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Veröffentlicht am 19.11.2021

Das Geheimnis

Das Geheimnis
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Ulla wird 60, doch ihr ist nicht nach Feiern zumute. Ihr Leben wurde stark von der Zurückweisung ihrer Mutter Helga beeinflusst. Besonders schwierig war es für Ulla, als vor 51 Jahren Helga den Kontakt ...

Ulla wird 60, doch ihr ist nicht nach Feiern zumute. Ihr Leben wurde stark von der Zurückweisung ihrer Mutter Helga beeinflusst. Besonders schwierig war es für Ulla, als vor 51 Jahren Helga den Kontakt komplett abbrach. Hinzu kommen noch die Verhältnisse mit ihrer eigenen Tochter Sandra, die den Kontakt zu ihrer Mutter meidet. Das Interesse von einem Mann an Helgas Kunst bringt Ulla zurück ins Helgas Häusl. Keiner hat Helgas Kunst verstanden. Sie war düster und chaotisch und ihre Perfomances wirkten auf viele Menschen verstörend. Doch warum hat sich Helga so benommen?

Das Buch wird aus drei Sichten erzählt: Ulla, Helga und Luise. Man kann eigentlich nur Mitleid mit Ulla haben. Als Kind wurde sie von ihrer Mutter zurückgewiesen, die sie so sehr geliebt und gebraucht hat. Nun hat sie selbst Probleme mit ihrer Familie. Für sie kommt dieser Ausflug in Helgas Vergangenheit genau richtig.

Ich fand die Idee mit den Kassetten sehr gut. So konnte Ulla portionsweise mehr über ihre Mutter und ihre Entscheidungen von früher erfahren. Dadurch dass die Kassetten nicht chronologisch sortiert waren, musste Ulla die Puzzlestücke ordnen, um ihrer Mutter endlich nahe zu kommen und kennenzulernen. Mir haben die Rückblicke aus Helgas Vergangenheit sehr gut gefallen. So konnte man nachvollziehen, warum sie Ulla verlassen hat und ihr größtes Geheimnis wurde gelüftet.

Besonders die Mitte des Buches war sehr spannend. Irgendwann war für mich das Geheimnis gelüftet und das Ende war für mich nicht überraschend. Trotzdem hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich habe es wirklich gern gelesen. Vielleicht wäre es besser, das Geheimnisvolle bis zum Ende aufrechtzuerhalten, um somit ein überraschendes Ende zu schaffen.

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Was ist deine Schönheit wert?

Bella Donna. Die Schöne von Florenz
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Simonetta ist eine wahre Schönheit. Als sie Marco Vespucci heiratet und ins Haus Vespucci nach Florenz zieht, kann sie ihr Glück kaum fassen. Doch schnell verwandelt sich die Freude in Frust, denn ihr ...

Simonetta ist eine wahre Schönheit. Als sie Marco Vespucci heiratet und ins Haus Vespucci nach Florenz zieht, kann sie ihr Glück kaum fassen. Doch schnell verwandelt sich die Freude in Frust, denn ihr Mann interessiert sich überhaupt nicht für sie. Für Simonetta ist das unverständlich, denn sie ist die schönste Frau in Florenz und jeder Mann würde sie gerne haben. Auch die Kurtisane Cosima Bellani kann keinen Liebestrank mischen, der Marcos Augen für Simonetta öffnen könnte. So stürzt sich die Schöne von Florenz in ein Abenteuer mit dem einflussreichen Giuliano de Medici. In der Zwischenzeit schwärmt der Maler Sandro Botticelli von Simonetta und möchte ihre Schönheit in seinen Bildern verewigen. Als ein Machtkampf um die Stadt ausbricht, werden alle in eine Intrige verwickelt. Auch Simonetta.

