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Veröffentlicht am 25.04.2023

Falsche Erwartungen, sehr konservative und heteronormative Kurzgeschichten

Die schnelle und die langsame Liebe
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Auf Grund des Klappentextes habe ich leider mit einem vollkommen anderen Buch gerechnet. Ich hatte Kurzgeschichten von mehr oder weniger echten Paar erwartet, gepaart mit einer Einordnung oder einem Kommentar ...

Auf Grund des Klappentextes habe ich leider mit einem vollkommen anderen Buch gerechnet. Ich hatte Kurzgeschichten von mehr oder weniger echten Paar erwartet, gepaart mit einer Einordnung oder einem Kommentar vom Autor.
Geboten werden hier jedoch acht Kurzgeschichten, die zwar verschiedene Formen und Arten der Liebe aufzeigen, jedoch nicht kommentiert werden und die der Autor sich, beruhend auf seiner langjährigen Erfahrung als Therapeut, selber ausgedacht hat.
Das Vorwort fand ich noch wirklich gut geschrieben und sehr verlockend, merkte da jedoch schnell, dass in mir die falschen Erwartungen geweckt wurden. Denn der Autor kommentierte diese Kurzgeschichten nicht, sondern lädt den Leser oder die Leserin dazu ein, die Geschichte zu überdenken, eigene Schlüsse zu ziehen, selber zu bewerten und etwas zu lernen. Der Ansatz gefällt mir gut, der bestehende Rahmen ist für mich jedoch nicht dazu passend.

Die Kurzgeschichten selber haben mir mal mehr, mal weniger gut gefallen. "Blindflug", die erste Kurzgeschichte, fand ich noch gut, irgendwie niedlich, doch darauf folgende Kurzgeschichten gefielen mir einfach weniger gut. Ja, abwechslungsreich handeln sie von verschiedenen Formen von Liebe und Zuneigung und Problemen und Hindernissen menschlicher Beziehungen. Eigentlich aber lassen sich fast alle Kurzgeschichten unterbrechen auf einen Punkt: mangelnde Kommunikation. Ich hatte die Erwartungen, dass an genau dieser Stelle angesetzt wird, es Hinweise, Tips oder Vorschläge gibt, was Paare in bestimmten Situationen machen könnten, um Knoten zu lösen. Die Erwartungen wurden nicht nur auf Grund des Klappentextes geweckt, sondern liegen auch dem zu Grunde, dass ich persönlich den Verlag mit Ratgebern in Verbindung bringe und diese Sammlung an Kurzgeschichten für mich keinen Ratgeber darstellen.
Abgesehen von den falsch geweckten Erwartungen sind mir die Kurzgeschichten zu einseitig, denn für meinen Geschmack sind diese sehr konservativ und viel zu heteronormativ.
Verbundenheit zu Charakteren zu wecken ist eine absolute Kunst, vor allem bei Kurzgeschichten. Ich habe schon ein paar Bücher gelesen, bei denen Autor:innen es trotz der Kürze geschafft haben, dass ich mich Charakteren verbunden fühlte oder in irgendeiner Art und Weise mitfieberte. Dies gelang dem Autor leider nur bei der ersten Kurzgeschichte, die anderen ließen mich eher kalt.

Für mich ist das Buch leider mit falschen Versprechungen beworben worden, die Kurzgeschichten selber fand ich durchwachsen. Schade!

Veröffentlicht am 04.01.2023

Einen Ticken besser als Band 1, aber nicht wirklich überzeugend

Four Houses of Oxford, Band 2: Gewinne das Spiel (Epische Romantasy für alle Fans des TikTok-Trends Dark Academia)
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Nachdem im ersten Band der Dilogie zu viele Fragen am Ende noch offen waren, war ich schon neugierig darauf, ob und wie diese aufgelöst werden.
Denn das Spiel der vier Farben von Harper und Finley ist ...

Nachdem im ersten Band der Dilogie zu viele Fragen am Ende noch offen waren, war ich schon neugierig darauf, ob und wie diese aufgelöst werden.
Denn das Spiel der vier Farben von Harper und Finley ist auf dem absoluten Höhepunkt und so viel blieb unbeantwortet. Was ist mit Harpers Mutter? Wer ist X und von wem kommen die Nachrichten? Was passierte mit Finleys Bruder?

