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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2021

Eine klare Leseempfehlung

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Es ist der Albtraum aller Eltern.
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Als Pete Riley eines Morgens die Tür öffnet, steht vor ihm ein Mann, der seinem zweijährigen Sohn Theo wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Was Miles Lambert ihm offenbart, ...

Es ist der Albtraum aller Eltern.
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Als Pete Riley eines Morgens die Tür öffnet, steht vor ihm ein Mann, der seinem zweijährigen Sohn Theo wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Was Miles Lambert ihm offenbart, bringt Petes Welt ins Wanken: Die Söhne der beiden Familien sind nach der Geburt vertauscht worden, Miles und seine Frau sind Theos biologische Eltern.
Nach dem ersten Schock beschließen die beiden Paare, die Kinder nicht aus ihren Familien zu reißen. Sie wollen gemeinsam einen Weg finden, am Leben ihres jeweils leiblichen Sohnes teilzuhaben. Doch schnell stellt sich heraus, dass die Familien unterschiedlicher nicht sein könnten. Pete traut der heilen Welt im Hause Lambert immer weniger. Dann bringt eine Klage gegen das Krankenhaus, in dem der Fehler passiert ist, Verstörendes ans Tageslicht…
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Das Buch beginnt so typisch Londoner Vorstadt. Haus, Familie, Kindergarten. Aber was so idyllisch erscheint wird schnell zum Albtraum jeder Eltern. Im ersten Moment scheint die ganze Situation so toll und erwachsen gelöst, doch schnell wird klar, dass Miles Lambert alles andere als einfach ist.
Abwechselnd wird aus der Sicht von Pete und Maddie erzählt, wobei man sich in beide Charaktere sehr gut hineinversetzen kann. Ihre Geschichte berühren einen und man ist nach jedem Kapitel ein bisschen sprachloser, was da gerade passiert.
Man ist traurig, wütend, fiebert mit und will die ein oder andere Person einfach nur rütteln und sagen „Wach auf, du wirst hier gerade richtig fertig gemacht!“.
Die Vorgänge beim Familiengericht und Jugendamt sind für mich absolut glaubhaft beschrieben. Kann es mir genau so vorstellen.
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Ein etwas ruhigere Psychothriller, der mit den Nerven der Leser spielt und für mich eine ganz klare #leseempfehlung mit 5 Sternen.
Mehr davon, Herr Delaney!

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Wieder ein genialer Fall

Der Eisjunge
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Tröste Mich. Wärme mich.
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Nils Trojan ist eben zurück von seiner Auszeit auf einer Insel, da wird er schon an einen neuen Tatort gerufen. Im ersten Moment glaubt er, in einen absurden Albtraum geraten ...

Tröste Mich. Wärme mich.
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Nils Trojan ist eben zurück von seiner Auszeit auf einer Insel, da wird er schon an einen neuen Tatort gerufen. Im ersten Moment glaubt er, in einen absurden Albtraum geraten zu sein: Es sieht aus, als würde ein Tier über dem Opfer kauern, denn der Mörder hat das Fell eines Rehs über die getötete junge Frau drapiert. Wenig später ereignet sich der zweite Mord, und wieder sind Mensch und Tier auf makabre Weise ineinander verschlungen. Aber was will der Täter mit seiner grausamen Botschaft mitteilen? In einem verlassenen Haus im Umland von Berlin stößt Trojan auf eine Fährte – und erkennt zu spät, dass er in eine mörderische Falle geraten ist…
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Es ging direkt rasant los, man war direkt wieder im Geschehen und der Fall hat mir auf Anhieb gefallen. Wie man es von einem Psychothriller erwartet, bleibt der Spannungsbogen auf einem sehr hohen Nivea. Der tolle Schreibstil und die spannenden Cliffhanger am Ende der kurzen Kapitel geben nochmal extra Würze dazu.
Der Leser verfolgt auch in diesem Teil wieder unterschiedliche Handlungsstränge, die zu Beginn ganz unterschiedlich scheinen, am Ende aber wieder sehr geschickt zusammengeführt werden. Die unterschiedlichen Perspektiven lassen sehr viel Raum für Spekulationen, was mir super gefallen hat.
Nils ist, trotz vorheriger Auszeit, weiterhin sehr labil, aber das kennt man ja nicht anders…
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Wieder ein genialer Teil der Reihe und ich fiebere jetzt schon dem nächsten Teil entgegen. Volle Punktzahl mit 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Eine klare Leseempfehlung

Der Bruder
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Wann sollte man die Vergangenheit ruhen lassen? Und wann holt sie einen ein?
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Irena Jundts Vater ist tot. Um das Elternhaus zu räumen, muss die Rechtsmedizinerin der Berner Kripo zurück in das abgelegene ...

