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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2021

Die Todesliste

Die Früchte, die man erntet
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3 Morde in Stockholm, die nicht miteinander zusammenhängen zu scheinen rufen Vanja Lithner und ihr Team auf den Plan. Schnell ist ein Täter entlarvt, dem aber die Flucht gelingt. Nun gilt es, weitere Morde ...

3 Morde in Stockholm, die nicht miteinander zusammenhängen zu scheinen rufen Vanja Lithner und ihr Team auf den Plan. Schnell ist ein Täter entlarvt, dem aber die Flucht gelingt. Nun gilt es, weitere Morde zu verhindern, denn die Todesliste ist noch lang.


Gleichzeitig kämpft Vanjas Vater Sebastian Bergmann mit den Dämonen seiner Vergangenheit und dann ist da auch noch Kollege Billy, auf dem ein furchtbarer Verdacht lastet.


Ganz schön viele Baustellen für Vanja in ihrem neuen Fall. Ein bisschen schade finde ich, dass Sebastian ein wenig in den Hintergrund gerät. Auch wenn er schon speziell ist, ich mag ihn sehr gerne. Und er darf ja am Rande weiter dabei sein.



Auch Vanja mag ich sehr gerne und ihr neuer Fall verlangt ihr wirklich viel ab. Er ist spannend aufgebaut und wird durch Einschübe aus Sicht des Täters ergänzt, die die Hintergründe beleuchten und das Ganze noch anschaulicher machen. Man ist fast ein wenig versucht an Bonnie und Clyde zu denken.

Nachdem der Fall gelöst ist, switcht die Handlung vermehrt auf Billy. Andeutungen kamen in den Seiten vorher auch schon vor, aber das restliche Buch befasst sich dann noch mit der Aufklärung alter Morde und der Überführung des netten Kollegen. Fast war mir, als wäre hier ein Break in der Handlung und als lese ich nun ein neues Buch. Hier hätte ich mir eine Verknüpfung besser gefallen, die beide Handlungen erst am Ende aufdröselt. Nichtsdestotrotz waren beide Fäden sehr gut zu lesen. Anschaulich, flüssig und spannend.



Sebastians viele Träume waren mir ein wenig zu viel. Allerdings brauchte man die Handlung auch, um das Ende (das es wahrlich in sich hat) verstehen zu können. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band.


Fazit: wieder toll zu lesen, wie es Sebastian und seinem Team ergeht. Das Autorenduo hat einige Überraschungen auf Lager, was mir sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 08.10.2021

Emma und Marlene auf der Suche nach ihrem Glück

Kinderklinik Weißensee – Jahre der Hoffnung (Die Kinderärztin 2)
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Marlene hat es geschafft: sie hat ihr Studium abgeschlossen und wird zum medizinischen Praktikum an der Klinik Weißensee zugelassen. Doch die Arbeit dort ist nicht so einfach, muss sie sich doch erneut ...

Marlene hat es geschafft: sie hat ihr Studium abgeschlossen und wird zum medizinischen Praktikum an der Klinik Weißensee zugelassen. Doch die Arbeit dort ist nicht so einfach, muss sie sich doch erneut gegen die Männerwelt durchsetzen. Emma hat es hier etwas einfacher, denn der Krankenschwesternberuf ist von den Männern anerkannt.


Kraftvoll, anschaulich und mitreißend erzählt Antonia Blum die Geschichte der beiden Schwestern Emma und Marlene weiter. Beide sind auf der Suche nach der Liebe und beide werden enttäuscht, was dem Buch einen etwas melancholischen Unterton verleiht. Allerdings sind die Beschreibungen der beiden Frauen in ihren Berufen sehr ausdrucksstark und verleiten dazu, das Buch nahezu zu verschlingen.
Die Autorin hat für ihre Weißensee-Reihe akribisch recherchiert und so wirkt die erzählte Geschichte authentisch und überzeugend. Man kann sich als Leser alles sehr gut vorstellen und lebt die Schicksale mit.
Als Antagonist wurde Waldemar Buttermilch auserkoren, der Marlene das Leben schwermacht. Zum Glück ist Marlene eine gefestigte Persönlichkeit und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Für Spannung sorgen die Aktionen Buttermilchs jedoch allemal.
Der letzte Satz des Buches ist der absolute Hammer und zum Glück verspricht die Autorin im Nachwort eine weitere Fortsetzung, auf die ich mich jetzt schon sehr freue.
Fazit: gelungene Fortsetzung, sehr authentisch und mitreißend. Man muss Emma und Marlene einfach mögen.

Veröffentlicht am 06.10.2021

Spannender Thrill

Todesschmerz
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Ein Buch mit 592 Seiten? Schon happig, aber bei Maarten S. Sneijder dann gar kein Problem und ich hatte das Buch in zwei Tagen durch. Kurze Kapitel und eine spannende Handlung machen das Buch zu einem ...

