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Silkem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2022

Ostfriesisches Fiasko

Rupert undercover - Ostfriesisches Finale
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Es gibt Bücher, die lese ich, obwohl ich weiß, dass sie mich nicht überzeugen werden. Aus alter Sentimentalität, weil ich denke, ich muss sie gelesen haben, vielleicht auch mit der Hoffnung, das der Autor ...

Es gibt Bücher, die lese ich, obwohl ich weiß, dass sie mich nicht überzeugen werden. Aus alter Sentimentalität, weil ich denke, ich muss sie gelesen haben, vielleicht auch mit der Hoffnung, das der Autor zu alter form zurückgefunden hat. Dazu gehört auch die "Rupert Undercover"-Serie von Klaus-Peter Wolf.
"Ostfriesisches Finale" hat dann leider den Blödsinn der beiden Vorgänger noch getoppt ebenso wie die Sommerfeldt-Serie, die ich abgebrochen habe.
Klappentext:
Das spektakuläre Finale: Der dritte Undercover-Einsatz für Hauptkommissar Rupert, den beliebten Kollegen von Ostfrieslands berühmtester Ermittlerin Ann Kathrin Klaasen von Nummer-1-Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf.
Rupert hatte sich nie im Leben besser gefühlt. Irgendwie war er angekommen. Ja, geradezu glücklich. Er lebte in zwei Welten, wechselte problemlos zwischen seinem Leben als Hauptkommissar und Undercover-Agent hin und her. Doch nie würde er den Moment vergessen, als die unheimliche Stimme am Telefon ihren Namen nannte. Frederico Müller- Gonzáles – der totgeglaubte Drogenboss. Dieser Anruf veränderte alles. War seine Tarnung aufgeflogen? Jetzt wusste Rupert: Sein Leben war vorbei, wenn er nicht sofort die undichte Stelle fand.
Nicht einmal sprachlich konnte mich dieser Band überzeugen. Bis auf paar wenige witzige Sprüche, fiel Wolf hier auch nichts wirklich Neues ein und er griff in die Mottenkiste der Laberei.
Die Handlung ist übertrieben, konstruiert und absolut hanebüchen. Durch ständige Wiederholungen wird das Buch künstlich in die Lange gezogen.
Fazit: Das ist kein Krimi mehr, sondern bestenfalls Slapstick und ganz sicher keine große Gesellschaftssatire, wie auf dem Einband angekündigt. Das ist vielleicht noch etwas für Klaus-Peter Wolf - Fans. Für mich ist es der Flop des Jahres.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Für mich enttäuschend

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht
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Ich habe einige Bücher über grenzüberschreitende Ermittlungen im Bereich Schleswig-Holstein und Dänemark gelesen, die mir sehr gut gefallen haben. Daher war ich gespannt auf "Grenzfall - Ihr Schrei in ...

Ich habe einige Bücher über grenzüberschreitende Ermittlungen im Bereich Schleswig-Holstein und Dänemark gelesen, die mir sehr gut gefallen haben. Daher war ich gespannt auf "Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht" von Anna Schneider. Hier geht es um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Bayern und Österreich. Es handelt sich um den zweiten Band der Reihe, doch ich glaube nicht, dass es daran lag, dass ich mich mit dem Buch sehr schwer getan habe.
Klappentext:
Nichts geht mehr in der Grenzregion Karwendel, heftige Schneefälle bringen über Nacht alles zum Erliegen. Mitten im Chaos verschwindet in der Jachenau eine junge Frau auf dem Weg zu ihrem Elternhaus. In Innsbruck kommt es zu einem Zwischenfall in einem Studentenwohnheim, zwei Studentinnen werden seither vermisst.
Alexa Jahn und Bernhard Krammer haben alle Mühe, unter den erschwerten Bedingungen grenzübergreifend zusammenarbeiten, als zwei weitere Vermisstenmeldungen eingehen. Ein Zufall ist nun ausgeschlossen, die Fälle müssen zusammenhängen.
Bald beschleicht Bernhard Krammer eine ungute Ahnung, er fühlt sich an einen alten Fall erinnert. Doch noch bevor er Alexa Jahn einweihen kann, macht sie einen folgenschweren Fehler.
Die beiden Fälle entwickeln sich nebeneinander her und es entsteht sowohl für die Leser:innen als auch für die beiden Ermittelnden kein Zusammenhang. Natürlich weiß ich aufgrund des Klappentextes, dass ein Zusammenhang besteht, aber er erschließt sich nicht aus dem Text und auch nicht aus den immer wieder eingeblendeten kurzen Abschnitten aus der Sicht der Opfer. Erst nach mehr als 300 Seiten wird die Verbindung hergestellt. Das hat mich genervt. Ebenso wie die vielen Personen, die in keinerlei Bezug zueinander standen.
Die Auflösung erschien dann wohl auch der Autorin zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Jedenfalls beschäftigt sich ein ganzes Kapitel (S.395 bis 403) damit, mir als Leserin noch einmal sachlich im Reportagestil zu erklären, wie alles zusammenhing.
Mit den beiden Ermittelnden wurde ich auch nicht richtig warm. Weder konnte ich mich in Krammer noch in Alexa wirklich hineinversetzen. Besonders sie fand ich psychologisch nicht gut ausgebaut.
Durch oft langatmige Schilderungen kam bei mir keine Spannung auf.
Selbst das Cover finde ich nicht gelungen. Der lange Querstrich, der wohl die Grenzlinie verdeutlichen soll, wirkt auf mich eher wie ein "Mängelexmeplar".
Fazit: Ich werde kein weiteres Buch der Reihe lesen. Die vielen positiven Rezensionen, die ich gefunden habe, zeigen aber wieder einmal deutlich: Geschmäcker sind glücklicherweise verschieden.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Absolut enttäuschender Kurzkrimi

Sweet Goodbye
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Ich bin ein absoluter Fan der Fjällbacka-Krimireihe von Camilla Läckberg - doch mit ihrem neuen Kurzkrimis wie "Sweet Goodbye Rache ist tödlich" kann sie mich leider nicht überzeugen.
Klappentext:
Max, ...

