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Veröffentlicht am 07.02.2022

spritzig, mitreißend und einfach zum Verlieben

Secrets of a Small Town Girl (Baileys-Serie 7)
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„Jede Frau verdient einen Mann, der sie so ansieht wie Colton dich.“ 
(Stella zu Juno in Secrets of a smalltown girl) 


Worum geht’s? 

Juno Bailey hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Freunde und ...

„Jede Frau verdient einen Mann, der sie so ansieht wie Colton dich.“ 
(Stella zu Juno in Secrets of a smalltown girl) 


Worum geht’s? 

Juno Bailey hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Freunde und Familienmitglieder zu verkuppeln. Und endlich hat sie auch die perfekte Partnerin für ihren Sandkastenfreund Colton gefunden. Erst als Colton bereits mit der wunderschönen Französin verlobt ist, merkt Juno, dass sie selbst in ihn verliebt ist. Zwischen Anzugfittings, Tanzstunden und Kindheitserinnerungen muss sie sich entscheiden: Kann sie Colton vergessen oder soll sie um ihre Liebe kämpfen?



Secrets of a small town girl ist Band 7 der Baileys-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, es werden keine Vorkenntnisse benötigt. Es kommt jedoch zu Spoilern hinsichtlich der Vorgängerbände.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise 

Das Cover zeigt wie immer das passende Pärchen zum Buch. Die Geschichte wird durch Juno und Colton wechselnd aus der Ich-Perspektive erzählt und verläuft linear mit einigen Rückblenden auf Kindheitstage. Der Schreibstil ist locker, teilweise humorvoll und sehr angenehm zu lesen. Es gibt einige explizite Intimszenen. Das Buch thematisiert das potenziell triggernde Thema Tod von Angehörigen.



Meine Meinung 

Nach Hause kommen. Ja, es ist wieder soweit. Jedes Mal, wenn ich ein neues Buch der Baileys-Reihe aufschlage, ist es, als würde ich auf Familienbesuch zurückkehren nach Lake Starlight. Nunmehr schon zum siebten Mal, freue ich ich dennoch jedes Mal. Und auf Juno und Colton hatte ich mich nach den Vorbänden doch schon sehr gefreut. Sie ist die quirlige Partnervermittlerin der Stadt, er ist bester Freund – und verlobt mit seiner Tierarztkollegin. Was offenbar jeder außer der beiden weiß: Sie sind füreinander bestimmt und bis über beide Ohren ineinander verliebt. Doch jetzt will er eine andere heiraten?! Das verspricht viel Drama!



Colton und Juno muss man einfach lieben. Jeden für sich, aber auch beide zusammen. Der Leser wird mitten in die Geschichte geworfen. Colton ist verlobt, die nahende Hochzeit stets ein Thema und Juno fängt an, sich abzulenken. Gleichzeitig schreibt ihre Partnervermittlung rote Zahlen und alles könnte nicht weniger kompliziert sein. Die ganze Zeit fragt man sich: Wenn zwei Leute so offensichtlich zusammengehören, wieso sind sie es denn nicht? Mit einigen Rückblicken auf ihre Zeit als Kinder und Teenager wird man immer überraschter, denn die beiden sind sich teilweise sogar schon näher gekommen. Doch insbesondere Junos Motive, Colton auf Abstand zu halten, haben eine traurigen Hintergrund. Und so entwickelt sich das Drama langsam, aber offensichtlich. Erträgt Juno es, dass Colton eine andere heiratet? Nicht wirklich. Tut sie etwas dagegen? Nein. Möchte man sie permanent schütteln? OH JA! Und trotzdem kann man verstehen, wieso sie vielleicht nicht so aus ihrer Haut kann. Denn ein Aspekt, der in diesem Buch beleuchtet wird, der vorher zwar öfter angesprochen wurde, aber nie viel Raum bekam: Der Verlust der Baileys-Eltern. Haltet eure Taschentücher bereit, denn auch in dieser locker-leichten Reihe kann einem das Herz brechen. Und man erfährt eben auch, welche Rolle Colton für Juno in diesen schweren Zeiten gespielt hat.



