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Veröffentlicht am 18.09.2021

Auftakt einer tollen Kinderbuchreihe

Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli
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Das Kinderbuch „Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli“ von Alexandra Wagner ist im Mai 2021 erschienen.
Im Mittelpunkt des Buches steht der Grundschüler Anton, der sich eines Abends ...

Das Kinderbuch „Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli“ von Alexandra Wagner ist im Mai 2021 erschienen.
Im Mittelpunkt des Buches steht der Grundschüler Anton, der sich eines Abends fragt, wo sein Lieblingspulli herkommt. Der Superheld auf seinem Pulli erwacht daraufhin zum Leben und nimmt Anton mit auf eine spannende und lehrreiche Reise rund um seinen Produktionsprozess, von der Herstellung bis zur Lieferung.
Das Buch ist zum Vorlesen für Kinder ab 6 Jahren und zum Lesen ab 8 Jahren geeignet und regt Kinder zum Nachdenken über Nachhaltigkeit, Konsum und Umweltschutz an, ohne dabei wie ein Lehrbuch zu wirken, denn der informative Teil ist kindgerecht in einer Superhelden-Geschichte verpackt, so dass kleine ZuhörerInnen und SelberleserInnen gar nicht merken, dass sie beim Lesen eigentlich etwas wichtiges lernen. Auch ich als erwachsene Vorleserin habe noch einiges dazugelernt und mir hat das Vorlesen großen Spaß gemacht, weil die Geschichte abwechslungsreich und humorvoll ist.
Neben den Nachhaltigkeitsaspekt (das Buch wird umweltfreundlich produziert und besteht aus Recyclingpapier) hat mir vor allem gefallen, dass das Buch für Mädchen und Jungen gleichermaßen geeignet ist. Im Jahr 2021 sollte es keine reinen Mädchenbücher und keine reinen Jungsbücher mehr geben und das setzt „Magische Welt der Dinge – Antons geheime Reise mit Paul Pulli“ wirklich um, danke dafür!
Das Buch ist der erste Band einer Kinderbuchreihe. Auch die anderen Bänder widmen sich je einem Gegenstand unseres Alltags.. Ich freue mich schon darauf, mit meinen beiden Lausbuben weiter in die „Magische Welt der Dinge“ einzutauchen und bin schon ganz gespannt, welchen Gegenstand wir als nächstes ergründen: von der Herstellung, über die Lieferkette bis zur Auswirkung auf unsere Umwelt.

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Triest - die Stadt am Meer

Triest für Fortgeschrittene
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Das Buch „Triest für Fortgeschrittene“ von Georges Desrues und Erich Bernard ist im Styria Verlag erschienen.

Schon der Klappentext hat mich überzeugt „Triest ist Wien am Meer!“ ist auch das, was ich ...

Das Buch „Triest für Fortgeschrittene“ von Georges Desrues und Erich Bernard ist im Styria Verlag erschienen.

Schon der Klappentext hat mich überzeugt „Triest ist Wien am Meer!“ ist auch das, was ich mir gedacht habe, als ich Triest zum zweiten oder dritten Mal besucht habe, denn wie die Autoren des Buches finde auch ich, dass sich Triest nicht auf den ersten Blick offenbart, sondern dass es mehrere Besuche braucht, um den ganz besonderen Charme dieser Stadt am Meer zu spüren.

„Triest für Fortgeschrittene“ ist kein herkömmlicher Reiseführer, der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten aufzählt und die schönsten Plätze für „Selfies“ auflistet. Nein, dieses Buch ist so viel mehr, denn es geht in die Tiefe. Neben Übernachtungsmöglichkeiten und den schönsten Kaffeehäusern nach Wiener Tradition, erfahren die LeserInnen auch viel Wissenswertes über die Geschichte von Triest, von den Habsburgern über den Faschismus bis zur Gegenwart, mit Ausblick in die Zukunft. Besonders gut gefallen hat mir das Kapitel „Baden in der Mittagspause“, gibt es doch Tipps, wo man in und rund um Triest gut baden kann, was für mich bisher ein Mysterium war. Bei meiner nächsten Reise nach Triest werde ich auch das Partisanen-Denkmal im Karst besuchen, welches ich bisher noch nicht kannte. Auch das Kapitel über die Weinbars in der Stadt hat mir wahnsinnig gut gefallen und das Kapitel „Aus dem Wurstkessel“ hat mir wertvolle Tipps gegeben, damit ich nicht nur das „Buffet da Pepi“ besuchen muss, das in jedem herkömmlichen Reiseführer über Triest angepriesen wird, aber auch in diesem Buch seinen Platz findet. Und dann wäre da noch der Kaffee, der in Triest eine große Rolle spielt. Triest hat aber auch noch eine andere, eine dunklere Seite: Mussolini hat hier die Rassengesetze verkündet und mit der Risiera von San Sabba hatte Triest sein eigenes Konzentrationslager im zweiten Weltkrieg.

