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Veröffentlicht am 05.12.2021

spannende, düstere Ereignisse im Cyberpark

Cyberworld 4.0
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Achtung: vierter Band! Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler in Bezug auf die ersten Bücher enthalten.

Jemma und Jamie sind gemeinsam mit ihren Freunden gern und regelmäßig im CyberNetz unterwegs um ...

Achtung: vierter Band! Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler in Bezug auf die ersten Bücher enthalten.

Jemma und Jamie sind gemeinsam mit ihren Freunden gern und regelmäßig im CyberNetz unterwegs um die verschiedensten Abenteuer zu erleben. Als nun die Eröffnung von Yonderwood, dem ersten Erlebnispark, in dem man sowohl in der realen Welt, als auch in der CyberWorld Rätsel lösen und geschickt kombinieren muss, kurz bevorsteht, sind die alle super happy zu denen zu gehören, die das austesten dürfen. Ob die sechs gemeinsam mit den anderen Team das Geheimnis von Yonderwood ergründen können? Wieso verlassen alle Einwohner das Dorf? Welche Schrecken der Vergangenheit lauern darauf, die Bewohner erneut heimzusuchen?
Will, Ned, Charlie, Zack, Jemma und Jamie tauchen in ein düsteres, aber auch spannendes Abenteuer ein und haben viel Spaß bei den Herausforderungen – zumindest solange, bis es auch eine reale Bedrohung gibt, die sie nicht ignorieren können.

Das Abenteuer im Cyberpark ist zwar ziemlich unabhängig von den vorherigen Büchern, die Geschichte der Protagonisten geht jedoch weiter, daher würde ich Vorwissen auf jeden Fall empfehlen. Einem würden sonst doch einige Zusammenhänge fehlen und man wüsste nicht, wie die Figuren zueinander gefunden haben, was sie ausmacht, welche Hürden sie schon überstanden haben und so weiter. Es wird zwar auch im Verlauf des Buch das eine oder andere am Rande erwähnt, so dass man damit kleine Erinnerungslücken wieder schließen kann, eine komplette Zusammenfassung gibt es jedoch nicht. Ich mochte auch die ersten drei Bücher richtig gern und kann schon allein daher empfehlen, sie einfach zu lesen. ;)

Der tolle Schreibstil von Autorin Nadine Erdmann schafft es immer wieder, mich mitzureißen und zu begeistern – so auch in diesem Buch. Es war von Beginn an spannend und umso weiter man liest, umso turbulenter, düsterer und bedrohlicher wird es. Es gibt jedoch auch immer wieder Raum für die Figuren, sich zu entwickeln und zu verdeutlichen, wie innige und vertraut ihre Bindung zu dem einen oder anderen Charakter ist. So hat man neben den abenteuerlichen Erlebnissen in Yonderwood auch eine stetige Figurenentwicklung, die einem die Protagonisten noch näher bringt, Einblicke in ihre Vergangenheit gibt und zeigt, wie sie als Team, als Paare, als Freunde oder als Geschwister funktionieren. Ich habe alle von ihnen sehr ins Herz geschlossen und mag, wie sie gemeinsam agieren, wie sie aufeinander aufpassen, sich gegenseitig stützen und stärken, wie sie aber trotzdem eben auch alle noch eigenständig sind, mit eigenen Sorgen, Ängsten und Problemen, aber auch mit ihren Stärken und Erfolgen. Es ist toll sie zu begleiten, immer mehr von ihnen zu erfahren und einfach ein Stück ihrer Entwicklung zu begleiten. Obwohl alle sechs so unterschiedlich sind, verbindet sie ihre bedingungslose Freundschaft und schafft ihnen so einen Raum, in dem sie sein können, wie sie sind, ohne dafür verurteilt, belächelt oder schräg angeguckt zu werden. Kleine Sticheleien gibt es natürlich auch mal, aber alles eher auf einer liebevollen und nicht auf der bösartigen Ebene.