Wie auch beim ersten Band wechselt die Perspektive immer wieder zwischen Harper und Finley hin und her. Ich finde Perspektivwechsel in Büchern immer toll und auch in diesem Buch ist es für mich ein absoluter Pluspunkt, da man als Leser:in so viel mehr von den Charakteren erfährt und sich besser in diese hineinversetzen kann.
Ich hatte schon beim ersten Band Probleme damit, mich in Finley gut hineinfühlen zu können. Er war mir zu farblos, hatte nicht genug Tiefe und vor allem wollte ich beide die ganze Zeit nur schütteln, da sie unglaublich egoistisch und dumm handelten. Einmal klar kommunizieren, dass man sich nach dem Spiel die Zeit und den Raum geben wird, um an der Beziehung zueinander zu arbeiten ist für Finley und Harper einfach zu viel verlangt. Sie setzen lieber alles aufs Spiel, wollen quasi erwischt werden und kommen wirklich mit allem durch. Denn wenn eine Situation mal brenzlig wird, kommt aus dem Nichts die perfekte Lösung um die Ecke getaumelt.
Harper ist zwar keine Mary Sue, aber dafür lösen einfach all die Charaktere um sie herum den Schlamassel auf. Was echt schade ist, da sie mir als Protagonistin ansonsten echt gut gefällt.
Die Anziehung und Gefühle von Finley und Harper waren für mich noch immer nicht spürbar und greifbar. Ich war irgendwann so genervt von der Beziehung der beiden, dass ich ganze Passagen nur noch überflog, wenn sie mal wieder aneinander vorbei redeten, nur um sich dann wieder anzuschmachten.
Wie auch beim ersten Band galt hier für mich: Die Beziehungen zu Cece und Lexie sind deutlich komplexer und besser geschrieben. Ich bin für weniger Romantasy und mehr Friendtasy! (Falls es das überhaupt gibt, aber auch Romantasy ist schon eine Formulierung, bei der mir kurz was haariges, ekliges über den Rücken krabbelt.)

In meiner Rezension zum ersten Band schon hatte ich angemerkt, dass mir viel zu viele Fragen offen geblieben sind. Als eingefleischte Fantasy-Leserin vorrangig natürlich Fragen zum Magiesystem wie zum Beispiel wie die Magie funktioniert, woher wer seine Kräfte hat und seit wann diese Kräfte schon bestehen, ob die Kräfte gebunden sind an die Studienzeit in Oxford oder ob man auch nach dem Abschluss die Kräfte behält. Und leider sind diese Fragen zum Teil nicht oder nicht zufriedenstellend genug beantwortet worden. Die Autorin macht es sich hierbei zu leicht, in dem sie es so darstellt, dass teilweise keiner bisher eine Antwort auf die Fragen hat. Das reicht mir einfach nicht, mir ist ein logischer und nachvollziehbarer Aufbau sehr wichtig.
Die große Auflösung am Ende hat mich wie andere Rezensent:innen auch etwas überrascht. Auch wenn viele Plotlines sehr vorhersehbar waren, so gab es auf den letzten 60-100 Seiten nochmals eine Wendung, die vorher überhaupt nicht angeteasert wurde und demnach sehr überrumpelnd war. Im positiven Sinne, denn leider waren etliche Handlungsstränge und Aufdeckungen ansonsten sehr einfach gestrickt. Eine der „Offenbarungen“ war leider schon von Beginn des Buches an zu offensichtlich, da man als Leser:in fast schon plump darauf aufmerksam gemacht wurde.
Ich bin nicht der größte Fan von der Handlung am Ende, aber die Wendung fand ich unheimlich gut und sehr gelungen!
Ich fand diesen Band einen kleinen Ticken besser als den ersten, weshalb ich diesem sehr gut gemeinte drei Punkte gebe. Das Buch war keinesfalls schlecht, ich bin wirklich schnell durch die Handlung durchgekommen, aber es gab einfach zu viele Punkte, die mich störten oder die einfach nicht gereicht haben. Für absolute Romantasy-Fans mag das Buch besser funktionieren als für mich.

