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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2021

Happy End für Alle

Inselsommerstürme
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Mit Inselsommerstürme entführt die Autorin Gabriella Engelmann den Leser auf die Nordseeinsel Sylt und sorgt für eine letzte Begegnung mit allen wichtigen Charakteren aus ihren vorhergegangenen Sylt-Romanen.

Dabei ...

Mit Inselsommerstürme entführt die Autorin Gabriella Engelmann den Leser auf die Nordseeinsel Sylt und sorgt für eine letzte Begegnung mit allen wichtigen Charakteren aus ihren vorhergegangenen Sylt-Romanen.

Dabei wird Autorin und Buchhandlungsbesitzerin Bea in den Vordergrund gerückt, da sie in einer Schreibkrise steckt und für neue Motivation sorgen möchte. Natürlich spielen ihre Freunde und auch die Familie in dieser Kurzgeschichte eine wichtige Rolle, sodass man die volle Palette an Namen und Geschichten bekommt. Mir, als Leserin, die die vorherigen Bücher nicht kannte, wurde es an mancher Stelle tatsächlich etwas viel mit den verschiedenen Charakteren, aber da es sich bei dem Büchlein weniger um eine eigenständige Geschichte, als vielmehr um ein reihenabschließendes Prequel handelt, lag es wohl eher an meinem fehlenden Vorwissen.

Für Fans der Autorin und Kenner der gesamten Buchreihe bietet dieses Buch sicherlich einen harmonischen letzten Einblick in das Leben liebgewonnener Charaktere, sowie eine gewisse Spannung, wie es womöglich mit der Sylter Clique weitergeht. Für mich fehlte es trotz der Kürze der Geschichte an mancher Stelle an Spannung beziehungsweise einer wirklichen Handlung. Wie gesagt, eine eigenständige Geschichte sucht man hier eher vergeblich. Deswegen würde ich das Buch wohl doch eher Leuten empfehlen, die bereits Bücher von der Autorin gelesen haben. So bekommt man einen netten Read für zwischendurch geboten, der für alle Charaktere das perfekte Happy End bietet.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Einfach zauberhaft

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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The Rules of Magic ist die Vorgeschichte von Alice Hoffmans Erfolgsroman Practical Magic, wessen man sich vor dem Lesen bewusst sein sollte.

Das Buch erzählt die Geschichte der drei Geschwister Franny, ...

The Rules of Magic ist die Vorgeschichte von Alice Hoffmans Erfolgsroman Practical Magic, wessen man sich vor dem Lesen bewusst sein sollte.

Das Buch erzählt die Geschichte der drei Geschwister Franny, Jet und Vincent vom Anfang bis zum Ende. Wir lernen die drei als Kinder beziheungsweise Jugendliche kennen und erleben zusammen die Höhepunkte ihres Lebens.

Dabei weicht die Autorin mit ihrer Erzählweise vom üblichen Schema ab, indem sie nicht einen personellen, sondern vielmehr eine Art allwissenden Erzähler wählt, der zwischen den drei Geschwistern hin und her springt. Dadurch fehlt es an manchen Stellen an der emotionalen Beziehung zu den Charakteren, da man wie ein ferner Beobachter das Geschehen verfolgt und nicht wie heutzutage üblich durch eine de Figuren.

Mir persönlich hat diese Sichtweise wirklich gut gefallen, da sie mich an eine Art Märchen erinnert hat, was kombiniert mit den magischen Aspekten der Geschichte einfach zauberhaft war.

In Anbetracht der Tatsache, dass das Buch eine Vorgeschichte ist und quasi den Weg zu den Umständen im Folgeband erklärt, haben mir die Zeitsprünge, die die Handlung aufweist wenig ausgemacht. Was mich aber gestört hat, war die Abstraktheit mancher Erzählabschnitte besonders am Ende des Buches. Da wurde es für mich teilweise unmöglich, nachzuvollziehen, über was für eine Zeitspanne gerade erzählt wird, sodass alles etwas undurchsichtig wurde.

Generell weist die Geschichte per se sowie die Magie des Buches sehr viele Ungewissheiten auf, beziehungsweise lässt sie vieles offen. Dadurch wirkten manche Dinge weniger bedeutungsvoll als sie hätten sein können, was dem Buch die Dramatik nimmt und dafür sorgt, dass es eher dahinfließt. Es gibt ein relativ niedriges Spannungsniveau, das während des ganzen Buches konstant beibehalten wird, ohne Ausreißer nach oben aufzuweisen.