In diesem Buch ist das Erlebnis der CyberWorld ein ganz besonderes durch den Aufenthalt im Erlebnispark. Sobald die Teilnehmer ankommen, schlüpfen sie in ihnen zugewiesene Rollen und müssen sowohl im realen Dorf ihre Aufgaben erfüllen, Informationen sammeln und verknüpfen und so auf weitere Verstrickungen und Hinweise kommen, als auch Aufträge in der CyberWorld erledigen und dabei teilweise ziemlich tückische und gefährliche Abenteuer bestehen. Der Wechsel zwischen der realen Spielewelt und der im CyberNetz hat mir unglaublich gut gefallen. Mit viel Liebe zum Detail wird im Dorf Yonderwood dafür gesorgt, dass die Spieler glauben könnten, ihre online Abenteuer sind wirklich passiert. So entsteht ein komplexes Abenteuer, das die Spieler nahezu den gesamten Tag beschäftigt. In der CyberWorld wird es gruselig und düster, die Gegner sind nicht zu unterschätzen und oft giftiger, als sie zunächst wirkten. Teamgeist, Zusammenhalt, Cleverness und Geschick ist gefragt um die Aufträge erfolgreich abzuschließen und so etwas zum Erfolg der Gesamtmission beizutragen. Die anschaulichen Beschreibungen lassen die Geschehnisse im Erlebnispark sehr lebendig werden, man kann sich sowohl die unterschiedlichen Monster, als auch das jeweilige Setting richtig gut vorstellen. So schwappte beim Lesen die angespannte, mit Gänsehaut angereicherte Atmosphäre zu mir rüber, was das Erleben des Buches noch intensiver gemacht hat.
Doch auch abseits der Cyberwelt gibt es einige Herausforderungen für die Charaktere zu bestehen, denn es gibt Mitspieler, die ihnen nicht wirklich wohlgesonnen sind und es sich zur Aufgabe machen, ihnen das Leben so schwer zu machen, wie nur möglich. Das sorgt für zusätzliche Dramatik, Tempo und Spannung.

Fazit

Ein rundum gelungenes Buch, das mich von Anfang bis Ende mitgenommen, gefesselt, zwischendurch berührt oder den Atem hat anhalten lassen. Neben den abenteuerlichen, düsteren Ausflügen in die CyberWorld, die richtig genial umgesetzt sind und in denen immer wieder neue Ideen eingearbeitet sind, gibt es auch Raum für Figurenentwicklung und gefühlvolle Momente. Der Wechsel zwischen dem realen Dorf und dem Äquivalent in der CyberWorld hat für mich richtig gut funktioniert. Es ist alles gut aufeinander abgestimmt, so dass ein harmonischer Übergang stattfindet, auch wenn einem stets bewusst ist, in welcher Welt man sich befindet.

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Veröffentlicht am 02.12.2021

facettenreicher, spannender Auftakt

A Kingdom Darkens (Kampf um Mederia 1)
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Mederia stehen düstere Zeiten bevor. Ein finsterer Krieg breitet sich nach und nach über das gesamte Land aus und scheint niemanden zu verschonen. Für Lana bedeutete das, ihre zerstörte Heimat verlassen ...

Mederia stehen düstere Zeiten bevor. Ein finsterer Krieg breitet sich nach und nach über das gesamte Land aus und scheint niemanden zu verschonen. Für Lana bedeutete das, ihre zerstörte Heimat verlassen zu müssen, ohne zu wissen, wer von ihren Liebsten überlebt hat, um zu versuchen, andere Völker vor ebenjener Bedrohung zu warnen und vielleicht helfen zu können. Begleitet wird Lana auf ihrem Weg von dem Kronprinz der Dämonen, über die der Krieg ebenfalls bereits hereingebrochen ist. Beide Protagonisten hätten eigentlich gute Gründe, sich um ihr eigenes Volk zu kümmern und doch haben sie sich dem großen Ganzen zugewandt und werden damit immer tiefer hineingezogen in die Kämpfe und die unheilvollen Machenschaften. Zwischen all der Düsternis, all dem Schmerz und Leid gibt es jedoch auch immer wieder kleine Momente, die positiv stimmen und Hoffnung geben. Doch wird das am Ende wirklich ausreichen können gegen die Übermacht an Dunkelheit und Gewalt?