Eigentlich ist Friends to Lovers nicht gerade mein bevorzugtes Thema. Denn oft habe ich Fragezeichen, wieso beide so lange umeinander herumtänzeln. Entsprechend war ich vor diesem Buch auch etwas unsicher, ob es mich wird begeistern können. Aber das hat es und in vollen Zügen. Von Anfang an war ich total im Buch drin, ich konnte nicht aufhören zu lesen (und zeitweise zu hören) und habe mit Colton und Juno gelacht, mit den anderen geschmachtet undicht wieder und wieder in das urige Lake Starlight Örtchen und seine Bewohner verliebt. Die verrückte Grandma Dori, ihre kuriose beste Freundin Ethel und auch neue Charaktere wie der Tierarztchef von Colton sorgten immer wieder für Unterhaltung. Es ist die gelungene Mischung aus belanglosen Nebensächlichkeiten, die zum Lachen einladen, spritzigen Dialogen und „euer Ernst?“-Momenten, in denen man Juno und Colton eigentlich nur zusammen irgendwo einsperren wollte. Ein großes Problem hatte ich anfangs ehrlich gesagt aber damit, dass Colton verlobt ist. Ich mag es mich wirklich, wenn eine intakte Beziehung irgendwie zerbrochen wird oder man das Gefühl hat, der Protagonist sitzt zwischen den Stühlen. Dieses Nichts Halbes – nichts Ganzes mag ich einfach nicht. Entsprechend begeistert war ich davon, wie die Autorinnen mit dem Problem umgingen. Verkrampfte Doppeldates von Juno mit ihrem neusten Kunden und Colton mit seiner Verlobten, bei denen so alles schief geht, was nur sein kann, sind hierbei nur der Anfang. Als dann final aufgelöst wird, wieso Colton Brigette heiraten möchte, war ich von diesem Twist so überrascht, dass ich wirklich lachen musste. Unerwartet, aber unglaublich passend – das hätte ich nicht erwartet. Piper Rayne schafft es einfach immer wieder, mit kleinen Sachen die Bücher auf den Kopf zu stellen. Und diese Kreativität sorgt eben auch dafür, dass selbst Band 7 der Reihe nicht langweilt, dass man nicht genug von den ganzen Baileys und ihren Eskapaden bekommt und man mitfiebert, wer jetzt schon so weit mit der Beziehung ist, dass es Babys gibt (und ja, die nächste Generation Baileys wird wohl auch wieder sehr umfangreich!).



Nach gut zwei Dritteln des Buches war ich kurz irritiert, weil ich mich ehrlich gesagt gefragt habe, was jetzt noch passieren soll, immerhin war für mich an dieser Stelle alles „geklärt“. Ich bin ehrlich, die endlosen Seiten Bettgeflüster waren jetzt nichts meins und hätten für mich nicht sein müssen, gleichzeitig gehören sie aber eben zu dieser Art Literatur. In Sorge, das Buch wird jetzt einfach nur unnötig in die Länge gezogen, ging es also weiter. Aber die Autorinnen hatten für Juno noch ein paar notwendige Erkenntnisse geplant, die für ein wenig Drama, jede Menge Anspannung und eine nicht minder große Erleichterung sorgen. Ja, hier muss man einiges durchstehen, um zum verdienten Happy End zu kommen. Aber jede Seite war es wert. Und ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass Juno und Colton vielleicht sogar bisher mein Lieblingsband der Reihe war.

Mein Fazit 

Secrets of a small town girl ist eine absolut gelungene Fortsetzung der unfassbar umfangreichen Baileys-Reihe. Obwohl es bereits Band 7 ist, wird man der Familie Bailey niemals müde und lässt sich wieder neu mitreißen. Colton und Juno haben mein Herz erobert, die Friends to Lovers Story spielt auf einem ganz besonderen Level und macht einfach Spaß. Wie immer voller Witz und Charme ein absolutes Wohlfühlbuch zum Verlieben. 


[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 11.01.2022

ein informativer Hingucker

Little Book of Chanel
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Was ist das?

Mit „Little Book of Chanel“ startet der Eden-Verlag in seine neue Fashion House-Reihe. In Einzelbänden werden die bekannten Modemarken und ihre Geschichten vorgestellt. Chanel mit der ikonischen ...

Was ist das?

Mit „Little Book of Chanel“ startet der Eden-Verlag in seine neue Fashion House-Reihe. In Einzelbänden werden die bekannten Modemarken und ihre Geschichten vorgestellt. Chanel mit der ikonischen Coco Chanel macht den Anfang. Mit einer glamourösen Mischung aus vielseitigen Fotografien, Rückblicken auf Kampagnen und Kollektionen, einigen Skizzen der berühmten Mademoiselle Coco und jeder Menge Insights gewährt das Buch Einblicke in die beeindruckende Welt der sagenumwobenen Modemarke.

Wie sieht es aus?

Bei dem Buch handelt es sich um eine Hardcover-Ausgabe, die etwas größer als A6, aber kleiner als A5 ist. Das Buch punktet mit einem schlichten Außendesign in den ikonischen Farben schwarz und weiß, mit denen man Chanel verbindet. Die sehr minimalistische Gestaltung weckt hierbei Interesse und unterstreicht zugleich die schlichte Eleganz der Marke. Auch der Buchrücken ist mit dem Schriftzug „Little book of Chanel“ und dem Namen der Herausgeberin sehr dezent. Das Innere wird durch eine vielseitige Mischung aus Fotografien, Zeichnungen und Textelementen übersichtlich und abwechslungsreich gestaltet. Ganzseitige Bildelemente in Farbe und schwarz-weiß entführen den Leser durch die Welt der Entstehung und Entwicklung der Marke. Die Seiten sind aus dickem, beschichteten Papier und machen einen sehr hochwertigen Eindruck.

Was erwartet einen?