Veröffentlicht am 04.04.2022

zu viele kleinere Schwachstellen, ein No Go, aber tolle Nebencharaktere

Summer of Hearts and Souls
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Ich durfte „Summer of Hearts & Souls” im Zuge eines Lesewochenendes bei lovelybooks frühzeitig lesen und bin dafür sehr dankbar.

Colleen Hoover ist eine der wenigen Autor:innen, die selbst mir die Tränen ...

Ich durfte „Summer of Hearts & Souls” im Zuge eines Lesewochenendes bei lovelybooks frühzeitig lesen und bin dafür sehr dankbar.

Colleen Hoover ist eine der wenigen Autor:innen, die selbst mir die Tränen mal in die Augen treiben und Herzschmerz pur fühlen lassen. Ich gehe immer ganz unvorbereitet an ihre Bücher ran, also lese mir weder Rezensionen noch den Klappentext der Bücher durch. Es gibt ohnehin immer mindestens einen Plottwist, der den Charakteren und mir als Leserin den Boden unter den Füßen wegzieht und ich liebe es, wenn ich den Plottwist nicht schon durch zu viele Informationen vorab habe kommen sehen.

Ganz unvorbereitet stolperte ich also in die Geschichte rund um Beyah und die hat es wirklich in sich.
Aufgewachsen in einem Trailer Park mit einer drogensüchtigen Mutter führt Beyah kein einfaches Leben. Nach einem tragischen Schicksalsschlag zieht sie zu ihrem Vater und seiner neuen Familie nach Texas, die sehr vermögend sind. Dort lernt sie Samson kennen, der als einziger ihr Herz zum Stolpern bringt.

Ach man, das war einfach nichts für mich. Nach all den wirklich tollen Büchern musste es ja irgendwann mal ein Colleen Hoover Buch geben, das mir weniger gefällt. Neben kleineren Dingen gibt es aber hier wirklich eine große Problematik, weswegen ich das Buch wirklich nicht gut fand.

Beyahs Geschichte und Vergangenheit hat mich wahnsinnig mitgenommen. Als ein Familienmensch mit einer sehr intakten Familie schmerzte es mich sehr zu lesen, wie Beyah sich schon als Kind alleine durchs Leben kämpfen musste.
Ich mochte sie auf Anhieb wirklich gerne. Angekommen bei der neuen Familie ihres Vaters erlebt sie eine Familienzusammengehörigkeit, die ihr bis dahin fremd war. Und lernt Samson kennen. Ich habe sonst echt meine Probleme mit den männlichen Hauptcharakteren in solchen Büchern, da ich sie unglaublich austauschbar finde. Hier muss ich aber gestehen, dass mir Samson als Charakter echt gut gefallen hat, abgesehen von einigen Dingen, die hier aber zu viel spoilern würden. Aber er war für mich ein interessanter Charakter.
Das Problem zwischen den beiden ist einfach das Tempo. Mir ging es viel zu schnell, dass die beiden Gefühle füreinander entwickelten und zu liebesduseligen Pubertierenden ohne Hirn mutierten, die nur noch Augen füreinander haben. Für das Tempo wurden sie einfach viel zu häufig als Charaktere dargestellt, die anderen nicht so schnell vertrauen und sie nicht so einfach in ihr Leben lassen. Als hätte sich in beiden der rosarote Schalter umgelegt.
Samsons Liebe zum Meer und Sonnenaufgängen habe ich ehrlich gesagt deutlich mehr gefühlt als die Beziehung der beiden.
Die Nebencharaktere haben mir wiederum sehr gut gefallen. Vor allem Sara, Beyahs Stiefschwester, fand ich einfach nur toll.

Was mich aber sehr gestört hat und was für mich ein absolutes No Go ist, waren die vielen Verherrlichungen von Gewalt. Einem Nebencharakter wird nonchalant mit körperlicher Gewalt gedroht, Beyahs Vater verpasst einem der Charaktere eine Ohrfeige und droht regelmäßig mit einem erneuten Zuschlagen, Samson selbst wird auch gewalttätig und körperlich übergriffig. Und all diese Taten werden erklärt und es wird versucht, sie ins rechte Licht zu rücken (a la „der tut ja nichts, der wollte mich nur beschützen“) und dabei fast glorifiziert. Ich finde es unglaublich, dass Colleen Hoover diese Taten so darstellt und bin fassungslos, welches Weltbild hier kommentarlos vermittelt wird.

