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Veröffentlicht am 31.10.2021

Eine schöne New Adult Geschichte

A Gift of Fate
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Meine Meinung:

Das Buch beginnt gleich mit der Nacht im Club, die alles ins Rollen bringt. Riley feiert mit ihrer Freundin Emily, die daraufhin in die VIP-Lounge eingeladen wird. Ich fand es toll, dass ...

Meine Meinung:

Das Buch beginnt gleich mit der Nacht im Club, die alles ins Rollen bringt. Riley feiert mit ihrer Freundin Emily, die daraufhin in die VIP-Lounge eingeladen wird. Ich fand es toll, dass wir direkt in die Geschichte einsteigen und es mit dem besagten Abend beginnt.

Danach hat man noch genug Zeit, Riley kennenzulernen. Sie ist Krankenschwester mit Leib und Seele und macht sich viele Gedanken um ihre Patienten. In ihrem Leben gibt es nur zwei Personen, die eine wirklich wichtige Rolle spielen: Ihre Freundin Emily und ihr bester Freund Josh. Um ihre Familie wird ein großes Geheimnis gemacht und man erfährt auch, dass Riley ein Geheimnis hat. Was das aber ist, darüber lässt uns Marina Maass erst einmal noch im Dunkeln. Ich war richtig neugierig darauf, was die Protagonistin wohl zu verbergen hat. Besonders gut fand ich es, dass Riley trotz ihrer Geschichte nicht die kleine, schüchterne Frau ist, sondern ordentlich Power und Stärke hat. Wir finden hier also nicht die üblichen Klischees, worüber ich sehr froh war.

Da die Geschichte nicht nur aus Sicht von Riley, sondern auch von Adrian erzählt wird, bekommt man auch hautnah mit, was in ihm vorgeht. Ich fand es sehr schön zu lesen, wie sich die Protagonistin immer weiter in die Gedanken des Sängers schleicht. Doch zum Glück haben die beiden erst einmal ein paar Dates, bevor sie sich näher kommen. Ich bin nämlich nicht der Fan von „unendlicher Liebe auf den ersten Blick“. Anziehung ja, die gibt es tatsächlich ab dem ersten Treffen und das wird auch hier deutlich, aber die beiden bekommen trotzdem Zeit, sich besser kennenzulernen, was ich toll fand. So konnte auch ich richtig mitfiebern und die Liebesgeschichte genießen.

Auch das Geheimnis von Riley gefiel mir sehr gut. Die meisten „Geheimnisse“ aus New Adult Romanen kann man schnell vorhersehen und es sind „immer die selben“ meiner Meinung nach. Doch hier hat sich Marina Maass etwas Neues, anderes einfallen lassen, das wirklich einmal ein Problem darstellt, das sich nicht so einfach aus der Welt schaffen lässt und Riley und Ian das Leben schwer macht. Allerdings muss ich gestehen, dass dieses Geheimnis mir zu wenig Raum einnimmt. Es ist sehr komplex und hätte für mich noch etwas „tiefer“ gehen müssen. Am Ende ging es mir nämlich dann zu schnell und zu einfach. Trotzdem hat es auch Auswirkungen auf die Zukunft der Protagonisten, was super in die Story passt und für mich auch authentisch wirkte.

Ganz wichtig ist mir noch das Thema „Drogen“, das in dieser Geschichte eine Rolle spielt. Da es um eine berühmte Band geht und um junge Stars, passt das natürlich zur Rahmenhandlung. Anfangs war ich ziemlich fassungslos, wie normal es für die Jungs aus der Band war, Drogen zu nehmen. Es gehörte zu ihrem Alltag und sie haben nicht wirklich darüber nachgedacht. Da wollte ich schon schockiert aufschreien, weil das für ein New Adult Buch die falsche Botschaft ist. Aber zum Glück bekommt Marina Maass noch die Kurve und zeigt auf, dass ein Drogenkonsum nicht verharmlost werden darf. Leider kommt das auch nur am Rande und wird mir persönlich zu schnell abgehandelt, aber zumindest wird die richtige Botschaft vermittelt.


