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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2021

6.Fall der beliebten Rechtsmedizinerin Julia Schwarz

Verloschen: Thriller
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Und wieder entführt uns die Autorin in ein Psychospiel eines Mörders, dessen Identität am Ende sehr überraschend ist. Opfer um Opfer erscheinen, die Zusammenhänge sind absolut unschlüssig, weil es keinerlei ...

Und wieder entführt uns die Autorin in ein Psychospiel eines Mörders, dessen Identität am Ende sehr überraschend ist. Opfer um Opfer erscheinen, die Zusammenhänge sind absolut unschlüssig, weil es keinerlei Zusammenhänge gibt. So tappt Rechtsmedizinerin Julia Schwarz in ihrem 6.Fall im Dunkeln und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Allen Opfer wurden Gliedmaßen entfernt und durch andere ersetzt- die Ermittler kennen zwar die Anzahl der in einer Klinik für Studienzwecke entwendeten Gliedmaßen, allerdings weder Grund noch Opferauswahl.
Man muss absolut genau lesen, damit man bei der Anzahl von Opfern und Verdächtigen nicht verwirrt ist, zumal ein zusätzlicher Fall immer noch parallel erzählt wird. Anfangs wirkte das etwas verwirrend, wird aber im Laufe der Zeit verständlicher.
Je weiter man in die Reihe um Julia Schwarz eintaucht, desto mehr bekommt man auch von ihrem Privatleben, ihren Kollegen und der Teamarbeit mit, was das Ganze gleich noch interessanter und spannender macht. Auch wenn es für mich jetzt nicht der spannendste Teil war und die Aufklärung zwar überraschend aber doch etwas unspektakulär war, so gefällt mir die Reihe sehr. Einfach weil man die Ermittler jeden weiteren Fall immer mehr mag, mit all ihren Macken, ihrer Persönlichkeit und auch lustigen Seiten. Auch der romantische Bereich ist immer auch ein Teil davon.
Eigentlich muss man sich nur noch die düstere Hintergrundmusik denken und schon hat man wieder absolut spannende Lesemomente, denn die Autorin versteht es immer wieder aufs Neue, ihre Leser in ihre Geschichten zu ziehen und in der Spannung gefangen zu halten und sowohl Cover als auch Titel steigern die Neugier.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Anymore-Dilogie - spannend und herzzerreißend

We don’t talk anymore
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Spannender und herzzerreißender Auftakt einer Dilogie, die es emotional wirklich in sich hat.
Zwei Junge Leute, Josephine und Archer, gemeinsam aufgewachsen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten ...

Spannender und herzzerreißender Auftakt einer Dilogie, die es emotional wirklich in sich hat.
Zwei Junge Leute, Josephine und Archer, gemeinsam aufgewachsen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und doch so unzertrennbar- bis eines Tages eine falsche Entscheidung ihre Freundschaft auf eine Zerreißprobe stellt und alles in Frage stellt.
Julie Johnson versteht es wieder mal, den Leser komplett abzuholen und emotional auf den Kopf zu stellen, gerade weil sie die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von beiden geschrieben hat. So wirkt es noch viel intensiver, die Gefühle, die Hoffnungen, die zerplatzten Träume. Zusätzlich müssen sie mit Bedrohungen klarkommen, die tiefe Narben in ihr junges Leben graben - teilweise aus der eigenen Familie. Genau dafür gibt es auch einen Hinweis im Buch, um selbst zu entscheiden, ob man mit dem Thema zurechtkommt, das Empfinden ist ja doch sehr unterschiedlich.
Die Musikplaylist am Ende des Buches ist passend zusammengestellt und eine tolle Idee, um eine Geschichte noch zusätzlich zu unterstreichen.
Die Protagonisten sind authentisch herausgearbeitet, besonders Archers Eltern sind solch besondere Menschen, man liebt sie vom ersten Moment an und es ist so erstaunlich, wie sie mit der Situation umgehen - feinfühlig und immer da, trotz eigener Sorgen und Probleme.
Josephine ist für mich jemand, der trotz der Hintergründe und dem Umfeld, in dem sie aufwächst, ein total bodenständiger Mensch ist, unschuldig und ein so großes Herz, was sie gerne mit Archer teilt. Er ist sowieso ein Junge, der weder Angeber ist, auch gern mal Gefühle zulässt und sich entschuldigen kann.
Cover und der Titel sind auch wieder mal absolut gelungen und erzeugen eine totale Erwartungshaltung und ich muss sagen, sie ist nicht enttäuscht worden. Der Verlauf der Geschichte ist völlig unerwartet und dann noch mit Cliffhanger.... Gut gemacht und ich freue mich schon auf den 2.Teil, auch wenn ich bis dahin total ungeduldig sein werde, denn das Buch hat mich wirklich berührt.