Das Buch versprach so viel, wurde den eigenen Ansprüchen nicht gerecht und schwankte immer wieder zwischen Drama und Strandlektüre. Der Beginn ist so tragisch und herzzerreißend, zur Mitte hin wird sich Zeit gelassen für die Entfaltung und Entwicklung der Charaktere und am Ende wird gefühlt der gesamte Strang an einzelnen Plots innerhalb von zwei Seiten abgehandelt.
Ich wusste nach zwei Dritteln des Buches, das mich das Ende nicht zufrieden stellen würde. Viel zu schnell wurde die gesamte Dramatik, von der das Buch vorher gelebt hat, in einen Topf geworfen und schnell abgehandelt. Das Tempo passte einfach überhaupt nicht zusammen.
Beyahs eigene Entwicklung wird viel zu wenig thematisiert und Samsons Geschichte wird viel zu viel Platz eingeräumt.
Leider war nahezu jeder Punkt absolut vorhersehbar, weswegen das letzte Drittel des Buches nicht mehr wirklich spannend war und kaum neue Details aufgedeckt wurden.

Ich mag Colleen Hoovers Bücher an sich wirklich gerne, aber dieses kann ich einfach nicht empfehlen.

TW von mir, deswegen wahrscheinlich sehr unvollständig, aber deutsche Verlage sehen sich ja leider nicht in der Lage dazu: körperliche Gewalt, Essstörung, Drogenkonsum, Tod; weitere TW lassen sich in der TW database zum Originaltitle „Heart Bones“ finden.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Wird der Reihe als Abschluss leider nicht gerecht

Zerschmettert
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Das Ende der wirklich tollen Reihe rund um den Druiden Atticus wartet mit einem fulminanten Showdown auf. Leider jedoch auch mit einigen Enttäuschungen.

Die ersten Bände rund um Atticus habe ich regelrecht ...

Das Ende der wirklich tollen Reihe rund um den Druiden Atticus wartet mit einem fulminanten Showdown auf. Leider jedoch auch mit einigen Enttäuschungen.

Die ersten Bände rund um Atticus habe ich regelrecht verschlungen, doch schon ab Band sechs war ein deutliches Abfallen zu spüren. Es kamen mehr und mehr Charaktere und konstruierte Probleme ins Spiel, die meine Begeisterung für die Reihe etwas abschwächten.
Dennoch las ich immer weiter, hatte auch meinen Spaß an der Handlung, doch ist dieser abschließende Band wirklich nicht mehr in Einklang zu bringen mit der Freude, die diese Reihe anfangs machte.

Ich brauche kein Happy End, ganz im Gegenteil; ich finde es wirklich erfrischend und mutig, wenn sich Autoren dazu entschließen, ihre Helden nicht mit allem davonkommen zu lassen. Aber dieses Ende hatte Atticus auf keinen Fall verdient. Ähnlich wie bei dem unsäglichen „19 Jahre später“ in Harry Potter fühlte sich das Ende wie ein unumkehrbarer und endgültiger Schlussstrich an. Als wäre bei dem Autor jegliche Luft raus.
Da ich das Hörbuch gehört habe, saß ich wirklich ungläubig da, weil ich dachte, dass der Sprecher gleich wieder ansetzen würde. Und erst, als die Verabschiedung ertönte merkte ich, dass dies wirklich das Ende um diesen tollen Druiden sein soll.

Die verschiedenen Erzählstränge haben mir hingegen sehr gut gefallen. Ich mag Owen ganz gerne und fand etliche seiner Passagen ungemein unterhaltend. Von Granuaile war ich anfangs ein großer Fan, leider nahm die Sympathie ihr gegenüber von Buch zu Buch ein kleines bisschen ab und in diesem Band kann ich ihre Handlung leider gar nicht mehr nachvollziehen. Einige der Rezensionen auf Goodreads werden ihr in meinen Augen absolut nicht gerecht, aber die Art und Weise, wie der Autor sie am Ende hat handeln lassen, war wirklich drastisch.