Fazit:

„A gift of fate“ hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht. Die beiden Protagonisten sind ein schönes Paar und ich habe richtig mitgefiebert, dass ich das Buch fast in einem Stück gelesen habe. Ein paar Themen hätten in meinen Augen noch etwas Tiefgang vertragen und das Buch noch mehr Seiten haben dürfen, aber insgesamt ist es eine richtig schöne Geschichte.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Schneewittchen mal von einer anderen Seite

Yukina
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Inhalt:

Wie fühlt man sich wohl, wenn die eigene Mutter, die Schönste im Land ist? Davon kann Prinzessin Yukina, Tochter von Schneewittchen ein Lied singen. Das macht es natürlich doppelt schwer, für ...

Inhalt:

Wie fühlt man sich wohl, wenn die eigene Mutter, die Schönste im Land ist? Davon kann Prinzessin Yukina, Tochter von Schneewittchen ein Lied singen. Das macht es natürlich doppelt schwer, für sich einen geeigneten Partner zu finden.

Doch Yukina macht sich eher Sorgen darum, dass sich Unruhen im Land ausbreiten und sich das Volk anscheinend nicht so wohlfühlt, wie sie immer gedacht hat. Sie will sich um dieses Problem kümmern, doch ihre Mutter stellt sich ihr in den Weg.

Was verbirgt Schneewittchen? Und wie findet Yukina nicht nur einen Weg zu ihrer Mutter, sondern auch zum Volk, damit sie alle wieder glücklich bis an ihr Ende leben können?


Meine Meinung:

Ich liebe Märchen und das seit meiner Kindheit. Auch Schneewittchen habe ich tausende Male gelesen, aber mir tatsächlich nie Gedanken darüber gemacht, was „danach“ passieren würde. Deshalb fand ich die Idee von Kerstin G. Rush so großartig.

Tatsächlich ist es doch eine Horrorvorstellung, wenn die eigene Mutter die Schönste im Land ist, oder? Da kann man doch nur Komplexe bekommen, dachte ich. Aber Yukina ist anders. Natürlich ist es auch für sie schwierig, dass ihre Mutter alle Blicke auf sich zieht, aber noch mehr als das, macht es ihr zu schaffen, dass sie scheinbar nie Zugang zu ihr bekommt und sich ungeliebt fühlt.

Doch Yukina gibt nicht auf und macht sich auf die Suche nach Antworten. Sie versucht über den Tellerrand hinauszublicken und denkt nicht nur an sich, sondern sieht das große Ganze. Dabei lässt sie sich auch nichts verbieten, sondern sucht ihren ganz eigenen Weg. So gefiel sie mir auf jeden Fall sehr gut und für manche Reaktion, die ich an ihr sehr übertrieben fand, gab es am Ende eine verständliche Erklärung, also konnte ich auch das sehr gut akzeptieren.

Durch den Prolog weiß man schon vorher, was es mit dem Ganzen auf sich hat, aber die Lösung für dieses Problem kann man nicht vorhersehen, die bleibt eine Überraschung, die mir tatsächlich sehr gut gefallen hat.

Wie alle anderen Märchen gibt es wenig Geplänkel rundherum, so dass das Buch recht dünn ist und nur das Wichtigste umfasst, was ich aber völlig okay fand. Denn so ist es eine nette, kleine Geschichte für Zwischendurch, die man sogar in einem Rutsch weglesen kann.

Auch die Liebesgeschichte ist anders, als ich anfangs erwartet hatte und zeigt, dass man oft erst einmal hinter die Kulisse blicken muss, bevor man wirklich sehen kann, was in einem anderen Menschen steckt. Eine sehr schöne Botschaft, wie ich finde.

Allgemein würde ich das Buch zwar eher jüngeren Lesern empfehlen, weil es doch eine sehr einfache Geschichte ist, die trotz schöner Botschaften nicht so sehr in die Tiefe geht, aber auch ältere Leserinnen können ein paar schöne Lesestunden damit verbringen.


