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Veröffentlicht am 22.09.2021

Spannender Abschluss der Trilogie

Abgetrennt
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Beim Gesundheitsamt ist das medizinische Institut Epimetheus in den Fokus geraten. Aufgrund einer anonymen Anzeige soll dort nicht alles mit rechten Dingen zugehen.
Paul Herzfeld vom rechtmedizinischen ...

Beim Gesundheitsamt ist das medizinische Institut Epimetheus in den Fokus geraten. Aufgrund einer anonymen Anzeige soll dort nicht alles mit rechten Dingen zugehen.
Paul Herzfeld vom rechtmedizinischen Institut wird bei der Vor-Ort-Begehung um Hilfe gebeten und nimmt die im Institut vorhandenen Leichenteile mit in die Rechtsmedizin, um sie näher zu untersuchen. Auf einem beschlagnahmten Arm erkennt er das Nazi-Tattoo einer schwarzen Sonne wieder. Er hat dieses Tattoo auf dem rechten Arm bereits einmal in der Pathologie untersucht. Hat einer seiner Kollegen da seine Finger im Spiel?
Dieser letzte Teil hat es in sich, denn nicht nur der Leichen- und Leichenteilehandel beschäftigen Herzfeld, sondern parallel dazu taucht auch ein totgeglaubter Serientäter plötzlich auf einem Tankstellenvideo auf.
Alles spitzt zu. Herzberg muss an mehreren Fronten kämpfen und sich behaupten. Auch wenn der Leser die Hintermänner dieser Bedrohungen bereits kennt, ist es doch die Bedrängnis in die Herzfeld gerät, die die Spannung beim Lesen ausmacht. Bewundernswert wie Herzfeld in solchen Situationen einen kühlen Kopf bewahrt.
Sehr gut gefällt mir bei Michael Tsokos auch immer wieder, wie laiengerecht er medizinische Fakten und Schlussfolgerungen erklärt. Nach dem Lesen habe ich immer den Eindruck ein wenig schlauer geworden zu sein. Auch die im Anhang erklärten echten Fälle, die er in die Geschichte hat einfließen lassen, fand ich wieder sehr interessant. Schon krass, mit was für Fällen Rechtsmediziner zu tun haben.
Für mich war das wieder ein spannendes Lesevergnügen. Darum gibt’s auch 5 Lese-Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

bewegendes Kriegsschicksal auf Jersey

Die Übersetzerin
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Hedy ist Jüdin und wegen der Verfolgung durch die Nazis aus Wien geflohen. Auf der Kanalinsel Jersey hofft sie vor ihnen sicher zu sein. Eine Hoffnung, die sich nicht bewahrheitet, denn auch hier ist die ...

Hedy ist Jüdin und wegen der Verfolgung durch die Nazis aus Wien geflohen. Auf der Kanalinsel Jersey hofft sie vor ihnen sicher zu sein. Eine Hoffnung, die sich nicht bewahrheitet, denn auch hier ist die deutsche Wehrmacht präsent und Hedys Ausweis stempelt sie als Jüdin ab.
Trotzdem findet sie bei den Besatzern einen Job als Übersetzerin, was nur der Tatsache, dass es an Übersetzern mangelt, geschuldet ist. Hier lernt sie auch den Leutnant Kurt Neumann kennen und lieben. Doch diese Liebe steht unter keinem guten Stern…
Mich hat dieses Buch von Anfang an gefangen genommen. Die Autorin hat die Hauptfigur >Hedy Bercu< so wunderbar beschrieben, dass man beim Lesen bei all ihrer Not mitgelitten hat. Ihre anfängliche Angst sich auf Kurt einzulassen, auch wenn ihr Herz sich nach seiner Nähe gesehnt hat, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Schließlich gehörte er zu den Besatzern und der damaligen Zeit musste man sehr vorsichtig sein. Umso mutiger fand ich ihre Entscheidung wöchentlich Benzingutscheine zu stehlen und dem örtlichen Arzt für seine Krankenbesuche zu geben sehr mutig.
Die Geschichte hat mir auch vor Augen geführt, dass der erste Eindruck nicht immer der Richtige sein muss. Ich denke da an Dorothea Weber. Die Frau, die Hedy anfangs ablehnt, weil sie in ihr nur eine stets lustige, aber keinesfalls intelligente oder gar kuragierte junge Frau sieht. Aber Dorotheas Persönlichkeit wächst mit den Anforderungen und Entbehrungen in der Besetzungszeit. Sie zeigt Mut und wird Hedy zu einer verlässlichen und treuen Freundin. Ich habe diese Frau bewundert und gemocht.
Anschaulich schildert die Autorin die Verhältnisse auf den Kanalinseln. Zwar haben hier die Alliierten keine Bombardierungen vorgenommen, doch dafür kamen die Menschen hier kaum an Essen heran. Was auf den Inseln produziert wurde, haben die Deutschen einkassiert. Hunger ein steter Begleiter, Hilfe nicht in Sicht. Wie verzweifelt mussten diese Menschen gewesen sein.
Ich fand das Buch sehr anrührend und kann es zu 100 % weiterempfehlen. Von mir gibt‘s uneingeschränkte volle 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Heile Welt oder doch nicht?

