem Zusammenhang ist der Autorin eine gute Recherche gelungen zu historischen Themen, die seltener in Roman zu finden sind. Das macht es noch interessanter. Die Recherche ist geschickt eingewebt, sodass sie spürbar ist, aber sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängt.
Neben Taran geht es vor allem um Nina. Sie arbeitet in einem großen Unternehmen, dass andere Unternehmer berät. Ihre selbstbewusste Art ist ebenfalls sympathisch und auch sie scheint ihre Vergangenheit nicht gerne zu erwähnen, was ebenfalls spannend ist, sich aber auch nicht zu sehr in den Vordergrund drängt.
Irgendwann taucht noch Orlando auf, den man erst nicht so richtig einordnen kann, der dann aber seinen Platz in der Geschichte findet.
Im Laufe der Geschichte kommen einige zwielichtige Machenschaften zutage, die zum Ende hin fast etwas zu viel werden…
Dennoch ist der Roman sehr lesenswert. Dies liegt an den angenehmen Protagonisten, den gut recherchierten und geschickt eingebundenen Themen und der Atmosphäre, die einen wunderbar nach Andalusien entführt. Gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 14.09.2021

geschickt mit der Realität verwoben

Russische Botschaften
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Rezension zu „Russische Botschaften“ von Yassin Musharbash
Yassir Musharbash schreibt mit in einem Stil, der sich zügig und flüssig lesen lässt. Von Beginn an war ich gefesselt von der Geschichte.
Die ...

Rezension zu „Russische Botschaften“ von Yassin Musharbash
Yassir Musharbash schreibt mit in einem Stil, der sich zügig und flüssig lesen lässt. Von Beginn an war ich gefesselt von der Geschichte.
Die Protagonistin Merle ist sehr menschlich. Ganz Reporterin geht sie auch mal über Grenzen hinweg, ist resolut und durchsetzungsfähig, wenn sie Dinge herausbekommen möchte. Manchmal war ich etwas erschrocken über ihr Handeln, dann habe ich sie wieder als menschlicher empfunden. Sie ist in jedem Fall ein spannender Charakter. Gleiches gilt auch für Erlinger, ihren Kollegen. Vom Unsympath mausert er sich zu einem vielschichtigen Charakter, ebenso wie viele andere, die den Weg Merles in diesem Fall kreuzen. Der Autor schafft es, sehr unterschiedliche Charaktere zu einem Team zu formen und dies ganz natürlich wirken zu lassen. Nichts wirkt erzwungen.
Die größte Stärke dieses Romans sind aber die vielen realen Begebenheiten und aktuellen politischen Aspekte, die äußerst geschickt in die Handlung eingearbeitet wurden. Zum einen ist dies angenehm, weil dem Leser eine gewisse Grundintelligenz zugetraut wird (die realen Aspekte könnte man sonst wahrscheinlich nicht zuordnen). Zum anderen sorgt es dafür, dass die Geschichte nicht als „platter“ Thriller daherkommt, sondern mit relevantem Inhalt unterfüttert wird. Das macht ihn gleichzeitig deutlich realistischer.
Zum Ende hin fällt die Spannungskurve leider ab. Ein unerwarteter Twist fehlt leider. Das Ende der Geschichte passt dennoch zum Anfang. Es wird deutlich, wie verstickt die ganze Angelegenheit von Beginn an ist.
Insgesamt ist „Russische Botschaften“ ein lesenswerter Thriller, der vor allem durch die geschickte Verflechtung mit realen Begebenheiten und vielseitigen Charakteren überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Tolles Setting - wenig Klischee

Vielleicht jetzt (Vielleicht-Trilogie, Band 1)
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Rezension zu „Vielleicht jetzt“ von Carolin Wahl
Carolin Wahl schreibt in einem locker-leichten Erzählton, der gut zum Genre passt und sich sehr flüssig lesen lässt. Immer wieder blitzt ein feiner Humor ...

Rezension zu „Vielleicht jetzt“ von Carolin Wahl
Carolin Wahl schreibt in einem locker-leichten Erzählton, der gut zum Genre passt und sich sehr flüssig lesen lässt. Immer wieder blitzt ein feiner Humor auf, der sehr ansprechend ist und den Leser zum Schmunzeln bringt.
Toll gewählt ist das Setting, dass dazu beiträgt, nicht das Gefühl zu haben zum 20sten Mal die gleiche Geschichte zu lesen. Die Geschichte spielt hauptsächlich in München und durch die Protagonistin, die Halb-Brasilianerin ist, spielt auch Brasilien eine Rolle. Außerdem geht die Protagonistin zwar zur Uni, im Buch allerdings arbeitet sie und lässt ihr Studium ruhen. Das Setting ist also die Catering-Firma und das Leben in München. Von Beginn an befindet man sich mitten im Geschehen, sodass die Spannung direkt vorhanden ist und man der Geschichte gerne folgt.
Auch die Charaktere sind eine Stärke des Buches. Die Protagonistin Gabriella ist von Beginn an sympathisch, während Anton zwar auch irgendwie sympathisch ist, aber mit seinem eher schwierigen Verhalten einen schönen Gegenpol bildet. Bei Gabriella weiß man als Leser, was los ist. Anton hingegen hat so einiges erlebt, das erst nach und nach enthüllt wird.
Besonders gelungen ist aber nicht nur der Erzählstrang der Liebesgeschichte zwischen Anton und Gabriella, sondern auch der Erzählstrang um die Freundschaft zwischen Gabriella, Karla und Joana. Sie wohnen gemeinsam in einer WG und ihre einzige Gemeinsamkeit scheint zunächst, dass sie alle in der Catering-Firma arbeiten. Gerade ihre unterschiedlichen Charaktere machen ihren Umgang untereinander so interessant und alle drei hat man schnell ins Herz geschlossen. Der wachsenden Freundschaft zuzusehen, macht Spaß.
Von Beginn an werden immer wieder Andeutungen zu den Charakteren gemacht, die dem Leser viele Spekulationsmöglichkeiten bieten. Das sorgt für Spannung, die geschickt nach und nach aufgelöst wird.
Natürlich kommt dieser Roman nicht ganz ohne Genre-typische Klischees aus. Allerdings ist das Buch keinesfalls überladen und es gibt keine ellenlangen Szenen, in denen nur das körperliche Verlangen beschrieben wird, die man als Vielleser nur noch überliest, weil sie überladen sind.
Insgesamt ist „Vielleicht jetzt“ ein Roman, der zum Schmunzeln, aber auch zum Mitfiebern einlädt. Wer gerne Liebesromane liest und einen sucht, der nicht vor Klischees trieft und ein „anderes“ Setting hat, der sollte unbedingt zu Caroline Wahls Buch greifen.

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