Fazit:

Wer Märchen mag, hat mit Yukina sicher seine Freude. Ich fand die Idee, Schneewittchen weiterzuerzählen richtig genial und mochte die Protagonistin auf Anhieb. Allgemein würde ich das Buch zwar eher jungen Leser
innen, also Teenagern empfehlen, aber auch wir „alten Hasen“ können ein paar schöne Lesestunden damit verbringen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Schöne Wohlfühlgeschichte

Vielleicht jetzt (Vielleicht-Trilogie, Band 1)
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Inhalt:

Gabriella ist in Brasilien geboren und bei ihrer Mutter und ihrer Großmutter aufgewachsen. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Doch als sie plötzlich auf ihre Geburtsurkunde stößt und dort ...

Inhalt:

Gabriella ist in Brasilien geboren und bei ihrer Mutter und ihrer Großmutter aufgewachsen. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Doch als sie plötzlich auf ihre Geburtsurkunde stößt und dort den Namen ihres Erzeugers erfährt, macht sie sich kurzerhand auf nach Deutschland um dort ihre Wurzeln zu erkunden.

Dabei hätte sie fast ihren Flieger verpasst und muss sich deswegen von ihrem Sitznachbarn einiges anhören. Was für ein unverschämter Kerl. Zum Glück muss sie ihn nie wiedersehen, denkt Gabriella.

Wer hätte auch ahnen können, dass er sich ausgerechnet als ihr Ausbilder an ihrer Praktikumsstelle herausstellen würde? Doch für Männer hat die junge Frau gerade sowieso keine Zeit, denn sie hat sich in der Cateringfirma nur beworben, weil ihr Vater sie gegründet hat und sie hofft, ihn dort kennenzulernen.

Gabriella hat also alles auf eine Karte gesetzt, aber ihre Zeit in München ist begrenzt… .


Meine Meinung:

Das Buch beginnt mit Gabriella am Flughafen. Ihre Reise nach Deutschland ist fast schon eine Kurzschlusshandlung und sie macht sich viele Gedanken über die kommenden Monate. Die junge Frau war mir sofort sympathisch und ich konnte ihren Wunsch ihren Vater kennenzulernen gut verstehen. Allerdings hätte ich wohl offensiver gehandelt, aber die Idee mit dem Undercover-Praktikum fand ich doch sehr schön und originell.

Im Flugzeug trifft Gabriella dann auf Anton und obwohl ich nicht jede ihrer Handlungen und Reaktionen nachvollziehen konnte, machte es mir doch Spaß die erste Begegnung der beiden mitzuverfolgen. Auch als die beiden sich im Restaurant wiedertreffen, fliegen erst einmal die Fetzen. Manches kam mir dabei etwas übertrieben vor, aber später erfahren wir, was wirklich dahintersteckt und ab da konnte ich es auch besser verstehen.

Fortan begleiten wir die Protagonistin mit, wie sie sich in München einlebt, wie sie Freundinnen findet und in eine WG zieht, wie sie Anton näher kommt und immer wieder versucht, Kontakt zu ihrem Vater zu bekommen. Dabei gefiel mir Gabriella sehr gut. Sie ist eine starke, junge Frau, die ihren Weg geht und sich nicht unterkriegen lässt. Sie ist durchweg positiv gestimmt und verbreitet nicht nur in der Küche, sondern auch im ganzen Buch gute Laune, was mir sehr gut gefiel.

Auch das Drama zwischen den Protagonisten hält sich eindeutig in Grenzen. Natürlich gibt es ein paar Schwierigkeiten, wie sie zu einer New Adult Geschichte einfach dazugehören, aber es wird nichts aufgebauscht, was mir persönlich sehr entgegen kam, da ich unnötiges Hin und Her in Büchern eher störend finde. Dadurch gab es für mich aber auch keine nennenswerten Höhepunkte. Die Geschichte plätschert einfach so vor sich hin und wenn man das Buch einige Zeit weglegt und später wieder danach greift, kann man entspannt weiterlesen.