Mir persönlich hat das wenig ausgemacht, ich war eher positiv überrascht von dieser Art Geschichte, aber sicherlich ist es nicht für jeden etwas. Ich überlege jetzt, das nächste Buch der Reihe zu lesen, da mich Alice Hoffman positiv überraschen konnte!

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Stetige Steigerung

Knochenblumen welken nicht
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Knochenblumen welken nicht entführt den Leser in eine düstere Fantasywelt voll mit magischen Wesen, verschiedenen Kräften und ganz viel Potenzial. Zu Beginn war ich ziemlich fasziniert von dem beschriebenen ...

Knochenblumen welken nicht entführt den Leser in eine düstere Fantasywelt voll mit magischen Wesen, verschiedenen Kräften und ganz viel Potenzial. Zu Beginn war ich ziemlich fasziniert von dem beschriebenen Setting und dem wirklich ungewöhnlichen Schreibstil, der dem ganzen Buch eine besondere Note gegeben hat.


Das große Manko an der Geschichte ist und bleibt für mich aber die Handlung. Denn die kommt leider so gar nicht in Fahrt und braucht viel zu lange, um Spannung aufzubauen. Hauptfigur Aurelia ist eine junge Magierin, die jahrelang von ihren Eltern versteckt wurde, und deshalb keine Kontrolle über ihre Kräfte hat. Als die Ordnungshüter der Stadt dies mitbekommen, wird sie von ihrer Familie getrennt und in das magische Viertel der Stadt einquartiert, um dort von einem erfahrenen Lehrer unterrichtet zu werden. Das ungefähr passiert auf den ersten zweihundert Seiten des Buches. Zweihundert Seiten, die mir wirklich sehr lang erschienen sind, obwohl ich, wie bereits erwähnt, Fan des Schreibstils bin. Mein Problem an der Startphase des Buches ist auch, dass ich nicht wirklich einen Sinn darin gesehen habe. Die Handlung war wie gesagt in diesem Teil des Buches überschaubar, dafür wurde zumindest in Ansätzen die magische Welt erläutert, was mir erstmal gut gefallen hat. Tatsächlich wurde mir aber zu wenig erklärt, man erfährt weder besonders viele Details über die anderen magischen Wesen, noch über Aurelia und ihre Kräfte. Vielmehr werden ab und an Andeutungen gemacht, die später nicht weiter ausgeführt wurden.


Der ungewöhnliche aber schöne Schreibstil hat es mir in Kombination mit der öfter wechselnden Perspektive schwer gemacht, mich den Charakteren wirklich anzunähern und eine Verbindung zu ihnen aufzubauen. Ich habe weder einen Lieblingscharakter, noch gibt es eine Figur, die ich besonders negativ in Erinnerung habe. Vielmehr sind sie mir recht gleichgültig, was meines Erachtens nicht das Ziel gewesen sein kann. Der Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich recht distanziert den Charakteren über war, Emotionen wurden nie wirklich übermittelt, sodass ich die Protagonisten oft nicht richtig einschätzen konnte. Gleichzeitig wird sich eher auf die Handlung konzentriert, sodass viel Interpretationsspielraum entstanden ist. Sehr positiv in Erinnerung geblieben, sind mir die Dialoge zwischen Aurelia und ihrem Lehrmeister sowie diversen Nebencharakteren. Dabei konnte man einen tollen Humor erleben, den ich mir viel öfter gewünscht hätte.


Zum Ende des Buches, als die Geschichte sich endlich dem Wesentlichen zuwendet, gab es für mich eine rasante Steigerung und ich wollte die Lektüre nicht mehr aus der Hand legen. Die Story hat einige neue Facetten offenbart, die mich zwar nicht hundert Prozent überrascht, aber dennoch dafür gesorgt haben, dass ich einen weitern Band dieses Buches lesen wollen würde. Wir erfahren viele Hintergründe der magischen Welt und man kann die Epik erahnen, die in der ganzen Geschichte steckt. Meiner Einschätzung nach, hätte man etwas früher in diesen großartigen Teil der Geschichte überleiten können.


