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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2021

Spannender Recherche-Thriller um den Investigativ-Journalismus

Russische Botschaften
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Die Investigativ-Journalistin Merle Schwalb wird zufällig Zeugin vom Balkonsturz eines jungen Mannes, dessen Tod vertuscht wird! Wer war dieser junge Russe!? Merle wittert eine gute Story. Auch Timur, ...

Die Investigativ-Journalistin Merle Schwalb wird zufällig Zeugin vom Balkonsturz eines jungen Mannes, dessen Tod vertuscht wird! Wer war dieser junge Russe!? Merle wittert eine gute Story. Auch Timur, ein Kollege vom Konkurrenz-Blatt ist dem Vorfall auf der Spur, denn sein Kontaktmann von der russischen Botschaft übergibt ihm eine Liste mit 25 verschlüsselten Informationen aus dem Besitz des Toten. Die beiden Journalisten beschließen zusammen mit ihrem Team, das Geheimnis um den Toten gemeinsam zu entschlüsseln.

Der Autor Yassin Musharbash ist selbst Investigativ-Journalist und bietet seinen Lesern mit dem Thriller „Russische Botschaften“ einen großartigen Einblick in diese Berufswelt. Die Wahrheit hinter einer Geschichte zu entdecken ist mit Sicherheit kein leichtes Spiel und kann sich zu einer gefährlichen Action verwandeln. Im Buch verbünden sich gleich mehrere Journalisten und stellen fest, das Geheimnis ist komplex, die Wahrheit schwer zu enttarnen. Es stellt sich die Frage, hat Russland die Absicht den Westen auf perfide Art und Weise zu manipulieren, um so mehr Einfluss zu bekommen! Ein sehr aktueller Inhalt, auch gespickt mit Hinweisen zu brisanten Vorfällen der Vergangenheit. Dazu kommt eine zweifellos dramatische Handlung, die der Autor gekonnt, geschickt und spannungsreich konstruiert hat. Ein flüssiger verständlicher Schreibstil stellt die komplexe Story gut dar. Das Cover erscheint mehr schlicht und unspektakulär im Gegensatz zum Titel, passt aber ganz gut zum Inhalt.

Mein Fazit:
Aktueller und faszinierender Recherche-Krimi, mit einem am Ende überraschend offenen Ausgang, der Platz für Spekulationen und Fortsetzung bietet. Ein interessanter Polit-Thriller aus der Hauptstadt, der mich wirklich gut unterhalten hat:).

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Phantasievolle dystopische Zukunftsvision

Die letzte Göttin
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Als die 17-jährige Andromeda genannt Andra aus ihrem Kyro-Schlaf erwacht, meint sie sich 100 Jahre in der Zukunft auf einem Planeten namens „Holymyth“ zu befinden. Zu ihrem großen Schrecken ist sie aber ...

Als die 17-jährige Andromeda genannt Andra aus ihrem Kyro-Schlaf erwacht, meint sie sich 100 Jahre in der Zukunft auf einem Planeten namens „Holymyth“ zu befinden. Zu ihrem großen Schrecken ist sie aber in einer schrecklichen Ödnis gestrandet, in der sie auf den rätselhaften Zahde und seinen Freund Weed trifft, die sie erweckt haben und als Göttin betrachten. Andra stellt schnell fest, dass mit der Umsiedelung der Auserwählten anscheinend einiges schiefgegangen sein muss! Der erste Info-Bot, den sie befragen kann, ist steinalt und verkündet ihr das Jahr 3102, also hat ihr Schlaf an die 1000 Jahre gedauert. Ihre beiden Retter wollen sie mit in die Hauptstadt nehmen und als Göttin präsentieren. Andra entscheidet sich zu folgen, obwohl sie Zhade nicht über den Weg traut, doch welche Wahl hat sie schon!?