Mir hat der Auftakt der Reihe richtig gut gefallen. Ich fühlte mich von Beginn an gut mitgenommen und die Spannung und Neugier wurde über die Seiten gut aufrechterhalten und immer wieder gesteigert durch kleine Wendungen, Enthüllungen, überraschende Ereignisse, Fortschritte und Rückschläge.
Sabine Schulter hält sich nicht mit einer langen Vorgeschichte auf. Es gibt lediglich eine kleine Einführung in die Tradition der Dämonen, die an ihrem 5. Geburtstag ihr „Schicksal“ offenbart bekommen. Diese Passage fand ich toll, es macht neugierig und bereitet gleichzeitig auf das vor, was da kommen könnte. Nach einem Zeitsprung lernt man auch Lana kurz kennen, dann bricht eigentlich auch schon das Chaos aus und für die Charaktere gibt es, nur noch kurze Augenblicke, um zur Ruhe zu kommen und Kraft zu tanken. Die Bedrohung ist über weite Strecken des Buches greifbar und selbst wenn sie Gegner mal ein wenig weiter weg sind, entspannen die Figuren sich nie zu sehr, sondern bemühen sich, sich einen Vorteil zu erarbeiten. Dabei hat man jedoch trotzdem die Möglichkeit, sie besser kennenzulernen und mehr über sie zu erfahren.
Lana kommt aus Ignis Fatuus und ist eine Bardin. Mit ihrer tollen Stimme und ihren lebhaft erzählten Geschichten verzaubert sie gern ihre Mitmenschen, vermittelt ihnen Ruhe und Hoffnung. Und diese Fähigkeit spiegelt auch einen großen Teil von Lana wieder. Sie ist ein sehr herzlicher Mensch, kümmert sich liebevoll um andere, ist besorgt und hilfsbereit, aber auch mutig und packt gern selbst mit an. Sie stellt sich den anstehenden Herausforderungen, arbeitet sehr ehrgeizig daran sich zu verbessern, gesteht sich aber auch ein, wenn sie etwas nicht kann. Manchmal traut sie sich zu wenig zu und glaubt zu wenig an sich selbst, aufgrund der aufwühlenden Situation, empfand ich das allerdings als passend für die junge Frau, deren Leben gerade völlig aus den Fugen gehoben wird. Sie ist wissbegierig und ein Stück weit neugierig, aber ohne dabei aufdringlich zu sein. Lana erfährt nur gern neue Dinge, möchte Zusammenhänge erfassen, Erfahrungen sammeln und daraus lernen – also eine durchaus nachvollziehbare Neugier. In ihr steckt so viel und obwohl man jetzt schon ein bisschen was offenbart bekommen hat, schätze ich, wir sind noch lange nicht am Ende ihrer Talente und Fähigkeiten angekommen.
Ich mag auch ihren vertraut-freundschaftlichen Umgang mit Gray sehr gern. Die beiden sind aus der Not heraus zu Gefährten geworden, verstehen sich aber wirklich gut. Sie sind beide umsichtig und feinfühlig, kümmern sich sehr einfühlsam und liebevoll umeinander, stützen und beschützen sich, so gut es eben geht. Und das obwohl Gray der Kronzprinz der Dämonen ist und man nun denken könnte, er müsste eigentlich ja finster, fies und düster sein – ist er aber nicht. Er kann zwar sehr beeindruckend finster schauen und in ihm brodelt sich auch eine gewisse Düsternis, die seinem Volk einfach innewohnt, aber er ist eigentlich nicht von der fiesen oder unbeherrschten Sorte. Er nimmt seine aktuellen Aufgaben sehr ernst, denkt aber auch immer wieder an sein Volk, das er derzeit in die Hände seiner Schwester gelegt hat, um Lana zu begleiten und den Elben beizustehen. Er ist mutig, aufmerksam und kann gut kämpfen, aber eben auch sehr feinfühlig und rücksichtsvoll.
Ich mochte beide Protagonisten sehr gern, sie harmonieren gut, ergänzen sich, stützen sich und schaffen es, sich gegenseitig zu motivieren und aufzubauen, sollte mal jemand zweifeln. Beide stehen für den jeweils anderen und den Rest ihrer Reisegemeinschaft ein. Ihre Begleiter mochte ich auch gern, es ist eine schöne Mischung aus Figuren, die sich da auf den Weg macht. Jeder bringt seine Eigenheiten mit und darf die an verschiedener Stelle auch zeigen. Besonders Sinsa habe ich sehr ins Herz geschlossen. Aber es gibt noch weitere tolle Charaktere, die an unterschiedlichen Stellen der Geschichte auftauchen.