Bei diesem Buch handelt es sich nicht um ein klassisches Sachbuch oder gar eine Biografie. Es ist viel eher eine Sammlung, welche umfassende Einblick in die Marke und den Mythos Chanel geben soll, ohne dabei zu überladen oder zu überfordern. Ganz klar im Fokus steht die bildliche Ausgestaltung der Chanel-Reise. Es ist eine Art kleiner Bildband mit textlichen Elementen und Anmerkungen zu den jeweiligen Bildern. Hierbei wird vieles angesprochen, aber es bleibt bei Einblicken – eben das kleine Buch von Chanel, im Überblick. Es wird ein wenig Bezug auf Coco, ihre Beweggründe und ihre Entwicklung genommen, einiges hierbei auch durchaus kritisch erwähnt. Der große Fokus liegt aber eindeutig auf der Produktwelt und der Entstehung der berühmten Produkte, die alle Welt mit Chanel verbindet. Es werden Skizzen eingeführt, Ausschnitte aus Kollektionen gezeigt, verschiedene Kampagnen eingebaut und alles mit Fotos aus der Öffentlichkeit abgerundet. Man erfährt hier so einiges über die Vorgehensweise und die Visionen von Coco Chanel, aber es wird auch die Weiterentwicklung der Marke (etwa unter Karl Lagerfeld) erwähnt. Die umfangreichen Fotos laden sehr zum Träumen und Schwärmen ein.

Mein Fazit

„The little book of Chanel“ ist ein wunderschöner Auftakt für eine vielversprechende Reihe. Das Buch bietet Einblicke hinter die Kulissen einer weltbekannten Marke, um die sich viele Legenden ranken. Es gibt immer wieder etwas zu entdecken, denn die prächtigen Fotos – zum Teil älterer Natur – laden absolut zum Entdecken ein. Durch das hochwertige Papier und den eleganten schlichten Einband wirkt das Buch sehr edel, was auch die gradlinige Gestaltung unterstreicht. Man merkt, dass sich die Autorin bei der Ausgestaltung viel gedacht hat. Mit gestalterischen Elementen, kleineren Anekdoten und jeder Menge komprimierter Informationen hat man hier ein überraschend umfassendes Werk. Das Buch ist für alle zu empfehlen, die Interesse an Fashion und einen Blick hinter die Kulissen haben, für Fans von Chanel und der legendären Coco, aber auch für Leute, die gerne schöne Bilder entdecken möchten. Das Buch kann auch als kleines Coffee Table Book durchaus überzeugen und dürfte in meinen Augen auch ein wunderbares Geschenk für Fashionbegeisterte sein. Mich hat der erste Teil der Reihe auf jeden Fall schon sehr begeistert und ich bin gespannt, wohin der Verlag den Leser noch entführen wird.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.11.2021

eine wunderschöne Geschichte

Forever Right Now
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„Jeder ist es wert, geliebt zu werden.“
(Darlenes Freund Max zu Darlene in Forever right now)

Worum geht’s?

Neuanfang, das ist das Wort, was Darlene nach San Fransisco führt. Nach ihrem Drogenabsturz ...

„Jeder ist es wert, geliebt zu werden.“
(Darlenes Freund Max zu Darlene in Forever right now)

Worum geht’s?

Neuanfang, das ist das Wort, was Darlene nach San Fransisco führt. Nach ihrem Drogenabsturz und der kurzzeitigen Haftstrafe gibt sie mittlerweile alles dafür, clean zu bleiben und auf eigenen Beinen zu stehen. Doch ihr Leben wird ordentlich durcheinander gewirbelt, als sie auf ihren Nachbarn Sawyer trifft, der alleinerziehender Vater für seine kleine Olivia ist und nebenbei versucht, sein Jurastudium erfolgreich abzuschließen. Zwischen Darlene und Sawyer knistert es gewaltig, doch Darlene ist sich sicher, dass so jemand wie er so jemanden wie sie niemals lieben kann…

Forever right now ist Band 2 der Only Love-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, der Protagonist aus Band 3 kommt jedoch schon vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird aus Sicht von Sawyer und Darlene in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch ist in zwei Teile unterteilt, es verläuft chronologisch, gelegentlich gibt es Rückblenden bei Sawyer zu den Anfängen als Vater. Der Schreibstil ist ergreifend und gut lesbar. Das Buch beinhaltet wenig erotischen Content.

Meine Meinung

Bekanntlich gehört Emma Scott zu meinen Autobuy-Autorinnen, doch der erste Teil der Reihe Be my tomorrow konnte mich leider nicht wirklich vom Hocker reißen. Aber schon in dem Buch habe ich mich ein wenig in die quirlige Darlene verliebt, die so viel Energie hatte und mit ihrem Drogenkonsum aber gleichzeitig gegen wahnsinnige Dämonen kämpfte. Entsprechend war für mich klar, dass ich Forever right now lesen muss, obwohl die Kinder-Thematik auch nicht unbedingt mein Ding ist. Aber was soll ich sagen? Ich habe dieses Buch geliebt, geliebt und noch mehr geliebt.