In ihrem Debüt-Roman „Die letzte Göttin“ zeichnet Lora Beth Johnson eine utopische, dem Untergang geweihte Welt, bestehend aus einer archaisch anmutenden Gesellschaft, die Technologie für Magie und Zauberei hält. Dabei entsteht eine interessante Mischung zwischen einer Technik wie wir sie schon teilweise kennen und einer antiken Vorstellung von Göttlichkeit und Macht. Dazu fügt sich auch eine Prise Science-Fiction, die der Geschichte den Rahmen verleiht. Eine interessante Idee, die bis auf ein paar kleine Längen auch gut umgesetzt ist. Die Figuren sind interessant gewählt und glänzend charakterisiert. Faszinierend fand ich auch die Einleitung der einzelnen Kapitel, die sich mit der Deutung von Begriffen befasst und die kreative Beschäftigung mit der Sprache im Text, die anfangs etwas Gewöhnung erfordert.
Das Cover ist wunderschön gestaltet und ein richtiger Eye-Catcher, hat mich sofort angesprochen und neugierig gemacht.

Mein Fazit:
Interessante Genre-Kreuzung aus Dystopie, Utopie, Sci-Fi und Fantasy, dessen Lektüre ich spannend und interessant fand. Etliche überraschende Wendungen sind das Salz in der Story, die am Ende einen Cliffhanger enthält, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt;).

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Unterhaltsamer Ausflug in die 60er Jahre

Ein Koffer voller Schönheit
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Lüneburg Anfang der 60er Jahre-, Anne Jensen ist die klassisch brave deutsche Ehefrau, Mutter und Hausfrau, doch sie ist weder glücklich noch zufrieden. Ihre Ehe läuft immer schlechter und insgeheim beneidet ...

Lüneburg Anfang der 60er Jahre-, Anne Jensen ist die klassisch brave deutsche Ehefrau, Mutter und Hausfrau, doch sie ist weder glücklich noch zufrieden. Ihre Ehe läuft immer schlechter und insgeheim beneidet sie die Unabhängigkeit ihrer arbeitenden Schwiegermutter Margarete! Eines Tages, bietet sich Anne die Gelegenheit, sich als Kundenberaterin bei der amerikanischen Firma Avon zu bewerben, Margarete ist ganz Feuer und Flamme und bestärkt Anne ihren Traum zu leben. Wäre da bloß nicht Annes Ehemann Benno!

Der Roman „Ein Koffer voller Schönheit“ von Autorin Kristina Engel ist nicht nur ein Buch über den Berufswunsch einer jungen Frau, nein er geht tiefer. Die Handlung beschäftigt sich auch intensiv mit den Problemen der Nachkriegszeit und all den schwer traumatisierten Menschen, die ihre seelischen Wunden versuchen zu verdrängen. Egal welche Generation, ob jung, ob alt, ein jeder trägt schwer an der Vergangenheit! Der Schreibstil gefällt mir, die Geschichte ist zwar tiefgründig und bewegend, aber auch unterhaltsam und voller positiver Energie, dank der großartigen Figur der Margarete Jensen. Jede Frau würde sich solch eine patente Schwiegermutter wünschen;)!
Mein Fazit:
Ein interessanter Roman, der die Zeit, die Menschen und den Aufbruch in das Wirtschaftswunder gut beschreibt. Habe mich gut unterhalten und Annes Emanzipation gespannt mitverfolgt.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Spannende kriminelle Handlung mit unerwarteten Wendungen

Narbenherz
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In Kopenhagen befindet sich Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan gerade in Behandlung bei ihrem Arzt, als diesen die schreckliche Nachricht ereilt, dass sein Sohn Lukas verschwunden ist.
Kommissar ...

In Kopenhagen befindet sich Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan gerade in Behandlung bei ihrem Arzt, als diesen die schreckliche Nachricht ereilt, dass sein Sohn Lukas verschwunden ist.
Kommissar Erik Schäfer, ein guter Freund von Heloise übernimmt die Vermissten-Sache. Kurz darauf wird ein ehemaliger dänischer Soldat erschossen in seiner Wohnung aufgefunden. Es gibt Spuren, die auf einen Zusammenhang hinweisen, doch welche Verbindung könnte es geben….?