Wann sollte man die Vergangenheit ruhen lassen? Und wann holt sie einen ein?
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Irena Jundts Vater ist tot. Um das Elternhaus zu räumen, muss die Rechtsmedizinerin der Berner Kripo zurück in das abgelegene Bergdorf ihrer Kindheit. Eine Kindheit, die mit dem Verschwinden ihres Bruders abrupt endete. Damals wurde ein brutaler Kindermörder für Benis Tod verurteilt. Doch bei ihrer Rückkehr erkennt Irena, dass irgendetwas an der Geschichte nicht stimmt, und die Dorfbewohner etwas verbergen.
Wenig später wird in Bern ein kleiner Junge vermisst gemeldet – Sandro Bandini, Chef der Abteilung Leib und Leben bei der Berner Polizei, beginnt mit Hochdruck zu ermitteln und auch seine Freundin, Journalistin Milla, versucht mit gewohnt unkonventionellen Mitteln die Spur des Kindes zu verfolgen. Noch ahnt niemand, welche Kreise der Fall ziehen wird – und dass die Vergangenheit noch immer dunkle Schatten in die Gegenwart wirft…
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Wow, was für ein Highlight. Ich war direkt drin in der Handlung und die Story um die vermissten Kinder der 80er Jahre in der Schweiz wurde hier unglaublich gut integriert. Beide Handlungsstränge behandeln das Thema Kinderentführung und weitere sensible Themen und es stellt sich die Frage, ob es eine Verbindung gibt. Der Spannungsbogen in dem Kriminalroman ist durchweg gegeben und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Auch die Charaktere konnten mich wieder überzeugen und man lernt sie, auch wenn die Teile unabhängig voneinander zu lesen sind, in jedem Band besser kennen und mehr lieben.
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Für mich der bisher beste Teil und ich freue mich unglaublich auf Band 4 „Der Unbekannte“. Eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Eine harte Lektüre

Deutschland misshandelt seine Kinder
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„Eine erschütternde Anklageschrift.“ - Der Stern
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Die beiden Berliner Rechtzmediziner Michael Tsokos und Saskia Guddat schildern in diesem Sachbuch das schockierende Ausmaß von Kindermisshandlung und ...

„Eine erschütternde Anklageschrift.“ - Der Stern
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Die beiden Berliner Rechtzmediziner Michael Tsokos und Saskia Guddat schildern in diesem Sachbuch das schockierende Ausmaß von Kindermisshandlung und decken dabei gravierende Missstände auf. Nämlich dass der Kinder- und Jugendschutz auf ganzer Linie versagt. Anhand von Fallbeispielen wird aufgezeigt, dass das Jugendamt immer wieder das Leben der Kinder gefährdet, Richter in Zweifelsfällen die angeklagten Eltern freisprechen und Wiederholungstaten kaum berücksichtigt werden.
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Ich bin auf Seite 62 und atme erstmal tief durch, klappe das Buch zu und bin wütend, traurig, schockiert. Wie kann sowas in Deutschland passieren? Und wieso weiß man so wenig darüber? Gerade ich als Lehrerin sollte doch für das Thema sensibilisiert werden. Ist bisher aber nicht passiert. Würde ich überhaupt Anzeichen von Kindermisshandlung entdecken? Aufgeklärt hat mich da keiner so wirklich….
Tief durchatmen und weiterlesen. Aber es wird nicht besser. Die Fälle sind schockierend, machen einen wütend und lassen einen zuweilen wirklich am deutschen Rechtssystem zweifeln.
Aber das Sachbuch klärt auch auf, sensibilisiert und macht bewusst, dass man nie, wirklich niemals wegsehen sollte. Es zeigt auf, an wen man sich wenden kann und wie man in Verdachtsfällen agieren sollte.
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Ein hartes Stück aber für mich ein Buch, was jeder lesen sollte, damit das Wegschauen, Verharmlosen und Tabuisieren von Kindermisshandlung endlich ein Ende hat und die Rechte der Kinder in Deutschland besser geschützt werden.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Klare Leseempfehlung

Die Nacht – Wirst du morgen noch leben?
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Wirst du morgen noch leben?
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Der Nachtmann hält fünf Menschen in Glaszylindern gefangen. Jede Nacht stirbt einer von ihnen - es sei denn, jemand schafft es, einer seiner Forderungen zu erfüllen.
Inga ...

Wirst du morgen noch leben?
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Der Nachtmann hält fünf Menschen in Glaszylindern gefangen. Jede Nacht stirbt einer von ihnen - es sei denn, jemand schafft es, einer seiner Forderungen zu erfüllen.
Inga Björk wird auf den Fall angesetzt und gemeinsam mit Christian Brand begibt sie sich erneut auf die Suche nach einem Täter, der nichts dem Zufall überlassen hat. Und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
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Jan Beck hat es direkt geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen. Viele Perspektiven, die alle super spannend aufgebaut sind und man wird schon am Anfang neugierig, wie die Charaktere miteinander in Verbindung stehen und was sie mit dem Fall zutun haben. Man möchte das Buch kaum zur Seite legen, da durchweg Spannung gegeben ist. Nach und nach erschließen sich die Zusammenhänge, aber selbst am Ende wird man nochmal mächtig überrascht. Für mich echt genial!
Auch die Ermittler Björk und Brand haben mich wieder überzeugt und das Ende schreit ja nur so nach einem dritten Teil.
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Toller Schreibstil, absolut spannend und für mich hat es sogar nochmal Teil 1, „Das Spiel“, getoppt. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir.

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