Forever right now gehört zu den Büchern, die sich nicht so sehr auf ausufernde Handlung, kuriose Plottwists und jede Menge Drama fokussiert. Ganz im Gegenteil, die Autorin hat hier ein eher ruhiges Buch geschaffen, was mit seiner Atmosphäre, aber vor allen seinen unglaublich tollen Charakteren punktet. Die Geschichte startet mit Darlenes Ankunft in der neuen Stadt, wo sie von ihrem Sponsoren und späteren Freund Max abgeholt wird. Bereits hier merkt man, dass es bei diesem Buch um Neuanfänge, Hoffnung und vor allem aber auch jede Menge Selbstakzeptanz, persönliche Stärke und Mut geht. Darlene gibt alles dafür, nicht wieder der Sucht zu verfallen. Sie bezieht eine süße kleine Wohnung in einem tollen Haus und trifft hier auf ihren Nachbarn Sawyer, seine kleine Tochter Olivia, die babysittende Nachbarin Elena und jede Menge Liebe. Diese Hausgemeinschaft hat mich von Anfang an um den Finger gewickelt, mich schmunzeln lassen und mich begeistert. Im Grunde genommen beschränkt sich die Geschichte auf wenige Handlungsstränge: Darlene, die versucht in der Stadt Fuß zu fassen und hierbei in einem Spa anfängt, nebenbei die Treffen der Anonymen Drogensüchtigen besucht und gleichzeitig beginnt, sich wieder ans Tanzen heranzutrauen. Sawyer, der ein sehr aufopferungsvoller Vater ist, sein Jura-Studium erfolgreich zum Abschluss bringen möchte und eine bestimmte Stelle bei einem Richter ergattern will, für die er aber einen Aufsatz schreiben muss, mit dem er nicht vorwärtskommt. Dann natürlich Darlene und Sawyer. Und das große Übel, was in solchen Büchern immer kommen muss und alles durcheinander bringt. Habe ich mit diesem Übel gerechnet? Nein. War es so simpel, effektiv und realistisch, dass es mich begeistert hat? Absolut!

Für mich hat Emma Scott mit diesem Buch eine wundervolle Geschichte geschrieben. Es ist die Energie, die Darlene von Anfang an mitbringt, mit der sie durch das Leben von Sawyer the Lawyer fegt und alles – positiv – auf den Kopf stellt. Es ist die Liebe, die Sawyer für Olivia hat, die hingebungsvolle Art alles für sie und ihretwegen zu machen. Es ist die Hoffnung, die von Seite zu Seite mitschwingt, dass Darlene und Sawyer sich gefunden haben, um einander Halt zu geben, das Beste hervorzubringen und das Licht am Horizont zu sein. Es ist die Stärke, die Darlene mitbringt, wenn sie täglich gegen ihre Dämonen kämpft. Es geht um Heilung, um Vergebung, um Selbstliebe. Darlene wird in Sawyers Anwaltsleben einen wahnsinnig prägenden Punkt einnehmen, der mich so sehr berührt hat. Sawyer, der vorher nur in schwarz und weiß gedacht hat, aber durch Darlene lernen wird, dass das Leben aus mehr besteht, das Recht und Gerechtigkeit mehr Facetten haben als nur Worte auf einem Papier. Sawyer wird Darlene zeigen, wie sehr sie es wert ist, geliebt zu werden, was für ein wunderbarer Mensch sie ist, wie liebevoll, empathisch und mitreißend sie auf ihr Umfeld einwirkt. Forever right now ist ein Buch, was sich langsam unter die Haut schleicht, dort wohlig kribbelt und dann tief ins Herz kriecht. Ein Buch, bei dem es nicht so sehr um die Ups and Downs geht (wobei es diese natürlich gibt), wo es nicht darum geht, möglichst bahnbrechende Dramamomente aneinander zu reihen. Es ist ein Buch, wo es um Liebe geht, um die verschiedenen Arten, darum wie wir Liebe definieren, wie wir Familie definieren und was Liebe mit uns macht.

Für mich hat die Autorin hier das gegebene Potenzial fast zu 100 Prozent ausgeschöpft. Sie gibt den Charakteren eine gelungene Tiefe, aber auch jede Menge Stärke. Sawyer, der abends Tiefkühlgerichte isst und die halbe Nacht durch lernt, während er für seine Tochter frisch kocht und ihretwegen versucht, einen tollen Job zu ergattern. Als das große Übel der Geschichte kommt, erscheint alles sogar noch einmal in einem ganz anderen Licht und an dieser Stelle habe ich wirklich viel Bewunderung für ihn empfunden. Darlene, die sich langsam wieder ins Leben traut und sogar für eine Tanzaufführung im Ensemble steht, aber gleichzeitig so sehr daran zweifelt, dass die Leute jemals etwas anderes in ihr sehen werden als eine Süchtige. Sawyer, der von seinem tragischen Verlust in der Vergangenheit so sehr geprägt ist, dass er mit einer gewissen Härte zwischen Paragraphen tingelt, aber die Menschlichkeit hierbei vielleicht übersieht. Darlene, die glaubt, mit ihrer Vergangenheit niemals jemanden wie Sawyer überzeugen zu können. Es ist ein wunderbar wechselseitiger Prozess, bei dem beide nach und nach Aufblühen und so wertvolle Lektionen voneinander, durcheinander und miteinander erleben, dass ich nur permanent Schmunzeln und Schmachten konnte. Auch die Nebencharaktere wie Max, Babysitterin Elena, Sawyers bester Freund Jackson und seine Mutter – sie alle haben ihre relevante Bedeutung in diesem Buch und fügen sich hervorragend in das Gesamtgefüge ein. Obwohl ich wirklich kein Fan von Babys und Kindern bin, hat mich die kleine Olivia in diesem Buch einfach spielend einfach um den Finger gewickelt, mein Herz erwärmt und war für mich fast schon das zuckersüße Highlight der Geschichte.

