Ein Auf und Ab der Gefühle
Never Too CloseDa es mein erstes Buch von Morgane Moncomble war und auf Goodreads als New Adult Sensation angekündigt worden ist, hatte ich einige Erwartungen an das Buch - im Nachhinein betrachtet wohl etwas zu hohe ...
Da es mein erstes Buch von Morgane Moncomble war und auf Goodreads als New Adult Sensation angekündigt worden ist, hatte ich einige Erwartungen an das Buch - im Nachhinein betrachtet wohl etwas zu hohe Ansprüche ...
Doch erstmal möchte ich unbedingt sagen, dass ich das gesamte Konstrukt der WG mit Loan, Zoe und Violette cool gewählt fand und auch die Freundschaft innerhalb der Clique sehr nachempfinden konnte, denn von Anfang an war klar zu erkennen: auch wenn jeder von ihnen so seine Macken hat, die mich mal mehr, mal weniger gestört haben, lieben und akzeptieren sie einander bedingungslos, was für mich ein schönes Zeichen war. Wo wir grad beim Thema Macken sind, möchte ich direkt mit Vio starten: Violette war als Charakter für mich zeitweise anstrengend und etwas naiv - sie braucht oft jemanden, der etwas für sie ausspricht, bis sie es selbst erkennt. Vio und Loan verkörperten für mich ein Puzzle, bestehend aus Gegensätzen: wo sie sprunghaft ist, ist er beständig, sprudelt sie über vor Energie, ist er ruhig und holt sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Auch allgemein wirkte Loan auf mich sehr erwachsen und vernünftig - Violette scheint in ihm aber eine etwas kindlichere Seite zum Vorschein zu bringen, was süß war, da er sonst eher verschlossen war. Trotz dieser eigentlich erwachsenen Art teilte er jedoch Violettes naive Sicht auf ihre "Freundschaft", bei der schon zu Beginn klar war, dass da eindeutig mehr im Spiel war. Warum? SPOILER: sie schlafen im selben Bett, teilen sich Zahnbürsten etc. SPOILER ENDE
Für mich alles Verhaltensweisen, die ich eher bei einem Paar als in einer Freundschaft suchen würde. Dazu kommt, dass bei beiden so offensichtlich war, dass sie etwas füreinander empfinden und es wohl auch einige Situationen gab, in denen sie einander diese Anziehung angemerkt haben, doch irgendwie haben sie es nie angesprochen? Spätestens bei der zweiten eindeutigen Situation habe ich mich das gefragt, wo ihre Beziehung doch so eng und vertraut ist? Trotz dieser Gedankenspirale fand ich die Szenen der beiden, in denen sie rumalbern oder sich auf die ein oder andere Weise näherkommen, sehr süß.
Zwischendurch hatte ich dann endlich das Gefühl, dass sich Violette als Charakter weiterentwickelt hat, als es plötzlich wieder zu einer Dramasituation kam, die man durch einfache Kommunikation direkt hätte lösen können. Insgesamt für mich also ein eher durchwachsenes Buch, das mich leider nicht hundertprozentig von sich überzeugen konnte. Ich vergebe 3,5/5 🌟