Der Schreibstil von Sabine Schulter ist angenehm, flüssig, mitnehmend, gefühlvoll und gleichzeitig spannungsgeladen. Durch die Erzählerperspektive ist es möglich verschiedene Abschnitte in der Handlung zu begleiten und unterschiedliche Einblicke zu bekommen. Die meiste Zeit ist man allerdings bei Lana und Gray. Das Setting ist unglaublich toll und es gibt so viel zu entdecken. Ich mochte die verschiedenen Völker und magischen Wesen. Jedes Volk bringt besondere Fähigkeiten und Gaben mit sich, die eine Bereicherung oder ein Fluch sein können, je nachdem auf welcher Seite man steht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es in dem Bereich auch noch einiges zu entdecken geben wird und wir noch längst nicht alle und alles kennen.
Die Handlung entwickelt sich stetig und bleibt durchweg spannend. Es gibt immer wieder turbulente Passagen und packende Ereignisse, die die Figuren kaum zur Ruhe kommen lassen. Szenen, in denen es neue Informationen und Zusammenhänge zu erfahren gibt, wobei es auch immer wieder Überraschungen und Offenbarungen gibt, die ebenso wie die aus den Turbulenzen geborenen Veränderungen zu Wendungen führen. Es wird einfach nie langweilig innerhalb des Buches und auch die Figuren bekommen Raum sich zu entwickeln, sich zu verbessern und zusammenzuwachsen. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird und welche Hürden Lana, Gray und die anderen noch überstehen müssen und wie viele Rückschläge es geben wird, denn es ist bei weitem nicht so, dass hier alles glatt läuft, was ich als realistisch empfand. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass sich irgendwann noch eine Liebesgeschichte in die Handlung schleichen wird, das deutet sich schon ein wenig an, ist hier jedoch kein Hauptthema.
Fazit

Ein toller, spannungsgeladener Auftakt, der einen gut in die Welt einführt, viele verschiedene Aspekte präsentiert und gleichzeitig neugierig auf den Fortgang der Handlung macht. Man hat zwar schon viel erfahren und erlebt, es ist aber auch klar, dass da noch einiges kommen wird. Die Kombination aus unterschiedlichen Völkern, Magie, übernatürlichen Wesen, den toll angelegten Charakteren, der abwechslungsreichen Figurenmischung, den Wendungen und dem mitnehmenden Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Ich freue mich schon sehr aufs Weiterlesen.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

ereignisreicher, gefühlvoller und spannender Abschlussband

Federn über London 4
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Achtung: vierter und letzter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler auf die ersten beiden Teile der Reihe enthalten. Vorwissen ist zum Lesen notwendig, all die Zusammenhänge der vorausgegangenen Ereignisse ...

Achtung: vierter und letzter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler auf die ersten beiden Teile der Reihe enthalten. Vorwissen ist zum Lesen notwendig, all die Zusammenhänge der vorausgegangenen Ereignisse und die Entwicklung der Figuren würden sich einem sonst nicht vollständig erschließen.

Die Rettung Londons ist in vollem Gang – oder etwa nicht? Um an die Fragmente des hoffentlich rettenden Zepters zu kommen müssen Schutzengel, Todesengel, Gefallene und auch der Herr der Unterwelt zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen. Das allein ist schon eine Herausforderung, doch die Aufgaben, die auf die Beteiligten zukommen, übersteigen das bloße Zusammenarbeiten bei Weitem. Werden die Kraftreserven ausreichen? Können die Engel wirklich dafür sorgen, dass London eine Zukunft hat oder ist das dunkle Nichts stärker? Fragen über Fragen, die im ereignisreichen Abschlussband der Reihe geklärt werden.

Nach dem spannenden, offenen Ende von Band drei habe ich dem letzten Teil der Reihe sehr entgegen gefiebert, auch wenn es ein wenig traurig ist, die Engel nun ziehen lassen zu müssen. Aber man wollte auch einfach wissen, wie es weitergeht, wie es ausgeht, welche weiteren Hürden, Schwierigkeiten und Herausforderungen auf die Charaktere zukommen, wer eventuell Hintergedanken hat oder falsch spielt und wer sich noch auf die Seite der Verbündeten stellen wird. Und ich wurde absolut nicht enttäuscht. Mir hat der Band richtig gut gefallen, es war von allem etwas enthalten und obwohl es zwischendurch richtig aufwühlend-emotional wurde, bin ich insgesamt mit einem zufriedenen Gefühl aus dem Buch gegangen.