Was das Buch auch besonders gemacht hat, waren vielfältige gesellschaftskritische Ansätze, die auf dezente Art und Weise in die Geschichte eingeflossen sind und so ganz natürlich wirkten und zum Nachdenken anregten.


Nach dem offenen Ende verspüre ich wirklich das Bedürfnis weiterzulesen, besonders weil ich das Gefühl habe, alles und nichts über das Buch zu wissen. Man hat einen groben Überblick und doch gleichzeitig das Gefühl, dass die Autorin einiges vor dem Leser verborgen hat, was ein weiteres Buch grandios machen würde!

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Ab nach Kanada

Maybe Not Tonight
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Als ich mit dem Buch angefangen habe, war ich tatsächlich der Überzeugung, dass es mir diesmal nicht gefallen würde.

So richtige Gründe dafür... irgendwie ist mir der Einstieg einfach schwer gefallen; ...

Als ich mit dem Buch angefangen habe, war ich tatsächlich der Überzeugung, dass es mir diesmal nicht gefallen würde.

So richtige Gründe dafür... irgendwie ist mir der Einstieg einfach schwer gefallen; der Schreibstil wirkte in meinem Kopf nicht so melodisch, wie ich es aus Not Your Type in Erinnerung hatte, Luke wollte ich mit seinem Pflichtgefühl der Familie gegenüber nicht mögen und in Kanada beginnt das Buch auch nicht direkt. Der Anfang stellte sich für mich also als denkbar ungünstig heraus.

Deshalb habe ich das Buch erstmal ein paar Tage zur Seite gelegt und mich entschieden eine Pause zu machen. Nach diesem kurzen Zeitraum ging es tatsächlich gleich viel leichter von der Hand, das Buch zu lesen. Vielleicht war ich einfach in der richtigen Stimmung oder es lag daran, dass auch die Handlung sich weiterentwickelt hat und endlich interessante Dinge passiert sind. Luke hatte Kanada erreicht und beginnt sein temporäres Zuhause besser kennenzulernen. Wir lernen neue Freunde, die Uni und auch Kanada ein bisschen besser kennen, was die Handlung gut vorantreibt, aber doch nicht unbedingt zu Spannungshöhepunkten führt. Diese gibt es in dem Buch meines Erachtens eh eher selten, denn sowohl die Charaktere als auch der Schreibstil sind nicht unbedingt darauf ausgelegt, sondern eher auf emotionale Entwicklung und Tiefgründigkeit bedacht. Keine schlechte Eigenschaft, aber besonders den Beginn fand ich etwas zu ruhig und es gab Kapitel, wo ich mir einfach gewünscht habe, dass endlich irgendetwas passiert und Luke und Jackson sich näher kommen.

Dann gab es wiederum besonders in der zweiten Hälfte des Buches Kapitel, die mir tatsächlich zu ereignisreich waren. Das kam dadurch zustande, dass sich im Laufe des Buches die Nebencharaktere immer mehr in die Geschichte eingebracht haben und Teil der Handlung wurden. Auf den hinteren Buchseiten haben dann die meisten dieser Nebenhandlungen relativ zeitgleich ihren Höhepunkt erreicht, sodass viele Dinge auf einmal passiert sind. Ein Problem hatte ich damit teilweise, weil ich es manchmal etwas schwierig fand, die einzelnen Figuren auseinanderzuhalten. Besonders Lukes Theaterfreunde stachen für mich nicht ausreichend hervor, um mir ihre Namen zu merken, sodass ich öfter unsicher war, wer denn nun wer ist.

Im Verlauf der Geschichte war es aber tatsächlich Luke selbst, den ich immer lieber gewonnen habe. In der Zeit in Kanada hat er sich nämlich selbst neu kennengelernt und erfahren, wer er ohne seine kleinen Geschwister, um die er sich 24/7 kümmern muss, ist. Dieser Prozess war für mich tatsächlich das spannendste am Buch.

Jackson, der andere Protagonist, blieb für mich eher der Hintergrundcharakter. Lange Zeit habe ich ihn nicht als Hauptfigur wahrgenommen und das obwohl man vom Klappentext ja bereits wusste, dass er das Love Interest ist. Seine charakterliche Entwicklung ging auch in eher moderatem Tempo voran, wie andere Aspekte das Buches. Die Liebesgeschichte der beiden hatte sich für meinen Geschmack etwas zu sehr in die zweite Hälfte der Handlung verschoben, während der Anfang des Buches wie erwähnt etwas ereignislos war. Als Luke und Jackson sich dann angenähert hatte, passte es auch perfekt zwischen ihnen und ich habe mitgefiebert, weil ich unbedingt erfahren wollte, wie sich die Konflikte auflösen würden.

