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Veröffentlicht am 13.01.2022

Nicht das beste Buch der Autorin

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Robert, Johannes und Luise kennen sich seit der Kindheit und sind einander sehr nahe. Im ersten Weltkrieg kämpfen beide Männer Seite an Seite, doch Johannes kehrt nicht aus dem Krieg zurück und gilt als ...

Robert, Johannes und Luise kennen sich seit der Kindheit und sind einander sehr nahe. Im ersten Weltkrieg kämpfen beide Männer Seite an Seite, doch Johannes kehrt nicht aus dem Krieg zurück und gilt als verschollen. Luise liebt beide Männer, als Johannes jedoch nicht zurück kommt, nimmt sie Robert zum Mann, nicht ahnend, dass Johannes ausgerechnet am Tag der Hochzeit nach Berlin zurück kehrt...

Ich mag Ulrike Schweikert als Autorin eigentlich sehr gern und der Mittelalterroman "Die Hexe und die Heilige" zählt noch immer zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, wenn es um die Zeit der Hexenverbrennung geht. Ich konnte das Buch damals kaum aus der Hand legen und habe mich den Protagonisten unglaublich nah gefühlt!

Leider kommt sie mit ihrem neuen (Hör-) Buch bei weitem nicht an das frühere Werk ran, in meinen Augen und ich war etwas enttäuscht. Der Schreibstil ist einfach und gut verständlich, auch das Berlin der 20er Jahre wird bildhaft beschrieben und ich hatte das Bahnhofsgebäude schön vor Augen. Teilweise hat die Autorin auch gut recherchiert, so wird im Buch über die Rechten gesprochen, die nach und nach immer stärker werden, oder auch über die große Inflation von damals! Doch es gab einige Stellen im Buch, über die ich ganz schön gestolpert bin, denn ich kann mir nicht vorstellen dass so eine Freizügigkeit bei manchen Themen damals so geduldet war! Da hätte ich mir zumindest ein Nachwort gewünscht, indem die Autorin auf diese Stellen eingeht!

Ein großer Teil der Handlung dreht sich außerdem um die Dreier-Beziehung zwischen Robert, Johannes und Luise. Dabei waren mir weder Robert noch Luise besonders sympathisch, ich konnte oft ihre Gedanken und Gefühle nicht nachvollziehen. Gerade bei Luise hatte ich das Gefühl sie war nie zufrieden mit dem was sie hatte und es musste ständig nach ihrem Willen gehen. Und aus Liebe zu ihr und auch aus Blauäugigkeit beugen sich die Männer ihrem Willen natürlich. Dies war ein weiterer Punkt, den ich nicht recht glauben wollte, auch wenn die Frauen in den 20er Jahren ja insgesamt fortschrittlich und modern waren. So war ich von Luise und der Liebe der drei leider eher genervt als das ich die Geschichte darum wirklich genießen konnte.

Sehr gut gefallen hat mir stattdessen das schwere und authentische Leben von Ella. Sie muss kämpfen für ihr Glück und steckt für ihr Kind wirklich sehr viel weg, da habe ich meinen Hut vor gezogen und sie wirklich bewundert! Umso mehr geärgert hat mich dann Luise, die eigentlich alles hat und doch nie zufrieden war!

Positiv empfand ich auch, dass das Ende des Buches mich wirklich sehr überrascht hat, mit diesem Ausgang hatte ich ganz und gar nicht gerechnet! Ich kann mir vorstellen, dass ich mir den zweiten Teil der Trilogie deshalb auf jeden fall näher anschauen werde!

Fazit: Teilweise unglaubwürdige Stellen im Buch und eine nervige Protagonistin haben mir das Vergnügen leider etwas genommen. Stellenweise war das Buch aber dennoch interessant und das Ende hat mich sehr überrascht!

Fazit: Für mich nicht das beste Buch der Autorin, ich kann mir aber vorstellen, dass der zweite Teil wirklich besser werden könnte!

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Starker Anfang, der leider nachlässt

Im Auge des Zebras
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Überall werden Teenager entführt, die Eltern kurz darauf ermordet. Und allen Beweisen nach wurden die Taten zur selben Zeit und von derselben Person verübt! Wie kann das überhaupt möglich sein? Kommissarin ...

Überall werden Teenager entführt, die Eltern kurz darauf ermordet. Und allen Beweisen nach wurden die Taten zur selben Zeit und von derselben Person verübt! Wie kann das überhaupt möglich sein? Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA Berlin steht vor einem großen Rätsel und bittet deshalb ihren alten Kollegen und Mentor Severin Boesherz um Hilfe, der sich aus der Polizeiarbeit zurück gezogen hat. Außerdem besucht sie die pensionierte Kommissarin Esther Wardy, die bei einem damals sehr ähnlichen Fall zwei Kinder gefunden hat. Kann sie es schließlich mit deren Hilfe lösen oder bleibt der Fall für immer ein Geheimnis?!

