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Veröffentlicht am 13.10.2021

Die Idee ist mega, leider habe ich bald den Überblick verloren

Reality Show
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Es ist Weihnachten 2028 und wie jedes Jahr, feiert ein großer Teil Deutschlands das Fest mit Gans, Knödeln, Geschenken und einem gemütlichen Abend im Kreise der Familie. Doch dieses Jahr ist etwas anders. ...

Es ist Weihnachten 2028 und wie jedes Jahr, feiert ein großer Teil Deutschlands das Fest mit Gans, Knödeln, Geschenken und einem gemütlichen Abend im Kreise der Familie. Doch dieses Jahr ist etwas anders. Denn in diesem Jahr nimmt eine Gruppe von Leuten die einflussreichsten Personen des Landes als Geiseln, samt ihrer Familien, und macht daraus eine Show, die auf allen Sendern läuft – natürlich ohne deren Zustimmung. Die Zuschauer erfahren wer welche Leichen im Keller hat und sie bestimmen auch, was mit den „Teilnehmern“ geschieht.


Ich fand die Idee einfach nur mega. Ich habe mich extrem auf dieses Buch gefreut und war so gespannt, was wohl passieren würde, wie die Akteure es geschafft haben, diese Show auf die Beine zu stellen, was für Leichen ausgegraben würden und wie die Zuschauer darauf reagieren. Das Problem ist nur, dass ich dem Buch oft nicht richtig folgen konnte.

Das Buch macht Tempo durch sehr, sehr viele Kapitel aus sehr vielen unterschiedlichen Sichtweisen. Das ist einerseits echt interessant, aber leider habe ich schnell den Überblick verloren, wer wer ist und welche Sichtweise denn wirklich „wichtig“ ist für die Handlung. Es war für mich zu viel. Ich konnte schon bald einfach nicht mehr folgen.

Es ist wichtig und interessant, dass man in alle beteiligten Gruppen „hineinsehen“ kann, die Geiseln, deren Angehörige, die Geiselnehmer, die Hintermänner, die Zuschauer, aber es sind zu viele und die Wechsel sind auch zu schnell. Dazu kommt noch, dass auch in der Zeit gesprungen wird – spätestens da war ich heillos verwirrt.

Es gab jede Menge Wendungen und Enthüllungen, aber auch hier wieder so zahlreich, dass ich den Überblick verloren habe.

Es werden wichtige Themen angesprochen, Themen, die „Otto Normalverbraucher“ tagtäglich frustrieren und wütend machen und bei denen man immer das Gefühl hat, von „denen da oben“ im Stich gelassen zu werden. Natürlich aufgrund des Settings und der Umstände alles andere als moralisch einwandfrei. Doch das Buch regt durchaus auch zum Nachdenken an und man fragt sich, ob man wirklich den Moralapostel spielen kann, oder ob man sich nicht auch ein wenig von der „dunklen Seite“ angezogen fühlt.
Die Wendung ganz kurz vor Schluss und in dem Sinne auch die Auflösung fand ich sehr interessant und gut. Auch das abrupte Ende hat etwas für sich und ist noch mal so eine richtige gesellschaftskritische Ohrfeige.


Fazit: Ich fand die Idee echt mega, die Umsetzung leider nicht. Mir erging es ähnlich wie bei „Aus schwarzem Wasser“, mir waren es zu viele Sichtweisen, zu viele schnelle Wechsel und Zeitsprünge. Ich habe schon sehr schnell den Überblick verloren.
Die angesprochenen Themen fand ich sehr wichtig und interessant – sie zwingen einen zum Nachdenken.
Es gibt mehrere Wendungen, aber ich fand die ganz zum Schluss – also praktisch die Auflösung – sehr interessant. Das Ende ist sehr abrupt – ich finde es gut gemacht, aber es hinterlässt den Leser irgendwie auch frustriert, weil man nicht erfährt, wie es für die Charaktere ausgeht. Es ist ein halboffenes Ende – es passt zum Buch aber nachdem ich mich durchgekämpft habe, hätte ich mir ein Ende-Ende gewünscht.