Der Minuspunkt des Buches ist also für mich das langsame Tempo gewesen, in dem sich besonders die Beziehung zwischen Luke und Jackson aufgebaut hat. Davon abgesehen hat das Buch einiges zu bieten und verbindet den Studienalltag mit einem interessanten Auslandsaufenthalt, was mir sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Die englische Rose

Wie Träume im Sommerwind
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In ihrem neuen Roman entführt uns Autorin Katharina Herzog zusammen mit den Schwestern Emilia und Clara auf die deutsche Ostseeinsel Usedom und ins englische Kent. Das ungewöhnliche Setting hat einen besonderen ...

In ihrem neuen Roman entführt uns Autorin Katharina Herzog zusammen mit den Schwestern Emilia und Clara auf die deutsche Ostseeinsel Usedom und ins englische Kent. Das ungewöhnliche Setting hat einen besonderen Reiz auf mich ausgeübt und war einer der Hauptgründe, warum ich das Buch lesen wollte.


Der andere war, dass ich bereits Bücher der Autorin gelesen habe, und immer ein Fan des Schreibstils war. Der hat mir auch in Wie Träume im Sommerwind wieder gut gefallen und stellt einen der positiven Aspekte des Buches dar.


Die beiden Protagonistinnen führen uns in je einem Handlungsstrang durch das Buch, wobei von Clara die Vergangenheit und von Emilia die Zukunft näher beleuchtet wird. Beide hatten ihre Höhepunkte, wobei mir Claras Geschichte einen Ticken besser gefallen hat. Einer der Gründe dafür dürfte gewesen sein, dass Vergangenheits-Clara zu diesem Zeitpunkt mit knapp 19 Jahren eher meiner Altersgruppe entsprochen hat, als Emilia, die um die 30 ist. Es war aber nicht nur das Alter, dass dafür gesorgt hat, dass ich Emilia weniger mochte Die Darstellung ihres Charakters, der teilweise sehr kindisch und unreif war, hat auch mit hineingespielt. Da hat Clara einfach mehr dem Bild der typischen Protagonistin entsprochen, während Emilia etwas verloren in der Rolle wirkte. Meines Erachtens nach hat Emilia aber auch weniger Raum in der Geschichte erhalten und musste sich daher eher hintergründig entwickeln. Denn letztendlich spielt Clara trotz Koma ironischerweise in beiden Erzählsträngen die Hauptrolle, denn es sind ihre Geheimnisse die gelüftet werden und auch der Schauplatz des englischen Kents ist durch Clara geprägt worden. Emilia, die sich immer von ihrer Schwester in den Schatten gedrängt fühlte, war also auch in ihrer eigenen Geschichte etwas unterrepräsentiert.


Das harmonisiert dann wohl auf gewisse Art mit dem männlichen Protagonisten Josh, denn auch dieser hatte eigentlich mehr Potenzial als letztendlich genutzt wurde. Bis auf wenige Schlüsselszenen ist ihm nämlich eher eine Nebenrolle vorbehalten und sein persönlicher Hintergrund wird in den letzten Kapiteln des Buches auf wenigen Seiten abgekanzelt. Dadurch wirkte der romantische Aspekt des Buches etwas lieblos oder zumindest unbedeutend. Emotional mitgerissen hat mich zumindest die Liebesgeschichte eher weniger.


Das Familiendrama, das im Mittelpunkt des Buches steht, wartet da schon mit etwas mehr emotionaler Spannung auf, denn man fiebert Claras Genesung entgegen und wartet zugleich auf das Lüften ihres Geheimnisses. Dieser Aspekt des Buches war es auch, der mich immer wieder zum Weiterlesen motiviert hat, denn die Handlung war einfach interessant und hat auch durch einige besondere Themen, wie die Rosengärtnerei und die Wirkung von Düften, einen speziellen Touch erhalten, der dafür sorgt, dass man das Buch im Gedächtnis behält.


Alles in allem ein unterhaltsamer Roman, der ein Familiendrama in den Vordergrund schiebt und eher in leisen Tönen von einer Liebesgeschichte erzählt.

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