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Veröffentlicht am 15.10.2021

Familie kann man sich nicht aussuchen...

Der Panzer des Hummers
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Da ich Familiengeschichten sehr mag, war meine Neugier direkt gepackt. Der sommerliche Touch des Covers hat mich ebenfalls angesprochen.

In der Geschichte geht es um die Geschwister Ea, Sidsel und Niels, ...

Da ich Familiengeschichten sehr mag, war meine Neugier direkt gepackt. Der sommerliche Touch des Covers hat mich ebenfalls angesprochen.

In der Geschichte geht es um die Geschwister Ea, Sidsel und Niels, die seit dem Tod ihrer Eltern kaum mehr etwas miteinander zu tun haben. Was hat zu diesem Bruch geführt? Werden sie wieder zu sich finden oder auf ewig getrennt bleiben?

Der Roman hat es mir wirklich nicht leicht gemacht, da die Fülle an Figuren und die Wechsel zwischen Gegenwart und Rückblenden teils sehr überraschend kamen. Da half es sehr, dass es zu Beginn des Buches ein Personenregister gibt, in das ich auch öfter schauen musste.

Die große Kunst der Autorin ist das nüchterne, teils traurige Leben der Figuren in einer bildgewaltigen Sprache zu schildern, die dem Roman ein Funkeln verleiht.

Meine persönliche Lieblingsfigur war Fifi, da sie so ein positiv denkender Mensch ist, auch wenn ihre vaterlose Kindheit alles andere als leicht war. Ihre Arbeit hat mich total fasziniert, denn von ASMR hatte ich vorher noch nie etwas gehört.

Etwas verwirrt haben mich die mysteriösen Passagen, wo die Toten zu Wort kommen. Ich tue mich sehr schwer an Übernatürliches zu glauben.

Was mit jeder Zeile sehr deutlich wird ist, dass Familie ein enormes Gut ist und dass trotz diverser Umstände man versuchen sollte zusammenzuhalten und das Beste draus zu machen, denn eine andere oder gar neue Familie bekommt man nicht. Hier kann man nicht mal eben auf Apps gehen und sich eine vermeintlich bessere aussuchen.

Im ersten Moment hatte ich das Gefühl, dass die Handlung ohne Höhen und Tiefen dahin plätschert, doch mittlerweile denke ich, dass die düstere Stimmung nur den Eindruck vermittelt, wenn man nicht hinter die Fassade blickt.

Da ist die alleinerziehende Mutter, die zusehen muss wo sie mal ihr Kind lassen kann, um ihren Job zu machen. Da ist der arme Schlucker, der im Billiglohnsektor arbeitet und keine Perspektive für ein vermeintlich normales Leben hat. All diese Probleme, die dem realen Leben entnommen sind, drücken enorm die Stimmung. Das muss man als Leser erstmal aushalten können.

Fazit: Keine leichte Kost, die sehr aufmerksames Lesen vom Rezipienten erfordert. Mich hat die Geschichte nur teilweise abholen können, weshalb ich nur bedingt eine Empfehlung aussprechen kann. Man sollte jedenfalls in guter Stimmung sein, wenn man damit startet, sonst zieht einen das Geschilderte emotional zu sehr runter.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Es weihnachtet sehr unter Kluftis Tanne...

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Lebkuchen, Spekulatius und Co stehen in den Supermarktregalen, da kann man sich auch schon mal eine weihnachtliche Geschichte gönnen und die bekommt man auch bei dem vorliegenden Buch.

Wie bereits bei ...

Lebkuchen, Spekulatius und Co stehen in den Supermarktregalen, da kann man sich auch schon mal eine weihnachtliche Geschichte gönnen und die bekommt man auch bei dem vorliegenden Buch.

Wie bereits bei "Funkenmord" ist auch hier Kluftis Frau Erika krank und der werte Kommissar muss selbst für ein gelungenes Weihnachtsfest sorgen. Wird ihm das gelingen?

Putzig finde ich das Format dieses Hardcovers, denn fast übersieht man es im Laden. Die Idee mit den 24. Kapiteln mochte ich und ich denke, dass sich dieses Büchlein als kalorienfreier Adventskalender eignet, denn in einem Rutsch gelesen, war für meinen Geschmack alles etwas zu übertrieben.

In dieser Weihnachtsgeschichte wird nicht ermittelt, sondern beim unbeholfenen Klufti geht alles schief, was nur schief gehen kann. Die Sprüche sind derb und manches Mal blieb mir das Lachen im Halse stecken, da zu klischeelastig. Gerade die denglischen Wortkreationen fand ich nicht wirklich lustig.

Mein Highlight war eigentlich nur der Besuch aus Japan, der unbewusst unserem Kommissar den Hintern rettet und am Ende wird natürlich alles gut.

