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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2021

Versetzt in das 16. Jahrhundert

Der Pfeiler der Gerechtigkeit
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Die Autorin Johanna von Wild hat mich wieder einmal begeistern können. Ihr neustes Buch "Der Pfeiler der Gerechtigkeit" ist ein historischer Roman, der in Würzburg im 16. Jahrhundert spielt. Erschienen ...

Die Autorin Johanna von Wild hat mich wieder einmal begeistern können. Ihr neustes Buch "Der Pfeiler der Gerechtigkeit" ist ein historischer Roman, der in Würzburg im 16. Jahrhundert spielt. Erschienen ist das Buch im Gmeiner Verlag. Bereits die vorherigen Bücher der Autorin habe ich mit viel Freude gelesen. Die Geschichten sind aber in sich geschlossen und unabhängig voneinander.

In der Handlung dieses Buches trifft man auf viele Charaktere, die zum Glück zu Beginn in einem Personenregister im Überblick aufgeführt werden. Im Laufe der Zeit kommt man aber gut in die Geschichte hinein, sodass einem die Zuordnung der verschiedenen Personen nicht mehr schwerfällt. Im Fokus der Geschichte liegt zum einen Simon, der ein Bäckersohn ist und mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Außerdem erfährt man viel über Julius Echter, welcher ein mächtiger Fürstbischof ist. Beide Personen haben ihre eigenen Erzählstränge. Die kontrastreichen Charaktere machen es spannend.

Das Geschehen wird zudem authentisch und tiefgründig geschildert. Ich habe mich als Leser in die Zeit versetzt gefühlt und hatte die Ereignisse gut vor Augen. Dies kann vorallem auch an dem angenehmen Schreibstil liegen. Einige Kapitel habe ich im Rutsch lesen können, so interessant war es. Zuerst blickt man als Leser nicht durch und erhält erst im Laufe der Handlung die Zusammenhänge. Das hat mich neugierig gemacht und mich mitfiebern lassen.

Der Roman bietet eine tolle Vielfalt an authentischen Charakteren. Außerdem erhält man gute Einblicke in die damalige Zeit. Die historische Recherche der Autorin ist gelungen. Ich freue mich auf weitere Romane!

Veröffentlicht am 21.09.2021

Vielfältig und bunt

Happy India
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In dem Kochbuch "Happy India" nimmt Nicky Sitaram Sabnis einen auf eine kulinarische Reise. Neben den vielfältigen Rezepten bietet der Autor tolle Einblicke in die indische Kultur und Traditionen. Die ...

In dem Kochbuch "Happy India" nimmt Nicky Sitaram Sabnis einen auf eine kulinarische Reise. Neben den vielfältigen Rezepten bietet der Autor tolle Einblicke in die indische Kultur und Traditionen. Die Küche wird authentisch beschrieben, dazu erfordert es an manchen Stellen einige Kenntnisse (dazu weiter unten mehr).

Die Rezepte sind in verschiedene Kapitel aufgeteilt. Nach einer kurzen Einleitung werden zuerst die wichtigsten Zutaten und Gewürze beschrieben. Hierzu gehören die Eigenschaften und die Nutzung der Gewürze. Den Überblick zu Beginn fand ich sehr hilfreich, da die indische Küche eine bunte Mischung an Gewürzen nutzt. Auch die Basic-Rezepte sind nützlich. Sie sind ein großer Teil vieler anderer Rezepte.

Anschließend folgen die traditionellen und bekannten Kochideen. Chutneys, Reis- und Hülsengerichte bieten eine grandiose Auswahl. Die Hauptmahlzeiten werden in diesem Buch groß geschrieben. Auch Gerichte mit Fleisch und Fisch sind enthalten. Da aber auch die indische Küche häufig vegetarisch bzw. vegan ist, gibt es viele Rezepte mit Gemüse, Tofu und mehr. Der Abschluss mit den Desserts ist gelungen und sorgt für Appetit. Meine Rezept-Favoriten sind u.a. Surti Undhiyo (Frittiertes Gemüse mit Tamarindensauce), würziges Kartoffelcurry und Samosas.