Bei Forever right now fügen sich alle Puzzelteile in ein stimmiges Bild, in eine runde Geschichte, die Freude macht. Das große Übel, welches gewöhnlich zu großen Dramen führt, ist hier erstklassig eingebaut und in meinen Augen in unfassbar toller Art gelöst worden. Der Epilog des Buches vermochte mich zwar wie immer bei amerikanischen Büchern nur bedingt zu überzeugen, aber so ist das bei diesen Büchern eben. Es passt aber perfekt zur Geschichte von Darlene und Sawyer und man geht mit einem zufriedenen Gefühl aus dem Buch. Vielleicht hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle mehr zu Darlene und ihrer Vergangenheit, ihren Problemen gewünscht, aber das ist Meckern auf hohem Niveau und außerdem geht es bei diesem Buch ja auch darum, dass sie nach vorne schaut und die Fesseln ihrer Dämonen loslässt. Und das ist auf jeden Fall erstklassig gelungen.


Mein Fazit

Für Forever right now spüre ich nichts als Liebe. Das Buch ist ruhig, aber geht unter die Haut. Die Charaktere können begeistern, die Liebesgeschichte entwickelt sich glaubwürdig und auch die emotionale Seite des Buches trifft einen voll ins Herz. Eine wunderbar runde Geschichte, die mich sehr glücklich gemacht hat und die ich jedem ans Herz legen kann. Man darf nur nicht zu viel Drama erwarten, dieses Buch wirkt auf einer ganz anderen Ebene!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.10.2021

kaputter Star bricht das Herz

Fading-Reihe / Fading Fame
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„Ich brauchte keinen Prinzen. Schließlich musste ich nicht gerettet werden. Wenn hier jemand Rettung brauchte, war das Jayden.“
(Hailey in Fading fame)

Worum geht’s?

Mit einem Traum, Fotografin zu ...

„Ich brauchte keinen Prinzen. Schließlich musste ich nicht gerettet werden. Wenn hier jemand Rettung brauchte, war das Jayden.“
(Hailey in Fading fame)

Worum geht’s?

Mit einem Traum, Fotografin zu werden, verließ Hailey ihr kleines Örtchen Carmi. Jetzt in der Großstadt muss sie aber kämpfen und jeden Cent zweimal umdrehen. Daher kann sie ihr Glück gar nicht fassen, als der schmierige Fotograf Stewart ihr eine immense Summe anbietet, wenn sie für ihn bei einem Job einspricht und den bekannten Sänger Jayden Payne fotografiert. Noch fassungsloser ist Hailey, als Jayden sie darum bittet, als Tourfotografin mitzukommen. Die Aussicht auf eine tolle Bezahlung lässt Hailey ihre Zweifel vergessen. Doch je mehr Zeit sie mit Jayden verbringt, desto mehr knistert es. Aber die Abgründe in Jaydens Leben sind tief und auf einmal sieht Hailey, welchen Tribut das Starleben wirklich fordert…

Fading Fame ist Band 1 der Fading-Reihe und nicht in sich geschlossen. Die Geschichte wird in Fading Doubt fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird wechselnd durch Hailey und Jayden in der Ich-Perspektive erzählt, wobei Haileys Anteil überwiegt. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist zeitgemäß, gut lesbar und kann Emotionen gut transportieren. Das Buch beinhaltet Intimszenen. Im Buch werden zudem triggernde Inhalte wie Drogenmissbrauch thematisiert.

Meine Meinung

Man möge mir einen kaputten Rockstar geben und mein kaltes Herz verliebt sich. Die Rechnung ist simpel, aber effektiv. Zumindest meistens. Kombiniert man diese kaputten Rockstar mit einer taffen Protagonistin und dem mitreißenden Schreibstil von Kim Valentine, kann eigentlich wirklich nichts mehr schiefgehen. Das dachte ich mir auch, als ich zu Fading Fame (der Neuauflage von Snow White Lines – was für ein genialer Titel, im Übrigen, der wie der neue Titel auch perfekt zum Buch passt) griff. Und ich wurde absolut nicht enttäuscht!

Das Buch startet bereits mit einer unglaublichen Energie. Der Leser darf Hailey kennenlernen, die mit ihrer aktuellen Unterkunft in einer WG mehr als unzufrieden ist. Blöd nur, dass sie kein Geld hat und sich nichts anderes suchen kann. Entsprechend glücklich ist sie, als sich der Fotograf Stewart meldet, der einen Auftrag nicht wahrnehmen kann und den Hailey gnadenlos hochpokern kann, was ihre Gage angeht. Zu wichtig sind Stewart aber die Bilder von Jayden Payne, weltbekanntem Teenie-Idol auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Beim Auftrag angekommen muss Hailey allerdings feststellen, dass Jayden hochgradig unsympathisch, eingebildet und anstrengend ist. Seinen divenhaften Auftritt lässt sie jedoch nicht unkommentiert und so fliegen bereits nach wenigen Seiten ordentlich die Fetzen. Jayden ist von der jungen Fotografin beeindruckt und bittet sie kurzerhand, auf Tour mitzukommen und ihn für seine Biografie zu fotografieren. Zwischen Konzerten, Kurzstreckenflügen und Terminen wird Jayden feststellen, dass Hailey ein wichtiger Anker für ihn ist, während Hailey Einblicke in eine fremde Welt zwischen Verkaufszahlen, Fanmanipulation und PR-Tricks kennenlernt. Je mehr sie zu sehen kriegt, desto größer wird ihre Sorge um Jayden. Denn der Sänger verliert sich zunehmend selbst: An den Druck, an die Erwartungen der Fans und nicht zuletzt an die Suchtmitel… Stück für Stück zerbricht Jayden vor Haileys Augen und sie muss sich fragen, ob sie überhaupt noch eine Chance hat, ihn zu retten.