Fazit: In meinen Augen eher was für Hardcore- Fans. In kleinen Dosen ganz witzig, am Stück gelesen etwas zu viel. Von mir daher nur bedingt eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 29.06.2021

Hulda geht neue Wege...

Fräulein Gold: Der Himmel über der Stadt
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Wie sehr habe ich mich gefreut wieder einmal im Berlin der 20er Jahre zu flanieren und alten Bekannten zu begegnen. Daher steckte ich meine Nase tief in diesen dritten Band.

In der Geschichte geht es ...

Wie sehr habe ich mich gefreut wieder einmal im Berlin der 20er Jahre zu flanieren und alten Bekannten zu begegnen. Daher steckte ich meine Nase tief in diesen dritten Band.

In der Geschichte geht es um Hulda Gold, die nun nicht mehr als freie Hebamme arbeitet, sondern in einer Klinik angestellt ist. Das Gehalt ist gut, aber die Arbeitsbedingungen rauben der selbstständigen Hulda die Nerven, ist sie es doch gewohnt viel mehr zu leisten. Als in der Klinik Frauen völlig unerwartet sterben, ist ihre Spürnase sofort aktiviert. Was treiben die Ärzte für ein falsches Spiel?

Wieder einmal gut gefallen hat mir das Leben der 20er hautnah miterleben und lesend durch Berlin streifen zu dürfen.

Hulda ist und bleibt eine Hauptfigur, die man einfach mögen muss. Sie setzt sich nicht nur für ihre Freunde ein, sondern auch für ihre Schutzbefohlenen, die Schwangeren. Ihr verzwicktes Liebesleben hat mich dieses Mal enorm angesprochen, da es wieder einmal zeigt, dass eben nicht immer alles eitel Sonnenschein ist.

Karl North mitsamt seinen Ermittlungen kam hier in diesem Band leider viel zu kurz, was ich enorm schade fand. In den anderen Bänden hat diese Figur stets für interessante Wendungen gesorgt, hier spielt er jedoch lediglich eine Gastrolle. Das Geheimnis seiner Geburt scheint auch nur bedingt gelüftet, hier möchte ich unbedingt noch so viel mehr erfahren.

Klasse fand ich die Handlung um Kioskbesitzer Bert, den ich als Nebenfigur wirklich nicht mehr missen möchte.

Generell las sich dieser dritte Band nun auch eher wie ein Roman und nicht so wie die Vorgänger, die eher was mit einem historischen Krimi gemein hatten. Und ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass mir das gefehlt hat. Natürlich habe ich gern darüber gelesen wie sich Hulda beruflich weiterentwickelt, aber mir fehlte auf weiter Strecke einfach die Spannung.

Klasse war wieder, dass man über geschichtliche Hintergründe und Entwicklungen der damaligen Zeit etwas erfährt. Das ein oder andere war sogar für mich als Geschichtsnerd neu.

Etwas zu bemüht erschien mir das Benutzen typischer Begrifflichkeiten der damaligen Zeit, denn dadurch war einige Male mein Lesefluss gestört, da diese Worte zu präsent in den Fokus gerückt wurden. Auch hatte ich ab und zu das Gefühl, dass bereits Erwähntes nochmals eingestreut wurde. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Auch wenn Geschehnisse aus den Vorgängerbänden erwähnt werden, so empfiehlt es sich doch sehr die anderen Bücher zu kennen, bevor man zu diesem Part greift.

Fazit: Für Fans eh ein Muss, allerdings muss ich gestehen, dass meine Erwartungen nur teilweise erfüllt worden sind. Hoffen wir, dass der Folgeband wieder fesselnder ist. Von mir gibt es daher nur bedingt eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Die Liebe eines Außenseiters...

Die Katzen von Shinjuku
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Da ich mir vorgenommen habe, mal mehr in asiatische Literatur abzutauchen und mir die Aufmachung des Romans ins Auge stach, war meine Neugier geweckt und ich begann gespannt zu lesen.

In der Geschichte ...

Da ich mir vorgenommen habe, mal mehr in asiatische Literatur abzutauchen und mir die Aufmachung des Romans ins Auge stach, war meine Neugier geweckt und ich begann gespannt zu lesen.

In der Geschichte geht es um Yamazaki, der mit seiner Berufswahl alles andere als Erfolg hat. Durch eine körperliche Einschränkung wird er nie da hinkommen, wo er gerne wäre, denn das akzeptiert Japans Gesellschaft nicht. Als er eines Abends ins Karinka stolpert, einer abgeranzten Bar, trifft er auf die Kellnerin Yume. Wird diese Begegnung sein Leben verändern?