Wie auch in den drei vorherigen Büchern wird wieder aus vier unterschiedlichen Ich-Perspektiven berichtet. So hat man erneut die Möglichkeit, unterschiedliche Protagonisten zu begleiten und damit auch einen Blick auf die parallel laufenden Handlungsstränge zu bekommen, die zusammen wichtig für das große Ganze sind. Lance, Aura, Clear und Ease kennt man bereits aus den anderen Büchern, genauso wie die meisten der Engel, die sie bei ihren Aufgaben unterstützen und begleiten. Auch viele der anderen Übersinnlichen, wie zum Beispiel die Vellas, die im Verlauf der Geschichte auftauchen, kannte man bereits, es kommen jedoch auch ein paar neue Figuren dazu, was mir gut gefallen hat. Durch sie bekommt man noch weitere Informationen zu der Welt und den Möglichkeiten verschiedener Übersinnlicher und es wirbelt auch noch mal ein paar Dinge durcheinander.
Es ist schön zu verfolgen, wie sich die Protagonisten weiter entwickeln, wie sie an ihren Aufgaben wachsen, aber auch mal zweifeln und Beistand brauchen. Besonders schön war es zu sehen, wie sie sich auch gegenseitig aufbauen, beeinflussen und festgefahrene Denkweisen etwas aufweichen. Vor allem Clear hat frischen Wind in die Akademie der Engel gebracht. Sie ist noch nicht so festgefahren und eingerostet in ihrem Denken und verhält sich viel intuitiver, auch weil sie nicht die Chance hatte, alles zu lernen, was sie hätte wissen müssen, bevor sie komplett ins Team integriert ist. Sie ist einfach, wie sie ist, was erfrischend ist und nach und nach auf die anderen abfärbt. Dadurch entwickelt sich viel in ihrem Umfeld weiter. Eine besonders intensive Entwicklung spürt man auch bei Ease, was einfach toll war. Ich mag ihn sehr und er hat es so verdient, dass sich bei ihm jetzt mal etwas ändert. Was genau, verrate ich hier natürlich nicht.
Aber auch Lance und Aura entwickeln sich, wachsen an ihren Herausforderungen und sind ein eingespieltes Team bei der Bewältigung dieser. So hat man, egal in welcher Perspektive man unterwegs ist, immer eine spannende Figur, aus deren Sicht man erfährt, wie es in und um London weitergeht und was als nächstes ansteht.

Der Schreibstil von Sabine Schulter ist wie gewohnt angenehm, flüssig und fesselnd. Die anschaulichen Formulierungen lassen zudem die Ereignisse sehr bildhaft und lebendig erscheinen. Umso weiter das Buch voranschreitet, umso spannender, dramatischer und turbulenter, aber auch gefühlvoller wird es. Denn obwohl so viel ansteht und die Figuren nicht viel Zeit zum Durchatmen bekommen, gibt es auch immer wieder kleine Räume für die privaten Entwicklungen, die teilweise eben auch die Herzen der Charaktere betreffen. Es gibt neue Informationen zu verschiedenen Elementen der Handlung, Geheimnisse die Gelüftet werden, neue Verbündete, aber auch neue Zweifel. So entsteht eine sehr facettenreiche, dynamische Mischung an Aspekten, die in die Handlung einfließen und dann im großen, aufwühlenden, spannenden Finale gipfeln.
Fazit

Aus meiner Sicht ein rundum gelungenes Finale mit vielen unterschiedlichen Facetten uns Aspekten, die einfließen. Die angefangenen Stränge werden zu einem Abschluss gebracht, man erhält weitere Informationen, Einblicke und Hintergrundgeschichten. Das Buch ist sowohl spannend, als auch gefühlvoll und zeigt ebenfalls sehr schön, wie sich die Charaktere im Laufe der Reihe entwickelt haben und was um sie herum alles passiert ist.
Eine tolle Reihe mit einer schönen Vielfalt an Charakteren und Wesen, die mich gefesselt, gut unterhalten, berührt und auch immer wieder überrascht hat.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

facettenreicher Auftakt

Das Geheimnis der Talente
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Meleks Leben lief eigentlich in relativ geordneten Bahnen. Sie ist zwar eher eine Außenseiterin, hat kaum Freunde oder Menschen, die ihr nah stehen, aber sie ist recht gut in der Schule, spielt Basketball ...

Meleks Leben lief eigentlich in relativ geordneten Bahnen. Sie ist zwar eher eine Außenseiterin, hat kaum Freunde oder Menschen, die ihr nah stehen, aber sie ist recht gut in der Schule, spielt Basketball und kommt klar mit der Situation, wie sie ist. Seit einiger Zeit ist allerdings etwas seltsam: egal was sie anstellt, sie trifft auf dem Spielfeld stets den Korb. Glück? Gutes Training? Oder steckt womöglich mehr dahinter? Schließlich hat doch jeder irgendein Talent. Der eine spielt eben überragend Basketball, der nächste kann unglaublich gut zeichnen, singen oder hat eine ausgesprochen kreative Ader. Um solche eher alltäglichen Talente geht es in „Das Geheimnis der Talente“ jedoch nicht. Denn Melek könnte fortan zu einer Truppe von unterschiedlich „talentierten“ Leuten gehören, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Gefühle der Menschen zu schützen und dabei unter Umständen ihr eigenes Leben zu riskieren. Allerdings müssen sie nicht nur auf ihre Sicherheit acht geben, sondern auch auf ihre Herzen, denn man weiß nie, ob man wirklich denjenigen vor sich stehen hat, den man zu sehen gleich.