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Winterzauber im Kliffstübchen

Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer
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Julia Rogasch verzaubert mit ihrem neusten Roman wieder alle Romantiker, die schon jetzt ein wenig Winterwunder schnuppern wollen. Auch diesmal geht es wieder auf die eindrucksvolle Insel Sylt, auf der ...

Julia Rogasch verzaubert mit ihrem neusten Roman wieder alle Romantiker, die schon jetzt ein wenig Winterwunder schnuppern wollen. Auch diesmal geht es wieder auf die eindrucksvolle Insel Sylt, auf der mehrere Unglücke zusammenspielen und eine wunderbare Geschichte ergeben, wo es nicht um Prestige und Reichtum geht, sondern um Teamplay und Hilfsbereitschaft.
Abwechselnd erzählen Luise und Moritz, beide leidenschaftliche Weltenbummler, ihre ganz persönliche Geschichte, was sie dazu bewogen hat und warum sie jetzt ihrer Familie zu Hilfe eilen. Und beide miteinander verbindet ein Ereignis, dass vieles in ihrem Leben verändert hat und bei dem sie jetzt hoffen, dass sie ein paar Hintergründe besser aufklären können. Doch natürlich nicht ohne einige Hindernisse, zum einen Moritz uneinsichtigen Vater, aber auch Luises störrische Oma Inga, die ihr gegenüber sehr abweisend ist.
Dadurch, dass aus der Perspektive von beiden berichtet wird, wirkt es noch tiefgründiger, man taucht ein in die Gefühle, Hoffnung, Pläne, lernt sie dadurch noch besser kennen.
Klasse sind auch einige Nebencharaktere wie die Hilfskraft Franka, eine treue Seele und in brenzligen Situationen immer zur Stelle, aber auch der Hotelkoch Claas, die Ruhe selbst und absolut bodenständig, trotz seiner Position. Oft geschmunzelt habe ich über Oma Inga, anfangs der Familienschreck, doch guckt man hinter die Kulissen und kommt dann noch der trockene Humor raus, ist es einfach herrlich und Ihre Geschichte hat mich sehr bewegt.
Insgesamt ist es ein sehr berührender Roman, neben der die Eindrücke der Insel besonders geschaffen dafür sind, um ein gewisses Feeling zu erzeugen. Zudem erhält man als Leser durch die Düfte aus dem Teestübchen und die erwähnten Rezepte, samt Budenzauber und die seltenen, aber besonderen Jahreszeitenphänomene diesen ganz besonderen Winterflair, der einfach toll zur Insel passt.
Zusammen mit dem Titel und dem unglaublich schönen Cover eine berührende Geschichte, die man einfach lesen muss.
Es hätte ein wenig mehr Spannung sein können und es war nicht ganz so mitreißend wie die anderen Geschichten der Autorin, einiges hat sich für mich etwas zu schnell und unspektakulär aufgeklärt, doch alles in allem, hab ich die Geschichte sehr genossen und es hat Freude gemacht, sich wieder auf diese besondere Insel entführen zu lassen und eine tolle Herzgeschichte lesen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

überraschend anders und spannend bis zum Schluss

Flucht nach Mattingley Hall
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Aufgrund des Prologs und den darauf folgenden unterschiedlichen Personen und Ereignissen, mit denen die Geschichte beginnt, hatte ich anfangs etwas Schwierigkeiten. Aber nach und nach wird klar, wie umfangreich ...