Leider war das Buch nicht wirklich meins. Von mir bekommt es 2 Sterne wegen der tollen Idee und Wendung.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Kommt für mich leider nicht an Band 1 heran

Bloom
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Achtung: Band 2 einer Reihe! Vorsicht: Cliffhanger!

Endlich wurde ein Herbizid gegen die Killer-Pflanzen gefunden, da regnet es und neue Wesen landen auf der Erde. Dieses Mal scheinen es Tiere zu sein. ...

Achtung: Band 2 einer Reihe! Vorsicht: Cliffhanger!

Endlich wurde ein Herbizid gegen die Killer-Pflanzen gefunden, da regnet es und neue Wesen landen auf der Erde. Dieses Mal scheinen es Tiere zu sein. War also alles umsonst? Und als wäre das nicht schon schlimm genug, zusammen mit der Enthüllung, die die Jugendlichen Protagonisten schon in Band 1 hinnehmen mussten, nämlich, dass sie zu einem großen Teil auch nicht menschlich sind, hat jetzt auch die Regierung davon erfahren. Den Jugendlichen werden sämtliche Menschenrechte entzogen, ihre Namen werden ihnen genommen, sie sind nur noch Nummern, an denen Versuche durchgeführt werden und die scheinbar für irgendetwas ausgebildet werden sollen. Irgendwann stellt sich die Frage, ob die Menschheit es wirklich verdient, gerettet zu werden.


Schon in Band 1 haben die jugendlichen Protagonisten Anaya, Petra und Seth erfahren, dass sie anders sind, nämlich nicht wirklich menschlich. Sie begannen, sich nach und nach zu verändern, doch nun wird klar, dass sie weder die Einzigen sind, noch, dass diese Tatsache unbemerkt geblieben ist. Zudem scheinen sie auch ein Ding in ihrem Kopf zu haben, das ohne ihr Wissen Kontakt mit den Aliens aufnimmt. Das macht sie in den Augen der Regierung zu Terroristen.
Die Jugendlichen werden in einen unterirdischen Bunker gesperrt, nicht mehr als Menschen angesehen, ihnen werden ihre Namen genommen und sie gelten nur noch als „Dinge“. Niemand hilft ihnen, niemand zeigt auch nur einen Funken Mitgefühl. Sie müssen an Experimenten teilnehmen, ob sie wollen oder nicht. Weigern sie sich, droht ihnen Gewalt. Ob sie dabei Schmerzen erleiden, kümmert niemanden. Warum auch, sie sind ja „Dinge“.

Immer stärker drückt sich diese Ungerechtigkeit, diese Unmenschlichkeit und Grausamkeit aus. Und man verliert immer mehr den Glauben an die Menschheit. Vielleicht hat sie es nicht verdient gerettet zu werden, wenn sie zu so etwas fähig ist?

Gleichzeitig macht das alles natürlich auch den Jugendlichen heftig zu schaffen. Kein Wunder! Doch zu der „wir gegen sie“-Mentalität kommt auch noch gegenseitiges Misstrauen dazu.


Fazit: Im Grunde genommen hat dieses Buch für mich leider nichts mehr mit dem ersten Band zu tun. Den habe ich wirklich sehr gemocht, habe mitgefiebert, war fasziniert und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. In diesem Buch fehlt nicht nur der Humor aus Band 1, sondern es dominiert eine Hoffnungslosigkeit gepaart mit dem Entsetzen, was den Jugendlichen da angetan wird. Ich hatte gehofft, dieser Band würde ähnlich verlaufen, wie Band 1, aber leider ist dem nicht so. Mich hat das Buch leider schon sehr früh verloren und konnte mich auch nicht wieder zurückholen.
Auch die Protagonisten haben sich verändert. Teilweise empfand ich sie als zu „Teenie“, teilweise konnte ich auch ihre Handlungen nicht nachvollziehen. Aber vor allem hat mich gestört, in welche Richtung sie sich verändert haben.

