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Veröffentlicht am 27.04.2017

Foltermorde in der idyllischen Provence

Gefährlicher Lavendel (Ein-Leon-Ritter-Krimi 3)
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Im dritten Band um den in die Provence ausgewanderten Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter wird die französische Idylle jäh gestört, als dieser brutal gefolterte Leichen obduzieren muss. Da ihm die Opfer keine ...

Im dritten Band um den in die Provence ausgewanderten Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter wird die französische Idylle jäh gestört, als dieser brutal gefolterte Leichen obduzieren muss. Da ihm die Opfer keine Ruhe lassen, beginnt er, auf eigene Faust zu ermitteln und stößt bald auf Geschehnisse, die bis ins Jahr 1995 zurück reichen...
Erneut schafft es Remy Eyssen, den Leser geschickt an seinen Krimi zu fesseln. Der Schreibstil ist hervorragend flüssig und angenehm zu lesen, die Atmosphäre ist geladen und die Hauptfigur derart sympathsich, dass man sich am liebsten mit Leon Ritter auf eine Flasche Rotwein gemeinsam an den Tisch setzen möchte. Ebenso liebenswert Capitaine Isabelle Morell, mit der Dr. Ritter nun gemeinsam mit ihrer Tochter zusammenlebt. Und neben dem recht unblutigen Kriminalfall sind es auch die vielen kleinstädtischen Geschehnisse und Intrigen, welche dem Roman einen solch angenehmen Tiefgang verleihen. Die Provence, romantisch und zuweilen tödlich, meine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 26.04.2017

Rubinstein: Der Wiener Detektiv für die mysteriösen Fälle

JAKOB RUBINSTEIN
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"Es ist besser, sein Wissen zu verheimlichen, als sein Unwissen preiszugeben."
Mit diesem jüdischen Sprichwort begrüßt uns Andreas Gruber in der Neuauflage seines Episodenromans "Jakob Rubinstein": Ein ...

"Es ist besser, sein Wissen zu verheimlichen, als sein Unwissen preiszugeben."
Mit diesem jüdischen Sprichwort begrüßt uns Andreas Gruber in der Neuauflage seines Episodenromans "Jakob Rubinstein": Ein wenig überarbeitet und mit einem sechsten Fall versehen kommt der Mysteri-Krimi in Kurzgeschichtenform nun daher. Hauptfigur ist Namensgeber Jakob Rubinstein, seines Zeichens jüdischer Privatdetektiv, der in Wien eine minder erfolgreiche Detektei betreibt. Ihm zur Seite die pfiffige Informatikstudentin Lisa, die mit ihrem Kater Dr. Watson nicht nur die Büroarbeit, sondern auch gekonnt Recherche betreibt und sich, im Gegensatz zu ihrem Chef, mit neuester Technik auskennt.
Mit trockenem Humor, geschickten Tricksereien und wenig Interesse an jüdischer Tradition löst Rubinstein seine Fälle, welche gern den ein oder anderen mysteriösen Touch aufweisen und somit nicht immer leicht zu durchschauen sind. Herrlich amüsant sind auch die Dialoge mit seinem Freund und Kolumnisten Nicolas Gazetti, deren freundschaftliche Sticheleien und Wortspielereien geben den Episoden ein wenig Pfeffer.
Die Fälle sind jeweils in sich abgeschlossen und lassen sich angenehm flüssig und leichtgängig lesen. Die sympathische Charaktere rund um den Detektiv sowie die schöne Wiener Atmosphäre machen den Episodenroman zu einem angenehmen Lesevergnügen, welches ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 26.04.2017

Die Jagd auf die Karten des Todes ist eröffnet!

Des Teufels Gebetbuch
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"Ich sehe mich als ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft" (Zitat S. 129)

Was wäre, wenn das Böse plant, das Verderben unter die Menschen zu bringen? Und was wäre, ...

"Ich sehe mich als ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft" (Zitat S. 129)

Was wäre, wenn das Böse plant, das Verderben unter die Menschen zu bringen? Und was wäre, wenn dieses Verderben von einem Kartenspiel ausginge, "des Teufels Gebetbuch"?

Tadeus Boch flog einst hoch - und fiel tief. Der ehemals erfolgreiche Pokerspieler erlag seiner Spiel- und Drogensucht und arbeitet nun als Sicherheitskraft im Spielcasino Baden-Badens, um seine hohen Spielschulden abzutragen. Eines Tages kreuzen sich die Wege von Tadeus Boch und Hyun Poe, deren Verlobter kürzlich bei einer geheimen Runde des tödlichen Glücksspiels "Supérieur" ums Leben kam. Zudem fällt Tadeus eine alte Spielkarte in die Hände, welche ihn auf magische Art zu beeinflussen scheint. Eine Karte, für die andere töten würden...

"Ich bin der Geist, der stets verneint. Und das mit Recht! Denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht." (Zitat S. 306)

Im Jahr 1768 tritt ein mysteriös wirkender, alter Mann an den jungen Kupferstecher Bastian Kirchner in Leipzig heran mit der Bitte, ihm ein Kartenspiel nach seinen Wünschen zu erstellen. Die erstellten Druckplatten dürfe er für eigene Zwecke behalten, lediglich das erste Exemplar des Kartendecks ginge an den Auftraggeber. Karten, welche rund 250 Jahre später das Schicksal der Menschen entscheidend beeinflussen könnten - nicht zum Guten..!