Das Leben von Protagonistin Meleks wird innerhalb kurzer Zeit gehörig auf den Kopf gestellt. Ihre erwachte Gabe zeichnet sie als „Volltreffer“ aus und damit ist sie ein wichtiger Teil der Talente-Truppe rund um Anführer Jakob. Zu der Gruppe gehören noch weitere Personen mit ungewöhnlichen Gaben, wie enorme Schnelligkeit, die Kommunikation mit Tieren, übernatürliche Stärke und das Empfangen von Visionen bzw. Voraussagen von verschiedenen Dingen. Nach und nach lernt man die einzelnen Talente etwas besser kennen, von manchen erfährt man recht viel, andere bleiben eher im Hintergrund, was ich bei der Fülle an Informationen und Ereignissen innerhalb des Buches jedoch auch gerechtfertigt und nachvollziehbar finde. Hinzukommt dass die Handlung aus der Sicht von der Protagonistin geschildert wird, womit man von ihr, ihren Gefühlen und Gedanken und den Personen, die ihr am nächsten stehen, natürlich auch am meisten mitbekommt. So liegt der Fokus der Geschichte auf Melek selbst, Erik, Jakob und Sylvia und natürlich den Feinden der Talente: den Dschinn. Angezogen von den Gefühlen der Menschen, mischen sie sich immer wieder unter die Leute, um ihren eigenen Hunger zu stillen. Wen sie zurücklassen, der wird nie wieder sein, wie zuvor. Und als wäre das alles noch nicht kompliziert genug, wird auch das Privatleben der jungen Talente zunehmend durcheinander gewirbelt. Ein umfangreiches Lügennetz, in dem man viele Entbehrungen und Gerüchte auf sich nehmen muss, umfängt Melek und die anderen. Ein Entkommen ist nicht in Sicht, eher im Gegenteil. Sie gerät immer mehr in den Strudel aus Gefahr und Gefühlsduselei. Bald ist nicht mehr klar, wer ihr am meisten den Kopf verdreht, dabei sollten sich alle auf die Probleme konzentrieren, die unaufhaltsam auf die Gruppe zurasen.

Durch die gewählte Perspektive ist man sehr nah am Geschehen und bekommt all die Dinge, die bei Melek passieren, sehr intensiv mit. Ihr macht die neue Situation stark zu schaffen und trotzdem bemüht sie sich, nicht aufzugeben und sich dem zu stellen, was von ihr erwartet wird. Dabei ist im Laufe des Buches bei ihr eine deutliche Entwicklung zu sehen, was mir gut gefallen hat. Melek lernt viel über sich und über ihre Mitmenschen und auch wenn sie nach außen hin nicht der einfühlsamste und offenste Mensch ist, so erlebt man sie durch die Innensicht noch mal von einer anderen, gefühlvolleren Seite. Sie wächst mit ihren Aufgaben und geht Probleme an, auch wenn sie selbst dabei oft zurück stecken muss und nicht immer den besten Weg wählt. Melek ist vielleicht schon ein wenig spezielle, aber ich mag sie, auch weil sie nicht sofort die Superheldin ist, die alles kann und alles weiß und niemals Fehler begeht.
Besonders ins Herz geschlossen habe ich auch Sylvia. Die 13jährige ist ein echtes Goldstück. Durch ihre liebevolle, offene und herzliche Art bringt sie immer wieder ein paar Sonnenstrahlen in die Geschichte, auch wenn die dunklen Wolken noch so dicht am Himmel hängen.
Jakob, Levian und Erik spielen im Buch ebenfalls eine wichtige und für Melek oft verwirrende Rolle. Ihre Empfindungen und Erwartungen in Bezug auf die drei Männer zu sortieren, ist nicht immer leicht.

Der Schreibstil von Mira Valentin ist angenehm, flüssig, mitnehmend und sehr bildhaft. Detaillierte Beschreibungen machen es möglich, sich die Handlungsorte gut vorstellen zu können. Besonders atmosphärisch waren dabei die Schauplätze im Wald. Das Geheimnisvolle, Düstere und trotzdem auch Idyllische kommt durch die Schilderungen sehr gut rüber. Es ist der ideale Ort für all die magischen, unheimlichen und gefährlichen Momente, die besser von anderen unbeobachtet bleiben. Aber auch die Figuren kann man sich gut vorstellen und bekommt ein gutes Bild von der bunt gemixten, facettenreichen Talente-Truppe.
Während es zu Beginn des Buches zunächst etwas ruhiger zugeht und man erst mal die Grundregeln der Truppe und die Veränderungen, die auf die Talente zukommen, kennen lernt,wird es im Verlauf dann immer temporeicher, gefährlicher und intensiver. Es werden Geheimnisse gelüftet und Zusammenhänge aufgezeigt, die Handlung wird verstrickter und auf unterschiedlichen Ebenen immer komplexer. Faszinierend fand ich die Einblicke in das Leben und die Fähigkeiten der Dschinn. Umso mehr man von den unheimlichen Wesen erfährt, umso mehr Fragen tauchen auf, denn nicht alles ist so, wie die Talente bisher angenommen hatten. Die neuen Erkenntnisse lassen einiges im neuen Licht erscheinen, aber es ist längst nicht alles aufgedeckt.