Dieser Band ist nicht nur äußerlich das genaue Gegenteil von Band 1 sondern leider auch inhaltlich. Ja, es wurde am Schluss nochmal spannend, aber mich konnte das Buch bei Weitem nicht so begeistern, wie Band 1. Schade!

Von mir bekommt Band 2 der Reihe 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Ich fand es leider langweilig

Die Frauen von Kilcarrion
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Joy, Kate und Sabine sind drei Generationen, die alle mit ihren jeweiligen Problemen zu kämpfen haben. Keine von ihnen hat ein gutes Verhältnis zu ihrer jeweiligen Mutter und im Falle von Joy und Kate ...

Joy, Kate und Sabine sind drei Generationen, die alle mit ihren jeweiligen Problemen zu kämpfen haben. Keine von ihnen hat ein gutes Verhältnis zu ihrer jeweiligen Mutter und im Falle von Joy und Kate zu ihrer jeweiligen Tochter. Sie verstehen einander einfach absolut nicht.
Sabine ist 16 und kann es einfach nicht fassen, dass ihre Mutter Kate sie zu ihrer Großmutter Joy abschiebt, um sich in Ruhe von Ex-Stiefvater Nummer-keine-Ahnung-wie-viel zu trennen. Joy ist so kalt und Sabine fühlt sich unglaublich fehl am Platz und ungeliebt.
Kate springt von einer Beziehung zur nächsten, seit sie mit gerade einmal 18 Jahren Mutter geworden war. Sie hat viele falsch Entscheidungen getroffen und kann nicht fassen, was aus ihr und ihrem Leben geworden ist. Wann hat sie sich selbst und den Zugang zu ihrer Tochter verloren?
Joy lernt 1953 ihren zukünftigen Ehemann kennen, aber die Beziehung war nie leicht. 1997 ist sie eine alte Dame, deren Mann schwerkrank ist und im Sterben liegt. Jetzt soll sie sich auch noch um ihre Enkelin kümmern, mit der sie absolut nichts gemein hat.


Ganz ehrlich? Ich fand das Buch total langweilig. Es tut mir echt leid, das so krass zu formulieren, aber so war es.

Joy, Kate und Sabine haben alle drei einiges erlebt, aber ich kam einfach nicht an sie heran. Sabine war der typische Teenie – egoistisch, zickig, launisch – das ist ihr sogar selbst bewusst, aber sie will trotzdem nichts daran ändern. Sie hasst ihre Mutter für ihre Flatterhaftigkeit und noch viel mehr hasst sie Irland. Und ihre Großmutter ist ein Roboter.
Mir war Sabine viel zu Klischee Teenie. Sie hat echt alles mitgenommen. Ab und an klang an, dass mehr in ihr steckt, als man sonst so zu sehen bekommt, aber das blieb mir alles zu oberflächlich.
Kate kriegt ihr Leben einfach nicht in den Griff. Ihr Leben lang ist sie auf der Suche nach etwas und hat keine Ahnung wonach. Sie springt von Beziehung zu Beziehung und nie funktioniert es. Ihr Verhältnis zu ihren Eltern ist mehr als angespannt und das zu ihrem Bruder ist einfach nur eine Katastrophe.
Joy lernt man sowohl als junge Frau kennen, die mit ihrer Mutter Alice zu kämpfen hat und unbedingt Edward, einen Marine-Soldaten heiraten will, den sie gerade erst kennengelernt hat, als auch als alte Dame, die scheinbar nur noch Befehle bellen kann. Man folgt Joy auf beiden Ebenen durchs Leben.

Obwohl die drei Protagonistinnen teilweise echt heftige Dinge durchmachen, haben sie mich emotional einfach absolut nicht berührt. Sabine ging mir schnell ziemlich auf die Nerven, Joy fand ich als junge Frau durchaus sympathisch, die alte Joy war oft einfach nur gemein. Aus Kate wurde ich dafür nie wirklich schlau.

Die Handlung plätscherte so dahin und man wartet immer darauf zu erfahren, warum diese Frauen alle miteinander verkracht sind, was die Hintergründe sind. Doch man erfährt sehr lange praktisch gar nichts. Man springt zwischen den Protagonisten und anderen Charakteren ständig durch alle Zeiten und das ohne Vorwarnung. Ich habe irgendwann total den Überblick verloren in welcher Vergangenheit ich mich denn nun genau befinde, es waren einfach so viele davon.