Fazit:

„Vielleicht jetzt“ ist eine schöne Liebesgeschichte und ein tolles Wohlfühlbuch, das beim Lesen gute Laune verbreitet. Es verzichtet auf unnötiges Drama, was mir gut gefallen hat. Allerdings hat mir persönlich auch das Besondere gefehlt. Dafür ist es für mich ein schönes Buch einfach zum Entspannen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Kein einfaches Buch, aber es hat mich trotzdem tief bewegt und berührt

Du und ich ein letztes Mal
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Inhalt:

Die Liebesgeschichte von Vivi und Josh klingt wie aus einem Märchen, aber trotzdem gab es für beide kein Happy End.

Wie kann es sein, dass etwas, das so perfekt begonnen hat, plötzlich so schief ...

Inhalt:

Die Liebesgeschichte von Vivi und Josh klingt wie aus einem Märchen, aber trotzdem gab es für beide kein Happy End.

Wie kann es sein, dass etwas, das so perfekt begonnen hat, plötzlich so schief gelaufen ist? Die beiden hoffen eine Antwort auf diese Frage zu bekommen, indem sie alles, was sie gemeinsam erlebt haben, ein letztes Mal tun.

Während der gemeinsamen Reise durch die Vergangenheit müssen die beiden sich eingestehen, dass sie sich in all den Jahren verändert haben und nicht mehr die Selben sind. Vielleicht ist das genau der richtige Zeitpunkt um endlich Frieden mit der Vergangenheit zu schließen, um endlich nach vorne sehen zu können … .

Meine Meinung:

Lily Oliver hat mich schon immer mit ihren anderen Geschichten sehr berührt, deshalb freute ich mich wahnsinnig auf dieses Buch, allerdings muss ich gestehen, dass ich etwas ganz anderes bekommen habe, als ich erwartet hatte.

Im Prolog erleben wir mit, wie Vivi und Josh sich kennenlernen und das ist schon wirklich eine sehr ungewöhnliche Geschichte. Da merkt man schon, dass die beiden Protagonisten anders sind und ihre Liebesgeschichte auch nicht wirklich in eine Schublade passt.

Danach springen wir fünf Jahre weiter und landen in der Gegenwart. Vivi wohnt inzwischen in China, kommt aber wegen einem Arbeitsprojekt für kurze Zeit zurück nach New York. Dort holt sie ihre Vergangenheit ein, indem sie zufällig auf Josh trifft, von dem sie sich vor Jahren getrennt hat. Man weiß als Leser*in nicht, was passiert ist. Lily Oliver macht daraus ein großes Geheimnis, aber trotzdem wird einem beim Lesen sofort klar, dass die beiden noch nicht wirklich miteinander abgeschlossen haben, sondern immer noch aneinander hängen. Also fragt man sich unweigerlich, was dazu führt, dass zwei Menschen, die sich lieben, sich trotzdem trennen und stellt wilde Spekulationen an.

Fortan entführt uns die Autorin in verschiedene Szenen in der Vergangenheit der beiden. Dabei reist man scheinbar wild durch die Zeit und muss sich wirklich darauf konzentrieren, wo in der Chronologie man sich gerade befindet. Wir lernen Josh und seine inneren Dämonen kennen, aber taucht auch in die Vergangenheit von Vivi ein und erfährt, was dort passiert ist. So bekommt man ein schönes Gesamtbild, trotz allem muss ich gestehen, dass ich nicht erkannt habe, was wirklich hinter dem Ganzen steckt. Da hat mich Lily Oliver mal wieder richtig überrascht, wie es ihr schon mit den anderen Büchern gelungen ist.