Ich liebe Geschichten über Florenz! Ich habe schon mehrere Serien über die Familie Medici geschaut und habe mich auf dieses Buch sehr gefreut. Es hat mich auch nicht enttäuscht. Die Sprache war passend zur damaligen Zeit. Zu Beginn begleiten wir Simonetta. Durch ihre Freude über die bevorstehende Hochzeit und ihre Naivität wurde sie einem ganz sympathisch. Es war erstaunlich zu sehen, wie schnell sich Freude in Frust umwandeln kann und aus einer naiven jungen Dame eine kalte eitle Frau wurde.

Generell ist das Thema Schönheit sehr präsent im Buch. Das war auch eine mächtige Waffe der Frauen von damals. Hier spielt aber nur die äußere Schönheit eine große Rolle und die inneren Werte treten in den Hintergrund. Nur einer ist für die innere Schönheit nicht blind: Sandro. Für ihn war es ein großer Kampf, Simonetta wieder zu zeigen, was wichtig im Leben ist - glücklich sein!

Ich habe diese Geschichte sehr gemocht. Am Anfang ging es etwas schleppend und ungefähr ab der Mitte wurde es rasanter. Das Buch hat mich aber sehr gut unterhalten und ich kann es allen empfehlen, die Geschichten über Florenz mögen.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Die Frau aus der Nordsee

Die Frau aus der Nordsee
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Die Leiche der jungen Maren Witte wird aus der Nordsee gefischt. Sie hat vor zwei Wochen entbunden und ihr Baby in einer Babyklappe abgegeben. Hatte die junge Frau keine Lust mehr auf das Leben und hat ...

Die Leiche der jungen Maren Witte wird aus der Nordsee gefischt. Sie hat vor zwei Wochen entbunden und ihr Baby in einer Babyklappe abgegeben. Hatte die junge Frau keine Lust mehr auf das Leben und hat Suizid begangen? Nach einer Obduktion steht fest, dass es sich um einen Mord handelt. Aber wer wollte Marens Tod?

Lena Lorenzen bekommt wieder einen spannenden Fall. Der Beginn ist sehr schwer, denn es ist fast nichts über Maren Witte bekannt, aber die Fragen scheinen kein Ende zu haben. Warum hat Maren ihr Kind abgebeben? Hat sie gewusst, dass sie in Gefahr ist? Wer ist der Vater des Kindes? Wer hat vom Kind gewusst? Marens Eltern sind keine große Hilfe, da sich der Vater wenig kooperativ zeigt und die Mutter eher im Hintergrund bleibt. Ein ganz schön seltsames Verhalten für Eltern, die ihre Tochter verloren und gerade erfahren haben, dass sie ein Enkelchen haben.

Neben dem Fall erlebt Lena auf privater Ebene ebenfalls einiges. Stets unterwegs ist es für die beiden schwer, gemeinsam Zeit zu verbringen. Für Lena ist es eine Herausforderung, das private Leben und die spannende und zeitraubende Ermittlungsarbeit unter einen Hut zu bringen. Aber sie schafft es irgendwie und ja, der Alltag gehört ebenfalls zum Leben.

Ich fand Maren als Charakter interessant und hatte Mitleid mit ihr. Sie hat kein leichtes Leben gehabt. Umso mehr schade ist es, dass es auf dieser Art und Weise enden musste. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und hatte eine gute Portion Spannung. Dass alles, was Lena macht, aber so aalglatt läuft, macht das Ganze etwas unrealistisch und bedeutet für mich Punktabzug.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Nicht wirklich ein Thriller

Nichts bleibt begraben
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Vor über 20 Jahren wurde Patricia Lockwood entführt und misshandelt und ihr Vater wurde ermordet. Der Täter wurde aber nie gefasst. Doch nun wurde ein gestohlenes Gemälde, das den Lockwoods gehört, neben ...

Vor über 20 Jahren wurde Patricia Lockwood entführt und misshandelt und ihr Vater wurde ermordet. Der Täter wurde aber nie gefasst. Doch nun wurde ein gestohlenes Gemälde, das den Lockwoods gehört, neben einer Leiche gefunden und die Fragen von früher kommen wieder ans Tageslicht. Patricias Cousin Windsor Horne Lockwood III begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit. Wer hat das Gemälde gestohlen? Wer hat Onkel Albrich ermordet und Patricia entführt? Wie viele Geheimnisse der Lockwoods werden nun enthüllt?