Das Ende und die Auflösung kamen sehr abrupt und für mich wurde das alles zu schnell abgehandelt. Man bekam eine Erklärung vor die Füße geworfen, so nach dem Motto: nimm sie oder lass es. Aber keine weiteren Ausführungen. Man kann sich zwar einiges dazu denken, aber ich hätte es besser gefunden, wenn das richtig abgehandelt worden wäre und nicht nur in ein paar Sätzen.


Fazit: Leider war das Buch überhaupt nicht meins. Es hat mich nicht gepackt und ehrlich gesagt ziemlich gelangweilt. Ich fand die Protagonistinnen nur teilweise und da auch nur bedingt sympathisch. Die meiste Zeit kann ich ihr Verhalten und ihre Handlungen nicht nachvollziehen. Sabine war mir zu Klischee Teenie, sie nimmt da echt fast alles mit. Seltsamerweise ist ihr bewusst, wie blöd sie sich aufführt, will aber nichts daran ändern.
Die Handlung zog sich wie Kaugummi und durch die vielen unangekündigten Zeitsprünge habe ich manchmal die Orientierung verloren, in welcher Vergangenheit wir denn jetzt wieder gelandet sind und bei wem. Ich empfand das als ziemlich verwirrend.

Leider war das Buch wirklich nicht meins. Von mir bekommt es nur 2 Sterne, mehr war nicht drin.

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Veröffentlicht am 21.05.2021

Ich hatte etwas anderes erwartet und leider alles viel zu früh erraten

Ich will dir nah sein
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Lester liebt seinen Job. Im Fundbüro gibt es einfach die allertollsten Sachen! Immer wieder denkt er sich Geschichten zu den jeweiligen Dingen aus und die, die ihn am meisten interessieren, nimmt er, wenn ...

Lester liebt seinen Job. Im Fundbüro gibt es einfach die allertollsten Sachen! Immer wieder denkt er sich Geschichten zu den jeweiligen Dingen aus und die, die ihn am meisten interessieren, nimmt er, wenn sie Frist für die Abholung vorbei ist, in seine Sammlung auf. Davon abgesehen liebt er es, Menschen zu beobachten, vor allem Frauen.
Durch einen glücklichen Wink des Schicksals zieht in die Wohnung nebenan die Tänzerin Erin ein – die Wohnung, die so hellhörig ist, dass Lester jedes Wort hören kann, die Wohnung, zu der Lester einen Schlüssel hat.


Lester ist seltsam und echt nicht mehr ganz richtig im Kopf. Man merkt sein besessenes Verhalten, er fixiert sich auf Gegenstände und Menschen. Er ist echt eklig, wirklich widerlich, aber er macht mir keine Angst. Ich dachte nur immer wieder bei seinen Aktionen „Igitt!“. Er macht es einem auch anfangs nicht leicht der Handlung zu folgen. Zwischendrin springt man nämlich immer wieder in seine Vergangenheit, aber ohne Zeitangabe oder irgendetwas. Irgendwann lernt man die Anzeichen zu erkennen, aber ich hätte es besser gefunden, wenn das deutlicher gekennzeichnet gewesen wäre.

Erin ist Tänzerin. Sie hat durch eine Verletzung starke Schmerzen, aber sie hat keine Wahl, sie muss tanzen. Also nimmt sie starke Schmerzmittel – illegal besorgt natürlich. Aber sie hat endlich auch mal Glück und eine der heiß begehrten Wohnungen in London erobert. Doch irgendetwas ist seltsam dort. Erin kann nur den Finger nicht darauflegen, was es ist.

Rhys will seinen Job als Immobilienmakler bald an den Nagel hängen und endlich seine Auszeit nehmen. Doch diese letzte Vermittlung lässt ihm keine Ruhe. Warum ziehen so ungewöhnlich viele Frauen aus diesem Haus aus? Und warum will ihm seine Chefin keinen Zugang zu den Daten gewähren?