Ein Buch mit 592 Seiten? Schon happig, aber bei Maarten S. Sneijder dann gar kein Problem und ich hatte das Buch in zwei Tagen durch. Kurze Kapitel und eine spannende Handlung machen das Buch zu einem Pagetuner.
Maarten und sein Team werden nach Oslo geschickt, wo die deutsche Botschafterin in ihrem Büro ermordet wurde. Schnell ist ein erster Verdächtiger gefunden, aber Maarten stellt fest, dass die Geschichte viel tiefer geht. Und wer letztendlich alles in die Sache verwickelt ist, das hätte sich selbst Sneijder nicht vorstellen können.
Das Buch beginnt spannend und hält den Spannungsbogen bis zum Ende. Ich mag Sneijder und sein Team, vor allem der Ermittler hat es mir angetan. Auch wenn er überaus ruppig rüberkommt, steckt doch ein gutes Herz in ihm, was der Autor auch an mehreren Stellen herausstellt. Vor allem mag ich aber seine Schläue. Er wirkt oft so unbeteiligt und man sieht förmlich seinen Kopf rauchen, und schon weiß man „jetzt kommt der Fall ein Stück weiter“. Und das ist in dieser Story ziemlich oft der Fall, denn die Tat ist sehr perfide und Verdächtige gibt es sehr viele.
Und dann ist da ja auch noch der Maulwurf in den eigenen Reihen, der auch das Kriminalteam vor eine große Herausforderung stellt.
Gruber geht in diesem Buch allerdings auch andere Wege und schont seinen Leser nicht. Man muss sich leider im Laufe der Handlung von einigen lieb gewordenen Charakteren verabschieden, was die Story zwar authentischer, aber halt auch trauriger macht.
Das Ende wartet mit einer großen Überraschung und einem offenen Ende auf und ich hoffe, dass Gruber schon an einer Fortsetzung schreibt.
Fazit: wieder ein überaus gelungener, spannender Thriller mit vielen Wendungen und einem sympathischen Ermittlerteam.

Veröffentlicht am 03.10.2021

Was für ein Fall

Der rote Raum
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Ein neuer Fall für Nyström und Forss.

Wobei die beiden seit dem letzten Fall nicht mehr gemeinsam ermitteln. Dennoch haben die Fälle die sie nun aufklären müssen einiges gemeinsam. Bei beiden jeweiligen ...

Ein neuer Fall für Nyström und Forss.

Wobei die beiden seit dem letzten Fall nicht mehr gemeinsam ermitteln. Dennoch haben die Fälle die sie nun aufklären müssen einiges gemeinsam. Bei beiden jeweiligen Opfern fehlen Organe.

Bereits der 9. Fall für die Kommissarinnen und auch wenn ich die beiden als Duo unschlagbar fand, möchte ich auch den aktuellen Band sehr gerne. Durch die Perspektivenwechsel bleibt die Spannung das ganze Buch über hoch. Auch die neue Kollegin von Nyström ist eine Bereicherung für das Buch.

Beide Fälle für sich sind spannend wobei der von Nyström mehr Raum einnimmt. Fast meint man, dass die Handlungsebene mit Forss nur ergänzend geschrieben wurde. Allerdings hat mich der Fall mit dem Looked-room noch mehr interessiert als der mit dem Herz.

Das Buch wird unterteilt in diverse Wochentage und jeweils am Ende der Kapitel kommt noch eine dritte Handlungsebene hinzu, die scheinbar nichts mit den Fällen zu tun hat, am Ende aber entscheidend für die Lösung ist.

Fazit: ein sehr gelungener Thriller, der mich gefesselt hat.

Veröffentlicht am 02.09.2021

kein 08/15 Roman

Der Sucher
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Cal ist neu in Irland. Er hat seinen Job als Polizist an den Nagel gehängt und möchte Ruhe auf dem Land finden. Doch so ganz klappt das nicht. Denn seine Sinne sagen ihm „du wirst beobachtet“. Zunächst ...

Cal ist neu in Irland. Er hat seinen Job als Polizist an den Nagel gehängt und möchte Ruhe auf dem Land finden. Doch so ganz klappt das nicht. Denn seine Sinne sagen ihm „du wirst beobachtet“. Zunächst weiß er nicht von wem und wieso, aber als er den Eindringling dann stellt, wird er einen regelrechten Strudel gerissen.
Nur erzählt Tana French das nicht so aufregend. Die Autorin schildert die Ereignisse sehr ausschweifend und ausführlich, aber genau das sorgt dafür, dass man sich alles sehr gut vorstellen kann und das kleine Häuschen, Cal und Trey genau vor sich sieht. Und so dauert es auch fast 100 Seiten, bis endlich klar ist, worauf die Handlung abzielt.
Dann jedoch wird es spannend. Cal hat als Ex-Polizist ja kaum noch Möglichkeiten zu ermitteln, aber seine Fragen stechen in ein Wespennest und seine Kombinationsgabe ist ihm auch immer hilfreich. Manches Mal habe ich gestaunt, wie gut French die Zusammenhänge weglässt, damit Cal sie für den Leser durchschaubar machen kann.
Sehr gut hat mir die Zeit gefallen, wie sich Cal und Trey einander annähern. Und dann hat French auch noch so einiges an Überraschungen parat, mit denen keiner rechnen konnte.
Fazit: Frenchs Romane sind nichts für seichte Leser. Ihre Handlungen gehen in die Tiefe, muten teilweise poetisch an, sind manchmal auch etwas schwer zu lesen. Aber genau das macht sie so besonders.