Böse
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Katharina will nach ihrer gescheiterten Ehe einen Neuanfang mit ihrer 17jährigen Tochter Fenja beginnen. Was liegt da näher als in den kleinen erzgebirgischen Ort Hussfeld zu ziehen, denn dieser Ort gilt ...

Katharina will nach ihrer gescheiterten Ehe einen Neuanfang mit ihrer 17jährigen Tochter Fenja beginnen. Was liegt da näher als in den kleinen erzgebirgischen Ort Hussfeld zu ziehen, denn dieser Ort gilt einer der sichersten in Deutschland. Eine Entscheidung, die weitrechende, dramatische Folgen für beide haben wird….
Dieser Thriller ist super packend geschrieben. Die Welt in Hussfeld scheint friedlich, doch wenn man hinter die saubere Fassade der Einwohner blickt, eröffnen sich tiefe Abgründe. Dabei versteht der Autor es hervorragend in den Dialogen der Einwohner den Leser total zu verwirren, ihn in die Irre zu führen. Es baut sich Spannung ohne Ende auf. Man erkennt nicht, wer gut und wer böse ist. Ich bin beim Lesen regelrecht kribbelig geworden. Zum Ende kommt dann noch eine finale Steigerung, denn die Ereignisse überschlagen sich regelrecht.
Wer mehr über das Dorf der Saubermänner erfahren möchte, dem ist spannende Unterhaltung mit diesem Thriller garantiert. Ich kann dieses Buch zu 100% weiterempfehlen, 5 Lese-Sterne sind voll verdient.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

selten so humorvoll unterhalten worden

Nach dem Tod komm ich
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Thomas Kundt ist Finanzberater. Aufgrund eines Irrtums wird er von der Polizei zu einer Tatortreinigung gerufen. Jeder normale Mensch hätte diesen Irrtum sofort aufgeklärt. Nicht aber Herr Kundt! Völlig ...

Thomas Kundt ist Finanzberater. Aufgrund eines Irrtums wird er von der Polizei zu einer Tatortreinigung gerufen. Jeder normale Mensch hätte diesen Irrtum sofort aufgeklärt. Nicht aber Herr Kundt! Völlig unbedarft, ohne zu wissen was ihn dort tatsächlich erwartet, dafür aber mit sehr viel Elan, übernimmt er diesen Job. Lt. Polizei ist dort sehr viel Blut und Hirnmasse, aber alles noch ganz frisch. Sollte also kein Problem sein….
Ja, für zartbesaitete ist dieses Buch leider nichts. Mir, als alter Krimileser haben mir diese Beschreibungen nichts ausgemacht. Im Gegenteil, ich fands interessant wie der Autor seine anfängliche Naivität durch Fortbildungen auf ein fundiertes Fundament bringt und den Leser an seinen Erfahrungen teilhaben lässt. Das tun die Autoren in so einzigartiger selbstironischer Art, dass man beim Lesen immer wieder schmunzeln muss und mitunter auch laut loslacht. Besonders lustig fand ich Thomas Erkenntnis, dass Tatortreiniger Kondition benötigen. Seine Lösung: Joggen, allerdings mit diversen Planänderungen (natürlich nach unten). Mein Eindruck bei diesem Buch: die Tatortreinigung ist für Thomas Kundt nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung. Mich hat das Buch wunderbar unterhalten, 5 Lese-Sterne sind damit mehr als verdient.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Freundschaft neu entdeckt – unterhaltsam, lesenswert

Drei Frauen, vier Leben
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Ich hatte den ersten Teil nicht gelesen, konnte trotzdem gut in die Handlung einsteigen.
Dora Heldt hat mit diesem Buch einen unterhaltsamen Frauenroman geschrieben, bei dem es spaßmacht sich einfach beim ...

Ich hatte den ersten Teil nicht gelesen, konnte trotzdem gut in die Handlung einsteigen.
Dora Heldt hat mit diesem Buch einen unterhaltsamen Frauenroman geschrieben, bei dem es spaßmacht sich einfach beim Lesen fallen zu lassen. Die Charaktere der drei, eigentlich sind es ja vier Frauen, wenn man Maries Lebensgefährtin, Hanna, mitrechnet, sind so lebensnah beschrieben, man muss sie einfach gernhaben. Interessant ist in meinen Augen die Figur von Hanna Herwig. Eine Frau, der das Erbe und die letzten Wünsche ihrer Lebensgefährtin sehr wichtig sind und die das Andenken an Marie lebendig halten möchte. Nicht ahnend, dass sie auf diesem Weg echte Freundinnen und eine neue Familie finden wird, verfolgt sie beharrlich diesem Ziel. Aber auch Alexandras Entscheidung, was sie nun nachdem ihr der Job gekündigt wurde, mit ihrem Leben anfangen will, finde ich sehr mutig. Denn ich kann mir vorstellen und das bringt die Autorin auch sehr gut zum Ausdruck, wie emotional diese neue Aufgabe für sie ist.
Ja, es sind starke erfolgreiche Frauen, die sich nach jahrelanger „Funkstille“ nun wieder einander zuwenden, an Altes anknüpfen, sich von Ballast befreien und was Wichtigste – sich mit Rat und Tat unterstützen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne für diesen 2. Teil.

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