Für mich war dies kein Ende, das der Reihe gerecht wird.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Nett für Zwischendurch, sehr vorhersehbar und konstruiert

Die Perlenschwester
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Ich mochte bei diesem Band sowohl die Gegenwart als auch Vergangenheit eigentlich ganz gerne. Cece ist für mich eine der interessanteren Schwestern, eckt sie doch mal mehr an und ist nicht so glattgebügelt ...

Ich mochte bei diesem Band sowohl die Gegenwart als auch Vergangenheit eigentlich ganz gerne. Cece ist für mich eine der interessanteren Schwestern, eckt sie doch mal mehr an und ist nicht so glattgebügelt wie die anderen – außer Electra, auf deren Geschichte ich mich auch schon sehr freue. Kitty hingegen mochte ich vom ersten Augenblick an. Ihre Entscheidung – wenn auch nicht gänzlich freiwillig – die Heimat zu verlassen um ans andere Ende der Welt zu reisen, fand ich sehr mutig. So wie ihre Entscheidung, in Australien zu bleiben; auch wenn das natürlich absolut vorhersehbar war. Wie leider so vieles. Wenn Lucinda Rileys Geschichten eins sind, dann klischeehafte, vorhersehbare Geschichten, die immer alle gleich sind. Verbotene Liebe, verlorene Liebe, wiedergefundene Liebe. Immer in genau dieser Reihenfolge.

Bei diesem Band haben mich vor allem zwei Dinge gestört: Kittys Verhalten gegenüber dem Mann, den sie ja von der ersten Sekunde an unsterblich liebt, aber merkwürdiger Weise genau gegenteilig handelt und Ceces komische Affäre, die scheinbar so etwas wie einen Fünkchen Spannung in die Handlung bringen sollte. Mir wäre es lieber gewesen, wenn vor allem letzteres gestrichen worden wäre. Denn die Vorkommnisse in Thailand als Grund, nach Australien zu reisen, sind mir einfach zu simpel gestrickt gewesen. Hier spürte man deutlich, nach welchem Baukasten-System Lucinda Riley schreibt und dass ihr zu spät auffiel, dass sie einen triftigen Grund für Ceces Aufbruch brauchte.
Auch ist dieser Band, wie die anderen auch, durchzogen von Zusammentreffen und Zufällen, die sehr an den Haaren herbeigezogen wirken.

Es ist einfach ein Buch für Zwischendurch. Ich erwarte nicht viel von der Handlung und möchte einfach vom Hörbuch ein wenig bei Alltags-Beschäftigungen wie dem Haushalt abgelenkt werden. Diesen Zweck erfüllen die Bücher tadellos. Und sogar noch ein wenig mehr, denn ich mag die Geschichten rund um die Schwestern wirklich sehr und bin natürlich nach inzwischen vier Bänden sehr neugierig, was es mit Pa Salt auf sich hat. Warum hat er ausgerechnet diese Mädchen ausgewählt? Wieso war er scheinbar immer zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort? (Zu oft wollten schließlich Verwandte dann doch das Kind retten, aber da war es ja schon zu spät…). Ich bleibe also auch weiterhin am Ball und freue mich sehr auf die Geschichte rund um Tiggy, auch wenn ich die Befürchtung habe, dass es mir ein wenig zu esoterisch und spirituell werden könnte.

Eine Sache, die mich in allen Büchern bisher wirklich stört, ist das merkwürdige Verhältnis der Schwestern. Es herrscht so viel Abneigung, Neid und Missgunst, was ich als Schwester absolut nicht nachvollziehen kann. Es gibt sozusagen die „guten“ und die „schlechten“ Schwestern und von der viel gepriesenen Liebe spüre ich ehrlicher Weise kaum etwas – außer zwischen Star und Cece. Alle anderen Schwestern könnten auch ganz einfach Bekannte sein, es fehlt mir immer wieder das geschwisterliche untereinander. Ich bin gespannt, ob sich das noch im Laufe der Reihe verändern wird, gehe davon aber nicht aus.

Gefallen hingegen hat mir das Setting und die historische Geschichte in diesem Band. Australien, ein Land, welches ich noch nie gesehen habe und das mich doch sehr anzieht, ist einfach toll beschrieben gewesen.
Die Differenzen der weißen Siedler und Aborigines heute wie damals fand ich gut ausgearbeitet und so erschreckend wie interessant.

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