Trotzdem muss ich gestehen, dass dieses Buch anders ist. Wir befinden uns tief in der Gefühlswelt von Vivi und Josh, drum herum gibt es eigentlich keine große Handlung, da die Liebesgeschichte zu viel Raum einnimmt. Meiner Meinung nach muss man sich wirklich auf dieses Buch einlassen. Es ist bedrückend, traurig, die Lage scheint manchmal aussichtslos zu sein und man denkt, dass Liebe allein oft einfach nicht genug ist. Mich hat diese Geschichte aufgewühlt und vor allem, als ich erfuhr, was hinter dem Ganzen wirklich steckt, war ich tief bewegt, denn hier hat die Autorin ein sehr ernstes Thema aufgearbeitet, das ich so in noch keinem Buch gelesen habe. Dabei beschönigt sie nichts. Die Lage der Protagonisten wird mit allen Höhen und Tiefen beschrieben und trotz Liebesgeschichte wird nichts romantisiert. Schonungslos ehrlich muss man sich dem Problem stellen, genau, wie die beiden es tun. Dabei erlebt man eine Achterbahn der Gefühle und ich habe mir tatsächlich nichts mehr gewünscht, als ein Happy End für Vivi und Josh und das, obwohl ich ein echter Fan von Sad Ends bin. Mir gefällt es vor allem, dass Lily Oliver nicht die Liebe als Lösung für alle Probleme darstellt, denn manchmal reicht Liebe allein einfach nicht aus.

Action sucht man in diesem Buch übrigens vergebens. Es gibt nicht das große Drama, den großen Knall, wie in anderen Liebesgeschichten. Selbst die Auflösung des eigentlichen Problems platzt nicht als große Bombe, sondern wird langsam, sachte und einfühlsam in die Handlung eingeflochten. Es führt zwar dazu, dass man die Ereignisse nochmal unter einem anderen Gesichtspunkt betrachtet und alle Geschehnisse noch einmal überdenkt, aber insgesamt behält das Buch die ganze Zeit über ein langsames Tempo bei, so dass man genug Zeit bekommt, alles zu ordnen und sich darauf einzustellen. Das könnte dazu führen, dass mancher Leser das Buch als „langatmig“ empfindet und auch ich musste erst meinen Platz in der Geschichte finden, dann empfand ich es aber als sehr intensiv und emotional und war froh, dass ich Vivi und Josh begleiten durfte.

Fazit:

Dieses Buch ist anders. Es ist keine Wohlfühlgeschichte, keine leichte Lovestory, sondern geht tiefer. Es ist emotional, intensiv, aber auch ernst und schonungslos. Hier findet man keine Action, es gibt kein großes Drama, keinen Knall, keine Effekthascherei, sondern eine Geschichte, die zeigt, dass Liebe allein manchmal nicht reicht, dass es nicht immer ein Happy End, aber vielleicht trotzdem Hoffnung geben kann. Auf diese Story muss man sich definitiv einlassen, um sie fühlen zu können.

„Du & Ich – Ein letztes Mal“ ist kein einfaches Buch, aber eines, das mich tief bewegt und berührt hat.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Ein schönes Buch

Solange der Regen fällt
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Inhalt:

Als Ellies Bruder James Selbstmord begeht, verliert sie den einzigen Halt, den sie in ihrem Leben je hatte. In ihrer Familie ist es nur wichtig, die Erwartungen ihrer Eltern zu erfüllen und zu ...

Inhalt:

Als Ellies Bruder James Selbstmord begeht, verliert sie den einzigen Halt, den sie in ihrem Leben je hatte. In ihrer Familie ist es nur wichtig, die Erwartungen ihrer Eltern zu erfüllen und zu funktionieren. Doch jetzt zerbricht Ellie fast an ihrer Trauer und ist damit völlig allein.

Da hört Miles sie hinter seiner Gartenmauer weinen und tröstet sie. Er versucht Ellie zurück ins Leben zu führen und hilft ihr, sich selbst kennenzulernen. Zwischen beiden entspinnt sich eine innige Beziehung.

Doch Ellie hat Angst, dass dieses zarte Band, zerreißt, wenn sie sich von Angesicht zu Angesicht kennenlernen. Denn wer weiß, wer wirklich hinter dem liebevollen und empathischen Miles steckt … .