Dieses Hörbuch beginnt mit einem besonders gefahrvollen und spannenden Einsatz für Olivia Holzmann, bei der die Polizistin all ihr können unter Beweis stellen muss! Man wird als Hörer quasi ins kalte Wasser geworfen und bangt in diesem Einsatz von der ersten Minute an mit! Leider verliert sich dieser höchst spannende Start aber nach und nach und die Geschichte dümpelt etwas vor sich hin. Severin Boesherz ist dabei zwar eine ganz originelle Figur und auch der Fall, den er mit seinem Sohn durchnimmt ist spannend, aber letztlich behindert er irgendwie auch den Fall am vorankommen.

Ein weiterer starker Minuspunkt war, dass ich von Anfang an geahnt habe wer der Täter ist, beziehungsweise wo er lebt. Das war mir doch allzu offensichtlich und so kam eine Person im Buch auch sehr, sehr naiv rüber. Dies hat mir leider sehr viel der Spannung genommen und nur ein kleiner Punkt am Schluss konnte mich wirklich überraschen!

Der Sprecher des Hörbuchs hat seine Aufgabe sehr gut gemacht und ich konnte mich gut auf den Inhalt konzentrieren. Die Erzählstimme war angenehm.

Fazit: Nach einem sehr starken Anfang hat das Hörbuch leider immer mehr nachgelassen, da vieles, inklusive Täter zu offensichtlich wurde! Wer aber mit rätseln möchte, wie es dem Täter gelingt an so vielen Orten zur gleichen Zeit zu sein und einen sehr eigenwilligen Charakter in Form von Boesherz kennen lernen möchte, dem empfehle ich das Hörbuch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Etwas zäh, vorallem im Mittelteil

Fürimmerhaus
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Protagonist Carter wacht im "Fürimmerhaus" auf und kann sich an nichts erinnern. Nach und nach trifft er auf die verschiedensten Charaktere, und findet heraus, das Heldinnen und Helden in diesem Haus stranden. ...

Protagonist Carter wacht im "Fürimmerhaus" auf und kann sich an nichts erinnern. Nach und nach trifft er auf die verschiedensten Charaktere, und findet heraus, das Heldinnen und Helden in diesem Haus stranden. Doch warum ist Carter dann hier? Er glaubt nicht daran, dass er ein Held sein soll. Nach und nach dringen Carter und seine neuen Gefährten immer weiter und weiter ins geheimnisvolle Haus ein und lüften immer mehr Geheimnisse...

Ich bin normalerweise ein großer Fan von Kai Meyer und seinen Geschichten und hatte mich deshalb unheimlich auf diese ungewöhnlich klingende neue Geschichte aus seiner Feder gefreut, doch leider konnte mich dieses Abenteuer nicht so wirklich mitreißen...

Gemeinsam mit Carter trifft auch der Hörer in diesem Haus ein und weiss erst man gar nichts, warum ist Carter hier, was ist dies für ein Haus, welche Geheimnisse verbirgt es? Was sich spannend und interessant angehört hat, zog sich aber meiner Meinung nach leider ganz schön in die Länge und ich habe mich immer wieder dabei ertappt, dass ich mich nicht so wirklich auf die Geschichte konzentriere, was für mich wirklich kein gutes Zeichen ist und nur sehr selten vorkommt.

Die Charaktere sind eigentlich sehr gut gelungen und auch ungewöhnlich, einiges hat mich hier immer wieder an eine düstere Version von "Alice im Wunderland" erinnert und dies fand ich dann schon faszinierend, aber diese Faszination hielt dann nicht lange an. Meines Erachtens hätte man den Inhalt sehr viel mehr kürzen dürfen und dem ganzen mehr Spannung geben müssen, denn die Idee ist gut aber die Handlung selbst hat mich immer wieder gelangweilt. Der Schluss war schön gemacht und hielt dann wirklich noch die ein-oder andere unerwartete Überraschung bereit, dies hätte es sehr viel mehr auch in der Mitte des Buches/Hörbuches geben dürfen!

Der Sprecher hat sich wirklich bemührt, aber auch dieser konnte leider die Langatmigkeit nicht mehr wett machen. Die Stimme war aber angenehm, etwas Pfeffer wäre aber hier nicht schlecht gewesen.

Fazit: Gute Grundidee und gut ausgearbeitete Charaktere, doch leider war mir die Handlung, bis auf den Schluss, zu langatmig.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Leider ohne Vorwissen sehr verwirrend

Der dunkelste Fluch
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Nach dem Tod seiner Mutter wird Sebastian de Beauvais von seinem Stiefvater schikaniert, dann entkommt er nur knapp dem Tod und wird von einer alten Frau weiter in einem Turm aufgezogen. Nachdem die alte ...