Die Kombination aus Überraschungen, Wendungen, turbulente Momente, gefühlvollen Szenen und tiefgreifenden Informationen ist gelungen und abwechslungsreich. Die Handlung schreitet stetig voran, die Protagonisten werden transparenter, entwickeln sich weiter und festigen ihre Rolle innerhalb der Gruppe. Es werden Geheimnisse gelüftet, Fragen beantwortet und neue aufgeworfen. Man kann auf jeden Fall gespannt sein, wie es weitergehen wird.

Für mich war das Buch ein reread. Ich habe die Geschichte bereits vor einigen Jahren gelesen und jetzt gemerkt, wie viel ich in der Zwischenzeit schon wieder vergessen hatte. Zwar waren mir noch einige wichtige Plotpunkte bekannt und beim Lesen kam auch die eine oder andere Erinnerung wieder, ich habe allerdings auch viele Passagen gehabt, an die ich mich überhaupt nicht mehr erinnern konnte. So war das nochmalige lesen auf jeden Fall wieder ein schönes Erlebnis und es hat viel Spaß gemacht den steinigen Weg der Talente erneut zu verfolgen, selbst wenn man weiß, dass es noch viel steiniger und komplizierter wird im Verlauf der Reihe.

Fazit
Ein toller, abwechslungsreicher, spannender Auftakt der Reihe, der viel zu bieten hat. Geheimnisvolle Dschinn, facettenreiche Protagonisten, weit vernetzte Talente-Strukturen und gleichzeitig ein bisschen von dem ganz normalen Wahnsinn, den wohl jeder kennt. Gefühle, die Kopf stehen, Freundschaften die auf die Probe gestellt werden, Entscheidungen, die man treffen muss, ohne zu wissen, was sie für das weitere Leben bedeuten. Langweilig wird es mit den Geheimnissen der Talente auf jeden Fall nicht.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

tolles Kinderbuch, super gesprochen, fröhlich, witzig und trotzdem mit wichtigen Umweltthemen

Tschakka! – Huhn voraus
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Die Ferien stehen kurz bevor und eigentlich wollte Tabea mit ihrer Familie in ein Ferienhaus fahren, wie die Jahre zuvor. Doch aus daraus wird nichts, daher muss ein neuer Plan her und nachdem die Zehnjährige ...

Die Ferien stehen kurz bevor und eigentlich wollte Tabea mit ihrer Familie in ein Ferienhaus fahren, wie die Jahre zuvor. Doch aus daraus wird nichts, daher muss ein neuer Plan her und nachdem die Zehnjährige mit ihren ersten Wünschen nicht so erfolgreich war, wünscht sie sich Freiheit! Die möchte in ihrem Heimatort mit ihrem besten Freund kleine Abenteuer erleben und ganz nebenbei die Welt retten. Ein ambitionierter Wunsch aber den beiden Schülern ist natürlich klar, dass sie nicht in einem Sommer die gesamte Welt retten können, deswegen fangen sie klein an, mit einem entlaufenden Huhn und reichlich Müll, der achtlos in der Gegend rumliegt…