Das tat weh. Wirklich. Dies ist eine Warnung: Dieses Buch wird wehtun. Es wird einen in die Verzweiflung treiben, leiden lassen, wütend werden und gleichzeitig hoffen. Als ich mit Fading Fame anfing, hat mir besonders die explosive Stimmung zwischen Hailey und Jayden sehr gefallen. Hailey ist von Anfang an eine Protagonistin zum Lieben. Mutig, nicht auf den Mund gefallen, aufmerksam und zugleich empathisch führt sie durch die Geschichte. Ich habe ja bereits mehrfach erklärt, wie sehr ich die Protagonistinnen bei Kim Valentine liebe und ich kann es nur noch einmal sagen. Starke Frauen, die aber nicht overpowered und nervig sind, die auch mal Fehler machen, verzweifeln dürfen und mit einem blendenden Sarkasmus durch die Geschichte tingeln. Genau so ist auch Hailey. Sie lässt sich nicht blenden, sie interessiert sich für den Menschen Jayden und nicht den Superstar. Entsprechend schnell erfährt der Leser, welche Abgründe sich hinter der überdrehten, eingebildeten Fassade von Jayden Payne verstecken. Erfolgsdruck, fehlender Rückhalt in seinem Umfeld, eine unglaublich biestige Managerin – es kommt viel zusammen, vor allem aber auch jede Menge Lügen. Das Buch gewährt einen kraftvollen Einblick in das Backstage-Leben auf Tour, aber auch in gezielte PR-Maßnahmen. So wird Hailey dazu gezwungen, mit Jayden auf eine Gala zu gehen, nur damit die Presse spekuliert, wer die tolle Unbekannte ist. Die Grenzen zwischen Echt und Fake, zwischen Richtig und Falsch scheinen immer weiter zu verschwimmen. Man lernt Jaydens Umfeld kennen, wunderbare und schreckliche Leute, einige die sich um ihn sorgen, aber längst aufgegeben haben und andere, die sich um ihn sorgen sollten, aber nur an Geld und Macht denken.

Fading Fame ist eine Reise hinter die Kulissen einer glitzernden Scheinwelt. Die Handlung als solche ist dabei nicht großartig besonders oder umfangreich, das Grundgerüst der Story ist überschaubar. Es geht bei diesem Buch eher um die Gefühlswelt und die Dämonen, die Jayden heimsuchen. Ich würde sogar soweit gehen und das Buch ein wenig mit Midnight Blue von LJ Shen, einer meiner absoluten Lieblingsautorinnen, vergleichen. Beide Bücher gewähren schmerzhafte Einblicke in die Welt des Ruhms und beide männliche Protagonisten sind sich ähnlich, die Geschichten entwickeln sich jedoch etwas anders. Das Buch kommt mit einigen überraschenden Twists daher, verzichtet aber gänzlich auf übertriebenes Drama oder anstrengendes Hin und Her. Das braucht die Geschichte aber auch gar nicht, da die rohen Emotionen für sich sprechen. Während die erste Hälfte durch Leichtigkeit, freche Wortgefechte und Einblicke in das Tourleben geprägt ist, wird die zweite Hälfte um einiges dunkler. Ich habe beim Lesen gelitten, wollte Jayden anschreien und ihn aufhalten, mehr und mehr in den Strudel herabzusteigen. Ich wollte Hailey schützen, die danebensteht und als eine der wenigen zu realisieren scheint, was passiert. Doch die Einschläge kommen immer schneller, gehen immer tiefer und dann explodiert alles. Die Kernszene des Buches ist definitiv nichts für schwache Gemüter, aber ich muss der Autorin Tribut zollen, wie wahnsinnig gut, intensiv und ergreifend sie diese Szene geschrieben hat. Das Entsetzen ist groß und gleichzeitig sitzt man da und denkt sich „ich habe es befürchtet“.

Die Beziehungsentwicklung von Jayden und Hailey war für mich gar nicht so sehr im Fokus der Geschichte. Beide passen gut zusammen, für mich aber nicht zwingend als Liebespaar, aber gleichzeitig liegt eine starke sexuelle Anspannung im Raum und daher passt die Entwicklung sehr gut. Für die Geschichte ist es allerdings eigentlich auch irrelevant, ob sie Freunde und Liebende sind, außer vielleicht für das Ende. Jedenfalls hat mir die generelle Entwicklung der beiden sehr gut gefallen, wie Jayden einerseits versucht, Hailey von sich zu stoßen, indem er ihr alle Hässlichkeit seines Lebens zeigt, gleichzeitig aber Hailey an sich zieht, weil sie seine Hoffnung wird. Hailey hingegen steht daneben, während Jayden sich verliert, und obwohl sie vielleicht weglaufen sollte, gibt sie ihn nicht auf. Das zeigt sich vor allem beim Finale des Buches, wo Hailey und Jayden ein gewagtes Unterfangen durchziehen, wo ich anfangs ein wenig gezweifelt habe, ob das eine gute Idee ist, dank Haileys Familienhintergrund dann aber doch überzeugt wurde. Mit einem fiesen Cliffhanger und entsprechend jeder Menge Fragezeichen endet das Buch und ich kann es gar nicht erwarten, Band 2 zu lesen, um zu erfahren, wie es mit Hailey und Jayden weitergeht.