Zunächst einmal muss ich anmerken, dass die nüchterne, prägnante Erzählweise, die von kurzen, knackigen Sätzen geprägt ist, mich sehr angesprochen hat. Die leise, angenehme Art hat nach einem stressigen Arbeitstag etwas sehr entspannendes.

Ich bin jetzt nicht so der Katzenliebhaber und war daher gänzlich überrascht, dass es so viele unterschiedliche Ausprägungen gibt und was Katzen Menschen geben können, um nicht in ein tiefes Loch zu fallen.

Die Beschreibung der Bar Karinka und die Charaktere darin, die oft nicht namentlich benannt sind, sondern nach ihrer optischen Erscheinung bezeichnet werden, hatte etwas sehr uriges. Ich glaube gerade in der aktuellen Zeit vermisst man so eine leicht angegammelte Bar schon sehr.

Der Roman spielt in den 80ern, leider habe ich persönlich davon sehr wenig gemerkt, da der Fokus eher auf den Hauptfiguren liegt und nicht auf dem Setting an sich. Das fand ich etwas schade, denn ich hätte mich gern in mein Geburtsjahrzehnt zurück versetzen lassen.

Die zahlreichen Gedichte im Buch hatten durchaus Esprit, nur leider kann ich mich nicht wirklich für Lyrik begeistern, weshalb diese in mir wenig Emotionen ausgelöst haben.

Das letzte Drittel des Buches war gefühlt anders als der Start, der mir so gut gefiel, denn plötzlich ist das Tempo enorm und man wird mit Entwicklungen konfrontiert, die man so schnell gar nicht verarbeiten kann. So als würde man überraschend und unerwartet mit eiskaltem Wasser von hinten übergossen. Der Schluss wirkte auf mich leider irgendwie konstruiert und nicht ganz nachvollziehbar. Das hat für mich dann den guten Gesamteindruck zunichte gemacht.

Fazit: Definitiv mal etwas anderes, aber man muss dieses Spezielle wirklich mögen. Von mir gibt es dennoch eine Leseempfehlung für all jene, die mal etwas gänzlich Neues ausprobieren und nicht immer nur Titel der Bestsellerliste lesen wollen.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Time to shine with self love...

Pretty Happy
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Ratgeber für die Generation Y gibt es aktuell wie Sand am Meer und da fühle ich mich beim Lesen enorm wohl, weshalb ich auch zu diesem Exemplar gegriffen habe. Irgendwie hat mich das goldene "Pretty" auf ...

Ratgeber für die Generation Y gibt es aktuell wie Sand am Meer und da fühle ich mich beim Lesen enorm wohl, weshalb ich auch zu diesem Exemplar gegriffen habe. Irgendwie hat mich das goldene "Pretty" auf dem Cover so angestrahlt, dass ich mehr wissen wollte.

Das Autorinnenduo beleuchtet was Schönheit und was Glück ist und was der Unterschied zwischen den beiden ist. Dabei werden viele Aspekte aufgezeigt wie vermeintliche Vorbilder, Filme, Social Media und was uns sonst so im Alltag alles beeinflusst. Hier wird schnell deutlich, dass wir vieles, was uns prägt, gar nicht richtig wahrnehmen und deswegen möglicherweise falsche Entscheidungen treffen.

Ich mag an dem Buch, dass die Kapitel kurz und knackig sind, so dass man mal länger drin lesen kann oder auch zur Entspannung nur mal einen kurzen Abschnitt liest und dann trotzdem wieder rein findet. Sprachlich ist das Geschriebene einfach locker, flockig, so als würde man sich mit einer guten Freundin unterhalten.

Ich hatte allerdings an manchen Stellen das Gefühl, dass nicht unbedingt alles, was im Buch beleuchtet wird, mich als Ü30- Frau anspricht. In meinen Augen fühlen sich hier Mädels unter 30 aus der Großstadt gewiss mehr angesprochen als ein Dorfpflänzchen wie ich.

Richtig gut fand ich, dass jedes Kapitel beim Thema Glück mit einer kurzen Zusammenfassung und einer Art Übung zum Mitmachen endet. So kann man das Gelesene für sich selbst nochmal ganz anders verarbeiten.

Da ich mich schon länger mit solchen Themen beschäftige, hatte ich an vielen Stellen den Eindruck, dass nur an der Oberfläche gekratzt wird und dem Ganzen etwas Tiefe fehlt. Aus diesem Grund würde ich das Buch eher Menschen empfehlen, die in die Themen "Selbstliebe" und Co erst eintauchen und sich damit noch nicht so ausführlich beschäftigt haben, denn dann gibt es beim Lesen mehr Aha- Momente.

Fazit: Ich empfehle dieses Buch in erster Linie Frauen, die sich mehr mit Selbstliebe und dem was sie im Leben wollen beschäftigen möchten. Meine persönlichen Erwartungen wurden nur bedingt erfüllt.

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