Dieses Hörbuch hat so unglaublich viel Spaß gemacht! Die Sprecherin liest einfach grandios und hat Tabea und auch die anderen aus der Familie, sowie Schulfreund Einstein sehr lebendig werden lassen. Ich konnte mir die Zehnjährige mit all ihren unterschiedlichen Gefühlslagen sehr gut vorstellen und mochte besonders, wie gut die Stimmungen transportiert wurden. Genervt, frustriert, erfreut, aufgeregt, zufrieden – die Bandbreite bei der Schülerin ist groß, schließlich gibt ihre Umgebung ihr immer wieder neuen Anlass irgendwas zu denken und zu fühlen. Auf mich wirkte es sehr authentisch und passend, wie Autorin Mara Andeck die Protagonistin agieren lässt. Tabea kann und will natürlich noch nicht alles so durchdenken, wie ein Erwachsener, das heißt aber eben auch, dass sie nicht alles so zerdenkt und manchmal auch einfach macht oder ausprobiert, erlebt, Erfahrungen sammelt und sich über Dinge freut, die andere so vielleicht schon nicht mehr wahrnehmen. Sie clever und hartnäckig, wenn sie weiß, dass sie noch eine Chance hat, versucht sie Situationen zu ihrem Vorteil zu nutzen, sie kennt ihre Familie aber auch gut genug, um zu wissen, wenn es nicht mehr viel bringt oder ein neuer Plan her muss. Mit vielen von Tabeas Gedanken wird sich die Zielgruppe der Geschichte bestimmt gut identifizieren können, denn selbst für mich als Erwachsene gab es immer wieder Momente, in denen ich dachte „oh ja, als Kind sieht man das eben so“. 😉 Man kann immer wieder Schmunzeln und lachen, es macht einfach Spaß Tabea zu begleiten und sie und ihre Familie besser kennen zu lernen.
Bei ihrem Abenteuer mit Freund Einstein machen die beiden auch mal Dinge, die man vielleicht nicht unbedingt machen sollte, das wird in der Handlung aus meiner Sicht aber gut thematisiert, so dass es klar wird, warum sie es machen und was ihre Gedanken dazu sind. Ihre Absichten sind stets gut, auch wenn nicht immer alles so klappt, wie erhofft. Erfolg und Misserfolg gehört zum Großwerden eben mit dazu.
Schön in die Handlung eingebunden fand ich auch umweltbezogene Themen, die immer wieder auftauchen. So sensibilisiert die temporeiche Geschichte gleichzeitig noch für Umweltschutz und ökologischeres Denken, nicht einfach Dinge achtlos wegzuwerfen und solche Aspekte. Trotz dieser wichtigen Thematik ist die Geschichte locker-leicht und hat eine positive und fröhliche Grundstimmung, selbst wenn Tabea zwischendurch eben auch mal etwas niedergeschlagen ist. Sprachlich ist das Buch einfach gehalten, schwierigere Ausdrücke werden erklärt, damit die jungen Leser oder Zuhörer wissen, was damit gemeint ist oder worum es geht. Ich habe mir auch die Leseprobe mal angesehen und war davon ebenfalls begeistert. Das Buch ist unglaublich toll gestaltet und illustriert, es gibt auf den unterschiedlichen Seiten viel zu entdecken. Sowohl die Gefühlsäußerungen, als auch im Text enthaltene Elemente sind schön hervorgehoben oder in kleinen Zeichnungen dargestellt. Dadurch wird es noch lebendiger und anschaulicher und ich kann mir gut vorstellen, dass auch das Lesen richtig viel Freude machen wird. Nachdem ich gesehen habe, was da auf den Seiten alles los ist, wie die Illustrationen und extra geschriebenen Worte die Handlung unterstützen und beeinflussen bzw. direkt dazu gehören, finde ich es noch beeindruckender, wie Monika Oschek das Buch gelesen hat, weil die Unterstützung durch die Bilder und Grafiken hier ja fehlt. Trotzdem ist die Handlung sehr lebhaft, detailliert und anschaulich bei mir angekommen und ich fühlte mich gut mitgenommen und unterhalten. Einige der Beschriftungen von den Zeichnungen werden auch mit vorgelesen, da diese für den Fortgang der Geschichte wichtig sind und man die Inhalte von den Listen oder die Beschreibungen der Personen eben benötigt, auch wenn man die Bilder nicht sehen kann. Trotzdem wirkte es sehr harmonisch und toll in den Lesefluss eingebunden.
Fazit

Ein tolles, facettenreiches Kinderbuch in dem Tabea und ihr Schulfreund kleine Abenteuer erleben und dabei ein Stückchen Welt retten. Toll fand ich die Mischung aus Familienmomenten und eigenständigen Erlebnissen, gepaart mit den umweltbezogenen Themen, die an unterschiedlichen Stellen eingeflochten werden. Es ist eine fröhliche, temporeiche Geschichte in der immer etwas los ist. Tabea wirkte für mich sehr authentisch und auch wenn sie die meiste Zeit gut gelaunt, neugierig und aktiv ist, gibt es eben auch Situationen, in denen ihre Stimmung gedämpft wird, sie nachdenklich oder frustriert ist. das Hörbuch ist super toll gelesen, aber auch die Leseprobe vom Buch macht einen klasse Eindruck mit all den Illustrationen und hervorgehobenen Wörtern.

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