Meine Meinung:

Ich war sehr überrascht, dass das Buch in der Kindheit von Ellie und James beginnt, doch genau das ist notwendig, um die besondere Beziehung zwischen den beiden Geschwistern deutlich zu machen. Die beiden geben sich gegenseitig Halt und Zuneigung, in einer Familie, die ansonsten sehr kalt ist und in der nur Leistungen zählen. Ich fand es sehr schön, dass wir James und seine Liebe zu Ellie noch selbst erleben durften. Und Christelle Zaurini hat diese besondere Beziehung wirklich sehr gut beschrieben.

Als James sich selbst das Leben nimmt, war ich total überrascht, auch, wenn ich vom Klappentext wusste, dass das passieren würde. Gemeinsam mit Ellie habe ich mich gefragt, was ihn so plötzlich dazu getrieben hat. Aber da lässt uns die Autorin ganz schön schmorren und löst dieses Geheimnis erst ziemlich spät auf. Danach konnte ich seine Tat aber ein wenig besser nachvollziehen, wenn auch trotzdem nicht gänzlich verstehen.

Ellies Trauer ist wirklich greifbar, allerdings muss ich gestehen, dass diese nicht ganz bei mir ankam. Natürlich ist es in ihrer Familie nicht üblich, Emotionen zu zeigen, aber auf mich ist das Gefühl der tiefen Trauer einfach nicht übergesprungen.

Dafür fand ich aber die Liebesgeschichte wirklich schön. Das Kennenlernen der beiden ist wirklich außergewöhnlich und ich konnte mir anfangs den Zusammenhang mit der Mauer gar nicht vorstellen, aber tatsächlich ist das sehr gelungen und mir gefiel es sehr gut, dass wir hier einmal eine andere Story zu lesen bekommen. Hier spürte ich tatsächlich die Gefühle sofort. Miles möchte Ellie helfen, er möchte, dass sie sich selbst kennenlernt und nicht mehr so alleine fühlt. Es ist so süß, was er sich alles einfallen lässt, um Ellie zu unterstützen. Und mit jeder Aktion vertieft sich die Verbindung zwischen den beiden.

Doch dann lässt Christelle Zaurini eine Bombe platzen, indem sie Miles Identität aufdeckt. Dabei fand ich es gut, dass das nicht erst zum Ende des Buches passiert, sondern schon ab der Hälfte. So haben die Protagonisten noch Zeit, sich persönlich kennenzulernen, was jedoch für beide nicht ganz einfach ist und ein wenig Drama mit sich bringt. Das gehört aber zu diesem Genre natürlich auch dazu. Leider konnte ich nicht jedes Drama verstehen, dass die Autorin in ihr Buch eingebaut hat. Einiges war mir dann doch too much und ich hatte das Gefühl, dass am Ende noch versucht wurde, noch mehr ernste Themen in der Geschichte unterzubringen. Es hat zwar alles zur Geschichte gepasst, aber für mich hat nicht alles genug Raum bekommen.

Dafür hat das Thema „Selbstfindung“ viel Platz im Buch und wird am Beispiel von Ellie sehr gut beleuchtet. Die Protagonistin bekommt in ihrer Familie einfach keine Möglichkeit eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln, weil ihr alles vorgegeben wird. Dieses Thema hat Christelle Zaurini in meinen Augen sehr schön aufgearbeitet.

Am Ende gibt es nochmal einen kleinen Zeitsprung und ich mochte den Schluss, er passt für mich wirklich gut zur Geschichte.

Fazit:

Christelle Zaurini hat hier eine sehr schöne Geschichte geschaffen über Selbstfindung und über besondere, emotionale Verbindungen. Die Lovestory zwischen den beiden Protagonisten fand ich besonders süß und ungewöhnlich, ich konnte das Kribbeln sehr gut nachvollziehen. Leider gelang mir das nicht bei allen Gefühlen und zum Schluss hin kam es mir so vor, als würden noch ein paar ernste Themen unbedingt Platz finden müssen, aber nicht genug Raum zur Entfaltung bekommen.

Insgesamt war es aber ein sehr schönes, emotionales Buch, das ich gerne weiterempfehle.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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