Ich fand das Buch leider nicht spannend. Es zog sich ewig und leider konnte ich die Wendung schon extrem früh erraten – nicht komplett, das allerletzte Kapitel nicht, aber den Rest leider schon. Ich habe es auch nicht bloß vermutet – ich war mir sicher.

Was ich gut fand war, dass man in dem Buch schön gezeigt bekommen hat, dass Stalking-Opfer wirklich gar nichts „falsch“ gemacht haben. Gesten, einfach alles wird vom Täter so interpretiert, wie er es haben will. Schon ein Blick kann reichen, um den Täter in seiner Meinung zu bestärken. Man kann nichts tun.
Außerdem zeigt es, wie leicht es sein kann, an Informationen über Menschen zu kommen, sogar in die Wohnung einzubrechen. Wir neigen alle dazu uns in unseren eigenen vier Wänden sorglos und unvorsichtig zu sein. Und es ist leichter am eigenen Verstand zu zweifeln, als die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass so etwas möglich ist.


Fazit: Ich fand die Grundidee total interessant und wollte das Buch so gern lesen. Leider war es aber nicht so, wie ich es erwartet hatte. Das Buch wird als „Psychothriller“ beworben, also erwartete ich Spannung, Gänsehaut und Herzklopfen. Doch die Spannung blieb bei mir aus. Zum einen, weil ich die Protagonisten weder sympathisch (Erin, Rhys) noch gruselig (Lester) fand. Ich fand ihn eklig, aber nicht gruselig. Er hat mir keine Angst gemacht, ich fand ihn nur krank. Zum anderen habe ich die Wendung schon extrem früh erraten, dadurch war irgendwie die Luft raus.

Von mir bekommt das Buch leider nur 2 Sterne. Es war einfach ganz anders, als ich erwartet hätte.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Neuauflage, aber leider ohne Verbesserungen aus meiner Sicht

Lean on Me
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Als ich dieses Buch entdeckt habe, wollte ich es unbedingt lesen. Das Cover hat mich direkt angesprochen, aber der Klappentext noch mehr. Leider habe ich nicht rechtzeitig gemerkt, dass ich dieses Buch ...

Als ich dieses Buch entdeckt habe, wollte ich es unbedingt lesen. Das Cover hat mich direkt angesprochen, aber der Klappentext noch mehr. Leider habe ich nicht rechtzeitig gemerkt, dass ich dieses Buch bereits kenne. Es ist eine Neuauflage von “Love Play”, das ich bereits 2019 rezensiert habe.

Weil ich aber dem Buch eine faire Chance geben wollte - man kann ja auch nie wissen, ob es nicht überarbeitet worden ist! - habe ich es nochmal gelesen. Leider hat sich meine Bewertung nicht verbessert, sondern sogar etwas verschlechtert - wahrscheinlich bin ich heute strenger als vor knapp 2 Jahren …


Lilah hat gerade den schlimmsten Tag ihres Lebens und von Seite zu Seite wird es einfach immer nur noch schlimmer und dann taucht auch noch die Ex-Liebe ihres Lebens auf und sie kann ihn nicht mal hassen, weil sein Vater, der auch für sie eine Art Vater-Figur war, einen Schlaganfall hatte. Obwohl ein Teil von ihr ihm noch immer nicht verziehen hat, dass er sie, wie alle anderen in ihrem Leben einfach so verlassen hat – am Telefon! – kann ein anderer Teil nicht anders, als ihn zu lieben.

Ethan war lange weg, jetzt ist er wieder Zuhause und hat immer noch Gefühle für Lilah. Sie ist die Eine und er möchte sie unbedingt zurück.