Mein Fazit

Fading Fame ist ein grandioser, schmerzhafter Auftakt der Fading-Reihe und tut weh, wirklich weh. Witzige Wortgefechte treffen auf tiefe Verzweiflung, Hoffnung auf mitreißende Abgründe, eine mutige Protagonistin auf einen zerbrochenen Superstar. Großartig geschrieben, catchy von Seite 1 bis zum Ende und dann wird man mit einem fiesen Cliffhanger zurückgelassen. Dieses Buch ist für alle eine absolute Leseempfehlung, die die dunkle Seite des Ruhms mögen und sich das Herz brechen lassen wollen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]



Veröffentlicht am 19.09.2021

ganz viel Liebe für das Buch

Desires of a Rebel Girl (Baileys-Serie 6)
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„Du bist die, die ganz allein nach L.A. gezogen ist. Du kanntest niemanden. Du hattest eine Mission. Finde dieses Mädchen und erfülle seine Träume.“
(Sedona zu Phoenix in Desires of a rebel girl)

Worum ...

„Du bist die, die ganz allein nach L.A. gezogen ist. Du kanntest niemanden. Du hattest eine Mission. Finde dieses Mädchen und erfülle seine Träume.“
(Sedona zu Phoenix in Desires of a rebel girl)

Worum geht’s?

Sie will Sängerin werden und Lake Starlight verlassen – er ist Musikproduzent und will die Glitzerwelt hinter sich lassen, weshalb er nach Lake Starlight zieht. Als Musikproduzent Griffin nach Lake Starlight kommt, wittert Phoenix ihre Chance und will ihn überzeugen, dass sie eine tolle Sängerin ist. Doch Griffin hat abgeschlossen mit der Musikwelt, will sich mit seinem Sohn Maverick ein neues Leben aufbauen und sucht nur eins: Eine Nanny. Phoenix nimmt den Job an, doch was anfänglich Mittel zum Zweck sein sollte, macht ihr schon bald Freude und statt ihn mit ihrer Stimme um den Finger zu wickeln, verliert sie ihr Herz an Griffin. Ob das gut gehen kann?

Desires of a Rebel Girl ist Band 6 der Baileys-Reihe. Jeder Band ist in sich geschlossen und unabhängig lesbar, die Charaktere der Vor- und Folgebände kommen aber vor, wodurch es zu Spoilern kommt.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover zeigt wie immer das passende Pärchen zum Buch. Die Geschichte wird durch Phoenix und Griffin wechselnd aus der Ich-Perspektive erzählt und verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, teilweise humorvoll und sehr angenehm zu lesen. Es gibt einige explizite Intimszenen.

Meine Meinung

War man einmal in Lake Starlight, so hat man es schwer, den Ort wieder zu verlassen. Das haben wir in den vorigen 5 Bänden der Baileys-Reihe bereits zu genüge lernen dürfen und auch auf mich als Leser trifft es zu. Entsprechend groß war meine Freunde, zurückzukehren zu meiner liebsten Großfamilie, an den Ort irgendwo in Alaska, wo das Leben so herrlich leichtfüßig ist. Und aus irgendwelchen Gründen habe ich mich auf diesen Band am allermeisten gefreut – und zum Glück hat Piper Rayne wieder abgeliefert!

Bereits im letzten Teil durfte man Griffin kennenlernen, der da schon einen wahnsinnig sympathischen Eindruck machte und mit seiner Entscheidung, LA zu verlassen und mit seinem Sohn nach Lake Starlight zu ziehen, verblüfft hat. Auch Phoenix kannte man schon. Sie ist der quirlige, etwas rebellische Zwilling, der ambitioniert an seinem Plan arbeitet, Sängerin zu werden und mit allerlei zynischen, frechen Sprüchen schon in den Vorbänden immer mal wieder für Lacher gesorgt hat. Phoenix hat sich nun in den Kopf gesetzt, ihre Chance zu nutzen und sich bei Griffin als Nanny für seinen Sohn Maverick einzuschleichen, damit er sie singen hört und ihr bei ihrer Karriere hilft. Denn nach einem gescheiterten Versuch in LA und ihrer Rückkehr nach Lake Starlight hat sich in dieser Hinsicht nicht wirklich etwas getan. Was Phoenix aber nicht weiß: Griffin hat mit dem Business abgeschlossen. Und da gibt es noch ein Problem: Es kribbelt gewaltig zwischen den beiden.