Aufgrund des Prologs und den darauf folgenden unterschiedlichen Personen und Ereignissen, mit denen die Geschichte beginnt, hatte ich anfangs etwas Schwierigkeiten. Aber nach und nach wird klar, wie umfangreich alles ist und welche Ausmaße und Wendungen die Handlung nimmt. Wirkt Lady Jasmin zunächst hochnäsig, arrogant und überheblich, lernt man im weiteren Verlauf ihre Veränderung kennen und das nicht einfach nur, weil sie umständehalber dazu gezwungen ist, sondern weil sie einen genialen Vater als Lehrmeister hat, der ein so herzensguter, mildtätiger, rücksichtsvoller Mensch ist, dass er für mich eine ganz besondere Persönlichkeit in diesem Roman ist. So viele schöne Textauszüge, die ich mir gemarkert habe, weil sie zeigen, worauf es im Leben wirklich ankommt und auch der christliche Aspekt dadurch mit hervorgehoben wird.
Die Art, wie die Geschichte aufgebaut ist, sich entwickelt und verändert, ist genial gemacht. Raffiniert besonders mit den beiden Herren, die sich täglich über den neusten Klatsch der brandaktuellen Zeitung unterhalten, sich durch die gesamte Geschichte zieht und lustig endet.
Auf Kosten vieler ahnungsloser Menschen wird ein Pulverfass geöffnet, was sowohl auf Arme als auch die Welt der Reichen und Schönen gravierende Auswirkungen hat. Auf einmal stehen unschuldige auf der Anklagebank, die Presse nutzt schamlos das Leid der Menschen aus, Intrigen und Skandale sind gefundene Fressen und schon verändert sich das Leben, auch das von Jasmin und ihrer Familie.
Allerdings hat die Autorin es geschafft, mit ihrem angenehmen Schreibstil auch viele lustige, herzliche Details genau passend einfließen zu lassen. Besonders in Verbindung mit der Herrin von Mattingley Hall – Lady Harriet. Sie wirkt nach außen hin wie eine ewig nörgelnde, unzufriedene Frau, der man nie was recht machen kann. Aber überraschend, wie sich ihr wahres Ich zeigt und wodurch. Ich hab sooft gelacht – einfach herrlich!
Auch die Dienerin Ellen und Mr.Turnquist sind zwei treue Seelen, die einiges durchmachen müssen, doch zu den besonderen Highlights im Buch gehören.
Das Cover und auch der Titel passen perfekt zu dem Roman.
Kleines Manko ist der Schluss – da überschlagen sich die Ereignisse, es löst sich für meinen Geschmack alles zu schnell und zu glatt auf und wirkt etwas überstürzt, obwohl es durchaus spannend bleibt. Doch da hätte ich mir ein wenig mehr von Romantik und Ausklang gewünscht.
Ansonsten aber sehr abwechslungsreich, rasant, spannend, unterhaltsam und absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

sanft und leicht wie eine Brise und gleichzeitig gewaltig und verheerend wie ein Sturm

Die vier Winde
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Dieses Buch geht absolut unter die Haut. Cover und Titel sind sehr passend, was man im Verlauf der Geschichte immer mehr feststellt. Sanft und leicht wie eine Brise, dann wieder gewaltig und verheerend ...

Dieses Buch geht absolut unter die Haut. Cover und Titel sind sehr passend, was man im Verlauf der Geschichte immer mehr feststellt. Sanft und leicht wie eine Brise, dann wieder gewaltig und verheerend wie ein Sturm ist.
Historische Ereignisse mit fiktiven Charakteren bilden ein großartiges Buch über den Hilfeschrei eines jungen Mädchens, was sich einfach nur Liebe und Geborgenheit wünscht und das absolute Gegenteil erlebt. Nicht nur durch die eigene lieblose Familie geprägt erlebt sie durch die große Dürre und Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren und den damit verbundenen Entbehrungen Leid in den verschiedensten Varianten. Doch entgegen all dem, was man ihr einzureden versucht hat und dem, was ihr Opa ihr mit auf den Weg gegeben hat, wird aus ihr eine Frau, die für alles kämpft, was sie liebt und was sie sich hart erarbeitet hat. Elsa ist für mich eine großartige Frau, toll herausgearbeitet, wie sie mit all ihren Selbstzweifeln, gesundheitlichen Problemen dennoch zu einer selbstbewussten, mutigen Frau wird.
Das Buch ist für mich etwas Besonderes, denn es zeigt zwar schonungslos den Missstand, der auch heute noch überall zu finden ist, wo man auf Vorurteile und Hass trifft, wo die Stärkeren auf Kosten der Ärmeren agieren. Es lässt den Leser aber auch immer wieder emotional in die Gefühlswelt der Protagonistin und ihrer Familie eintauchen. Eine tolle Mischung trotz ernstem, traurigen Thema.
Fazit: Ein Schicksalsroman der einen mitreißt, zu Tränen rührt, hoffen und bangen lässt aber einige Male auch ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Zusammenfassend ist das Buch wirklich gewaltig, auch wenn hier und da ein wenig Auflockerung fehlt, um die ganzen Vorgänge etwas besser verdauen zu können und einiges wiederholt sich, was die Geschichte etwas in die Länge zieht. Man muss wirklich in der Stimmung sein, um es lesen und verarbeiten zu können.

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