Ich muss zugeben, dass mir der Anfang sehr schwer gefallen ist. Ich konnte nicht so wirklich zuordnen, was die Rolle von Win ist, wer er ist und wie er im ganzen Schlamassel involviert ist. Man hat erfahren, dass er reich ist, gerne mit heißen Frauen schläft und oft nicht wirklich nachvollziehbaren Sachen macht.

Ich habe auch ein bisschen Zeit gebraucht, um mich an die Sprache zu gewöhnen. Die Dialoge sind kurz und mit relativ vielen rhetorischen Fragen oder bissigen Bemerkungen versehen. Ich fand das aber eigentlich ganz witzig. Win spricht immer das aus, was wir uns oft bei Gesprächen denken, aber doch nicht aussprechen. Das fand ich echt witzig.

Als aber immer mehr Wahrheiten ans Licht kamen, hat mich die Geschichte gepackt und ich habe das Buch wirklich sehr gerne gelesen. Der Leser bekommt kleine Häppchen, die die Antworten auf manchen Fragen liefern, ABER einen auch neugierig auf die weiteren Ereignisse macht. Wenn die ersten hundert Seiten sich eher gezogen haben, nahm das Buch im Anschluss Fahrt auf und ich war sehr gespannt auf das Ende.

Ob das jetzt wirklich ein Thriller war, wage ich zu bezweifeln. Ich kann es aber auch keinem Genre zu 100% einordnen. Es wird nicht blutig. Dich erwartet ein etwas komplexerer Plot, der mich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Zweiter Fall für Inga und Christian

Die Nacht – Wirst du morgen noch leben?
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Hanna verläuft sich während ihrer Wanderung. Ohne Empfang, mit leerem Akku und ganz alleine da draußen kann es nicht schlimmer werden. Und dann kommt der Nachtmann. Dieser tritt maskiert an die Öffentlichkeit ...

Hanna verläuft sich während ihrer Wanderung. Ohne Empfang, mit leerem Akku und ganz alleine da draußen kann es nicht schlimmer werden. Und dann kommt der Nachtmann. Dieser tritt maskiert an die Öffentlichkeit und ist bereits zu töten, wenn die Aufgaben nicht erfüllt werden, die er gestellt hat. Alle sehen sich die Qualen der Menschen an, die in Glaskästen gefangen gehalten werden. Darunter auch Hanna.

"Die Nacht" ist der zweite Fall für Inga Björk und Christian Brand. Ich kannte den Vorgänger nicht und konnte problemlos in die Geschichte einsteigen. Der Schreibstil ist flüssig und die Kapitel sind voller Spannung. Es werden verschiedene Perspektiven dargestellt: Hanna, Inga, Christian und Benjamin. Hier werden Vergangenheit und Gegenwart gut miteinander vermischt und die Story wird mit jedem Kapitel klarer, was mich als Leser total gepackt hat. Für meinen Geschmack waren die Kapitel aus Ingas und Christians Sicht am wenigsten spannend. Dafür habe ich aber mit Hanna mitgefiebert und war über Benjamins Schicksal sehr neugierig.

Die Aufgaben, die der Nachtmann stellt, um seine Opfer zu retten, sind unmöglich. Das macht den Fall für Inga und Björk komplexer und schnell ist es klar, dass sie keine Zeit verlieren können, wenn sie den Täter fassen möchten. Jedes Opfer hat aber vor langer Zeit selbst eine schlimme Tat begangen und wurde dafür nicht bestraft. Ist das Ziel des Nachtmanns Gerechtigkeit oder Rache?

Ich habe das Buch sehr gern gelesen und war von der ersten Seite an total gefesselt. Für meinen Geschmack kam die Auflösung etwas schnell.

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