Die Rezepte sind toll und gut umsetzbar. Die meisten Zutaten sind leicht im Supermarkt zu finden bzw. hat man meist vor Ort. Außerdem füllt ein Rezept ca. 1/2 bis eine Seite. Jedoch befindet sich nicht bei allen Gerichten ein Bild. Dadurch ist etwas die Vorstellungskraft gefragt. Manchmal ist es mir schwer gefallen überhaupt zu verstehen, um was für ein Gericht es sich handelt oder ob es doch nur eine Beilage etc. ist. Die Zutaten werden zudem nicht immer untereinander geschrieben, sondern nebeneinander (aus Platzgründen). Das sorgt dafür, dass man die Zutaten nicht auf einen Blick erkennt und es passieren kann, dass man etwas übersieht.

Besonders an dem Buch ist der Info-Charakter. Als Leser erfährt man viele tolle Dinge über das Land und die Hintergründe der Rezepte. Außerdem lernt man Indien und die einzelnen Orte kennen. In jedem Ort ist eine andere Küche zu finden, was einen neugierig macht.

Bunt und vielfältig - so ist die indische Küche. Das Buch bietet eine tolle Koch-Abwechslung, dennoch sind fortgeschrittene Köche hier eher bedient!

Veröffentlicht am 09.09.2021

Kurz und dennoch super fesselnd

Wenn die Stille schreit
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Der Thriller "Wenn die Stille schreit" von Roman Klementovic aus dem Gmeiner Verlag schafft es trotz seiner Kürze für packende Spannung, gute Abwechslung und extreme Überraschungen zu sorgen. Mein zweites ...

Der Thriller "Wenn die Stille schreit" von Roman Klementovic aus dem Gmeiner Verlag schafft es trotz seiner Kürze für packende Spannung, gute Abwechslung und extreme Überraschungen zu sorgen. Mein zweites Buch des Autors und es hat mich wieder mitgerissen. Vor allem das Mini-Format finde ich toll, perfekt für die Handtasche!

Die Kurz-Geschichte habe ich in einem Rutsch gelesen. Durch den lockeren Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten. Außerdem startet die Geschichte direkt mittendrin und ist durch die Kürze knackig auf den Punkt gebracht. Vielleicht bringt dies genau die packende Ladung an Spannung mit sich. Gerne hätte es noch mehr sein dürfen.

Das Geschehen innerhalb des Thrillers spielt sich um den Protagonisten Tim ab. Trotz Schneesturm begibt er sich nach draußen. Seine Frau ist alleine zu Hause. Währenddessen machen zwei verschwundene Mörder die Gegend unsicher. Tim möchte schnellstmöglich zu seiner Frau Natalie. Doch als er zu Hause ankommt, ist nur völlige Dunkelheit zu sehen. Wo ist seine Frau?

Ohne zu spoilern kann ich sagen, dass das Buch trotz Kürze eine absolut, gute Tiefgründigkeit enthält. Mitfiebernd verfolgt man Tim auf der Suche nach seiner Frau. Die Charaktere und die Kulisse sind authentisch geschildert. Die Atmosphäre schafft Gänsehaut. Zudem spielt der Autor sehr gut mit den Gefühlen des Lesers. Man wird in viele Vermutungen gelockt und befindet sich dennoch immer wieder auf der falschen Fährte. Das Ende ist voller Wendungen und absolut ungeahnt. Wer den Vorgänger mag, sollte sich auch diese Geschichte nicht entgehen!​

Veröffentlicht am 22.07.2021

Lebensverändernde Entscheidung

Dreieinhalb Stunden
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Der historische Roman "3 1/2 Stunden" von Robert Krause hat mich durch das Cover und die spannende Leseprobe neugierig gemacht. Ich musste das Buch einfach haben!

Die Geschichte zur Zeit des Mauerbaus ...

Der historische Roman "3 1/2 Stunden" von Robert Krause hat mich durch das Cover und die spannende Leseprobe neugierig gemacht. Ich musste das Buch einfach haben!

Die Geschichte zur Zeit des Mauerbaus geht unter die Haut und wird sehr authentisch dargestellt. Als Leser begleitet man mehrere Charaktere auf ihrer Zugfahrt. Alle stehen vor der schweren Entscheidung: Steige ich aus oder bleibe ich sitzen? Die "kleine" Entscheidung ist lebensverändernd. Eine Reise in die DDR bedeutet kein Zurück mehr in die BRD, denn die Mauer wird gebaut. Die Zukunft steht auf dem Spiel.