Markus Heitz scheint ein Garant für ausgefallene, gut gemacht Fantasy. Auch in seinem neuesten Roman mischt sich das Böse mehr oder minder subtil in die Realität, begibt sich der Leser auf eine regelrechte Jagd nach den Karten des Teufels und erfährt nebenbei von den Umständen ihrer Entstehung. Sehr schön ist hierbei, wie der junge Goethe im damaligen Leipzig in die Story eingewoben wurde und Inspirationen für eines seiner großen Werke ("Faust") fand. Doch auch die Jagd nach den Karten in der Gegenwart ist spannend beschrieben, und nicht wenige Menschen finden hierbei den Tod. Die Hauptprotagonisten, Tadeus Boch und Hyun Poe, arbeiten zwar als Team, jedoch mit jeweils unterschiedlichen Zielen. Und auch sonst ist nicht stets eindeutig erkennbar, wer wessen Feind ist und unter dem Einfluss des Bösen steht.
Mir wurde beim Lesen des Romans auf keiner Seite langweilig - auf unnötige Längen und Ausschweifungen hat der Autor wieder einmal verzichtet. Dafür ist das Buch mit einem 40-seitigen Nachwort versehen mit Historie und Wissenswertem zu Spielkarten. Und zu guter Letzt befinden sich im aufklappbaren Einband des Buches die ausführlichen Regeln des Spieles "Supérieur" zum sofortigen Losspielen - natürlich in der untödlichen Version.

Veröffentlicht am 22.04.2017

Zwei wunderschöne Kurzkrimis im Britischen Stil

Cherringham - Folge 1 & 2
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Cherringham, ein beschaulicher, kleiner Ort an der Themse, wo jeder jeden kennt, Tea & Scones noch schmecken, wie sie schmecken sollen - und plötzlich eine Leiche am Flussufer entdeckt wird. Ein Unfall, ...

Cherringham, ein beschaulicher, kleiner Ort an der Themse, wo jeder jeden kennt, Tea & Scones noch schmecken, wie sie schmecken sollen - und plötzlich eine Leiche am Flussufer entdeckt wird. Ein Unfall, schlussfolgert die Polizei. Doch Sarah hat ihre Zweifel an dieser Version, zumal die Tote eine frühere Freundin von ihr war. Zusammen mit Jack, dem auf einem Hausboot lebenden früheren Detective der NY Police, macht sich die clevere alleinerziehende Mutter auf die Suche nach Beweisen für einen Mord...
In der zweiten Kurzgeschichte kommt der alte Hausherr beim Hausbrand es Mogdon Manor ums Leben. Seine drei Kinder und Erben könnten unterschiedlicher nicht sein, jede/r hätte ein Motiv für ein frühzeitiges Erbe haben können. Sarah und Jack, mittlerweile ein eingespieltes Team, beginnen heimlich mit ihren Ermittlungen - und kommen schon bald einem alten Geheimnis auf die Spur...
Bereits die liebevolle Gestaltung des Covers lässt erahnen, dass "Cherringham - Landluft kann tödlich sein" für Fans britischer Krimis im Stile von Miss Marple etc. wie geschaffen scheint. Die Krimis sind angenehm unblutig, man wird regelrecht in die teils doch recht herzliche Atmosphäre einer britischen Kleinstadt aufgenommen. Das Ermittlerteam, bestehend aus Laie und Ex-Profi, findet schnell zueinander und ergänzt sich für meinen Geschmack wunderbar. Durch die Form der Kurzgeschichte (ein Fall benötigt 3 CDs) kommen zwar keine unnötigen Längen auf, jedoch auch kein allzu großer Tiefgang, was der Story aber nicht schadet. Die Hauptcharaktere sind liebevoll ausgearbeitet und sympathisch. Und auch wenn man beim Miträtseln der Fälle schnell auf der richigen Spur zu liegen scheint, macht es doch Spaß zu erfahren, wie die einzelnen Fälle letztlich aufgelöst werden.
Das Hörbuch wird gelesen von der Schauspielerin Sabina Godec. Mit ihrer angenehm warmen Stimme und dem Talent, die einzelnen Charaktere gekonnt zu interpretieren, scheint sie für mich die Idealbesetzung der Krimiserie. Zusammen mit der musikalischen Untermalung der Serie durch den Verlag ist "Cherringham - Landluft kann tödlich sein" ein wahrer Ohrenschmaus!

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Veröffentlicht am 15.03.2017

Charmante Zeitreise zum New Yorker Ermittler der 1960er

Es klingelte an der Tür
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Die reiche Witwe Rachel Bruner erbittet sich Hilfe vom berühmten Privatermittler Nero Wolfe: Nachdem sie zehntausend Exemplare eines Enthüllungsbuches über den amerikanischen Geheimdienst geordert und ...

Die reiche Witwe Rachel Bruner erbittet sich Hilfe vom berühmten Privatermittler Nero Wolfe: Nachdem sie zehntausend Exemplare eines Enthüllungsbuches über den amerikanischen Geheimdienst geordert und verschenkt hat, werden sie und ihre Angestellten vom FBI überwacht. Nero Wolfe nimmt sich, dank ihrer finanziellen Überredungskünste, des Falles an - und die erste Leiche lässt nicht lange auf sich warten.
Aus der Sicht des sympathischen Assistenten Archie Goodwin beschrieben unternimmt der Leser eine Zeitreise in das New York der 60er Jahre und erlebt eine altmodische, jedoch nicht minder pfiffige Ermittlung im alten Stil. Eine hervorragende Lektüre, welche durch den charmanten Retro-Leineneinband des Buches zu einem wahren Vergnügen wird!