Aus dem Buch habe ich viel Inspiration für meinen nächsten Besuch in Triest gewonnen. „Triest, so heißt es oft, sei gar nicht das echte Italien.“, aber Triest hat einen einzigartigen Charakter und viel zu entdecken. Danke für das wunderschöne Buch, das in mir regelrechtes Fernweh geweckt hat.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Tolles Buch für ErstleserInnen

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 1: Dinosaurier
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Das Kinderbuch „Dinosaurier“ ist in der „Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser“-Reihe im Ravensburger Verlag erschienen.

ErstleserInnen erfahren in diesem tollen Buch, wie die Dinosaurier lebten. Mit leicht ...

Das Kinderbuch „Dinosaurier“ ist in der „Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser“-Reihe im Ravensburger Verlag erschienen.

ErstleserInnen erfahren in diesem tollen Buch, wie die Dinosaurier lebten. Mit leicht verständlichen Texten, vielen Illustrationen und Fotos macht das Lesen lernen Spaß! Auch Sticker, ein Spiel und mehrere Rätsel machen das Buch zum Erlebnis. Die große Schrift und die kurzen Sätze ermöglichen es Kindern ab 7 Jahren das Buch zu lesen und den Inhalt zu verstehen. Im Buch wird auch erklärt, wie Fossilien und Dinosaurierknochen noch heute erforscht werden, was meinem Sohn besonders gut gefallen hat, da er Archäologe werden möchte.

Aus der „Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser“-Reihe gibt es noch viele andere Bücher, die wohl im Herbst mit dem Schulstart bei uns einziehen werden um unserem Schulkind das Lesen lernen spielerisch zu erleichtern. Eine tolle Reihe - ein tolles Buch!

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Die Geschichte einer Flucht

Die Kinder von Teheran
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Das Buch „Die Kinder von Teheran“ von Mikhal Dekel ist im wbg Theiss Verlag erschienen.

Fast 900 polnisch-jüdische Kinder sind vor dem Nationalsozialismus von Polen in den Iran geflüchtet. Genau auf ...

Das Buch „Die Kinder von Teheran“ von Mikhal Dekel ist im wbg Theiss Verlag erschienen.

Fast 900 polnisch-jüdische Kinder sind vor dem Nationalsozialismus von Polen in den Iran geflüchtet. Genau auf dieser Fluchtroute entkam der Vater der Autorin der Judenverfolgung. Sein Weg führte in von Warschau über Sibirien bis nach Teheran.

Mikhal Dekel hat sich in Archiven und in Gesprächen mit Zeitzeugen auf Spurensuche begeben, denn ihr Vater wollte Zeit seines Lebens „Vergessen“ und hat nicht über seine Kindheit gesprochen.

Die Autorin hat ein Buch über den Holocaust geschrieben, in dessen Mittelpunkt nicht Europa und die Konzentrationslager stehen, sondern Zentralasien und der Nahe Osten. Ein Aspekt, der mir gänzlich unbekannt war. Mikhal Dekel erzählt die Geschichte ihres Vaters detailreich und stützt sie immer wieder mit historischen Fakten. Dabei schreibt sie so einfühlsam, dass mich das Buch immer wieder emotional berührt hat. Ich kann das Buch aus vollstem Herzen weiterempfehlen, denn es hat in mir den Drang geweckt das „Nie wieder!“ nicht zur zu einer Floskel verkommen zu lassen.

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Ein Buch gegen das Vergessen

Zorn der Lämmer
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Der Roman „Zorn der Lämmer“ von Daniel Wehnhardt ist im Gmeiner Verlag erschienen.

Einige wenige Überlebende des Holocaust geben dem gesamten deutschen Volk die Schuld an dem menschenverachtenden Regime ...

Der Roman „Zorn der Lämmer“ von Daniel Wehnhardt ist im Gmeiner Verlag erschienen.

Einige wenige Überlebende des Holocaust geben dem gesamten deutschen Volk die Schuld an dem menschenverachtenden Regime des Nationalsozialismus. Sie haben alles verloren: Heimat, Familie und Freunde und und sehen nach Rache. Fünfzig Männer und Frauen bilden die jüdische Untergrundorganisation „Nakam“ und wollen nach dem „Auge um Auge, Zahn um Zahn“-Prinzip sechs Millionen Menschen töten, die Zahl der ermordeten Juden in der Shoah.

Das Buch war völlig anders als ich es mir erwartet hatte. Anders als der Klappentext suggeriert, steht nicht die Rache der „Nakam“ im Vordergrund des Buches, sondern deren Entstehungsgeschichte. So bringt uns der Autor ins Ghetto von Wilna und später ins KZ und beschreibt die Abscheulichkeiten so bildreich, dass ich beim Lesen fast das Gefühl hatte selbst dort zu sein. „Zorn der Lämmer“ ist ein Buch gegen das Vergessen, dass das dunkelste Kapitel unserer Geschichte beleuchtet und ist meiner Meinung nach wirklich lesenswert.

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