Der Thriller „Narbenherz“, von der dänischen Autorin Anne Mette Hancock, ist der zweite Teil einer Serie um die Charaktere Schäfer und Kaldan. Darin werden zwei völlig unterschiedliche Fälle behandelt, die der Polizei große Rätsel aufgeben! Gleich zu Beginn der Geschichte, wird der Leser auch mit einem kurzen überraschenden Auftakt konfrontiert. Danach werden Schritt für Schritt, in verschiedenen Episoden immer mehr unterschiedliche Details enthüllt, ohne das ein großer Zusammenhang erkennbar wird, dabei steigt die Spannung stetig! Die Autorin versteht es geschickt eine fesselnde Geschichte aufzubauen. Verschiedene Blickwinkel und Personen wechseln sich dabei in den Kapiteln ab. Die Ermittlungen der Protagonisten Kommissar Schäfer und Journalistin Kaldan laufen dabei aber mehr parallel als gemeinsam ab, die beiden verbindet nur ihre Freundschaft im Privatleben.
Mein Fazit:
Für mich ist das Buch mehr ein solider Krimi mit einer interessanten Handlung, als ein Thriller. Habe mich aber gut unterhalten und große Lust darauf den Vorgängerband „Leichenblume“ zu lesen, um das spannende Vorleben von Heloise zu ergründen! Die Geschichten sind zum Glück aber in sich abgeschlossen und unabhängig voneinander zu lesen.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Kurzweiliges Amüsement

Kartoffelbrei mit Stäbchen
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Nach ihrer chinesischen Hochzeit planen Thomas und Liping auch noch eine klassische deutsche Hochzeit in Marienheide im heimatlichen Rheinland natürlich mit der ganzen Familie. Als Thomas danach die Flitterwochen ...

Nach ihrer chinesischen Hochzeit planen Thomas und Liping auch noch eine klassische deutsche Hochzeit in Marienheide im heimatlichen Rheinland natürlich mit der ganzen Familie. Als Thomas danach die Flitterwochen plant, schließen sich aus Tradition dabei seine Schwiegereltern an, um in 7 Tagen so viel wie möglich von Europa zu sehe, …deshalb ade Zweisamkeit in Griechenland!

Der Untertitel des autobiografischen Romans „Kartoffelbrei mit Stäbchen“, von Autor Thomas Derksen lautet „Drei Chinesen, fünf Länder, sieben Tage – Mit meiner chinesischen Familie auf Hochzeitsreise in Europa“, dieser Name ist Programm und zeigt eigentlich schon die ganze Problematik;). Bei einer Hochzeitsreise mit den Schwiegereltern, sind Schwierigkeiten sicherlich sowieso schon vorprogrammiert, doppelt schwierig wird die Sache mit einem komplett fremden Kulturkreis! Allein die Reisevorlieben seiner neuen chinesischen Familie sind jenseits seiner westlichen Vorstellungskraft, sie wollen unbedingt nach Mei-Quing-Gen oder Ying-Ge-Er-Shi-Ta-Te, denn Shoppen ist chinesische Kultur;). Lustig wird es auch in Thomas Derksens Heimatort Marienhaide, seine Eltern ebenfalls konservativ und traditionsbewusst, da gibt es so manches Fettnäpfchen und Verständigungsschwierigkeiten auszubügeln! Kurz gesagt, das Buch ist wirklich unterhaltsam, Thomas berichtet voller Humor und sehr lebhaft von seinen Lieben, da bleibt klein Auge trocken, die Situationskomik ist einfach nur köstlich:).
Mein Fazit: Eine humorige und liebevolle Familiengeschichte, deren Lektüre mir viel Vergnügen bereitet hat! Sehr witzig, die nächste chinesische Reisegruppe werde ich mit völlig anderen Augen betrachten;)!

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