Meine Neugier hat bei mir der spannende Einstieg ausgelöst. Den Gedanken, mich in verschiedene Personen hineinzuversetzen, fand ich interessant. Außerdem fand ich die Zugfahrt als Setting toll gewählt. Die Entscheidung der Passagiere wurde dadurch verstärkt unter Druck gesetzt. Es hat bei mir für nachdenkliche Momente gesorgt. Immer wieder habe ich mich selber gefragt, wie ich mich wohl in der Situation entschieden hätte. Als Leser wird man dadurch absolut in den Bann gezogen.

Die verschiedenen Charaktere waren ebenfalls interessant gestaltet. Alle hatten ihre Gründe für oder gegen eine Einreise. Als Leser konnte ich nur schwer erahnen, welche Person welche Entscheidung am Ende trifft. Mit vielen Vermutungen lag ich falsch, umso spannender wurde die Geschichte.

Die Authentizität der Handlung hat für emotionale Szenen mit Gänsehaut-Faktor gesorgt. So erschütternd war der Gedanke an diese Erlebnisse. Die Verzweiflung, die Trauer und die Ungewisstheit ist dabei gut zur Geltung gekommen. Ich konnte mich deshalb sehr in die Charaktere hineinversetzen. Kleiner Kritikpunkt sind die vielen Perspektivwechsel. An manchen Stellen hätte es noch mehr Tiefe sein können.

Eine tragische Geschichte, die bis zum Schluss fesselt und wichtige Entscheidungen verlangt. Ein spannender und zugleich berührender Roman!

Veröffentlicht am 07.07.2021

Japan-Liebe

Der kleine Teeladen in Tokio
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Der Roman "Der kleine Teeladen in Tokio" stand seit Monaten auf meiner Wunschliste und auch diesmal konnte mich ein Buch von Julie Caplin in den Bann ziehen. Die Vorgänger haben mich ebenfalls schon begeistern ...

Der Roman "Der kleine Teeladen in Tokio" stand seit Monaten auf meiner Wunschliste und auch diesmal konnte mich ein Buch von Julie Caplin in den Bann ziehen. Die Vorgänger haben mich ebenfalls schon begeistern können.


Fiona hat durch ihre Leidenschaft zur Fotografie ein Stipendium in Japan erhalten. Ihre Bilder möchte sie anschließend für ihre Ausstellung in London nutzen. Einen Mentor erhält sie zur Unterstützung ebenfalls. Doch dieser ist ausgerechnet der Engländer Gabriel Burnett, mit dem sie bereits peinliche Momente in der Vergangenheit hatte. Zum Glück scheint er sich an nichts zu erinnern, aber ein nettes Auftreten hat er dennoch nicht. Erfreulicherweise hat sie ihre warmherzige Gastfamilie an der Seite.

Julie Caplin integriert in ihre Liebesromane immer tolle Kulissen. So schafft sie auch diesmal einen unglaublichen Einblick in die Stadt Tokio. Die japanische Gastfreundlichkeit, die Gewohnheiten und kulturellen Verhaltensweisen habe ich als Leserin interessant und authentisch empfunden. Noch nie hatte ich Tokio so nah vor Augen. Eine Reise ist es mit Sicherheit wert. Auch die Schilderung des Kirschblütenfestes hat mich beeindruckt.

Die Geschichte zeigt Fiona im Mittelpunkt. Ihr Können hat mich begeistert und gefesselt. Als Leserin erlebt man den Wandel ihrer Persönlichkeit und die Entwicklung ihres Talents. Aber auch ihre direkte Art hat mir gut gefallen. Besonders das Zusammenstoßen mit Gabriel sorgt für einige amüsante Momente.

Einen kleinen Abzug gibt es wegen der Liebesgeschichte, die mich diesmal nicht so mitreißen konnte. Irgendwie liegt es an Gabriel, der mir als Charakter weniger zugesagt hat. Dafür gab es aber viele andere Dinge, die mich auch diesmal aufgeheitert haben. Der nächste Roman steht bereits auf meiner Wunschliste!