Ich bin ein absoluter Fan der Fjällbacka-Krimireihe von Camilla Läckberg - doch mit ihrem neuen Kurzkrimis wie "Sweet Goodbye Rache ist tödlich" kann sie mich leider nicht überzeugen.
Klappentext:
Max, Liv, Anton und Martina führen ein beneidenswertes Leben: Die Teenager wohnen im nobelsten Viertel Stockholms und können sich dank des Reichtums ihrer Eltern alles leisten, was sie sich wünschen. Am Silvesterabend feiern sie gemeinsam im puren Luxus. Austern und Kaviar werden aufgetischt, der Champagner fließt in Strömen.
Doch als Liv ihre Freunde zu einem vermeintlich harmlosen Spiel auffordert, gerät die heile Welt schnell ins Wanken. Düstere Geheimnisse werden zutage gefördert und setzen alle Regeln außer Kraft …
Die Geschichte ist kurz, viel zu kurz. Dadurch bleibt alles an der Oberfläche, die Figuren seltsam leblos. Eigentlich sind mir alle vier Jugendliche furchtbar unsympathisch und auch wenn alle ihre Gründe haben, sind ihre Handlungen für mich nicht nachvollziehbar. Sie verhalten sich meiner Meinung nach auch nicht altersangemessen. Zum Teil sind sie kindlich, dann wieder Erwachsene, dabei aber in keiner Weise pubertär.
Das ganze Geschehen ist unrealistisch. Die Geschichte verfügt über keinen nachvollziehbaren Spannungsaufbau, alles ist vorhersehbar, obwohl es unrealistisch ist.
Glücklicherweise hat die Geschichte nur 118 Seiten. Es folgen dann noch 24 Seiten Leseprobe, was das Ganze nicht besser macht. Dafür 16,99 € ist eine Frechheit. Ich habe das Buch geschenkt bekommen und kann es - trotz des guten Schreibstils - nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Gut gedacht, aber leider nicht wirklich gelungen

Eliten, Lurche, flache Erde!!11!!!
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Klappentext:
Im Universum herrscht Chaos! Mit diesem Universum, oder durch ein anderes; wer weiß das hinterher noch genau? Alles ist irgendwie miteinander verquirlt und macht Angst. Die ganze Welt verändert ...

Klappentext:
Im Universum herrscht Chaos! Mit diesem Universum, oder durch ein anderes; wer weiß das hinterher noch genau? Alles ist irgendwie miteinander verquirlt und macht Angst. Die ganze Welt verändert sich; und wahrlich nicht zum besten! Und natürlich steht Berlin mal wieder im Brennpunkt dieses globalen Geschehens. Nur Katja, Melanie, Sandra, Jaqueline und Stefanie, fünf Freundinnen, sehen die Veränderungen - als einzige. Der Rest der Welt taumelt ins Chaos und droht vom flachen Rand der Erde zu stürzen. Wie gut, dass Stefanie die inneren Zusammenhänge kennt. Dabei gehört Stefanie erst seit kurzem dazu, denn eigentlich ist sie das Pendant von Melanies nervigem Nerd-Bruder aus der anderen Welt. Doch so blond, wie sie jetzt ist, wird das gerade nichts mit dem zweiten Doktortitel in Astrophysik. Denn Mädchen sollen sich fortpflanzen und eignen sich grundsätzlich nicht für die MINT-Fächer, meint Stefans ehemaliger Doktorvater, der Stefanie zudem mehr als Reisebegleitung bei Konferenzen schätzt...
Die Idee ist wirklich gut. Was ist Realität und was passiert wenn? doch für mich springt die Autorin zu sehr und ich gebe zu, ich habe dass buch nicht zu Ende gelesen.
Dabei ist der Stil an manchen Stellen durchaus flüssig und humorvoll

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Nur der Anfang hat mich überzeugt

Über Menschen
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Urlaubszeit ist Lesezeit:
Das erste Drittel von "Über Menschen" von Juli Zeh hat mir sehr gut gefallen. Eine bissige und trotzdem humorvolle Analyse unserer Gesellschaft und unserer Zeit: Klimawandel, ...

Urlaubszeit ist Lesezeit:
Das erste Drittel von "Über Menschen" von Juli Zeh hat mir sehr gut gefallen. Eine bissige und trotzdem humorvolle Analyse unserer Gesellschaft und unserer Zeit: Klimawandel, Plastikmüll, Corona, Selbstoptimierung, Umweltschutz, Mainstream - Zeh holt zu einem literarischen Rundumschlag aus und wirft so ziemlich alle aktuellen Sinnfragen auf.
Doch dann gibt es für mich einen radikalen Bruch: Dora, in Bracken in Brandenburg im Exil, trifft plötzlich nur noch Neonazis und AFD-Wähler. Dabei ist der Nazi ein stets hilfsbereiter Nachbar mit liebenswerter Tochter und auch noch todkrank. Da macht es eigentlich nichts, wenn er das Horst-Wessel-Lied singt und wegen politisch motivierter Körperverletzung in Haft war. Die AFD-Wähler sind schwul und würden genauso gut in das linksalternative Milieu passen.
Bracken, das brandenburgische Bullerbü? Rechtsextremismus und Rassismus nicht so schlimm? Sind doch alles auch nur Menschen?
Toll wie immer Sprache und Stil. Bei der Aussage hoffe ich immer noch, ich habe sie nicht wirklich verstanden.

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