Nach dem Tod seiner Mutter wird Sebastian de Beauvais von seinem Stiefvater schikaniert, dann entkommt er nur knapp dem Tod und wird von einer alten Frau weiter in einem Turm aufgezogen. Nachdem die alte Frau auch gestorben ist, schwinden die Kräfte des Jungen immer mehr und er ist auf einen magischen Trank angewiesen. Dann begenget er Alex und sie, die alle verborgenen Gefühle lesen kann, entfacht Gefühle in Sebastian und gibt ihm seine Kraft zurück...

Mir war leider nicht klar, dass sich dieses Buch um einen dritten Teil einer Reihe handelt, so war ich schon sehr verwirrt als ich das Vorwort "Es war einmal" gelesen habe und darin sehr viele verschiedene Namen und Familienzugehörigkeiten genannt wurden, die ich mir so auf die schnelle auch nicht wirklich merken konnte! Der Einstieg ins Buch insgesamt viel mir leider sehr schwer und ich brauchte lange bis ich die Zusammenhänge einigermaßen verstanden hatte.

Ausserdem war mir nicht wirklich bewusst, dass es sich hier mehr oder weniger um eine Teenie-Geschichte handelt, denn solche Geschichten sind einfach nicht meins! So bekam ich leider auch nur schwer Zugang zu den Protagonisten, sie blieben mir seltsam fremd und auch die Liebesgeschichte der beiden mochte ich nicht sonderlich.

Der Schreibstil an sich war einfach und locker zu lesen und passt auf jeden Fall zu einer Fantasy-Tennager-Geschichte. Ich denke auch, dass mir die Geschichte wohl besser gefallen hätte wenn ich mehr Vorwissen gehabt hätte. So wurde ich leider nicht wirklich warm mit der ganzen Handlung.

Fazit: Empfehlen kann ich das Buch auf jeden Fall Fans der Reihe und auch Lesern, die gerne Teenie-Liebesgeschichten mit einem Touch Fantasy lesen, abraten würde ich das Buch Lesern, die die ersten Bände der Reihe nicht kennen.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Da gibt es besseres

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Der junge Architekt Robert arbeitet in den 20er Jahren am Neubau des Bahnhof Friedrichstraße in Berlin mit. Gleichzeitig wird die erste U-Bahn-Linie Berlins geplant. Robert könnte nicht glücklicher ...

Der junge Architekt Robert arbeitet in den 20er Jahren am Neubau des Bahnhof Friedrichstraße in Berlin mit. Gleichzeitig wird die erste U-Bahn-Linie Berlins geplant. Robert könnte nicht glücklicher sein, als er dann auch noch seiner Freundin Luise einen Heiratsantrag macht. Doch Luise hat ihre erste große Liebe Johannes nie vergessen können und als dieser ganz unerwartet am Tag der Hochzeit auftaucht, muss Luise sich entscheiden ob sie Robert wirklich heiraten möchte oder auf ein Leben mit Johannes setzen soll...

Insgesamt muss ich sagen,dass ich vom Buch mehr erwartet hatte. Ich habe die historischen Romane der Autorin sehr gern gelesen und zähle "Die Hexe und die Heilige" sogar zu meinen Lieblingsbüchern, da es mitreißend, spannend und gut recherchiert war! Das selbe dachte ich nun auch von ihren "jüngeren" historischen Romanen im 20. Jahrhundert und hatte mich auf die Geschichte gefreut! Leider bin ich nicht sehr gut ins Buch reingekommen. Es waren mir viel zu viele Personen, kein Personenregister vorhanden, wo man als Leser hätte eben nachsehen können, dies fand ich ein wenig ärgerlich. So brauchte ich natürlich auch Zeit um wirklich mit den einzelnen Charakteren mitfühlen zu können. Ich wurde nicht so schnell in die Handlung reingezogen wie in den früheren Büchern der Autorin.

Auch der Schreibstil zog sich teilweise ganz schön in die Länge, es gab einige langatmige Passagen und die 500 Seiten hätte man gut etwas kürzen können, was die Handlung wahrscheinlich spannender gemacht hätte.

Ulrike Schweikert hat sich mit der Recherche Mühe gegeben und es wurden einige historische Ereignisse im Buch angesprochen. Es gab aber auch Situationen, da hatte ich Zweifel, ob Personen sich in den 20er Jahren so verhalten haben, dies kam mir teils sehr modern vor.

Fazit: Im Vergleich zu ihren früheren Romanen hat mir diese Geschichte nicht so gefallen. Der Schreibstil war langatmiger, die Story in Teilen interessant, aber auch viel politisches, dies muss man als Leser mögen. Außerdem brauchte ich Zeit überhaupt in die Geschichte rein zu kommen, ein Personenregister wäre hier von Vorteil gewesen. So ist das Buch alles in allem für mich "Mittelmaß" aber es gibt besseres.


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