Ich muss ja sagen, dass ich anfangs nicht so angetan davon war, dass Phoenix sich als Nanny einschleichen will und hierfür auch bewusst bereit ist, über ihre Qualitäten zu täuschen. Das kam mir irgendwie etwas perfide vor. Aber Piper Rayne haben das Problem gut gelöst und mich mit der Idee, dass Phoenix trotz Wissen um Griffins Karriere-Ende des Geldes wegen den Job annimmt. Man merkt schnell, dass sie eine gute Verbindung zu Maverick aufbaut und in dem Beruf überraschenderweise auch gut aufgeht. Von Anfang an sind Griffin und Maverick in Lake Starlight eingebunden und werden herzlich aufgenommen, auch wenn alle Baileys sofort in Alarmbereitschaft stehen, als sie Phoenix‘ Pläne erfahren. Trotzdem war es wahnsinnig lustig mitzuerleben, wie Phoenix an den Job kommt und dann auch alles dafür tut, ihn zu behalten. Klar, man kann sich drum streiten, wie realistisch das ist, aber darum muss es ja auch gar nicht gehen. Phoenix gibt sich Mühe und steht Maverick bei, Griffin ist angetan davon und niemand wird verletzt – das ist alles, was zählt. Zunehmend merkt man dabei auch, wie viel Liebe und Loyalität in Phoenix steckt und dass ihre Rebel Girl Einstellung in einigen Punkten auch nur Fassade ist. Griffin hingegen ist wahnsinnig entspannt, super bodenständig und gleichzeitig geht er ein wenig unter in der Geschichte. Er hat wenig Raum für seine eigene Geschichte, die ich durchaus interessant gefunden hätte, gerade was auch negative Erfahrungen mit dem Musikbusiness angeht. Zwar wird hier und da etwas eingeflochten, aber da wäre sicher mehr möglich gewesen, was auch geholfen hätte, seine Haltung etwas besser nachzuvollziehen. Die gerät aber sowieso ins Wanken, als er zufälligerweise – und dieses Mal wirklich dem Zufall geschuldet! – Phoenix singen hört und verblüfft ist. So sehr, dass er mit ihr sogar zusammen übt und sie auf ihren Auftritt bei der Lake Starlight Parade vorbereitet. Es hat mir gut gefallen, dass Griffin Phoenix zwar unter die Arme greift, aber seine Prinzipien nicht über Bord wirft. Das ist eine sehr ungewohnte und gleichzeitig greifbare Entwicklung in der Geschichte, mit der mich die Autorinnen sehr abholen konnten.

Genauso abholen konnte mich die Liebesgeschichte. Von anfänglicher Sympathie über zunehmende Begeisterung füreinander bis zur tatsächlichen körperlichen Anziehung ist alles dabei. Es ist keine „Von 0 auf 100“-Geschichte und das Tempo hat mir sehr gut gefallen. Griffin und Phoenix harmonieren miteinander, ergänzen sich zugleich und haben beide genug Raum, ihre eigene Persönlichkeit zu zeigen. Dass zwischen beiden ein zweistelliger Altersunterschied besteht, das merkt man nicht. Auch Griffins Bedanken, wie sein Freund Denver als Phoenix‘ Bruder auf seine Gefühle reagieren könnte, werden gut eingebaut. Es ist einfach eine schön runde Geschichte, die auch davon lebt, dass beide ihre Freiräume haben und kriegen – Griffin unterstützt Phoenix, Phoenix bedrängt Griffin nicht. Das obligatorische Drama zum Ende hin darf natürlich nicht fehlen. Es ist ein Stück weit vorhersehbar, gleichzeitig aber vielleicht auch notwendig gewesen, um eine finale Entwicklung bei Phoenix und Griffin zu bewirken. Es hat für mich auf jeden Fall gepasst und wirkte zum Glück nicht übertrieben oder aufgebauscht.

Was in diesem Buch natürlich nicht fehlen durfte, war wieder die komplette Familiensippe. Die Baileys haben einfach eine unglaublich mitreißende Energie und das zeigen sie auch hier wieder. Natürlich erhält man auch Einblicke, wie sich die bisherigen Pärchen entwickelt haben. Hier muss ich gestehen, dass ich die Entwicklungen recht langweilig und eintönig finde, aber vermute, dass dies in amerikanischen Liebesromanen nun einmal so erwartet wird. Ich bin gespannt, was da noch kommt. Der Cliffhanger, der wie immer Ausblick auf den nächsten Band gibt, hat auf jeden Fall Vorfreude gesät. Dafür hat mir in diesem Buch Buzz Wheel gefehlt, was eigentlich die Story immer noch aufgelockert hat. Das Rätsel, wer dahinter steckt, bleibt ja weiterhin ungelöst. Sogar Phoenix hat sich gewundert, dass Griffin nicht erwähnt wurde, die Erklärung, dass dann aber die ganzen Paparazzi und so kommen würden, ist jedenfalls einleuchtend. Ich hoffe nur, dass im nächsten Band wieder Buzz Wheel ein Thema ist. Ich will doch wissen, wer dahintersteckt.

Mein Fazit

Desires of a Rebel Girl konnte mich von Anfang bis Ende begeistern. Phoenix und Griffin haben eine tolle Chemie, die Geschichte entwickelt sich zwar wieder undramatisch, dafür aber vollkommen greifbar. Die Baileys machen einfach Spaß und es fühlt sich jedes Mal wieder an, als würde man nach Hause kommen. Perfekter Lesespaß für Zwischendurch, zum Schmunzeln, Schmachten und Träumen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]