Lilah tat mir am Anfang sehr leid, auch als man erfährt, wie es ihr bislang im Leben so ergangen ist, fühle ich mit ihr und wünsche mir für sie, dass es endlich mal aufwärts geht. Ich hatte so sehr gehofft, dass Lilah es Ethan nicht leicht machen würde, dass er um sie kämpfen muss, beweisen muss, dass er sich verändert hat und ihrer Vergebung würdig ist. Dass einfach deutlich gemacht wird dadurch, wie sch… sein Verhalten damals war und wie sehr er Lilah verletzt hat. Ich finde Lilah hätte jedes Recht misstrauisch ihm gegenüber zu sein und Männern im Allgemeinen. Bis heute hat sie jeder Mann einfach "weggeworfen”, wenn sie ihm unbequem wurde oder er einfach keine Lust mehr auf sie hatte. So etwas hinterlässt Wunden. Ich hätte mir gewünscht, dass Lilah Zeit braucht, um wieder zu vertrauen - vor allem Ethan! - und dass sich Ethan ihr Vertrauen verdienen und beweisen muss, dass er nicht wieder weg gehen wird. Dass sich die Geschichte nicht wiederholen wird.

Leider geht es ziemlich schnell von „du hast mich verlassen und mein Herz gebrochen“ zu „er sieht so heiß aus“ und „er ist so toll und es kribbelt immer noch zwischen uns“. Mir geht es zu schnell. Ja, es ist ein Liebesroman und es war klar was kommen würde, aber ich hatte gehofft es würde etwas realistischer ablaufen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass eine Frau mit Vertrauensproblemen, die so tief verletzt worden ist, so schnell vergibt. Es wirkt einfach so, als habe Lilah null Rückgrat.

Es folgte die obligatorische Erklärung, warum Ethan ja gar nicht schuld an dem ist, was damals passiert ist und überhaupt war das doch gar nicht so schlimm. Außerdem braucht er Lilah doch! Sie ist sein Glücksbringer!

Ich finde es schade, dass so vieles im Buch so furchtbar schnell ging, vor allem im ersten Drittel. Lilah gibt so schnell nach und es dauert nicht lange, schon wälzt man sich im Bett. Ich habe nichts gegen explizite Szenen, wirklich nicht, aber ich hätte mir einfach gewünscht, dass Lilah auch hier auf die Bremse tritt und erst das Vertrauen wiederhergestellt werden muss.

Im letzten Drittel wirkt das Buch gehetzt auf mich. Alles scheint in Rekordzeit aufgelöst zu werden und es ging mir wieder einmal viel zu schnell. Das Positive: Lilah wurde mir wieder etwas sympathischer. Trotzdem, insgesamt konnte ich zu viele Entscheidungen von Lilah nicht nachvollziehen. Mir kam es immer wieder so vor, als handelten die Protagonisten sehr abrupt und plötzlich.


Fazit: Ich fand die Grundidee wirklich gut. Immerhin hat mich diese Idee zweimal zum Lesen dieses Buches verführt. Aber leider hat es mich beide Male nicht überzeugen können. Ich konnte die Entscheidungen und Handlungen der Protagonisten oft nicht nachvollziehen. Vieles kam für mich zu plötzlich und zu abrupt.

Hier findet sich auch mal wieder das Motiv, das mich schon öfter zum Schimpfen gebracht hat: die alles sofort verzeihende Frau. Es nervt mich mittlerweile sehr in Büchern, wenn SIE IHM immer alles in Rekordzeit verzeiht, weil er entweder der Meinung ist, von vornherein nie Schuld gewesen zu sein und ihr das ebenfalls einredet, oder der christliche Aspekt zum Tragen kommt: man muss doch vergeben können! oder drittens ER einfach zu charmant ist und gutaussehend, dass sie es einfach nicht schafft, lange genug mit dem Sabbern aufzuhören, um längere Zeit böse zu sein.

Wie gesagt, die Grundidee fand ich sehr, sehr gut, aber wie auch schon beim ersten Mal lässt mich das Buch mit gemischten Gefühlen zurück. Irgendwie mochte ich die Protagonisten schon - auch wenn ich viel Kritik für sie habe - und auch das Ende war nicht schlecht, aber mich hat insgesamt einfach zu viele gestört und wütend gemacht.

Von mir bekommt das Buch 2 Sterne und die auch nur wegen der wirklich guten Grundidee!

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